F O U R T Y - S I X| Kriegsansage
„Jane! Hey Kleine, ich weiß es ist hart, aber mach sofort deine verdammten Augen wieder auf!" Blinzelnd versuchte ich der Stimme irgendwie zu gehorchen, bemühte mich meine Augen wieder aufzukriegen, doch es war eben alles andere als leicht, ich kam mir so schwach vor, wollte in der kuscheligen Dunkelheit bleiben, in der alles so friedlich wirkte, während die Welt da draußen so verflucht laut und so verflucht schmerzvoll war. Da draußen war nichts Gutes, es gab nur Dan, so viel Blut, so viel Gschreie und so viele Ängste. Ich spürte ja jetzt schon, wie der Schmerz meines Körpers zurück kehrte, wie alles brannte, wie kalt und heiß mir abwechselnd wurde und ich hasste es.
„Na los Jane!" Ich riss meine Augen verschreckt auf, als Floyd mir eine Ohrfeige gab und ich schon in sein Gesicht sah, das augenblicklich seine Erleichterung widerspiegelte.
„Von dem Schlag erzählst du deinem irren Freund ja nichts, verstanden?", fragte er mich ernst und ich nickte benebelt, ehe er mich auf seine Arme hievte und weiter trug. Ich sah wie Seth besorgt zu uns blickte, dabei einen anscheinend bewusstlosen Crane über die Schulter geworfen trug. Wie lange war ich denn weg gewesen? Hatte er ihn K.O geschlagen oder war er doch nicht nur ohnmächtig, sondern tot? Es interessierte mich eigentlich auch nicht wirklich. Er hatte mir Qualen eingebracht, die unbeschreiblich waren, und genau deswegen konnte er mir gestohlen bleiben. Er hatte mir Dan gebracht und das würde ich Jonathan Crane niemals verzeihen können.
„Ist Dan weg?", fragte ich Floyd unsicher, traute mich nicht mich umzusehen, doch wenn es um Dan ging war Floyd vermutlich einer der wenigen Personen, die mich wirklich verstand. Er war ein Gefangener hier gewesen, er kannte Dan und er wusste vermutlich genau, was er mir angetan hatte, meine Schreie hatte man sicher auch im ganzen Gebäude hören müssen damals.
„Er ist nicht hier, keine Sorge. Er war nur eine Einbildung und wenn der Echte uns über den Weg läuft, dann häute ich ihn liebend gerne vor deinen Augen, wenn es dein Wunsch ist", besänftigte er mich und schwach lächelte ich über diese Aussage, über die bloße Vorstellung.
„Beeilen wir uns endlich, ich will nur noch hier raus und sie braucht einen Arzt!", rief Seth von vorne und nach wie vor völlig ausgezehrt und am Rande erneut in die Dunkelheit zu fallen, lehnte ich meinen Kopf wieder an Floyds Brust, versuchte seiner Stimme zuzuhören, als er nun davon berichtete, wie Seth ihn gerettet hatte und sie die Gasmasken von zwei Wachen geklaut hatten, als der Nebel anfing aufzutauchen, weswegen sie normal bleiben konnten, weswegen sie nicht ihre Ängste hatten sehen müssen. Es war beneidenswert, schließlich wusste ich, dass falls ich hier lebendig herauskommen sollte, ich nicht so einfach mit dem heutigen Tag abschließen könnte. Ich hatte Dan gesehen, in echt und in Form einer Einbildung, doch beides war grauenvoll gewesen. Ich hatte immer noch das Gefühl seine Stimme zu hören, seinen Atem auf meiner Haut zu spüren, seine Berührungen und am liebsten wollte ich mich übergeben. Ich wollte dass dieser Albtraum ein Ende finden würde, doch er würde es vermutlich nie.
„Das müsste seine sein, oder?", fragte Seth, als wir vor einer verschlossenen Eisentüre anhielten. Ich vernahm, wie in der Ferne erneut Schüsse durch die Gegend hallten und ich wusste genauso wie die anderen auch, dass uns die Zeit davon lief. Bald wären die Wachen, angeführt von Rick, da und dann wären wir alle verdammt.
