How should I say...?
Das war ein OS für einen Schreibwettbewerb, zudem ich nur ein Aesthetic hatte und dazu sollte ich eine Geschichte schreiben. Diese hat übrigens den 2. Platz gemacht.
"Ich bitte Sie das nächste Mal, wenn wir uns sehen......" Jap, das war das Stichwort. Mein Gehirn schaltet sich ab, ich fahre meinen Laptop runter und packe ihn in meine schwarze Handtasche. Schnell stehe ich auf und verlasse den runden Raum, während der Professor die Tafel abwischt.
Mit Sicherheit fragt ihr euch jetzt, wer ich überhaupt bin stimmts? Wenn ich mich vorstellen darf Kayla Solis auch wandernde Katastrophe genannt. Mein Freundin Amy und ich studieren zusammen Jura. Fragt mich nicht wie ich darauf gekommen bin, fragt einfach nicht. Ich bin vor drei Tagen 19 geworden, bin gerade im ersten Semester meines Studiums und hab eine Katze Namens Brownie, sehr kreativer Name, ich weiß. Soweit erstmal zu dem, wer ich bin.
Seit einem Jahr bin ich mit Amy zusammen und ich habe immer noch keine Möglichkeit gefunden es meinen Eltern zu sagen, sie glauben Amy wäre nur sowas wie meine BFF, doch sie ist soviel mehr als das. Zu meiner Überraschung schienen ihre Eltern ziemlich locker mit der Sache umzugehen, die Frage war nur, würden die meinen genauso reagieren?
Jedes Mal, wenn ich versuche das Thema vorsichtig anzusprechen kommt irgendwas dazwischen oder ich kneife. Heute ist wieder einer der Tage, an dem ich vor genommen habe es ihnen zu sagen und irgendwas sagt mir, dass ich es heute auch tun werde. In meinem Kopf spiele ich schon meine Rede ab. Mum, Dad ich bin eine Lesbe. Nein, das hört sich furchtbar an. Wie wäre es mit Ihr kennt doch Amy. Ich bin ihr zusammen und liebe sie. Oh Gott, das hört sich ja noch schlimmer an. Vielleicht sollte ich versuchen, das einfach nur so beiläufig zu erwähnen. Egal, noch ist ja noch nicht soweit.
Ich steige in meinen hellblauen Fiat und mache mich auf den Weg zum Café Emma, indem ich als Kellnerin arbeite, um mir ein bisschen Geld dazu zuverdienen. Schließlich muss ich ja die Miete meiner Wohnung zahlen können. Meine Oma Trudi hat mir zwar vor ihrem Tod ein Startkapital vermacht, doch das meiste davon habe ich für die Einrichtung ausgegeben.
Am Café angekommen werde ich auch schon von Lola erwartet. Lola kenne ich seit ich denken kann und ihren Eltern gehört das kleine Café, ein großer Vorteil für mich, da sie mir etwas mehr zahlen als den anderen. Normalerweise laufe ich hier her, da ich nur vier Häuser weiter wohne, doch durch das Studium fahre ich mittlerweile immer hierher.
"Du bist schon wieder zu spät!", meckert Lola und sieht mich vorwurfsvoll an, doch ich verdrehe nur die Augen. "Tut mir ja leid, dass Professor Langeweile in letzter Zeit längerer Vorträge hält als vor drei Monaten. " Nun war sie es, die die Augen verdreht und mir meine Schürze zuwirft. "Sieh zu, dass du nächstes Mal pünktlich kommst oder Kevin übernimmt deine Schicht und dein Gehalt." Hat sie mir gerade mit der Putzkraft gedroht? Ich meine, ich mag Kevin, er ist eigentlich ganz cool, aber seinen Job will trotzdem nicht.
Kaum trete ich über die Türschwelle des Cafés weht mir der Duft von Kaffee und Gebäck entgegen. Ich nehme mir einen Block von der Theke und beginne, die ersten Bestellungen auf zunehmen, in der Hoffnung damit vergessen zu können, was mich erwartet, sobald ich bei meinen Eltern bin.
