Rache

Izzy's Sicht:

Weitere zwei Wochen verging und Billy hatte mir erzählt das er bei Curtis war, um endlich antworten zu bekommen. Seit dem war Billy wie ausgewechselt und fast jedes mal wirkte er nur noch nervöser und drehte noch schneller durch als sonst. Ich wusste genau dass es das war was Krista meinte, genau das sollte verhindert werden, aber so wie ich Billy kannte hätte er Curtis eiskalt erschossen. Es waren gerade einfach wieder Momente in denen ich nicht wusste mit diesem Mann umzugehen. Er war noch reizbarer als vorher und das dass überhaupt noch ging, wunderte mich.

Vor einer Woche hatte Billy wieder ein paar Leute in einer Bar getroffen, mit denen er jetzt wieder zusammenarbeitete. Schließlich waren wir jetzt nicht mehr wie Bonnie und Clyde, denn das Bonnie in einem Rollstuhl festsaß, daran konnte ich mich beim besten Willen nicht erinnern.

Billy machte gerade alles bereit, für die nächste 'Geldbeschaffung', wie er es immer nannte und war dabei höchst konzentriert. Mit dem Rollstuhl blieb ich mit einem gewissen Abstand hinter Billy stehen, der gerade dabei war seine Waffen vorzubereiten. "Wir können das bald wieder zusammen machen, dann können wir bald abhauen", sagte ich und blieb mit einem gewissen Abstand hinter meinem Freund stehen, der sich langsam umdrehte. "So lange du an diesen Rollstuhl gefesselt bist, gehen wir nirgendwo hin", sagte Billy direkt, weswegen ich die Bremsen von meinem Rollstuhl befestigte und Billy ansah. "Wenn du weg warst, hab ich alleine geübt, wenn du geschlafen hast, hab ich alleine geübt und wenn du mir geholfen hast dann..." "Izzy.. Du bist noch nicht soweit um mir wieder zu helfen, oder zu flüchten, du bist immer noch verdammt wackelig und spürst deine Beine noch immer kaum", sagte er und fummelte an seiner Waffe herum, während ich nach und nach meine Füße auf dem Boden abstellte. "Du wirst sehen das es bald wieder funktionieren wird", sagte ich und stützte mich an den Armlehnen von meinem Rollstuhl ab, um mich so hoch zudrücken, bis ich auf meinen Beinen stand und Billy dabei ansah, der seinen Blick auf mich gerichtet hatte. "Ich weiß du wolltest immer das ich ein paar Tage Pause mache, aber ich wollte hier nicht einfach nur rumsitzen und nichts tun, ich hab einfach geübt und kann meine Beine wieder besser spüren", sagte ich und setzte langsam einen Fuß nach vorne und zog den anderen leicht nach und näherte mich mit langsamen Schritten Billy. Zwar sehr vorsichtig, aber es klappte und das war das was ich die ganze Zeit wollte. Mit einem überraschten Blick sah Billy mich an, während er seine Hand nach vorne streckte und ich meine Hand in seine legte, als ich bei ihm ankam. "Ich weiß es ist noch etwas wackelig und langsam, aber es klappt und das ist doch die Hauptsache oder?", fragte ich und klang dabei etwas unsicher, da ich Billy's Blick erstmal nicht deuten konnte, was mich dann jedoch aber komplett verwirrte war, das er anfing mich von oben bis unten abzutasten und anschließend mein Oberteil etwas hoch schob. "Was ist denn?", fragte ich und bemerkte das Billy nur abtastrate, ob ich dieses dämliche Korsett trug, was meine Wirbelsäule und mein verletztes Rückenmark richtigen und gerade halt geben sollte. "Nichts, ich wollte nur sicher gehen dass du es trägst, damit ...du weißt schon... nichts passiert", sagte er und sah kurz auf die Uhr. "Ich muss in einer Stunde los, Hör zu.. wir beide werden schon bald wieder das perfekte Duo sein, das weiß ich, aber übertreib es nicht mit dem üben", bat er mich und hob mich schließlich vorsichtig hoch und setzte mich anschließend wieder in meinem Rollstuhl ab. "Okay.. ich werde es in deiner abwesenheit nicht übertreiben", sagte ich, ehe ich seine Lippen kurz auf meinen spürte und es anschließend am Tor klopfte, welches Billy kurz darauf direkt hoch zog und seine Leute rein ließ. Diese begrüßten mich im vorbeigehen und nahmen sich schon mal ihre Masken, die an der Wand aufgehängt waren. Alle hatten so eine Maske wie Billy, nur waren diese nicht so gut bemalt wie seine. Billy's Maske stach immer direkt hervor, was auch genauso sein sollte, schließlich hatte er das sagen hier in der Runde.