„Ja, los öffne sie schon!", wies Floyd ihn deswegen recht gereizt an, was Seth dazu brachte Crane achtlos auf den Boden zu werfen, ehe er sich daran zu schaffen machte die Türe zu öffnen, was er mit Hilfe eines geklauten Schlüssels auch innerhalb von Sekunden schaffte und ich leicht lächeln musste, als ich Boormerang sah, der mit einem panischen Blick aus der Zelle kam.
„Warum hat das so lange gedauert? Ich dachte schon ich wäre der einzige Idiot, der eingesperrt zurück gelassen wird.", meinte er vorwerfend und ich hörte Floyd leise murmeln, wie gerne er ihn doch umbringen würde.
„Los, nimm ihn hoch und komm, wir haben keine Zeit!", antwortete Seth lediglich und verdrehte die Augen dabei, ehe er in Richtung Ausgang eilte, Boomerang, der wohl gar nicht so recht blickte, was hier eigentlich abging, sah irritiert von ihm zu Floyd und mir, ehe er die Schultern zuckte und den bewusstlosen Crane einfach wie befohlen hoch hob.
„Ich will gar nicht wissen, was hier abläuft, oder?"
„Frag lieber nicht", erwiderte Floyd und eilte weiter Seth nach.
„Floyd?", fragte ich müde nach, sah zu ihm hinauf, sah wie wir recht schnell durch die Gänge des Gefängnisses eilten, wie wir immer wieder an den rötlich leuchtenden Notfalllampen vorbei kamen, hörte gar nicht mehr so richtig, was Boomerang von sich gab, hörte nur noch ein schwaches Murmeln. Meine Bein fühlte sich kaum mehr lebendig an, ich fühlte mich kaum mehr lebendig. Es war so schwer meine Augen aufzuhalten, dagegen anzukämpfen, alles was in meinem Kopf herumschwirrte zu ignorieren und doch fiel es mir so furchtbar schwer. Ich hatte nach wie vor das Gefühl, als ob Dan hier wäre, wollte nur noch den Joker endlich sehen und bei ihm sein dürfen, doch vielleicht würde ich das nicht mehr schaffen.
„Wir haben es bald geschafft, Kleine."
„Sag dem Joker, dass ich...", begann ich einzuwenden, wurde jedoch harsch von ihm unterbrochen.
„Ich werde nicht aus diesem Gefängnis gerettet, nur um vom Joker getötet zu werden, weil du in meinen Armen wegstirbst, also hör auf irgendwelche Abschiedsworte von dir zu geben und kämpfe!"
„Kannst du so leicht sagen", scherzte ich schwach, schloss erschöpft meine Augen, versuchte dennoch mich nicht der kompletten Dunkelheit hinzugeben, versuchte an das zu denken, wofür es sich lohnte zu kämpfen, zu leben. Ich dachte an meine Rache Dan gegenüber, ich dachte daran, dass ich Harley nicht wieder in seiner Nähe wissen wollte und vor allem eben an Ihn. Ich würde ihn nicht verlassen, mein Leben war so lange lebenswert, wie er ein Teil davon war und er war da draußen und ich würde ihn wieder sehen und dafür musste ich kämpfen.
„LOS!", schrie Seths Stimme von irgendwoher, klang dennoch so weit entfernt für mich. Ich vernahm Schüsse, Schreie, konnte Floyd Fluchen hören und doch war ich zu sehr gefangen, um wirklich zu verstehen, was passierte.
„In Deckung, ich spreng sie in die Luft!", rief Seth erneut aus, als es in dem Augenblick schon so laut knallte, eine solche Druckwelle zu spüren war, dass ich Floyd anmerkte, wie kurz er davor war das Gleichgewicht zu verlieren, ich selbst ja glaubte aus seinen Armen fallen zu müssen, doch er konnte sich halten und ich merkte augenblicklich, dass wir es geschafft hatten, als ich den frischen Wind auf meiner Haut spüren konnte, erleichterte Jubelrufe vernahm und ich zwang mich regelrecht meine Augen aufzureißen, in den Nachthimmel hinauf zusehen, wo ein Meer aus Sternen auf uns hinab schien, doch eigentlich wollte ich nur Ihn sehen. Ich wollte ihn sehen und wissen, dass er da war, dass alles gut werden würde.
