N I N E T E E N| Alles war anders
Es herrschte eine furchtbare Stille. Eine erdrückende Stille, wo man genauestens das Ticken der Uhr hörte und das leise Summen der grellen Lampe über uns. Ich hörte das nervige Klicken des Kullis, den die Frau vor mir in der Hand hielt und mit dem sie nervös spielte. Schon wieder eine furchtbare Anfängerin. Sie würden nie daraus lernen.
„Wenn du mir nicht antwortest, Jane, dann kommen wir auf keine Einigung", sprach sie mit einer beherrscht ruhigen Stimme aus und legte den Kugelschreiber endlich beiseite, während ich mir über die trockenen Lippen leckte und mich seufzend aufrecht hinsetzte.
„Was war die Frage noch gleich?" Ich lächelte sie amüsiert dabei an und sah zufrieden, wie sie schwer schluckte und tief durchatmete, um die Nerven beizubehalten. Irgendwie erinnerte sie mich dabei an Harley. Sie war auch jung, blond und eindeutig nicht geeignet für ihren Beruf.
„Ich habe gefragt, ob es noch etwas zu wissen geben sollte, was den Joker angeht?", fragte sie nach und ich lachte auf, denn es war klar, dass sobald er kurz wieder in meinem Leben vorkam, ich mir die selben Fragen wie damals anhören durfte. Was seine Pläne waren, wo er sich versteckte, wie er tickte, was seine Schwächen waren.Würden sie nie daraus lernen, dass ich immer lügen würde?
„Ich habe es schon gesagt, aber ich wiederhole mich liebend gerne", meinte ich genervt, „Er war kaum da und ich bin ihm egal. Er will nur Harley Quinn." Das war meine Standard Ausrede seit wir wieder zurück waren. Zurück im Gefängnis. Vor zwei Tagen hatten wir Gotham gerettet, Rick bekam seine Freundin wieder und wir alle hatten überlebt und seit zwei Tagen saßen wir alle wohlauf und munter hinter Gittern, mal wieder. Natürlich hatten wir teilweise Belohnungen erhalten für unsere Dienste, so dürfte Floyd heute seine Tochter besuchen, doch im Grunde hatte ich das größte Glück mit meiner Entlassung, auch wenn diese keine wirkliche Freiheit bedeuten würde. Ich würde immer beobachtet werden. Niemals würde ich den Augen der Regierung entkommen und es wäre lästig, doch ich wäre frei.
„Quinn behauptet das selbe", seufzte die Psychiaterin und schüttelte frustriert den Kopf. Warum Harley das behauptete war mir nicht klar, vermutlich wollte sie einfach nicht wie ersetzt wirken, doch es war nicht mein Problem.
„Was wollen Sie dann noch wissen?"
„Ich muss sichergehen, dass wir kein Risiko mit dir in Freiheit eingehen, vor allem wegen des Jokers. Ich werde deine Bezugsperson sein, wir werden uns treffen müssen und reden, schließlich hast du viel erlebt und bist immer noch sehr jung", erklärte sie mir und ich lachte erheitert auf, denn wieso glaubte jeder immerzu, dass eine Therapie helfen würde?
„Für meine letzte Psychiaterin ist es nicht besonders gut ausgegangen. Nur zur Info: sie wurde danach die neue Freundin meines Ex und sitzt hier in einer Zelle", warf ich ein und sah wie blass sie geworden war und doch versuchte sie sich nicht herunterziehen zu lassen von meinen Worten.
„Ich bin nicht Harley Quinn und weiß bestens worauf ich mich einlasse und ich hoffe du weißt es auch."
„Ich bin bestens darauf vorbereitet", bemerkte ich und würde das Beste aus dieser Zeit machen, ich hatte es den anderen versprechen müssen.
„Wenn du frei kommst, dann halte dich einfach fern von dem Clown", warnte Floyd mich, der eben mir im Helikopter saß, als wir zurück geflogen wurden. Letztendlich hatten wir die Hexe besiegen können und sie gab Ricks Freundin wieder frei, die nun bei diesem war, während wir hier saßen, mit Katana als unserer Bewacherin, während Diablo unter größten Sicherheitsmaßnahmen notdürftig weggeflogen wurde, um wegen seiner gebrochenen Knochen versorgt zu werden. Es war bedauernswert, schließlich hatte ich mit ihm reden wollen, doch nun war die Chance dahin.
