F I F T Y - O N E| Gerechtigkeit
Aimee zurück zu lassen, sie überhaupt getroffen zu haben war etwas, was in mir drinnen alles in eine schreckliche Unruhe trieb. Ich hatte die Kapuze weit nach vorne gezogen, spürte dennoch, wie feucht mein Haar durch den strömenden Regen geworden war und doch interessierte es mich kaum. Mich interessierte es nicht, wie kalt und abartig es hier außen war, ich wollte am liebsten einfach nur nach Hause und damit meinte ich nicht diese gewaltige Villa, ich meinte mein altes Zuhause, das so gar nicht mehr existierte. Ich kam mir vor, als wäre ich wieder 17 oder noch besser 16, wo ich zu einer Zeit lebte, wo es keinen Joker, keine Gefängnisse, Banküberfälle, Tod und Leid gab, wo ich fast normal gewesen war, doch das Thema hatte ich schon durch. Ich hatte schon längst akzeptiert, dass diese Zeit vorbei war, doch Aimee schaffte es jedes Mal aufs neue mich all das vermissen zu lassen. Vermutlich schaffte sie es auch, weil ich sowieso völlig bekümmert drauf war durch J, durch den Ausbruch. Ich hatte das Gefühl dauerhaft angespannt zu sein, dauerhaft in Sorge zu leben und ich würde vieles dafür geben, unbeschwert aufzuwachen, keine Angst haben zu müssen, nicht die grauenvollsten Dinge zu sehen, wenn meine Augen geschlossen sind, doch so würde es vermutlich niemals sein und doch gab es da immer diesen einen Schimmer voll Licht, der in meinem Fall der Joker war. Er war zwar teilweise der Übeltäter für all meinen Kummer, doch gleichzeitig war er auch ein Heilmittel für jede Form von Schmerz. Ohne ihn wäre ich nicht mehr da und augenblicklich sehnte ich mich nach ihm... dachte ich zumindest, bis ich aufblickte und schockiert feststellte, dass er wirklich hier war.
Einige Meter von mir entfernt stand er doch tatsächlich auf dem Friedhof neben einem Baum, war völlig durchnässt vom Regen und hatte Aimee und mich wohl beobachtet gehabt. Hastig drehte ich mich um, um zu sehen, ob Aimee Gefahr laufen würde was dummes zu machen, sich in Gefahr zu bringen, doch sie war selbst längst aufgestanden und in die andere Richtung davon gelaufen. Seufzend drehte ich mich deswegen wieder zu J, lief auf ihn zu, wo dieser, ohne ein Wort zu sagen, mir andeutete ihm zu folgen und so liefen wir schweigend durch den Regen zurück zur Straße. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie er mich gefunden hatte, wieso er bis jetzt noch so ruhig war, schließlich hätte ich eher erwartet, dass er sauer sein würde, doch seltsamerweise wirkte er alles andere als wütend und irgendwie machte mir das Angst.
Ich zog kurz amüsiert meine Augenbrauen in die Höhe, als ich das Auto am Straßenrand bemerkte, wobei es sich alles andere um ein unauffälliges handelte, denn das konnte man kaum von einem Sportwagen sagen, der eine Sonderanfertigung war, doch offensichtlich hatte der Joker keine weiteren Gedanken daran verschwendet gehabt, als er mich suchen gegangen war und ich tat es auch nicht. Ich stieg lediglich ohne ein Kommentar auf dem Beifahrersitz ein, durchnässte die edlen Ledersitze augenblicklich, während J sich auf den Fahrersitz niederließ und auch schon los fuhr. Seufzend lehnte ich mich zurück, dachte an alles, was die letzten Stunde geschehen war, wollte wütend und beleidigt sein dürfen wegen unseres Streits, doch nachdem ich Aimee gesehen hatte, fiel es mir schwer das zu sein, doch leider merkte ich auch noch nach wie vor die Gefängnissaache an mir nagen. Mein Körper schmerzte, vor allem mein Bein fühlte sich an, als würde es unter Feuer stehen und eigentlich wollte ich nur noch schlafen dürfen, für eine sehr lange Zeit schlafen, keine alten Freunde mehr sehen oder Diskussionen mit dem Joker führen, ich wollte nur Ruhe und Frieden, doch so etwas würde es für mich nie geben.
