F I F T Y - F O U R| Versprochen
Joker
Wütend war fast schon kein Ausdruck mehr für das, was ich gerade im Moment war. Es kam mir vor, als würde der Hass regelrecht durch meine Adern gepumpt werden, als würde ich kaum klar denken können und in einer rasenden Geschwindigkeit fuhr ich die Straße in Richtung Gotham entlang, während Jane nach wie vor bewusstlos auf dem Beifahrersitz saß. Dieser Mistkerl hatte es eindeutig zu weit getrieben gehabt. Er hatte doch tatsächlich geglaubt mir mein Mädchen stehlen zu können? Sie anzugreifen?
„Fuck!", schrie ich laut von dem Hass auf, schlug auf das Lenkrad, während ich die gerade Straße weiter fuhr und am liebsten umgekehrt wäre, herausgefunden hätte, wer dafür verantwortlich war, für wen dieser Mistkerl von Clint gearbeitet hatte, wer meine Jane haben wollte, doch es würde ein aufwendiger Prozess werden und ich wollte sie erst einmal in Sicherheit wiegen. Wäre meine Wut nicht so mit mir durchgegangen, hätte ich die nötigen Infos auch aus Clint heraus foltern können, doch leider war mein Temperament zu groß gewesen und ich hatte dem Kerl lieber den Schädel auf dem Boden aufgeschlagen, als auf Antworten zu warten, was ich nun etwas bereute, doch immerhin war er tot!
„J..." Ich sah kurz zu Jane, die sich verschlafen etwas aufrichtete, gegen die Sonne anblinzelte und verwirrt zu sein schien.
„Ich bringe dich zurück", bemerkte ich knapp, hörte nur zu deutlich heraus, wie sauer ich war.
„Was ist geschehen... was ist mit Clint, wie..."
„Er ist tot! Ich finde aber schon noch heraus, für wen er gearbeitet hat und was das sollte", erklärte ich ihr, hörte sie schwer seufzen.
„Ich bin verwirrt", meinte sie leise und ich verzog grimmig mein Gesicht, hasste es Clint nicht noch mehr leiden sehen zu können für das, was er ihr angetan hatte. Sie war sowieso schon die meiste Zeit völlig durch den Wind und nun griff er sie an und betäubte sie einfach, das würde ihrer Psyche sicher wahnsinnig gut tun!
„Herzblatt, alles ist gut, dir ist ja nichts passiert, ich passe auf dich auf", besänftigte ich sie deswegen, bevor sie nur am Ende zu Heulen anfangen und mich damit überfordern würde, was immerhin Wirkung zeigte, denn ein kleiner Seitenblick zu ihr zeigte, dass sie zwar verwirrt wirkte, jedoch nicht aufgelöst.
„Wieso fahren wir aber wieder zurück?"
„Ich brauche Informationen und will dich in Sicherheit wissen. Dort kann ich gerade anscheinend nicht jedem vertrauen, aber in unserem Haus schon, auch wenn wir denke ich in den nächsten Tagen eine neue Bleibe suchen sollten."
„Wer denkst du steckt dahinter? Wieso sollte jemand mich entführen?", fragte Jane mich besorgt und ich dachte an Amanda Waller, doch sie hätte niemanden wie Clint geschickt. Es könnten im Grunde so viele Leute sein, die Rache an mir ausüben wollten, doch wer war dumm oder besser gesagt mutig genug das Risiko einzugehen, sie zu entführen und das direkt vor meiner Nase? Es musste einer der Großen sein, jemand, der weniger Angst haben musste.
„Ich werde es noch herausfinden", sagte ich kalt, nahm dennoch ihre eine Hand in meine und drückte einen Kuss auf diese, was sie lächeln ließ.
„Wir werden nie unsere Ruhe haben, oder?"
„Nicht in dieser Szene", meinte ich, doch wir beide wussten auch, dass das eben unsere Leben waren, dass wir dem nie entkommen könnten, dass eine Alternative nie in Frage kommen könnte.
„Ich weiß, aber solange wir zusammen sind, ist ja sowieso alles gut", murmelte sie und schlang ihre Arme um sich. Ich hatte ihr natürlich noch etwas anderes angezogen gehabt, bevor ich sie aus dem Zimmer und weiter zum Auto getragen hatte. Es war ja schon schlimm genug gewesen, dass Clint sie halb nackt gesehen hatte, doch noch mehr Leute müssten es nun wirklich nicht sein. Sie war Mein! Nur ich hatte das Recht sie so zu sehen!
Seufzend ergriff ich mein Handy, als dieses zu Klingeln anfing und ging ran, als ich Sams Namen auf dem Display las.