„Ich versuche es", meinte ich und erwartete fast schon, dass Harley ein dummes Kommentar dazu ablassen würde, doch sie saß recht ungewöhnlich still auf ihrem Sitz, starrte aus dem Fenster heraus und wirkte so, als wäre sie mit den Gedanken wo anders und man musste sicher kein Genie sein, um zu wissen woran oder besser gesagt an wen sie dachte.
„Kommst uns doch besuchen, oder Schätzchen?", fragte Boomerang anzüglich und ich verdrehte die Augen.
„Ich glaube kaum, dass es leicht ist so etwas wie eine Besuchserlaubnis zu erhalten, aber wenn dann komme ich zu erst zu dir."
„Wusste ich es doch", lachte er auf und ich sah deutlich Katanas Blick, der alles andere als begeistert war.
„Kannst du mir einen Gefallen erweisen?" Ich sah fragend zu Floyd, der nervlich am Ende wirkte und nervös, denn er hatte die Erlaubis ein letztes Mal seine Tochter zu sehen und ich wusste, dass ihm das viel bedeuten würde.
„Kommt immer ganz darauf an", bemerkte ich und er zwang sich zu lächeln.
„Könntest du vielleicht ab und an mal nach ihr sehen? Sichergehen, dass es ihr gut geht? Dass sie auch alles hat, was sie braucht?" Überrascht öffnete ich meinen Mund, um was zu erwidern, doch ich war zu verdattert von seiner Bitte, denn es ging hierbei eindeutig um seine Tochter. Er vertraute mir genug sie zu besuchen. Mir. Einer Mörderin. Einer Verbrecherin und wenn ich ehrlich war einer Person, die nicht mehr ganz dicht im Kopf war.
„Aber..."
„Da draußen wäre keiner, dem ich mehr vertrauen würde als dir, selbst wenn es idiotisch klingt, doch du würdest einem Kind keinen Schaden zufügen, das weiß ich", unterbrach er mich und ich atmete zittrig aus, denn das war eine große Bitte, die ich kaum ausschlagen könnte.
„Ich kann es gerne machen, aber ihre Mutter..."
„Hat nichts zu melden. Sie liefert mir ja keine Infos zu ihr und du würdest es, nicht wahr?"
„Klar, aber will sie mich überhaupt sehen, ich meine...."
„Ich sorge dafür", versicherte er mir lächelnd, „Lass den Clown davon nur nichts wissen."
„Der Joker darf nicht einmal wissen, wo ich bin, ich passe schon auf", lachte ich trocken, denn wenn er mich finden würde, dann wars das mit der Freiheit, dann wäre ich sein Eigentum und selbst wenn ich entkomme, dann würde Waller mich schnell wieder einbuchten und bevor das geschehen könnte, würde ich mir eine Kugel verpassen.
Mir kam dieses Treffen, dieses Gespräch mit ihnen allen, genauso wie die ganze Mission, so weit weg vor. Bei meiner Ankunft hier hatte ich eine annehmbare Zelle erhalten und musste keine Pillen mehr einnehmen und doch fühlte ich ich benebelt. Zu realisieren, dass ich kurz frei war, dass ich Ihn gesehen hatte... Ich schüttelte kurz den Kopf, als ich in meiner neuen Zelle hockte und meine Knie an mich zog, als Stolz mich durchfuhr. Ich war stark geblieben. Ich lächelte erfreut bei dem Gedanken dem Joker mehr oder weniger die Stirn geboten zu haben, immer noch kämpfen zu können und einen Haufen Bösewicht Freunde nun zu haben, auch wenn in dieser Szene Freundschaften nicht unbedingt von langer Dauer waren, doch ich hatte das Gefühl, dass ich Floyd nicht verlieren würde, genauso wenig Diablo, wenn er mal mit der Wahrheit rausrücken würde. Croc und ich hatten nicht viel miteinander am Hut gehabt und Boomerang, naja er war echt witzig und wächst einem echt schnell ans Herz, doch wenn er wollte konnte er sicher eine verlogene Ratte sein.