Wir fuhren so durch den Regen zurück in das Ding, das wir Heim nannten, wo, kaum waren wir angekommen, ich schon wieder weg wollte. Ich sah nur all diese lästigen Blicke der Kerle dort auf mir, sah unausgesprochene Schuldzuschreibungen an mich gerichtet, dass sie immer dafür gerade stehen mussten, wenn ich Scheiße baute, doch wenigstens gab es unter ihnen auch welche, die eher erleichtert wirkten mich zu sehen, als mir nur Verachtung zu schenken. Ich nickte so Jeremy und Sam kurz zu, als J und ich nebeneinander pitschnass an diesen vorbei liefen und ich fragte mich innerlich fast ein wenig panisch, was nun kommen würde. Würde das zu erwartende Geschreie jetzt beginnen? Würde er mich wegsperren? Würde er nur mal wieder durchdrehen und Diablo am Ende vor meinen Augen hinrichten? Ich hatte keine Ahnung, doch mit dem was folgte, hätte ich dann nicht gerechnet. Kaum erreichten wir mein Zimmer, packte J mich schon an der Hand und zwang mich so mich zu ihm zu drehen, wo er mir keine Zeit ließ irgendwas zu sagen, wirklich zu begreifen, was passierte, da küsste er mich schon. Es war jedoch kein stürmischer, leidenschaftlicher Kuss in irgendeiner Art und Weise. Es war ein kurzer, liebevoller Kuss, der leider meiner Meinung nach viel zu schnell endete und verwirrt sah ich zum Joker auf, mein Gesicht war seinem dabei immer noch unfassbar nah und meine Hände lagen stützend an seiner Brust, wo seine Kleidung nass an dieser klebte.
„Wofür war das?", hauchte ich zittrig, wollte nicht zugeben, dass ich mehr davon wollte.
„Dafür, dass ich dich nach unserem Streit vorhin nicht schon geküsst hatte. Ich habe mir eigentlich geschworen, das nie wieder zu machen, falls..."
„... es das letzte Mal sein sollte", vervollständigte ich seinen Satz und wusste, dass er dabei an den Tag dachte, wo sich alles geändert hatte vor zwei Jahren, wo wir uns nach unserem Streit nicht mehr vertragen konnten, einfach weil ich ihm genommen worden war. Scheint so als würden wir beide noch stark von den Geistern der Vergangenheit heimgesucht werden und wer wusste schon, wie lange es dauern würde, bis diese Wunden verheilt wären?
„Und jetzt ab ins Bett mit dir, ich brauche dich gesund und heile."
„Denk nicht, dass ich schlafen könnte, wenn ich weiß, dass du Diablo töten wirst", bemerkte ich und trat einen Schritt zurück, sah wie er genervt die Augen von diesem Thema verdrehte, ehe er mich am Arm packte und zum Bett zog.
„Wir reden nicht weiter darüber, Jane! Aber um dich etwas aufzuheitern, ich habe Harley raus geworfen, sie wird dir also nicht länger auf die Nerven gehen."
„Sie ist weg?", fragte ich erstaunt nach, vergaß natürlich sicher nicht das Diablo-Problem, doch ich hoffte einfach, dass er gerade zu fertig war, um jetzt noch unbedingt diesen töten zu gehen.
„Ich habe sie fort geschickt", bestätigte er und ich atmete erleichtert auf, konnte kaum in Worte beschreiben, wie glücklich es mich machte das zu hören und am liebsten hätte ich ihn dafür nur erneut geküsst, doch zu viel stand derzeit einfach immer noch zwischen uns und es war nicht der geeignete Augenblick hierfür.
„Danke."
„Zieh dir was trockenes an, schon schlimm genug, dass du verletzt bist, dann brauchst du nicht noch die Grippe und dann ab ins Bett, ich komme später wieder", erwiderte er dazu nur, musterte mich mit einem verlangendem Blick, doch er schien sich zusammenreißen zu können und lief aus dem Zimmer, ließ mich alleine und ich hoffte einfach, dass er Diablo in Ruhe lassen würde, ihn und Floyd, der mit seiner Mitflucht sicher nicht sehr willkommen hier behandelt werden würde.
