E I G H T| Voller Ironie
Ich konnte nichts sehen, die Luft zum Atmen blieb aus und von dem entsetzlichen Knall hörte ich nichts als ein Piepsen. So hilflos kam ich mir schon lange nicht mehr vor. Es war als wäre ich dem Tode so nahe und konnte nichts dagegen machen. Ich könnte noch so stark sein, noch so gut kämpfen, doch ich wäre verloren.
Verwirrt drehte ich mich im Kreis, versuchte irgendwas auszumachen, doch es war zwecklos, bis mich jemand am Arm packte und aus dem Schutt herauszog, dort wo der Staub sich gelegt hatte und wo ich hustend nach Luft rang, während um mich herum schon ein Kampf herrschte. Ich fasste mir schwer atmend an meine Seiten, nahm dabei war, wie Harley sich einkriegte und sich in den Kampf stürzte, wie Floyd schon längst dabei war sein Leben zu verteidigen, ebenso Rick und seine restlichen Männer, während Boomerang Katana hoch half, die seine Hand nur weg schlug, als ich bemerkte, wer mir geholfen hatte.
„Danke... mal wieder", hustete ich, während Diablo nur nickte.
„Immer wieder gerne."
„Und jetzt steh nicht nur rum und hilf auch allen anderen", meinte ich und zog nun selber ein Messer, wo ich ohne weiter auf ihn zu achten, mich auf eines dieser Kreaturen stürzte, die gerade versucht hatte Rick von hinten zur Strecke zu bringen.
„Danke", rief dieser mir schwer atmend zu und ich nickte nur knapp, ehe ich mich schon auf die nächste Bedrohung stürzte und eindeutig eine Pause brauchte. Dieser ganze Staub in meinen Lungen brachte mich um.
„Weiter!", schrie Floyd, als ich mein Messer aus dem toten Ding herauszog und ich folgte ihm mitsamt den anderen durch eine Türe, wo wir uns auch schon in einem offen gelegenen Raum befanden, wo man runter auf alle Stockwerke blicken konnte und ich auch schon Schüsse vernahm. Na klasse, wir würden am Ende aber noch sowas von alle draufgehen!
„In Deckung!", rief Rick aus und ich drückte mich regelrecht an die Wand, versucht mit meiner eigenen Waffe irgendeinen von den Schützen zu treffen, nur im Schießen war ich nur halb so gut wie im Messerwerfen und es war alles andere als einfach.
„Das sind zu viele", schrie Boomerang, als ich da schon einen brennenden Schmerz an meinem rechten Arm spürte und nicht anders konnte als aufzuschreien und meine Waffe fallen zu lassen.
„Jane, verflucht!", schrie Floyd auf und kniete sich besorgt zu mir, während weiterhin Schüsse um uns herum flogen, „Sieh mich an! Es ist alles gut, alles ist gut!"
„Fuck!", schrie ich auf und merkte, wie Blut anfing meinen Ärmel zu durchtränken und der Schmerz sich beißend durch mich fraß.
„Ganz ruhig ok, es ist nicht tief, das wird schon wieder", bemühte Floyd mich zu besänftigen, als ich meine Tränen versuchte wegzublinzeln, gleichzeitig versuchte Harley auszublenden, die sich neben Floyd gekniet hatte und unhilfreiche Tipps trällerte, als ich Diablos entsetzten Gesichtsausdruck bemerkte. Diese ganze Situation kam mir so sureal vor. Diese Schüsse um uns herum, wie Floyd sich bemühte mich zu beruhigen, Harley neben ihm, wie die anderen versuchten uns zu verteidigen, all das war so sonderbar.
„Geht runter!", rief Diablo da aus und verwirrt taten alle was er wollte, als er das erste mal nicht mehr einfach nur da stand. Das erste mal stand er nicht nur nutzlos herum, sondern er zeigte doch wirklich, was in ihm steckte.
Mein Mund klappte erstaunt auf, als ich die lodernden Flammen sah, so dass ich sogar meinen Schmerz kurz vergaß.
Leuchtend hell erschienen sie über unseren Köpfen hinweg und verbrannten unsere Feinde alle miteinander.
„Scheiße verflucht", murmelte Boomerang leise und ein Blick zu Harley reichte aus, um zu sehen, wie beeindruckt sie war. Wir alle waren es.
„Ich wusste doch, dass du es drauf hast", lachte Harley erfreut auf, als Diablo fertig war und sie fiel ihm gleich um den Hals, während ich meine Schmerzen langsam wieder bemerkte.
„Wenn jemand die Kugel rauskriegt, dann kann ich die Wunde zu brennen, dann verliert sie kein Blut mehr und es entzündet sich nicht", meinte Diablo, der sich zu mir kniete und ich sah ihn mit geweiteten Augen an. Bitte was will er machen?