„Was? Ich hoffe es ist alles bereit für unsere Ankunft, sag Victor, er soll die nächsten Wochen in der Nähe bleiben", sprach ich und hörte Sam zittrig seufzen, was kein gutes Zeichen war.
„Es gibt ein Problem."
„Ich hoffe eins, das schnell gelöst werden kann, Sammy", erwiderte ich mit einem bedrohlichen Unterton, sah wie Jane mich besorgt von der Seite dabei musterte, während ich nur noch schneller zu fahren anfing.
„Nicht wirklich... also... es geht um Diablo, er ist weg."
„Was soll das heißen, er ist weg? Solltet ihr verfluchten Idioten nicht auf ihn aufpassen?", fragte ich wütend und war kurz davor endgültig auszurasten, irgendwas kaputt zu machen, doch ich befand mich in einem fahrenden Auto und neben mir saß eine nach wie vor benebelte Jane, die wahrscheinlich keine Ahnung hatte, was hier abging, jedoch so wie ich sie kannte sehr erfreut über diese Neuigkeit sein würde.
„Wir haben auf ihn aufgepasst, doch anscheinend hat Floyd sich dazu entschlossen ihn zu retten, dabei hat er zwei unserer Männer umgebracht und ist jetzt auf und davon", erklärte Sam die Lage und ich stöhnte genervt auf. Mir war schon klar gewesen, dass dieser Floyd für Probleme sorgen würde, doch Jane zur Liebe hatte ich ihn bleiben lassen, was ein gewaltiger Fehler gewesen war so wie es aussah.
„Ich bin gleich da und dann regel ich das." Mit den Worten legte ich auf und steckte mein Handy wieder weg, wusste ganz genau, dass Jane jetzt Antworten haben wollte.
„Was ist passiert?", fragte sie da auch schon wie auf Kommando nach und ich strich mir durch mein völlig zerzaustes Haar, fuhr etwas langsamer, als wir an dem Schild vorbeikamen, das zeigte, das wir uns nun in Gotham befanden.
„Dein Freund Floyd hat Diablo befreit und ist mit diesem nun auf und davon", erklärte ich knapp, sah wie ein Lächeln auf ihren Lippen lag und auch wenn ich gewusst hatte, dass sie diese Neuigkeit erfreute, machte es mich dennoch wütend, „Sei nicht zu früh glücklich, Herzblatt. Wenn ich die beiden finde, dann lasse ich sie ausweiden."
„Du wirst sie nicht finden", erwiderte Jane schlicht und brachte mich zum lachen mit dieser naiven Aussage.
„Ich finde jeden. Dich habe ich auch gefunden, mehrmals. Du solltest also langsam wissen, dass man sich nicht vor mir verstecken kann."
„Ich werde es schon zu verhindern wissen", meinte sie schlicht zur Antwort und ich schüttelte amüsiert den Kopf von dieser Herausforderung.
Ich hasste es im Grunde wieder zurück zu sein. Gotham war zwar die schönste und perfekteste Stadt auf der Welt mit dem ganzen Chaos, der ganzen Dunkelheit in ihr und doch fand ich hier keine Ruhe, fanden Jane und ich keine Ruhe. Dieser eine Tag außerhalb der Stadt, es war perfekt gewesen. Kurz war alles einfach nur gut, Jane und ich hatten nicht gestritten, sie hatte ehrlich gelacht, war fröhlich gewesen und doch hielt so etwas eben nie sehr lange an.
„Ich werde den Kerl schon finden, Boss", versicherte Victor Zsasz mir mit einer kleinen Verbeugung und war damit immerhin der einzige meiner Männer, der seinen Job wirklich ernst nahm. Seit ich ihn aus dem Arkham geholt hatte, stand er in meinen Diensten und er erledigt seine Arbeit im Gegensatz zum Rest gründlich, so setzte ich auch meine Hoffnung darauf, dass er herausfinden würde, wer Jane versucht hatte zu entführen, für wen Clint gearbeitet hatte.