3 Jahre zuvor...
Ich dachte oft, sehr oft sogar an den Joker. Im Grunde hatte er jeden Gedanken in meinem Kopf eingenommen, doch ich war überaus dankbar dafür. Dachte ich an ihn, zerbrach ich mir seinetwegen den Kopf, dann musste ich nicht an meinen Bruder oder meine Mutter denken, dann musste ich nicht daran denken, wie Calvin mich angegriffen hatte, dann fühlte ich mich plötzlich nur wie ein normales Mädchen, das verliebt war und... stopp! Verliebt? Ok, ich übertrieb die Situation weitaus. Es war eher eine Schwärmerei, nicht einmal das war das passende Wort, ich war einfach nur stark angezogen vom Joker, konnte gar nicht oft genug in seiner Nähe sein, seit er mir das Messer geschenkt hatte, seit ich merkte, dass er, obwohl er den Kuss nicht mehr erwähnte, doch nicht ganz so abgeneigt von mir zu sein schien. Er behandelte mich zwar fast genauso, wie all seine Männer, rief mir durchgehend Befehle zu, schickte mich zu irgendwelchen Überfällen, wo Sam immerzu auf mich acht geben musste, doch gleichzeitig behandelte er mich auch so viel besser als jeden von ihnen. Ich merkte es daran, wie er mir Dinge schenkte, wie ich immer irgendwelche neuen Waffen von ihm bekam, wie er mir beim Training heimlich zusah, oder wie er mich bei irgendwelchen Versammlungen anstarrte, andere dafür bestrafte, wenn sie mich nicht ernst nahmen oder nur falsch anblickten. Natürlich war mir klar, dass ich nicht so überaus angetan von einem Mörder sein sollte, doch er gab mir Halt, er kümmerte sich um mich und genau das war das, was ich derzeit am allermeisten brauchte. Er hatte mich nicht liegen gelassen, als ich allein am Abgrund gewesen war, er hatte mir geholfen und deswegen sah ich ihn mit anderen Augen. Am liebsten würde ich ihm zwar wieder so nahe kommen, wie nachdem er mich als Geisel genommen und K.O geschlagen hatte, doch es war vermutlich besser so. Ich dachte an Sams Warnung, dass es nicht besonders gut ist, wenn der Joker anfängt zu angetan von jemanden zu sein, einfach weil er mich dafür hassen würde ihn 'fühlen' zu lassen und ich wusste, dass ich mir das aus dem Kopf schlagen sollte, bevor ich nur tot enden würde, was vor einigen Wochen zwar noch mein Wunsch gewesen war, jetzt jedoch nicht mehr. Ich hatte neue Hoffnung, neue Lebensenergie und ich wollte nicht sterben müssen, vor allem nicht wegen so etwas.
„Du meintest, ihr würdet nie sehr lange an einem Ort leben, was glaubst du, wie lange es noch dauern wird, bis wir weiterziehen?" Ich sah nicht zu Sam, als ich ihm diese Frage stellte, schaute stattdessen konzentriert zu dem Schachbrett, das zwischen uns stand.
„Keine Ahnung, denke aber nicht, dass wir noch sehr lange hier bleiben werden", erwiderte er konzentriert und setzte seinen Zug, was mich lächeln ließ.
„Das war kein gute Idee", bemerkte ich und nahm seine Dame auch schon mit meinem Springer ein und sah, wie er frustriert sich in seinem Stuhl zurück lehnte. Es war merkwürdig, wie gut wir uns mittlerweile verstanden, wenn man mal davon absah, dass ich ihn anfangs echt verabscheut hatte, doch Sam war der normalste von allen Männern des Jokers und er war sowieso Dank diesem fast die ganze Zeit in meiner Nähe, um auf mich aufzupassen, also hatten wir uns irgendwann genug vertragen, um etwas wie Freunde zu werden.
„Ich werde dieses Spiel nie beherrschen."
„Man kann eben nicht in allem gut sein", sagte ich dazu nur belustigt, was mir einen bösen Blick von ihm einbrachte und lachend wollte ich ihm schon einen Tipp geben, was sein nächster Spielzug sein könnte, als da meine Türe aufgerissen wurde und ich überrascht das halbe Spielbrett um schmiss, als ich zum Joker blickte, der jedoch nicht alleine war. Gefolgt von zwei seiner Männer führte er einen Kerl in den Raum, dessen Kopf von eine Art Kartoffelsack verborgen wurde, doch das Symbol auf der Lederjacke des Kerls erkannte ich augenblicklich wieder. Der Kerl hinter dem Kartoffelsack war ein Mitglied der Gang, die meinen Bruder ermordet hatten.
