F O U R| Schwere Landung

Meine Nerven waren beinahe am durchdrehen, als wir schließlich alle in einen Hubschrauber steigen mussten. Ich erinnert mich ungewollt daran, dass das erste Mal, als ich in so einem Teil war, ich es mit Ihm gewesen war. Diese ganze Situation hatte etwas so sonderbares an sich, dass ich noch nicht ganz begreifen konnte, dass das hier auch wirklich geschah.
Vor einigen Tagen war ich kurz davor gewesen zu sterben, wollte nur aufgeben und nun saß ich mit einem Haufen anderer Gefangener hier in einem Hubschrauber, unteranderem auch Harley Quinn, der neuen Freundin von dem Mann, für den ich damals blind in den Tod gesprungen wäre.

Ich seufzte schwer auf, als ich mich an meinen Sitz festschnallte und natürlich ausgerechnet gegenüber von Harley sitzen musste, während zu meiner Rechten der seltsame Krokodil Mann saß, der laut den Wächtern Croc hieß und vom nahen sogar eigentlich viel weniger beängstigend aussah, was mich dennoch nicht wirklich beruhigen konnte, schließlich war er ein fucking Krokodil.

Zu meiner Linken hingegen saß der tättowierte Mann, der El Diablo hieß. Die anderen mir noch fremden Personen hießen Captain Boomerang und Slipknot. Wir waren auf jeden Fall und da war ich mir verdammt sicher, der schrägste Haufen überhaupt, vor allem noch in Begleitung von Rick und seiner seltsamen Freundin Katana, die mit einem Samurai-Schwert durch die Gegend lief und uns alle so ansah, als würde sie uns jeden Moment einen Kopf kürzer machen wollen.


„Also, ich verstehe unsere Rolle noch nicht so ganz bei der ganzen Sache", ergriff Floyd als erster das Wort, als die letzten Kleinigkeiten überprüft wurden, ehe der Helikopter starten würde.
„Ihr werdet das machen, was ich von euch verlange, ihr haltet euch an meine Regeln und tut das, was ihr am besten könnt."
„Wenn nicht, dann.. Pshhhh", bemerkte Boomerang und machte eine Geste, als würde man explodieren, was mich erschaudern ließ.

„Ist ja mal wieder typisch", schnaubte Floyd, „Wir machen eure Drecksarbeit und kriegen nichts dafür!"

„Werden wir ja sehen", brummte Slipknot daraufhin leise und ich erschrack kurz, als wir da auch schon starteten und kurz alles am wackeln war.
„Ganz ruhig, Kleine", lachte Floyd beruhigend nun wieder viel sanfter, was tatsächlich funktionierte. Meine Anspannung verflog ein wenig, nur um sich in Hass umzuwandeln, als ich Harleys neugierigen Blick bemerkte.
„Bist du nicht eigentlich ein wenig zu jung?", fragte sie belustigt nach, als würde sie damit einen blöden Scherz machen, wobei sie nur voll ins schwarze traf.
„Die Kleine ist 19 und sitzt seit zwei Jahren", antwortete Floyd ihr nämlich und schaffte es somit, dass mich wirklich alle Anwesenden erstaunt ansahen. Sogar diese Samurai Frau konnte Floyd mit der Aussage etwas wie Verwunderung abgewinnen. Ja, jeder fragte sich, wie ich das geschafft hatte und was so furchterregendes ich wohl konnte.

„Und warum?", fragte Boomerang nun verblüfft nach, während El Diablo neben mir mich regelrecht intensiv musterte. Er sagte kein Wort, blickte mich einfach nur an und das lenkte mich schon sehr ab.
„Ich bin wohl nützlich", meinte ich verbittert und wollte eigentlich nicht wieder darüber reden müssen. In all den Monaten hatte ich fast nie diese Sache durchleben und erwähnen müssen, doch in den letzten paar Tagen verlangte man das immer und immer wieder von mir ab. Außerdem wollte ich nicht, dass irgendwer von meiner Vergangenheit zum Joker wusste, allen voran Harley nicht. Es war zwar allgemein bekannt, dass der Joker mal ein keines Spielzeug hatte, nur war diese eben seit zwei Jahren tot. Mein Name war damals nie bekannt gegeben, ich hatte unter einem anderen Namen gelebt, einem, dem der Joker lieber gefallen hatte in der Öffentlichkeit, da ich nur seine Jane war. Alles in allem hatte ich es geschafft an seiner Seite stehen zu können, ohne dass jemand, der mich nicht lange kannte, mich wirklich erkannt haben könnte.
Nur die Regierung fand eben alles heraus.

