Kapitel 3. Jäger und Gejagte Teil 1/2 ( Kreuz ♧ 5 )

Seit einem Tag saßen wir hier nun fest und hatten uns gestern Abend ein Möbelhaus gesucht, wo wir unterkommen konnten. Normalerweise müssten wir momentan kein Spiel spielen, zumindest nicht bis unser Visum ablaufen würde, aber wir mussten doch irgendwie herausfinden, wie diese Spiele funktionierten, oder zumindest wie man wieder hier wegkam und zurück in unsere Welt konnte.

Chota war jedoch zu sehr verletzt, um an einem Spiel teilzunehmen, also hatten Arisu, Karube und ich beschlossen, alleine das heutige Spiel anzutreten. Vielleicht würden wir ja sogar einen Arzt finden, der Chotas Verletzung ordentlich versorgen konnte, die er durch den Laser erlitten hatte.

"Yuna, ich will mit euch dreien mitkommen zu dem Spiel", meinte meine Schwester plötzlich. "Auf keinen Fall, du hast noch zwei Tage auf deinem Visum!" "Du und die anderen, aber genauso!", erklang ihre ruhige und sanfte Stimme erneut vor mir. "Wir wollen aber nur herausfinden, wie diese Spiele funktionierten und wie wir wieder zurück in unsere Welt kommen Mei. Ich will nicht, dass du unnötig Spiele mitmachst, wenn du noch zwei Tage hast", klärte ich meine Schwester auf, denn ich wollte sie nicht unnötig in Gefahr bringen! "Ich werde dich nicht alleine gehen lassen, Yuna, denn ich weiß das du mich auch niemals alleine in ein Spiel gehen lassen würdest. Es ist mir egal was du sagst, ich werde dich nicht alleine gehen lassen, denn du bist meine Schwester und ich werde mitkommen!", stellte Mei klar und ich habe meine kleine Schwester noch niemals so selbstsicher gehört, wie in diesem moment. Ich musterte sie einen Moment und seufzte leise, denn sie hatte recht, ich würde sie niemals alleine ein Spiel antreten lassen, egal wie viele Tage ich auf meinem Visum hatte. "Na schön, aber du hältst dich an Arisu, Karube und mich, keine Diskussionen oder alleingänge!", stellte ich die Bedingung auf, was Mei leicht nickten ließ. "Okay", erklang ihre Stimme nun wieder deutlich entspannter. "Ich bleibe so lange bei Chota, damit er nicht alleine ist", meinte Yui, woraufhin Arisu sich bei ihr bedankte.

"Na gut, dann lasst uns los", sagte ich schließlich in die Runde, woraufhin mir die drei zustimmten, ehe wir uns auch schon auf den Weg zum nächsten Spiel machten. Klar war es jetzt erstmal unnötig ein Spiel zu spielen, aber wir mussten schließlich einen Durchblick über all das finden und wir brauchten Antworten!

Das Spiel fand dieses mal an einem Wohnblock statt, mit mehreren Stockwerken. Es standen schon ein paar Leute dort, die sich für das Spiel registriert hatten, Bevor wir dieses mal jedoch durch die Laser gingen, blieben wir vor diesen stehen und tauschten alle einen kurzen Blick, ehe wir uns kurz darauf zu nickten und durch die Laser durch gingen. Unser Weg führte direkt zu dem weißen Runden Tisch, wo noch ein paar Handys drauf lagen und wir uns jeweils eins nahmen und dieses direkt wieder eine Gesichtserkennung machte. "Spiel, Jäger und Gejagte Schwierigkeitsgrad Kreuz ♧ 5 Regeln: findet die Bombe die irgendwo im Gebäude versteckt ist, bis zu der angegebenen Zeit. Während der Suche nach der Bombe werden Jäger durch das Gebäude gehen. Findet der Jäger und erwischt einen von euch, ist das Spiel für diesen Spieler vorbei. Die vorgegebene Zeit beträgt 20 Minuten, bitte wartet bis die Registrierung abgeschlossen ist", erklang die Stimme aus dem Handy. "Kreuz? Das hatten wir doch gestern schon..", murmelte Arisu vor sich her, als plötzlich ein Mann breit grinsend zu uns kam. "Was soll das bitte für eine Bedeutung haben?", murmelte ich vor mich her. "Das kann ich euch erklären. Pik ♤ Karten erfordern eine hohe physische Stärke oder Kondition, so wie ausdauer, bei Karo ◇ ist Intelligenz gefragt, Kreuz ♧ Karten bedeuten Teamwork und Herz.. Herz ♡ hat es in sich. Dabei handelt es sich um Spiele die mitten ins Herz treffen, bei Herz handelt es sich um Spiele bei denen emotional manipuliert werden muss, sie wollen das man mit den Gefühlen anderer spielt", erklärte der Typ. "Und die Zahlen?", fragte ich schließlich nach. "Die Zahlen stellen den Schwierigkeitsgrad da, je höher die Zahl, desto schwieriger das Spiel", erklärte der Typ, doch bevor er noch etwas hinzufügen konnte, erklang diese Stimme wieder. "Registrierung abgeschlossen, derzeit nehmen 14 Spieler an dem Spiel Teil, bitte betretet das Gebäude und begebt euch auf eure Position!", sofort bewegten sich alle Mitspieler, auch die nach uns gekommen waren, in Richtung Treppe, während ich einen jungen Mann etwas beobachtete, der eine weiße Kapuze trug und so etwas wie ein Walkman am Aufladen war.