Billy ging mit seinen Leuten noch mal den Plan durch, während ich einfach nur stumm da saß und nichts tun konnte. Klar ich konnte wieder laufen, aber schnell war ich wirklich noch nicht und beweglich auch nicht, trotzdem wollte ich etwas tun und das würde ich auch! Billy riss mich jedoch aus meinen Gedanken, als er sich zu mir runter beugte und mich ansah. "Es wird nicht lange dauern", sagte er und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn, was mich leise seufzen ließ, ehe ich sah wie Billy und die anderen ihre Masken aufsezten und die Lagerhalle verließen, während mein Handy durchgehend am vibrieren war. Ich nahm es von einem Klapptisch den Billy hier aufgestellt hatte und sah auf mein Display, wieder einmal waren es Nachrichten von Dinah und Curtis, die fragte wo ich war, oder ob wir uns treffen könnten, doch antworten tat ich darauf schon seit Tagen nicht mehr, weswegen ich mein Handy zur Seite legte und mir meinen Laptop schnappte und Krista ihr Handy versuchte zu Orten. Mir war es völlig egal ob ich hier auf Billy warten und nicht so viel herumlaufen sollte, denn eine Rechnung hatte ich mit diesem Miststück noch immer offen und besser würde diese früher als später beglichen werden. Ich konnte einfach nicht mehr warten, das sie mir meine Rechte Halshälfte verbrannt und mich aus dem fenster geschubst hatte war die eine Sache, aber das sie auf meinen Freund stand ging mir dann doch definitiv zu weit. Ja viele würde mich vermutlich für absolut bescheuert halten, das es mich mehr aufregte das diese Frau auf meinen Freund stand, als wie das ich wegen ihr Wochenlang im Rollstuhl saß, oder entstellt war, aber Billy stand für mich eben an erster stelle!

Es dauerte nicht lange bis ich Krista Orten konnte, denn sowas ging eigentlich verdammt schnell, gerade wenn man die Nummer der Person hatte. Krista schien also zuhause zu sein. Ich konnte einfach nicht verstehen, wie ein Mensch so krank sein konnte? Ich würde diese hässliche Narbe an meinem Hals ein leben lang im Spiegel ertragen müssen und ich fragte mich wie ich das im Sommer bitte verstecken sollte? Noch konnte ich einen Schal um meinen hals rum machen, oder einen Rollkragenpullover anziehen, doch im Sommer würde ich vermutlich einen Hitzschlag bekommen.

Ich stützte meine Hände an dem Klapptisch ab und stützte mich leicht an diesem hoch und stellte mich auf die Beine. Ja okay es war vielleicht etwas holprig und leicht unsicher, aber ich würde das schaffen, dieses mal würde ich klar im Vorteil sein und Krista zuerst überraschen. Schritt für Schritt ging ich zu einer unserer Reisetaschen in denen wir die Waffen aufbewahrten und holte mir meine Waffe aus dieser heraus und steckte ein neues Magazin rein, während ich mir ein weiteres volles in die Hosentasche steckte. Ich nahm den Schlüssel von meinem Wagen und machte mich mit recht neutralen Schritten auf den weg zum Auto, nachdem ich die Lagerhalle mit den Ketten und den Schlössern abgeschlossen hatte. Nur Billy und ich hatten einen Schlüssel, schließlich war es unser Versteck und niemand sonst musste hier einfach so herein spazieren.

Ich ging zu meinem Wagen, welchen ich auf schloss und mich direkt rein setzte. Ich steckte den Schlüssel in die Zündung und drehte diesen um, um den Motor zu starten. Keine Ahnung ob das gut gehen würde, oder ob das Gefühl und die kraft in meinen Beinen dafür ausreichen würde, um diesen Wagen unter kontrolle zu halten, aber ich musste es einfach versuchen, komme was wolle. Ich legte meinen Fuß vorsichtig aufs Gaspedal, nachdem ich die Tür geschlossen und die Bremse gelöst hatte und fuhr langsam und ruckelnd vom Gelände der Fabrik. Ich kam mir vor wie eine Fahranfängerin auf einem scheiß Verkehrsübungsplatz, aber ich musste das jetzt einfach durchziehen!

Immer mal wieder ruckelnd bewegte ich mich auf der Straße vorwärts, schaffte es aber nach einer Weile vor Kristas Wohnung anzukommen und den Wagen anzuhalten. Es hatte dreißig Minuten gedauert, bis ich endlich mal angekommen war, obwohl es gerade mal ein Fahrer Weg von fünfzehn Minuten war, aber was sollte ich machen? Lieber kam ich langsam an, als gar nicht. Klar war es anstrengend, da dieses Feingefühl fürs Fahren einfach noch nicht wieder da war.

Ich bewegte mich recht langsam auf die untere Tür zu und klingelte erstmal, bis unten die Tür geöffnet wurde. Es kam mir vor, als würde ich Stunden brauchen, bis ich endlich die paar Treppen oben vor Kristas Tür stand. Ich hielt das Loch des Spions zu und wartete, bis Krista die Tür öffnete und ich ihr direkt meine Waffe vor die Nase hielt. Der Schock über mein auftauchen stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, während ich heimlich eine Aufnahme über mein Handy machte. Ich ließ einfach ein Tonband drauf laufen, damit mich später niemand für verrückt hielt, wenn ich sagte das eine Psychologin völlig den Verstand verloren hatte.