Gedankenverloren fuhr ich die heilende Wunde an meinem Arm nach, wo der Schuss mich getroffen hatte, direkt neben dieser Wunde, die sicher zu einer Narbe werden würde, befand sich eine andere Narbe, ebenfalls von der Kugel einer Pistole verursacht. Ich musste auflachen bei dem Gedanken an damals, wie furchtbar wütend Er gewesen war danach und wie er den armen Sam niedermachte dafür, dass er nicht auf mich Acht gegeben hatte. Oh Sam... was wohl aus ihm geworden war? Ich war anfangs sicher alles andere als begeistert von ihm gewesen, doch er war so etwas wie ein Freund für mich gewesen in meiner Zeit damals und er fehlte mir schon sehr, mir fehlte so vieles und doch musste ich stark sein. Mein Lächeln verblasste wieder und ich lehnte plötzlich niedergeschlagen meinen Kopf an die Wand hinter mir, als die Zellentüre aufgesperrt wurde und ich zu Dan blickte, der alles andere als erheitert da stand und mich musterte.
„Hab ich dir die Sprache verschlagen? Sonst hast du doch auch immer eine so unfassbar große Fresse", witzelte ich und wusste genauestens, dass es ihm missfiel, dass ich raus durfte.
„Denk nicht, dass du mir Angst machst", spottete er und beobachtete mich genauestens, wie ich auf ihn zu lief, „Nur weil du raus darfst, bist du noch lange keine Bedrohung für mich."
„Wenn du keine Angst hast, dann bist du furchtbar, furchtbar dämlich", meinte ich und lächelte ihn erheitert an, doch er schien amüsiert zu sein.
„Ich habe gehört, dass der Joker sich für das Blondchen entschieden hat und ohne ihn bist du keine Gefahr!"
„Das glaubst auch nur du", zischte ich abfällig, als er mich am Arm packte und aus der Zelle zog. Sein Griff war schmerzvoll, doch ich würde lieber tot umfallen, als ihm das mitzuteilen. Er würde es jedoch zurück kriegen, darüber war ich mir klar. Zwar nicht heute oder morgen, doch in naher Zukunft würde ich ihn finden und ihn leiden lassen für diese zwei Jahre voller Qualen hier drinnen.
„Oh Schatz, wir wissen beide, dass der einzige Grund, warum du mich aufsuchen würdest, der wäre, dass du mich vermisst."
„Oh ja, ich vermisse dich so sehr, dass ich dir die Eingeweide aus deinem Ar..."
„Jane Parker." In dem Augenblick erreichten wir auch schon eine Art Besprechungszimmer und ich sah belustigt zu Waller, die auf einem Stuhl hinter einem gewaltige Schreibtisch saß, ehe mein Blick hastig auf keinen anderen als Batman fiel, der in einer Ecke stand, seine Arme verschränkt hatte und noch exakt so aussah, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Oh dieser verfluchte Bastard! Er hatte ja keine Ahnung, wie gerne ich ihm weh tun würde, ihn anschreien würde dafür, dass er mich hier hergebracht hatte vor all der Zeit. Zwar hatte er drauf bestanden gehabt mich in ein normales Gefängnis zu lassen, mich therapieren zu lassen – warum auch immer alle das wollten – doch stattdessen war ich nun hier gelandet und seine Versprechen mir gegenüber, dass er das verhindern würde, hatte er gebrochen.
„Was macht Er hier?", fragte ich abwertend und Waller sah kurz zu dem maskierten Rächer rüber.
„Sichergehen, dass wir eine richtige Entscheidung treffen."
„Also glaubst du mittlerweile auch, dass ich hier hingehöre?", fragte ich belustigt nach und entriss mich endgültig Dans Griff und funkelte die Fledermaus böse an.
„Das habe ich nie geglaubt, aber dass du sicher genug für die Welt da draußen bist weiß ich auch nicht", antwortete er in seiner vertrauten, düsteren Stimme und ich wollte schon ein schnippisches Kommentar von mir geben, ehe Waller sich zu Wort meldete.
„Sie wird bewacht werden und ohne den Joker ist sie kaum eine Bedrohung." Bitte was? Das hatte die Schlampe jetzt nicht wirklich gesagt oder? Wenn ich keine Bedrohung wäre, wieso wurde ich zwei fucking Jahre so sehr weggesperrt, Joker hin oder her. Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten, denn dieses verachtende Gerede ich sei ohne einen Mann verloren kotzte mich ja so sehr an. Musste ich erst einen auf crazy wie Harley spielen, dass ich ernst genommen wurde? Aber gut, ich wollte Rache und jeder einzelne von ihnen stand auf meiner Liste, sobald sie mir genug vertrauen würden, wären sie tot, egal wie lange es auch dauern würde!