„Ist das nicht ein wenig barbarisch?", fragte Boomerang nach, doch Katana brachte ihn schnell mit einem Blick zum verstummen.
„Es muss sein, sonst entzündet sich das alles nur", sagte Diablo und ich sah zu Floyd, der schwer seufzte.
„Verflucht nochmal, das wird weh tun, Kleine." Mit den Worten zog er schon eine Art Minizange aus seiner Tasche und ich hinterfragte nicht, wieso er so etwas bei sich trug, als ich schon meine Augen schloss, denn das wollte ich nicht mitansehen müssen. Den Schmerz spürte ich dennoch und er war alles, aber nicht nett.
Ich schrie mir regelrecht die Seele aus dem Leib dabei, doch dann war es vorbei, fürs erste zumindest.
„Glaubst du, dass du das hinkriegst, ohne sie komplett niederzubrennen?", fragte Rick leise nach und ich öffnete meine Augen kurz, wo ich in die von Diablo sah.
„Ich schaffe das schon", meinte er selbstsicher und ich war erstaunt davon, wie sehr sich seine ganze Haltung geändert hatte.
„Ich vertraue dir", meinte ich leise und schloss meine Augen erneut, als ich ein Brennen spürte, das kurz anhielt, ehe es auch schon vorbei war. Es war ja klar gewesen, dass diese ganze Mission nicht ohne mindestens eine Verletzung verlaufen würde und dass ich dabei das Opfer war, war ebenfalls klar gewesen.
„Geht es wieder?", fragte Floyd mich besorgt und ich öffnete meine Augen, um schwach zu nicken. Der Schmerz war da, zwar nun erträglicher, doch er war da, aber ich würde das überstehen, schließlich war es keine gefährliche Wunde und ich hatte schlimmeres überstanden. Der Geruch von verbrannter Haut erinnerte mich furchtbar sehr an Ihn, doch selbst das blendete ich aus, dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
„Dann los. Wir haben es gleich geschafft", rief Rick aus und eilte auch schon weiter voraus, während ich mir von Floyd hoch helfen ließ und ein wenig benebelt zu Diablo sah.
„Die Nummer war echt cool."
„Ich konnte kaum zu sehen, wie ihr alle sterbt", erwiderte er und lächelte leicht dabei.
„Sehr nobel von dir", erwiderte Floyd mit einem leicht spöttischen Unterton und zog mich weiter den anderen hinter her.
„Hat einer von euch eine Ahnung, wen genau wir eigentlich retten sollen?", fragte Boomerang leise nach, als wir weiter unseren Weg fortsetzten. Es war eine ziemlich gute Frage sogar. Für wen machte man einen solchen Aufstand? Wer war wichtig genug, dass man sogar uns vertraute rauszukommen, um diese Person ja zu retten?
„Ich habe eine Vermutung", murmelte Floyd zur Antwort, als wir schon zum Stehen kamen und Rick uns anwies zu warten.
„Und die wäre?", fragte Harley nun interessiert nach, doch anstatt zu antworten, lief Floyd einfach nur Rick nach durch die Türe und ich wollte ihm etwas nachrufen, ihm sagen, dass er bleiben soll, doch schon war er weg.
„Der Typ hat auch vor nichts Angst oder?", fragte Boomerang amüsiert und ich seufzte schwer, als Harley ihren Arm an meiner Schulter abstützte.
„Ich stehe auf die gefährlichen, draufgängerischen Typen, du nicht auch?" Sie sah mich dabei mit funkelnden Augen an und ich hatte echt große Mühe nicht hysterisch aufzulachen.
„Ja, wer tut das nicht", erwiderte ich lediglich knapp, als Boomerang sich da auch schon zwischen uns stellte und seine Arme um uns schloss.
„Ja Ladys, wir Rebellen sind schon was besonderes."
„Herkommen!", rief Katana da auch schon aus und hastig lief er schnell zu ihr, während ich auflachen musste, ehe mir das Lachen schnell verging.
Durch die Türe kamen nämlich Floyd und Rick wieder und das in Begleitung von dieser elendigen Schlampe Amanda.
„Diese Nutte", hauchte ich leise und sah wie Harley belustigt lächelte.
„Ich bin auch interessiert daran ihr den Hals umzudrehen!"
„Dann haben wir endlich was gemeinsam", murmelte ich und wollte so gerne mich auf sie stürzen und ihr Schmerzen zufügen, nur würde das ein schnelles Ende für mich nehmen und außerdem war ich nicht in der Lage gerade eben zu so etwas, mein Arm schmerzte noch zu sehr.