Punkt 17:00 Uhr habe ich Feierabend und fahre zu dem Haus, indem ich meine Kindheit verbracht habe. Und schon wieder frage ich mich, wie ich meinen Elternteilen am besten meine Sexualität beibringe. Ich kann ja schlecht sagen : "Hi, ich bin lesbisch kommt damit klar." Mein Vater wird damit entspannt umgehen, das weiß ich, weil er nur will, dass ich glücklich bin, egal mit wem oder was. Meine Mutter will das natürlich auch, nur weiß ich, dass sie aus jeder Mücke einen Elefanten macht und darauf habe ich echt kein Bock. Sie hat sich immer gewünscht, dass ich einen Mann und ein großes Haus habe, mit dem ich glücklich sein kann und was mach ich? Ich sprenge ihre Träume in die Luft. Aber ich muss ja schließlich damit leben und nicht sie, sie hat alles was sie sich erträumt hat erreicht und ich bin gerade dabei.
'Ding Dong' Die Tür ging auf und meine strahlende Mum schloss mich in ihre Arme, mit anderen Worten, sie zerquetschte mich fast. "Mum, ich........kr.......keine.........L-Luft.", versuche schwer atmend heraus zu kriegen. "Linda, lass das Kind doch erst ankommen!", meint mein Dad, der lässig im Türrahmen steht und mir zuzwinkert. Dankbar lächle ich ihm zu und begleite meine Eltern ins Haus. "Ich habe dich ja so vermisst." "Mum, ich wohne nur eine Stunde von euch entfernt!" "Das spielt doch keine Rolle, mein Baby hat das Nest verlassen.", erwidert sie dramatisch und rennt in die Küche zurück. "So kleine und jetzt erzähl mal, wie läuft es mit dem Studium?" , fragt Dad plötzlich und legt seinen Arm um meine Schultern. "Ganz gut, nur der Professor scheint den falschen Beruf gewählt zu haben. Der spricht mit einer Begeisterung in der Stimme, das glaubst du gar nicht." , antworte ich ironisch und setze mich an den großen Holztisch, während Mum die Lasagne aus dem Ofen holt.
"Sag mal, warum hast du denn Amy nicht mitgebracht, ihr versteht euch doch so gut." Oh Gott, was antworte ich jetzt nur, soll ich einfach mit der Sprach rausrücken und es ihnen jetzt beichten? Jetzt oder nie, motiviere ich mich selbst und antworte: "Ähm...ich habe ehrlichgesagt nicht vorgehabt sie einzuladen, denn..." "Ich habt euch doch nicht gestritten?!", unterbricht mich meine Mutter geschockt. "Lass sie doch mal ausreden Linda", mahnt sie Dad und Mum wird wieder ruhig. "ALSO, was ich sagen wollte ist, dass ich sie nicht mitgebracht habe, weil ich mit euch allein über ein, für mich sehr wichtiges Thema sprechen möchte. Bevor ich euch das jedoch sage, müsst ihr mir versprechen, meine Meinung zu akzeptieren ja?" Beide Elternteile nicken und ich fahre fort: " Gut und zwar ist Amy nicht nur eine Freundin, sie ist MEINE Freundin. Ich liebe sie und sie mich, deshalb sind wir seit einem Jahr in einer Beziehung. Ich habe euch das nie gesagt, weil ich Angst hatte, wie ihr reagieren würdet, aber ihr seit meine Eltern und habt es verdient dies zu wissen. Mum, Dad, ich bin eine Lesbe, ich stehe dazu und bin glücklich." Als ich geendet habe sehen mich meine Mutter mit offenen Mund an, während mein Vater so entspannt da saß, als wüsste er das schon. "Und das wars, dann ist doch alles beim Alten, wo ist der Unterschied?" Mum sieht ihn schockiert an, doch dann fängt sie an zu lächeln und flüstert mir ins Ohr:" Dein Vater hat Recht, es bleibt alles beim Alten. Wir lieben dich und wenn es das ist, was du willst, dann werden wir dich immer unterstützen." Mir kommen vor Erleichterung die Tränen und schließe die beiden in meine Arme:" Ich habe euch lieb." "Wir dich auch Blümchen."
So, das war der One-Shot für den Wettbewerb Logophile von aepfle.
~1500 Wörter
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