„Wir sind wirklich sonderbar", lachte Boomerang daraufhin lauthals und ich nutzte die Abgelenktheit der anderen und sah nun zu diesem Diablo, der mich nach wie vor ganz offen anblickte.
„Ist irgendwas?", fragte ich frei heraus und er wollte schon sichtlich bemüht nach einer Antwort zu finden sich erklären, als es plötzlich laut krachte und alles anfing hin und her zu wackeln. Ich hatte das Gefühl regelrecht gegen meinen Gurt gepresst zu werden, ununterbrochen hin und her geschleudert zu werden und die Angst zu sterben kam so plötzlich und mit einer solchen Wucht, dass ich dachte zu ersticken.

Der ganze Helikopter fing an sich zu drehen und ich nahm war, wie einige Gurte nicht mehr mit dem Schleudern klar kamen und die Betroffenen nun im Raum unkontrolliert in alle Richtungen flogen, was mir auch beinahe passiert wäre. Mein Gurt löste sich mit einem Klick eben auch und ich hätte schon fast Bekanntschaft mit der Wand vor mir gemacht, wenn in dem Augenblick Diablo seine Arme nicht schützend wie einen Ersatzgurt vor mich ausgestreckt hätte.
Es müsste unfassbar schmerzvoll sein für ihn gegen diese Kraft anzudrücken und doch behielt er mich sicher und fest im Sitz, bis schließlich alles zum Stehen kam und ich mit einem recht verstörten Blick zu ihm sah, wie er schwer atmend neben mir saß und seinen Arm endlich wegnahm.

Ich versuchte selber wieder ruhiger zu werden, strich mir mein Haar zurück und bemühte mich nicht die Nerven zu verlieren, was alles andere als leicht war, schließlich wären wir fast gestorben.

„Das nenne ich eine Landung", sagte Boomerang witzelnd, der sich vom Boden aufrichtete und keine offenen Schäden hatte, obwohl er offensichtlich nicht in seinem Sitz geblieben war.
„War doch witzig", kicherte Harley derweil erfreut wie ein Kind und ich dachte jeden Moment kotzen zu müssen, einerseits wegen ihr und andererseits weil mir furchtbar schlecht geworden war von diesem Gedrehe.

„Geht es allen gut?", fragte Rick, während ich aufstand und schwummerig den anderen nach außen folgte, wo ich mit geweiteten Augen zu der Stadt sah und kurz erfreut war mal wieder etwas so gewöhnliches wie Häuser zu sehen, aber auch recht geschockt darüber war, wie zerstört hier doch eben alles war.

„Allen geht es bestens", murmelte Floyd, der sich neben mich stellte und ebenso fasziniert sich die Stadt ansah.

„Dass ich jemals wieder so etwas sehen würde", hauchte ich und sah wie er kurz lächeln musste.
„Genieße es. Das hier wird wohl kein Ausflug zu einem Freizeitpark, was Harley wohl zu denken scheint!", erwiderte er belustigt und ich seufzte schwer.
„Wird es wohl wirklich nicht." Ich drehte mich zu den anderen, die sich nach dem Absturz versuchten wieder herzurichten und ich schluckte schwer, als ich Diablos Blick auf mir bemerkte. Der Kerl war wirklich eigenartig, aber er hatte mich gerettet. Wer wusste schon, wie es mir ohne ihn ergangen wäre? Ich war nicht so stabil wie Boomerang, dass ich diesen freien Flug einfach überstanden hätte. Aus dem Grund nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und marschierte auf ihn zu, wobei er mich neugierig beobachtete.