„Überraschung", rief der Joker auch schon gut gelaunt aus und ich stand wie in Trance von meinem Stuhl auf, sah verwirrt und gleichzeitig mit einer seltsam eigenartigen aufsteigenden Wut zu dem Schauspiel vor mir.
„Was geht hier ab?", fragte ich irritiert und sah nun direkt zum Joker, der sich amüsiert die Hände rieb und auch schon den Sack vom Mann weg zog und damit niemand anderen als Raphael offenbarte, den Kerl, der meinen Bruder auf dem Gewissen hatte und der nun ziemlich verwirrt zu uns allen schaute, dessen Gesicht übersät mit Blutergüssen und Schwellungen war, also hatte der Joker seinen Spaß schon mit ihm gehabt.
„Ich habe ein Geschenk für dich, Herzblatt", rief der König Gothams erfreut und ich musste sagen, dass ich nicht wirklich wusste, was er damit ausdrücken wollte. Was sollte ich mit Raphael anfangen? Natürlich staute sich Unmengen an Wut und Hass in mir an bei seinem Anblick und ich wollte nichts lieber als ihn töten, doch... genau das war der Punkt, oder?
„Ich soll ihn töten?", fragte ich schon schockiert, was Raphael dazu brachte mich genauer zu mustern, ehe er auf spanisch das Fluchen anfing.
„Oh ja, ich dachte es würde dich etwas aufheitern", erwiderte der Joker und stieß den Gefangenen auch schon mit seinem Fuß zu Boden.
„Verfluchte Scheiße, was soll das hier werden? Was wollt ihr Verrückten von mir?", schrie Raphael panisch und ich lief wie von alleine näher auf diesen zu, sah ihn angewidert an und zuckte zusammen, als ich glaubte das Geräusch der abgefeuerten Waffe wieder zu hören, das ganze Blut riechen zu können, es war als wäre ich wieder in dieser Gasse, als würde Luca wieder und wieder sterben, „Die verrückte Schlampe soll mich nur versuchen anzurühren und..."
„Und was?", fragte der Joker und zog Raphael an dessen Haar wieder hinauf, drückte ihm sein Messer an die Kehle und ich sah eindeutig, wie viel Angst er davon bekam, während ich spürte, wie hektisch mein Herz schlug. Es erfüllte mich mit so viel Glück ihn so panisch zu sehen, es machte mich richtig glücklich das mitansehen zu dürfen und irgendwas in mir schrie danach ihn zur Strecke zu bringen, doch das wäre etwas, was ich nie zuvor getan hatte. Würde man einmal jemanden töten, es würde einen verändern, das hatte mein Vater mir früher immerzu gesagt und ich glaubte, dass es die Wahrheit war, denn würde ich das machen, dann gebe es kein Zurück mehr. Der Joker bemerkte meinen glühenden Blick, lächelte erfreut und lachte kurz sein gewohnten irres Lachen, ehe er das Messer wieder weg zog.
„Ich überlasse ihn ganz dir, Kleine." Mit den Worten schubste der Joker ihn erneut zu Boden, so dass er genau vor meinen Füßen landete und mit einem flehenden Gesichtsausdruck sah dieser zu mir auf.
„Bitte... was habe ich dir getan?"
„Was du getan hast?", fragte ich hysterisch von seinem Gehabe und zog das Messer, das J mir vor einigen Tagen geschenkt hatte und wusste, dass eine Kugel in die Brust zwar treffender hierfür wäre, doch ein Messer wäre persönlich und das sollte es auch sein, „Du verdammtes Arschloch hast meinen Bruder erschossen!" Ich schrie ihm die Worte regelrecht entgegen, spürte wie mir Tränen vor Hass anfingen übers Gesicht zu laufen und ich versuchte mein Umfeld auszublenden, nicht auf einen neugierigen Sam zu achten, der keinen Meter von mir entfernt stand oder auf den Joker, der voller Begeisterung zu wirken schien. Ich sah nur zu Raphael, blendete alle unzähligen Fragen nach und nach aus, wie zum Beispiel, woher der Joker überhaupt wusste, wer Raphael war, oder wieso dieser Luca damals hatte töten müssen?