„Jane..." Erleichtert drehte ich meinem Kopf dahin, woher ich seine Stimme vernahm, sah wie er völlig durch den Wind wirkte, wie seine Haare zerzaust von seinem Kopf abstanden, wie seine Kleidung halb zerrissen und voll Blut war und doch sah er so wunderschön aus, so perfekt wie immer.
„J...", hauchte ich verzweifelt, wollte endlich schlafen dürfen, nun wo er bei mir war, nun wo er auf mich zugerannt kam, mich regelrecht aus Floyds Armen riss und mich in seinen eigenen an sich gedrückt hielt. Ich hielt meine Tränen nicht länger, als ich mein Gesicht an seine Brust drücken konnte, seine Arme schützend um mich geschlungen spürte, seinen wundervollen Geruch einzog, mich wie zu Hause fühlte.
„Sie braucht dringend Hilfe oder sie stirbt, Boss. Sie hat eine Schusswunde am Bein und sie hat schon viel zu viel Blut verloren", meldete Seth sich von irgendwoher zu Wort, doch ich bekam die Antwort des Jokers nicht mehr mit. Ich hatte bis zu ihm durchgehalten und wollte mich nur noch ausruhen dürfen. Ich konnte vielleicht gegen das Sterben kämpfen, es zumindest versuchen, aber ich konnte nicht länger meine Augen offen halten und gab mich einfach der beruhigenden Gewissheit hin, dass er wenigstens bei mir war, dass ich in seinen Armen liegen durfte.
Joker
Ich wollte in dem Augenblick, wo ich den Abzug drückte, diesen verfluchten Dreckskerl nur noch tot wissen, ich wollte ihn endlich beseitigt haben, wie ich es von Anfang an wollte. Ich würde nie jemanden dulden können, der Meinem Mädchen schöne Augen machen würde und vor allem nicht auch noch jemand, der nichts als ein Kleinkrimineller Narr war, der glaubte besser zu sein als ich, sie mehr verdient zu hätten.
Ich drückte von Harleys Worten, allem was sie in mir auslösten, den verdammten Abzug und wollte nichts lieber, als dabei zuzusehen, wie er von dieser Kugel durchbohrt werden würde, doch anstatt dass mein Traum wahr werden würde, erlaubte dieser Bastard sich doch wirklich die Dreistigkeit meine Kugel mit Hilfe einer Flamme wegzuschleudern, bevor sie ihn hätte auch nur annähernd treffen können.
„Und du glaubst wirklich alles, was die kleine Verrückte da sagt?", schrie Diablo mich wütend an und seufzend packte ich Harley an der Taille, als diese sich von Diablos Worten angetrieben auf diesen stürzen wollte, doch da sie unbewaffnet und nicht in ihrer besten Form war, würde sie ihren kleinen Wutanfall auf später verschieben müssen.
„Ich brauche keinen Grund, um dich zu töten! Ob ihre Worte wahr sind oder nicht ist bedeutungslos, du würdest dir jedoch wünschen, dass sie wahr sind und das kann ich nicht erlauben!", erwiderte ich schlicht, richtete meine Waffe erneut auf ihn, nachdem ich Harley hinter mich geschoben hatte, doch er strich sich nur seufzend über seine Glatze und schüttelte den Kopf von meinen Worten.
„Vermutlich hätte ich mich vor einigen Wochen einfach von dir erschießen gelassen, so unbedeutend kam mir alles hier vor, doch ich werde nicht sterben, bevor ich nicht weiß, dass ich alles in meiner Macht stehende getan habe, um sie von dir zu retten!", schrie er mich da an und ich wusste, dass er es endgültig zu weit getrieben hatte! Nun gab er auch noch offen zu sie mir wegnehmen zu wollen und das würde ich niemals auch nur zulassen!