„Ihr solltet nicht übermutig werden", warnte Amanda uns alle eindringlich, als sie all die feindseligen Blicke bemerkte und zeigte uns dabei das Gerät, mit dem sie uns mit Leichtigkeit in die Luft sprengen könnte. Mit den Worten quetschte sie sich an Croc vorbei und lief weiter, während Rick uns anwies ihr zu folgen.
„Na los, wir haben es ja bald geschafft", sagte er nicht sehr überzeugend und ich wartete darauf, dass Floyd wieder neben mir lief.
„Eines ist klar: Die Frau ist das wahre Monster hier."
„Ich weiß", antwortete ich leise, denn sie würde tausende Leben opfern für ihre Ziele.
Wir machten uns so auf den Weg nach oben aufs Dach, wo ich schon den verfluchten Helikopter zu uns fliegen sah.
„Dann bringen wir es hinter uns", murmelte ich frustriert bei dem Gedanken da hoch zu müssen, als ich Rick plötzlich fluchen hörte.
„Unser Vogel wurde gekapert!" Und schon fing das Geschieße wieder an.
Schneller als ich denken konnte, zog Diablo mich hinter einige Kisten und ich sah wie von unserer Seite und der Seite des Helikopters aus wie wild Schüsse flogen, als Harley sich neben mir auf den Boden warf und sich die Ohren von dem Lärm zu hielt, als ich etwas anderes als die Schüsse hörte.
Es war ein Lachen. Augenblicklich hielt ich die Luft an, blendete alles andere aus, denn alles was zählte, war dieses verdammte Lachen. Er war hier. Er war wirklich hier und das war keine Einbildung. Nein, das konnte keine Einbildung sein. Nicht hier. Es war seine Stimme, die ich da hörte, es war sein wie verrücktes Lachen, das durch den Lärm hinweg ertönte und eines seiner Markenzeichen war.
„Er ist hier", hauchte ich leise und sah zu Diablo, wobei ich überrascht war zu sehen, dass es genaustens Bescheid wusste, wen ich meinte.
„Er darf dich nicht sehen!", sagte er nämlich, als zeitgleich Harley aufsprang und ich nicht anders konnte als zu ihrem Platz zu rutschen und um die Ecke zu sehen, wo mein Herz vor Sehnsucht regelrecht zu schreien anfing.
Alles in mir wollte zu ihm, alles in mir verlangte danach ansatt ihrer in seine Arme zu rennen und mich an ihn zu schmiegen, doch ich blieb wo ich war, wobei Diablo eine große Hilfe war, der seine Arme einfach um mich geschlungen hatte, als befürchtete er eine Dummheit von mir, doch ihn da stehen zu sehen, wenige Meter von mir entfernt, Harley in seinen Armen, während seine Leute vom Dach mittlerweile und auch vom Helikopter aus auf uns zielten, es war berrauschend. So nahe war ich ihm seit zwei Jahren nicht mehr gewesen und ich wollte nur zu ihm, auch wenn es mein Verderben wäre.
Alles wäre vielleicht gut gegangen. Er und sie wären vielleicht einfach davon gekommen, er wäre weg gewesen und hätte nur ein weiteres Loch in mir hinterlassen, doch ich wäre frei gewesen, aber das Leben war nicht fair, meines war es zumindest nicht.
Gerade als Amanda einsehen musste, dass man Harley nicht mehr in die Luft sprengen konnte, eilte sie zu mir und bevor ich realisieren konnte, was sie da tat oder Diablo es bemerken konnte, zog sie mich hoch und schrie: „HALT!!! Oder willst du sie noch einmal sterben sehen?!"
3 Jahre zuvor
Verfluchter Mist! Wenn diese blöde Ampel nicht bald grün werden würde, dann würde ich niemals daheim ankommen, bevor der Regen vom Himmel fallen würde.
Ungeduldig wartete ich mit einem Haufen anderer Fußgänger und war nervlich am Ende. An keinem Tag sonst würde ich lieber einfach nur daheim sein und mich unter meiner Bettdecke einkugeln, doch irgendwer in meiner Familie musste ja stark sein und sich um alles sorgen.
Meine Mutter verbrachte diesen Tag wie jedes Jahr lieber damit eine Flasche nach der anderen zu leeren und mein Bruder, mit dem ich mich sonst immer bestens verstand, der lief zu seinen Freunden davon und würde erst in den nächsten Tagen wieder auftauchen.
Also lag es an mir die Nerven zu behalten, mich um meine Mutter zu kümmern und sie davon abhalten sich wieder zu verlieren, denn heute war der Todestag meines geliebten Vaters. Genau heute starb er, wegen eines sinnlosen Bandenkrieges in dieser Stadt, doch die Wut darüber würde nie vergehen.
Ich seufzte erfreut auf, als es grün wurde und ich hastig über die Straße eilte und weiter eine etwas verlassenere Gasse entlang, auf den schnellsten Weg zu einer Bank, wo ich Geld abheben würde, um danach was zum Essen einzukaufen, da meine Mutter es ja nicht auf die Reihe bekam.