„Danke", brachte ich mühsam hervor und fand das Gefühl schräg, das sich in mir breit machte. Dankbarkeit. Wir lange hatte ich so etwas schon nicht mehr gefühlt gehabt?
„Ist ok", wandte er sich schnell ab und ich verdrehte die Augen darüber, denn er schien auch nicht der Gesprächigste zu sein oder?
„Ist es nicht! Es war sicher nicht einfach mich da festzuhalten, auch wenn ich nur eine halbe Portion bin. Also Danke!" Er sah mir kurz in die Augen, ehe er sich über seinen mit Tattoos übersäten Kopf strich.

„Kein Problem, aber versuch auf dich aufzupassen, halbe Portion", meint er und schmunzelte kurz, was mich auch lächeln ließ, ehe Rick uns wieder alle zu sich beförderte, wo ich widerwillig hinging und mich fragte, was wohl als nächstes kommen würde.

„Also, wir müssen nun weitergehen und ich warne jeden von euch, versucht bloß nicht irgendwas, sonst bin ich gewillt dazu euch in die Luft zu sprengen."
„Wir haben es kapiert", sagte Slipknot gelangweilt und schien derjenige zu sein, der wohl am wenigsten bekümmert von dieser in die Luft sprengen Sache war. Also entweder glaubte er Rick nicht oder es interessierte ihn schlicht und ergreifend nicht, aber es war ja seine Sache. Meine größten Sorgen waren einfach nur nicht hier drauf zu gehen und nicht Harley noch schließlich umzubringen, die mit ihrer Art mich jetzt schon in den Wahnsinn trieb.

„Nur nicht so angespannt sein", bemerkte Floyd, als wir anfingen uns langsam einen Weg durch die zerstörte Stadt zu suchen.

„Ich bin nicht angespannt", verteidigte ich mich, was ihn nur schmunzeln ließ.
„Ich sehe es dir an. Ich weiß zwar nicht so ganz wieso, aber irgendwas sagt mir, dass es einen anderen Grund gibt, als der Tatsache, wo wir uns befinden."
„Dann viel Spaß dabei es herauszufinden", bemerkte ich belustigt, denn von alleine würde ich ihm die Antwort niemals geben, er würde mich als Verrückte abstempeln und wenn Harley es wüsste... Gott, sie würde mir den Hals umdrehen.

„Ich werde es herausfinden, das kannst du mir glauben", meinte er amüsiert und ich lächelte leicht, als ich plötzlich Rick lautstark fluchen hörte und schnell die Ursache dafür ausmachte. Slipknot versuchte doch tatsächlich zu fliehen, also glaubte er dem Unsinn nicht.

Geschickt seilte er sich an einem Gebäude hoch und ich konnte ihn nur verblüfft dabei beobachten, als es auch schon knallte und er von einer auf die andere Sekunde hin tot war.
„Verfluchte scheiße", hauchte Boomerang leise und ich selber hatte mir geschockt ans Herz gefasst, denn das hieß, wir waren alle verdammt und gleichzeitig war es eben auch entsetzlich nach all der Zeit wieder jemanden sterben zu sehen. Ich hatte völlig vergessen gehabt, wie schnell so etwas ging, wie schnell ein komplett lebendiger Mensch einfach weg sein konnte, nur wollte ich nicht daran denken müssen. So viele alte und tiefe Wunden wurden mit diesem Anblick aufgerissen und ich ertrug es nicht länger.
„Ich hoffe, das war euch eine Lehre", sprach Rick, der mit einem seltsamen Blick zu dem toten Slipknot sah, ehe er sich umdrehte und weiter lief.
„Ich hasse diesen Mistkerl ja sowas von", murmelte Floyd neben mir zornig und ich schluckte schwer. Das hier würde noch in einer Tragödie enden und ich war mitten drin.



HalliHallo :) Ich hoffe euch hat das kurze Kapitel gefallen und im nächsten gibt es dann endlich was vom Joker *hehe*. Schreibt mir eure Meinung zu allem und ich versuche schnell wieder was von mir hören zu lassen :) xx

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