Als Krista die Tür schloss, ließ ich sie vor in Richtung Wohnzimmer gehen, während ich stets meine Waffe auf diese Frau gerichtet hielt. "Was willst du hier Izzy?", fragte sie und drehte sich dann zu mir um, während ich mich auf das Sofa setzte, einfach um eine kurze Pause vom laufen und stehen zu haben. "Was ich hier will? Willst du mich verarschen. Du hast mir meinen Hals verbrannt, mich aus dem dritten Stock geschubst und hast keine Skrupel davor mir zusagen dass du auf meinen Freund stehst! Ich kann dir sagen was ich hier will, wir unterhalten uns nett und dann jag ich dir eine scheiße Kugel in dein krankes Hirn!", knurrte ich sie an und man konnte deutlich meinen Hass heraus hören. "Ich konnte Wochen lang wegen dir nicht laufen und du wirst in ein paar Minuten nie wieder in deinem scheiß Leben aufstehen oder laufen können! Aber jetzt will ich von dir wissen, was du von meinem Freund willst und laber mir keine scheiße vor, ich hab dein scheiß Notizbuch gefunden!", klärte ich sie gleich auf. "Was ich von ihm will? Das kann ich dir sagen... Billy ist zwar psychisch extrem angeschlagen, aber dennoch ein bemerkenswerter Mann. Er war beim Militär, er war erfolgreich und sieht dazu auch noch verdammt gut aus. Ich bin Psychologin und kann ihm am allerbesten helfen, vor allem das alles irgendwie verarbeiten zu können. Ich bin die einzige die ihm wirklich helfen und die Liebe geben kann, die er braucht und von dir niemals bekommen wird! Es war einfach liebe auf den ersten Blick und er muss einfach nur verstehen das ich die einzige auf dieser Welt bin, die ihm genau das geben und bieten kann. Du hättest eigentlich bei diesem Sturz sterben sollen, der scheiß Rollstuhl und diese Narbe die dich dein leben lang entstellen wird, war einfach nicht geplant, eigentlich hätten sie dich tot von der Straße kratzen sollen!", fauchte sie mich an und ich wollte gerade den Abzug drücken, als sie mir die Waffe aus der Hand schlug und mich auf die Beine zog, weswegen ich im ersten Moment wackelig war, aber Krista von mir weg stieß, so das sie über ihren Wohnzimmertisch stolperte. "Glaub mir, diese Story hier, wird anders ausgehen als du es dir vorgestellt hast!", knurrte ich sie an und da sie auf dem Boden lag, schlug ich ihr direkt ein paar mal mit der Faust ins Gesicht, so das ihre Unterlippe aufplatzt und ihre Nase am bluten war. Danach packte ich sie und warf sie über den Esszimmertisch, so das sie unsanft auf der anderen Seite, gegen die Stühle knallte und auf dem Boden landete, was sie schmerzhaft aufkeuchen ließ.
Ich hatte so viel Adrenalin gerade in mir, das ich die Schmerzen durch das laufen und die körperliche Anstrengung, an meinem Rückenmark und der wirbelsäule nicht mal wirklich wahrnahm. Klar schränkte dieses Korsett mich ein, aber das war mir egal, auch wenn Billy vermutlich komplett ausflippen würde. Langsam ging ich um den Tisch und sah wie Krista versuchte sich aufzurappeln. "Steh auf! Stell dich nicht so an!", sagte ich mit einer kalten Stimme, den die Schmerzen die ich durchmachen musste mit dieser Verbrennung und dem Sturz, da war sie noch nicht mal annähernd dran. "Du verlierst ... deinen Verstand... genau wie Billy es hat... durch diesen Unfall", brachte Krista stammelnd hervor und stand schließlich wieder auf. "Ich verliere meinen verstand? Hast du mal in den Spiegel gesehen? Du bist die einzige die hier den Verstand verloren hat und das komplett, weil du einfach größenwahnsinnig bist!", zischte ich sie an und ging auf sie zu, während ich ihr wieder zweimal mit der Faust ins Gesicht schlug. Sie traf mich auch ein paar mal, da ich einfach unbeweglich war mit diesem Korsett, aber die Schläge steckte ich gut weg. Bis sie auf mich zugerannt kam und sich auf mich stürzte, so das ich auf den Rücken fiel und sie sich auf mich setzte, während sie ihre Hände um meinen Hals legte und zu drückte, was ich bei ihr ebenfalls tat. Mal sehen wer von uns nun zuerst daran glauben würde.

Die Luft jedoch wurde von mal zu mal immer knapper und mein druck um Kristas Hals verstärkte sich nur noch mehr, zumindest bis ich irgendwann nur noch drei Schüsse hörte, Kristas Griff sich lockerte und ihr Körper auf mich drauf viel, den ich direkt von mir runter schubste und Billy mitten im Raum stehen sah, der hinter Krista gestanden hatte und sie erschossen hatte!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top