„Deinen Bruder?", fragte Raphael nun und lachte trocken dabei auf, „Du bist wirklich total irre! Ich habe deinen scheiß Bruder nie umgebracht und du weißt das genau! Macht die Anwesenheit von dem Clown einen wirklich so irre oder..."
„SEI STILL!", schrie ich ihn an und schmiss ihn mit mir zu Boden, wo ich auf ihn drauf sitzend mein Messer an seine Kehle drückte, so wie J es vor mir getan hatte und wo er dadurch, dass er gefesselt war, sich nicht wehren konnte und nur mit geweiteten Augen zu mir aufsehen konnte.
„Kleines Mädchen, ich habe deinen Bruder...", fing er erneut an sich herauszureden, doch es interessierte mich nicht mehr. Zu sehr hatte ich mich in die ganze Sache hineingesteigert. Ich sah Luca immer und immer wieder sterbend vor mir, ich sah mein ganzes Leben anhand dieser einen Katastrophe vor mir kaputt gehen und es war alles nur seine Schuld!
„Du hast mein leben zerstört und dafür zerstöre ich deines", hauchte ich verzweifelt und hielt mich nicht mehr davon ab dagegen anzukämpfen, sondern stach dem Kerl mitten in die Brust. Ich sah wie er zu Schreien anfing, doch ich stoppte nicht, zog es nur mit viel Kraft wieder heraus und stach es erneut in ihn, immer und immer wieder, bis mein Gesicht, meine Hände, alles um mich herum voller Blut war, bis mein Messer schließlich in einer seiner Rippen zu sehr stecken blieb, ich sah, wie längst kein Leben mehr in ihm steckte und ich atemlos, völlig aufgelöst und heulend mich von ihm rollte und schockiert auf das Werk, mein Werk, blickte.
„Geht!", hörte ich den Joker befehlen, sah nicht auf, als die anderen das Zimmer verließen, als er schon mich am Arm packte und auf die Beine hochzog, mich zwang meinen Blick von der Leiche abzuwenden. Ich hatte gerade jemanden ermordet, ich hatte gerade jemanden kaltblütig ermordet und ich wusste nicht, ob ich mich schlecht fühlen sollte, oder nicht. Ich wusste nur, dass ich erleichtert war, dass er fort war, dass er endlich bestraft wurde. Hysterisch lachte ich deswegen auf, sah in die bildschönen Augen des Jokers, der mein Gesicht umklammerte und glaubte mich beruhigen zu müssen, ehe er sah, dass ich nicht einen Heulanfall kriegen würde.
„Er ist tot", lachte ich auf, was ihn schmunzeln ließ.
„Dafür hast du gesorgt."
„Er ist endlich tot", hauchte ich euphorisch und wusste nicht, was in mich gefahren war, doch ohne weiter zu überlegen, überbrückte ich den Abstand zwischen mir und dem König Gothams und presste meine Lippen auf seine. Es hielt zwar nicht sehr lange an und doch sah ich, wie sich sein Blick veränderte, wie er dunkler wurde.
„Du bringst mich um den Verstand", knurrte er die Worte fast schon und ich lächelte erleichtert, als er mich grob an der Hüfte packte und nun selbst küsste, ihm es dabei völlig egal zu sein schien, dass ich meine blutigen Händen an sein Gesicht legte, er sich voller Blut besudelte, in dem er seinen Körper gegen meinen presste. Gerade war eben einfach alles egal, wir waren einfach nur zwei Personen, die völlig verrückt nacheinander waren, ohne zu wissen, wie das passieren konnte, und wir beide schienen uns gegenseitig zu brauchen, denn mit ihm kam ich mir ganz vor, er hatte nicht versucht mir einzureden die Vergangenheit ruhen zu lassen, er hatte mir gezeigt, dass man manche Dinge selbst in die Hand nehmen musste und diese Macht war unbezahlbar.
Aloha :) Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, jetzt gab es ja mal wieder eine kleine Rückblende xx
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