N I N E| Wir waren verloren
~Joker~
All die harte Arbeit, all das quälend lange Warten und nun stand sie hier, bei mir.
Harley.
Ich würde sie sicher nicht schnell gehen lassen. Ich würde sie nicht so schnell von mir ziehen lassen, dafür würde ich schon sorgen.
„Puddin", rief Harley überglücklich aus und ich schloss sie augenblicklich in meine Arme, als sie bei mir ankam, wo ich sie so feste ich nur konnte an mich gespresst hielt, all die Schüsse um uns herum ausblendete. Die anderen würden schon dafür sorgen, dass wir nicht getroffen werden! Es war berauschend sie bei mir zu wissen, sie war das Einzige, was mich davon abhielt nicht durchzudrehen, denn ohne Harley hätte ich ihren Tod nicht überstanden, dann wäre aus dem gefürchteten König Gothams ein Nichts geworden, so viel Macht hatte sie über mich gehabt, dass ich beinahe alles verloren hätte.
„Nichts wie weg von hier", knurrte ich leise an ihr Ohr und drückte sie ein wenig von mir weg, als ich wieder zu meinem Gewehr griff und schon wie wild um mich schießen wollte, dem Auftritt noch die Krone aufsetzen wollte, als alles ganz anders kam.
„HALT!!! Oder willst du sie noch einmal sterben sehen?!" Überrascht drehte ich mich zu dem Ursprung der Stimme und das war der Augenblick, wo man mich wahrscheinlich das erste mal überhaupt wirklich schockieren konnte. Noch nie war ich so verwirrt in meinem Leben gewesen, wie jetzt und es gefiel mir ganz und gar nicht, denn das was ich da sah, es war unmöglich echt.
„Noch einmal sterben?", fragte Harley neben mir nach, doch ich interessierte mich für nichts mehr was sie sagte, denn alles was ich sah, alles was zählte, alles was von bedeutung war, das war Sie!
Jane.
Meine Jane. Mein Eigentum. Mein Leben. Sie war da, nur so wenige Meter von mir entfernt stand sie da, vor Amanda Waller, die eine Fernbedinung in der Hand hielt und andeutete, wie einfach sie sie in die Luft jagen konnte, während ich glaubte zu träumen.
Das hier war nicht real! Es konnte unmöglich real sein. Harley war noch nicht bei mir, denn Jane war tot. Seit zwei verfluchten Jahren war sie nun fort, man hatte sie einfach von mir gerissen und nun soll sie hier sein?
„Ich sage es nicht noch einmal, Joker. Legen Sie Ihre Waffen nieder oder ihre Freundin ist tot!"
„Seine Freundin?", schrie Harley da empört und sah von mir zu Jane und zurück, „Ich bin seine Freundin!" Ich schüttelte dabei nur den Kopf und schaute zu ihr. Ich sah wirklich ihr hübsches Gesicht, ihre grünen Augen, wo unkontrolliert Tränen herauskullerten, doch ihr gesamter Zustand war es, der mich aus der Fassung brachte, denn langsam begriff ich, was hier für ein Spiel gespielt wurde.
„Sie sind tot", sprach ich leise aus und schob Harley weg von mir, wo ich schon auf die Frau zu laufen wollte, die zwei Jahre lang mich im Glauben ließ, dass ich meine Königin verloren hatte, die sie eingesperrt hatte und ihr entsetzliches angetan hatte, so wie sie aussah, denn auch wenn sie optisch noch so wirkte wie früher, erkannte ich augenblicklich, was für einen Schaden sie hinterlassen hatte.
Ich würde es immer erkennen, denn ich hatte sie zu ihren besten und ihren schlimmsten Tagen gesehen und ihr ging es nicht gut. Das bedeutete den Tod für alle. Jede einzelne Person hier würde dafür sterben!
„Ok, Stopp, Stopp, Stopp!", rief da ein völlig tätowierter Mann aus und stellte sich zwischen uns, wo ich schon dabei war ihn einfach zu erschießen, ihn zu beseitigen, hätte Harley sich nicht ebenfalls vor mich gestellt.
„Was ist hier eigentlich los?", schrie sie hysterisch und ich knurrte sauer auf, denn nun war nicht der geeignete Zeitpunkt dafür. Ich wollte Waller tot sehen und Jane in meine Arme schließen können, mehr nicht!
„Vielleicht sollten Sie Quinn berichten, wen ich hier in meiner Gewalt habe", meinte Waller nun selbstgefällig und doch sah ich ihr an, dass sie Angst hatte. Sie hatte Angst die Kontrolle verloren zu haben und das hatte sie! Sie glaubte mit ihren Drohungen und ihren Waffen alles regeln zu können, aber früher oder später würde sie entsetzlich dabei draufgehen, ich würde persönlich dafür sorgen und es würde langsam werden, furchtbar langsam.
„Puddin, was sagt sie da?", fragte Harley mich da und sah mich verwirrt an und doch erkannte ich genau das lodernde Feuer hinter ihren Augen, das so leicht außer Kontrolle geraten könnte, wenn ich etwas falsches sagen würde, doch ich war ihr überlegen. Harley war ohne mich ein Nichts! Sie konnte gefährlich sein, doch ich wusste genau, dass sie für mich sterben würde, sie würde nie etwas machen, was mir schaden könnte.
In dem Moment hörte ich auch schon einen weiteren Helikopter heranfliegen und Waller sah verzweifelt zu diesem und wieder zu mir.