Arisu, Karube, Mei und ich gingen ebenfalls die Treppen hoch, während dieser nervige Typ uns hinterher lief und redete wie ein Wasserfall. Ja okay, er hatte uns diese Spielkarten und deren Bedeutung erklärt, was aber nicht bedeutete, dass wir alle jetzt Freunde waren. "Wir sollten uns aufteilen, Karube und ich fangen im vierten Stock an und ihr oben im letzten Stock, dann arbeiten wir uns runter und klappern jede Tür ab", meinte Arisu, was mich leicht nicken ließ. "Bis später", sagte ich und lief mit Mei die Treppen hoch. "Das Spiel beginnt jetzt!", erklang die Stimme und ließ den Countdown auf unseren Handys ablaufen, doch das war nicht das einzige was man hören konnte, denn plötzlich erklang ein lautes Geräusch, was sich anhörte wie ein schrilles oder kaputtes Martinshorn. Als ich sah wie ein Fahrstuhl hochfuhr, schnappte ich mir Mei's Hand und zog sie mit mir hoch in den zehnte und somit auch letzten Stock, wo ich ganz hinten am Ende des Ganges, den Typen mit der weißen Kaputze sah, der leicht lächelte und mir zuwinkte, was mich den Kopf leicht schief legen ließ, kannten wir uns irgendwoher? Vielleicht aus der normalen Welt?

Einige Schüsse aus dem unteren Stock rissen mich jedoch schnell wieder aus den Gedanken, weswegen ich in die Richtung des jungen Mannes lief, da man von dort aus einen perfekten Blick auf die anderen Stockwerke hatte. Man sah einen Mann mit Waffe und einer Pferdemaske auf, der die Leute im fünften Stock erschoss. "Alle sehen so aus, als würden sie bedingungslos drauf gehen, findest du nicht ?", hakte der junge Mann nach, der noch immer ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte, jedoch wirkte er so, als hätte er es ziemlich gut drauf, ein Pokerface aufzusetzen. Zumindest wirkte das im ersten Moment so auf mich, da man nicht genau erkennen konnte, was er gerade wirklich für eine Emotion hatte. "Naja.. nicht jeder muss bei diesem Spiel drauf gehen!", gab ich von mir, ehe ich anschließend mit Mei die ganzen Türen im zehnten Stock abklapperte und runter in den neunten lief, doch alle Türen waren verschlossen und ließen sich somit nicht öffnen.

Immer wieder fielen Schüsse und diese kamen langsam immer näher. Ich blieb in der Nähe der Treppe schließlich stehen, während mein Atem verdammt schnell ging, das jedoch nicht nur, weil ich wie irre die Stockwerke lang lief, sondern auch vor Angst, doch diese wollte ich Mei nicht zeigen. Ich wollte nicht, dass sie noch mehr Angst hatte, als sie es ohnehin schon hatte. "Schnell!", flüsterte ich Mei zu, griff sie am Handgelenk und zog sie um eine Ecke, so dass sie hinter mir stand und ich um die Ecke sehen konnte, was vielleicht nicht die beste Idee war, denn die Person mit der Pferdemaske sah mich, richtete seine Waffe auf mich und schoss sofort, ohne zu zögern. "Schnell Lauf runter zu Arisu und Karube, ich lenk ihn ab." "Yuna, ich will aber nicht, ich.." "Lauf jetzt!", maulte ich sie beinahe schon an, schließlich wollte ich, dass sie sicher war und das war sie hier gerade nicht. Als Mei in die andere Richtung lief, in der sich noch Treppen befanden, atmete ich einmal tief durch und lief anschließend nach kurzem zögern rüber zum anderen Gang, wo ich mich kurz versteckte und in Deckung gehen konnte, dank dem Geländer. Doch ich hörte, wie die Person das Magazin seiner Waffe wechseln musste, also rannte ich in die Richtung, in die Mei verschwunden war, zurück, damit ich ihr noch nach laufen konnte. Ich war noch nie so um mein Leben gelaufen wie in diesem Moment, so viel stand fest! "Die Spielzeit beträgt noch zehn Minuten, es gibt noch sieben Mitspieler", erklang die Stimme aus meinem Handy, die ich jedoch nur nebenbei wahrnahm. Ich rannte weiter runter bis ich im sechsten Stockwerk ankam, wo Mei mitten auf dem Gang stand und versuchte eine Tür zu öffnen, während Arisu und Karube um die eine Ecke die Treppen hoch kamen und uns kurz ansahen. "Wir konnten noch nicht alles absuchen, wir müssen uns beeilen, wir haben nur noch sieben Minuten!", meinte Arisu, was mich leicht nicken ließ. "Wir müssen schneller rennen!" "Nein! Wir werden den Jäger jagen!", entkam es einem Mann, der groß, aber auch gut gebaut war und seine Hände in seine Armyhosentasche gesteckt hatte.

......

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