„Ich hoffe es. Ich dulde es nicht, dass irgendwer versucht mein Mädchen zu entführen und damit durchkommt", erwiderte ich schlecht gelaunt und trank mein Glas Rum aus, während Zsasz schon den Besprechungsraum verließ und mich alleine zurück ließ. Es war spät mittlerweile und nur weil Jane mich davon abgehalten hatte, lebte Sam noch und das obwohl er Diablo einfach so entkommen ließ, dennoch würde ich seine Anwesenheit jetzt im Moment genauso wenig ertragen, wie die von irgendwem sonst, vor allem nicht von Leuten wie Carlos, der schon vorhin versucht hatte meine Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen, dem ich jedoch nur kurz eine Waffe vors Gesicht hatte halten müssen, damit er verschwand. Seufzend erhob ich mich von meinem Stuhl, wusste nicht wirklich, was ich machen sollte. Einerseits schaffte ich es nicht zu ruhen, bis ich die Leute gefunden hatte, die hinter meiner Jane her waren, bis es endlich Rache gegenüber all jenen gab, die ihr irgendein Leid angetan hatten, doch andererseits konnte ich jetzt gerade im Moment nichts machen, außer zu warten. Aus dem Grund lief ich auch zu Janes Zimmer, das mittlerweile eigentlich auch meines geworden war, wenn wir nicht gerade wieder irgendeinen Streit hatten. Ich wollte einfach irgendwie bei ihr sein, auch wenn ich nicht in der Lage wäre zu schlafen. Kurz lächelte ich, als ich die Türe zu diesem aufdrückte und Jane schon in dem großen Bett schlafen sah. Es war wie jedes Mal ein bezauberndes Bild sie so zu sehen. Ihre Haar wirr verteilt auf dem Kissen, ihr Mund leicht geöffnet und ihre Hände umklammerten das Kissen wie ein Kuscheltier, während sie kurz leise irgendwas im Schlaf vor sich hin sprach, sich auf die andere Seite drehte und ruhig weiter schlief.
„Was machst du nur mit mir, Herzblatt?", fragte ich leise an mich selbst gerichtet, während ich die Türe wieder schloss, mir was neues zum Trinken einschenkte und mich auch schon auf den Sessel neben ihrem Bett niederließ, sie einfach beobachtete. Zu gerne hätte ich mich neben sie gelegt, doch ich war kein Stück müde, wollte sie viel lieber im Auge behalten, zu sehr fürchtete ich mich davor, dass irgendwer nur wieder versuchen würde sie mir wegzunehmen und außerdem würde ich am Ende meine Finger nicht von ihr lassen können, wenn ich erst neben ihr liege und ich wollte sie nun wirklich nicht um ihren Schlaf berauben, vor allem da sie völlig fertig von dem Zeug gewesen war, das Clint ihr verpasst hatte. Sie brauchte jetzt ihre Ruhe und neben mir würde sie gewiss keine kriegen, dafür war ich zu süchtig nach ihr, nach ihrem Körper. Genüsslich trank ich so einfach meinen Rum, beobachtete Jane noch eine ganze Weile beim Schlafen, bis ihr friedlicher Schlaf ganz plötzlich ein Ende fand. Wie aus dem Nichts fing sie an unruhig zu werden, wälzte sich hin und her im Bett, umklammerte das Kissen dabei so feste, dass ihre Knochen im schwachen Licht der Lampe weiß hervorstanden und besorgt lehnte ich mich etwas vor, als sie im Schlaf zu heulen anfing.
„Bitte...", schluchzte sie verzweifelt, „Dan... bitte nicht..." Augenblicklich durchströmte mich Wut, Verzweiflung und Hass, als sie diese Worte aussprach, als sie von diesem elendigen Bastard träumte, er ihre Träume heimsuchte und ohne es verhindern zu können, warf ich mein Glas mit voller Wucht gegen die Wand, brachte sie damit aufzuwachen.
„W-Was?", stammelte sie unbeholfen, hatte sich aufgesetzte und sah mit Tränen in den Augen sich panisch im Zimmer um, schien etwas zu brauchen, um zu realisieren, dass sie nicht mehr im Gefängnis war, während ich aufgestanden war, mir die Haare raufte und laut verzweifelt aufschrie.
„FUCK!" Es machte mich einfach nur krank. Es machte mich so unfassbar krank zu wissen, dass dieser Kerl irgendwo da draußen existierte, dass ich sie nicht beschützen konnte, dass ich ihr nicht helfen konnte.
„J?", fragte Jane mich leise und ihre Stimme klang zittrig dabei, weswegen ich mich schon neben ihr aufs Bett setzte, sie in meine Arme zog, als sie zeitgleich zu heulen anfing.
„Ich finde ihn schon und schenke dir sein herausgeschnittenes Herz. Ich verspreche es dir", flüsterte ich ihr beruhigend zu, küsste ihre Stirn dabei und würde dieses versprechen einhalten!
Aloha :) Ich weiß hier geht es echt langsam voran und die Kapitel sind dann auch nicht unbedingt sehr spannend, aber es fällt mir echt schwer hier weiter zu machen. Vielleicht legt es sich irgendwann, aber ich werde versuchen die Geschichte nicht zu pausieren oder abzubrechen, auch wenn es immer etwas mit den Kapiteln dauern wird xx
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top