„Flagg! Halten Sie den Joker unter Kontrolle. Wenn er eine falsche Bewegung macht, dann sprengen Sie Parker in die Luft. Ich muss gehen", sagte sie da und ließ Jane auch schon los, als sie hastig zu dem Helikopter eilte und so in ihre sichere Zuflucht, während ich das erste mal nichts witziges an einer Situation sehen konnte und stattdessen Harley links liegen ließ und auf Jane zu gehen wollte. Ich wollte und würde sie nach all der Zeit, all diesen schrecklichen Qualen, an mich ziehen und ihren Körper an mich gedrückt wissen. Ich wollte ihre süßen Lippen schmecken, ihre weiche Haut berührten, ich wollte hören, wie sie meinen Namen aussprach und ich wollte mein Gesicht in ihr Haar drücken und wissen, dass sie echt war. Nur leider machte sie mir einen Strich durch die Rechnung, denn kaum bewegte ich mich auf sie zu, wich sie panisch zurück, als wäre ich ihr schlimmster Albtraum und früher hätte mich dieses Benehmen vielleicht amüsiert und mir gefallen, doch jetzt tat es das nicht: Überhaupt nicht! Ich spielte kein Spiel, denn sie hatte ihrem Leben abgedankt und war Mein!
~Jane~
Das alles, es war zu viel. Es war viel zu viel einfach nur, denn ich wusste, dass er nicht gehen würde. Er würde nicht mehr mit Harley fliehen, er würde hier bleiben und es irgendwie schaffen, dass ich am Ende mit ihm gehen könnte. Ich würde vielleicht frei sein, doch ich konnte das nicht mehr. Ich schaffte das nicht mehr. Deswegen wich ich auch zurück, als er auf mich zu gehen wollte und war ja so dankbar, dass Floyd und Diablo sich vor mich stellten.
„Gut und keinen Schritt weiter!", donnerte Diablo da und ich schlang schützend meine Arme um mich und kam mir so hilflos wie seit langem nicht mehr vor. Der Schmerz an meinem Arm war wie weggeblasen, denn das hier war schmerzvoller, als alles andere.
„Und du willst mich davon abhalten?", fragte der Joker nun nach, als Rick sich da einmischte, der komplett überfordert mit der ganzen Situation zu sein schien. Man sah ihm richtig an, wie er Waller gerade im Inneren verfluchte dafür, dass sie ihn einfach mit dem Joker alleine ließ.
„Ok na gut. Du hast jetzt die Wahl, entweder haust du jetzt ab, da ich nicht noch mehr meiner Männer opfern werde, um dich aufzuhalten, oder du bleibst und hältst dich an meine Regeln, sonst bin ich dazu gezwungen sie dafür umzubringen, außerdem..." Er wollte noch mehr sagen, nur erschienen genau in dem Augenblick erneut einige dieser Viecher, die die Leute des Jokers angriffen und auf den Helikopter sprangen, der versuchte sie abzuschütteln, in dem er davon flog, nur war das ein sehr kurzer Flug, als er auch schon gegen das nächste Gebäude krachte und in die Luft flog.
Ach was für ein schöner Tag aber auch. Jetzt müsste der Joker, seine neue Freundin, die langsam zu verstehen schien, wer ich war, und der Rest unserer kleinen Gruppe gemeinsam Sache machen, achja, das würde sicher wunderbar für alle Beteiligten enden, da war ich mir sicher.
Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich das Lachen begonnen hatte bei dem Anblick des abstürzenden Helikopters, hätte ich da nicht Boomerangs verwirrten Blick gesehen und damit aufgehört, doch das alles war zu komisch, auch wenn es das eigentlich nicht war.
Ich war einfach verwirrt und wusste wohl noch nicht, ob ich lachen oder weinen sollte über den ganzen Verlauf.
„Ich hätte da jetzt eine Frage...", begann Boomerang da auch schon, doch als Katana ihn da an der Schulter packte, trat er wieder einen Schritt zurück und blieb still.
„Puddin, du sagst mir jetzt sofort, woher du sie kennst!", zischte Harley da aber auch schon abfällig und der Joker, der seinen Blick kaum eine Sekunde von mir lösen konnte, als würde er sich kaum an mir satt sehen können, sah nun sauer zu der überschminkten Blondine.
„Das, meine Liebe, ist alles, was je für mich gezählt hat. Sie ist Mein!"
„Ich bin nicht mehr Dein!", sprach ich da meine ersten Worte aus und ignorierte einfach die Tatsache, wie blass Harley selbst unter all der Schminke geworden war, so dass sie kaum mehr fähig dazu war wirklich zu reagieren, „Ich bin seit zwei Jahren nicht mehr dein und werde es auch nie wieder sein!" Es fiel mir fürchterlich schwer das auszusprechen, doch wie konnte er glauben, dass alles wieder gut werden würde? Er hatte mich aufgegeben, er hatte sich einen Ersatz gesucht, ich war alleine, ich habe gelitten und ich war kaputt. Wenn ich zu ihm gehen würde, dann würde ich endgültig zerbrechen und dann gäbe es nichts mehr, was übrig bleiben würde.
Auf jeden Fall schienen meine Worte ihm nicht zu gefallen. Sein ernster Gesichtsausdruck fing an in Belustigung umzuwandeln und als er zu lachen begann wusste ich einfach, dass wir alle gefickt waren, wenn er jetzt durchdrehen würde, denn dieses Lachen hatte noch nie etwas gutes ausgesagt!
Heyho :) Ich hoffe sehr, dass euch das Kapitel gefallen hat und ja, ich weiß es war vielleicht alles verwirrend, aber wenn ihr Fragen habt, dann fragt ruhig :) Im nächsten Kapitel geht es dann weiter und ich versuche schnell wieder was von mir hören zu lassen xx
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