An jedem anderen Tag wäre mir womöglich aufgefallen, wie seltsam alles doch war, wie ruhig es in dieser Straße war, wie viele schwarze Autos vor der Bank hielten und dass Sirenengeräusche immer näher kamen, doch heute war ich einfach zu sehr in meiner eigenen Welt und mir vielen all diese Merkwürdigkeiten erst auf, als ich schon in der Bank drinnen war und es zu spät war.
Wie erstarrt blieb ich stehen, als ich all die Leute auf dem Boden liegen sah, ihre Hände schützend auf den Köpfen gedrückt. Ich sah mehrere schwer bewaffnete Personen, mit seltsamen Tierköpfen von Kostümen aufgesetzt und ich wollte reflexartig schon wieder rückwärts aus der Bank raus gehen, als ich da gegen jemanden stieß.
„Na na na na na, wen haben wir denn da." Ungewollt bekam ich bei dieser Stimme eine Gänsehaut, als ich mich langsam zu dessen Ursprung drehte und völlig zu atmen vergaß bei dem Anblick.
Seit ich vor einigen Wochen das erste mal von ihm gehört hatte, hatte ich mich über ihn informiert und augenblicklich wusste ich einfach, dass das hier vor mir der Joker war.
Der wahnsinnige Psychopath, der, vor dem alle einen warnten und nun stand ich hier, direkt vor ihm und laut Aimee waren nun meine letzten Sekunden gezählt.
„Sam, wo ist Derek? Er sollte doch bei der Türe stehen, doch stattdessen schafft ein kleines Täubchen es hier hinein", sagte der Joker und ich konnte nicht anders, als ihn völlig fasziniert dabei anzusehen. Ich hatte Angst, schreckliche, wahnsinnige Angst, doch scheiße verflucht, die Art wie er sprach, die Art wie er sich ausdrückte, es war das Faszinierendste, was ich je gesehen hatte.
„Derek ist abgehauen. Ich sagte ja, dass er sich in die Hosen pissen würde vor Angst", sprach dieser Sam aus, der als einziger keine Maske trug und nun etwas besorgt zwschen dem Joker und mir hin und hersah, als wüsste er genau, dass ich so gut wie tot war.
„Ich finde ihn schon", sagte der geschminkte Irre dazu nur und fokussierte sich wieder viel mehr auf mich, wo ich schwer schluckte bei diesem Blick.
„Dafür, dass du hoffentlich weißt wer ich bin, scheinst du kaum Angst zu haben." Er musterte mich dabei kurz und ich zuckte zusammen, als er mich plötzlich an sich zog, so dass mein Rücken gegen ihn gepresst war, als ich seine kalte Waffe an meiner Schläfe spürte, „Aber du solltest Angst haben. Seht alle her, seht was jedem von euch passieren kann." Er lachte dabei wie verrückt und ich war viel zu panisch, um zu wissen, was ich denken sollte, was ich machen sollte, doch ich wusste, dass ich nicht um mein Leben betteln würde, das war nicht meine Art und eigentlich war es mir auch egal.
„Dann bring es hinter dich", murmelte ich leise und schaffte es, dass er somit die Waffe sinken ließ und mich grob zu sich drehte, wo ich in seine Augen sehen konnte und mich ermahnen musste das Atmen nicht zu vergessen.
„Selbstmörderische Absichten also."
„Nein, es wäre nur die Ironie meines Lebens jetzt zu sterben", hauchte ich, denn das wäre es wirklich. An dem Tag zu sterben, wo mein Vater starb, ja das wäre mein Leben.
Meine Worte schienen ihn zumindest zu amüsieren, denn er fing lautstark zu lachen an, während an uns vorbei andere seiner Männer mit Säcken voll Geld eilten und die Sirenen Geräusche nun viel zu nahe waren. Sie würden ihn kriegen!
„Das wäre doch alles viel zu einfach und einfach ist langweilig", meinte er und lachte schaurig auf, als er mich einfach los ließ und seinen Männern zu pfiff ihm zu folgen, als er schon aus der Bank stürmte und ich draußen Schüsse hörte.
Völlig benebelt blieb ich da stehen, wo ich war, während die anderen anfingen panisch aufzustehen und das weinen begannen. Ich wusste einfach, dass diese Begegnung mein Leben mehr prägen würde, als ich es annahm. Ich wusste es einfach.
Heyho :) Tut mir leid, dass es etwas lang geworden ist, aber ich hoffe dennoch, dass es euch gefallen hat xD Ihr hört hier wohl leider erst im neuen Jahr wieder was von mir, aber ich hoffe ihr feiert Silvester alle schön xx
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