Joker
Wenn man eine Sache anhand der Blicke von meinen Männern ablesen konnte, dann war es eindeutig, dass man mich heute nicht verärgern sollte. Meine Laune war alles andere als gut, sie war so schlecht, dass eine falsche Bemerkung einen das Leben kosten würde und jeder vernünftige Mann hier wusste das.
„Es war eine so einfach, klitze kleine Aufgabe", brachte ich beherrscht ruhig hervor und spielte mit einer meiner Messer, „Doch ihr habt VERSAGT!"
„Boss, wir..." Weiter kam er nicht, als ich ihm wütend mein Messer in die Kehle drückte und er röchelnd zu Boden glitt.
„DU HAST NICHT DAS RECHT MICH ZU UNTERBRECHEN!" Zornig zog ich es wieder aus ihm heraus und wischte es an dem Oberteil des Mannes neben ihm ab, der aussah, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Oh wie es doch hoffte, dann würde er der Nächste sein. Eines war klar, wenn diese Idioten nicht lernten fähiger zu werden, würde ich bald neue Männer brauchen.
„Ihr hattet also die einfache Aufgabe herauszufinden, wer für den Sicherheitsdienst zu ständig ist und ihr habt versagt. Wieso?", fragte ich so ruhig ich konnte nach und musterte jeden einzelnen von ihnen genauestens, doch keiner schien sprechen zu wollen, was ich verstehen konnte, denn vermutlich würde der nächste Trottel für seine Worte auch sterben müssen, als die Türe da auch schon laut aufschwang.
„Ah, wie ich sehe gibt es mal wieder Tote", lachte Carlos erfreut, als er in Begleitung von Sam den Raum betrat und freudig in die Hände klatschte. Wieso war er eigentlich noch nicht tot? Seine Art war so nervig, dass ich das Bedürfnis verspürte mir selbst das Messer in die Kehle zu ramme, doch für ihn würde ich mir noch was nettes ausdenken.
„Und wie ich sehe, ist Samy wieder da", sagte ich und musterte meinen damaligen obersten Mann, der alles für mich geregelt hatte, dafür sorgen konnte, dass meine Wünsche auch erfüllt wurden und der nun nach wie vor echt beschissen aussah. Seine Wunden waren zwar verheilt, doch er wirkte abgemagert von seiner Zeit in der Zelle und auch deutlich gebrochen, so wie es sich gehörte. Eigentlich hatte er nicht einmal annähernd lange genug gelitten, doch alles war jetzt anders.
„Du wirst deine Entscheidung nicht bereuen mich herausgelassen zu haben, wirklich", versicherte er mir zittrig und ich lächelte vergnügt, ignorierte Carlos Gerede im Hintergrund, wie er die andern verspottete. Er nahm sich eindeutig zu viel heraus nur weil er einer meiner größten Geschäftspartner was Waffen anging war, doch einfach jeder war ersetzbar und er würde das auch noch merken, denn ich brauchte keine Freunde oder Partner, ich brauchte SIE.
„Das hoffe ich sehr, denn ich mache das nur, wegen IHR!" Ich umgriff bei meinen Worten grob sein Kinn, sorgte dafür, dass meine Fingerabdrücke nicht so schnell von seiner Haut verschwinden würden und sah ihm an, dass er es nie wieder wagen würde mich zu verraten oder zu hintergehen, nicht wie damals, als ich dachte wegen seines Fehlers Sie verloren zu haben!
„Ich werde sie dir wiederbringen und dafür sorgen, dass sie nie wieder irgendwer anders haben wird", versprach er mir und ich lächelte breit, denn endlich hätte der Haufen von Idioten einen halbwegs klugen Kerl an der Seite und ich würde sie wiederhaben, ob sie es wollte oder nicht! Alles würde so werden wie damals und dise zwei Jahre würden vergessen werden.
Heyho :) Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ja der arme Joker ist etwas gereizt xD Ich versuche bald was von mir hören zu lassen, schreibt mir doch eure Meinung hierzu xx
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