„Hast du eigentlich eine Ahnung, wer ich bin?", fragte ich lächelnd nach, lief näher auf ihn zu, wo ich so dicht vor ihm stehen blieb, dass ich jedes noch so kleine Detail seines Gesichts hätte ausmachen können, seinen Atem auf meiner Haut spürte und ihn vermutlich mit Leichtigkeit nun hätte töten können, doch so wie er sich aufführte, verdiente er nicht die Gnade eines schnellen Todes, er verdiente es zu leiden!
„Ich weiß zu gut, wer du bist, Clown!", erwiderte er abwertend und brachte mich damit zum auflachen. Amüsiert drehte ich mich zu meinen anderen Männern, sah wie sie ebenfalls angeführt von Carlos unsicher auflachten, während ich mich kaum mehr halten konnte. Ich dachte daran, was ich alles mit ihm machen würde, wie ich ihm zeigen würde, dass Jane nur Mein war, dass sie sich nie für ihn interessieren würde, wie sie mir schon noch helfen würde ihn in kleine Stücke zu zerteilen und ihn anschließend an die Hunde zu verfüttern. Er hatte keine verfluchte Ahnung, wer ich war, er hatte keine Ahnung, wer Sie war und vor allem wozu wir fähig waren gemeinsam!
„Boss!", rief einer meiner Männer da jedoch besorgt aus, als es lautstark vom Gebäude her knallte und als ich meinen Blick mehr zum Eingang richtete, sah ich voller Erleichterung wie Seth gefolgt von diesem Boomerang Kerl und Deadshoot aus dem Gebäude herauskam, der wiederum Mein Mädchen in seinen Armen hielt. Sofort war Diablo wie vergessen, sofort war alles wie vergessen außer sie, ich ignorierte Harleys kurzen flehenden Ruf nach mir, bahnte mir einen Weg zu ihr hindurch, dachte daran, was sie da drinnen erlebt haben musste.
„Jane", hauchte ich erleichtert, voller Sehnsucht nach ihr, als unsere Blicke sich endlich trafen und ich augenblicklich sah, wie sich Tränen in ihren Augen bildeten.
„J..." Ich riss sie regelrecht aus Deadshoots Armen, versuchte in diesen wenigen Sekunden zu erkennen, wie schlecht es ihr ging, doch es war furchtbar dunkel draußen geworden und dennoch reichte das, was ich sah, aus um am liebsten Seth hier und jetzt zu töten. Hatte er nicht auf sie aufgepasst? Wie konnte es sein, dass sie halbtot wirkte? Dass sie getragen werden musste?
Schluchzend schlang sie ihre Arme um mich, drückte ihr Gesicht an meine Brust, während ich sie sicher an mich gepresst hielt, ihren Kopf küsste und nur so froh war, dass sie nun hier war, dass sie lebte, dass wir zusammen waren. Ich liebte es sie bei mir zu haben, ihre Hände an meinen Körper krallen zu spüren und am liebsten hätte ich sie niemals wieder los gelassen. Niemals wieder würde ich es zulassen, dass wir uns bei einer solchen Aktion so trennen würden!
„Sie braucht dringend Hilfe oder sie stirbt, Boss. Sie hat eine Schusswunde am Bein und sie hat schon viel zu viel Blut verloren", meldete Seth sich von irgendwoher zu Wort, während ich spürte, wie Janes Griff schwächer wurde, ihr Kopf fast schon leblos gegen meine Brust lehnte.
„Wir gehen. SOFORT!", schrie ich wütend vor Sorge aus, lief mit Jane in meinen Armen zurück zu den Fahrzeugen, doch ich würde sie ganz sicher nicht sterben lassen. Nicht an diesem Ort hier!
„Hast du verstanden, du stirbst mir nicht weg!", flüsterte ich der bewusstlosen Jane zu, knurrte gereizt davon, wie grauenvoll alles hier abgelaufen war, und wusste schon genau, wer meine ganze Wut zu spüren bekommen würde!
Aloha :) Ja ich melde mich auch mal wieder xD Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen Kids xx
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