The day has come...
Meine Augen öffneten sich blinzelnd und ich streckte mich. Alles sah völlig normal aus. Tiana, Cassandra und Violet schliefen noch friedlich in ihren Betten und schliefen. Alles war total still. Nicht ein Geräusch war zu hören, außer dem stetigen Atmen meiner Freunde. Leise hüpfte Ich aus dem Bett und zog meine Anziehsachen hervor. Ohne große Lust zog Ich mich an und warf einen Blick auf meine Uhr. Es war schon fast 10 Uhr, also weckte ich die drei Anderen und wir machten uns, nachdem sie sich auch umgezogen hatten, auf den Weg zur Gruppenhütte zu unserem letzten gemeinsamen Frühstück. Vorher lief Ich kurz zur Trainerhütte und klopfte zaghaft an.
Keine zwei Sekunden später öffnete sich die Tür und Jack stand vor mir. Seine Augen waren unterrahmt von tiefschwarzen Augenringen, die mich leer an starrten. Seine Haare waren völlig zerzaust als ob er keinen Schlaf finden konnte. "I-Ist alles in Ordnung?" fragte Ich mit klopfendem Herzen. Der weißhaarige Junge nickte:"Noch.." Ich atmete erleichert aus:"Wo ist Er?" Jack wieß auf die Gruppenhütte:"Schon vorgegangen!" "Okay! Danke!" meinte Ich und rannte zur Hütte.
Als ich die Tür aufmachte, kam mir der leckere Geruch von Essen entgegen und umhüllte mich. Mein Blick wanderte umher, bis ich ihn gefunden hatte und ich lief mit einem leichten Lächeln auf den Lippen auf ihn zu. "Guten Morgen!" meinte Ich und versuchte fröhlich zu klingen. Hicks sah auf und ließ seinen Kopf ohne ein Wort wieder sinken. Ich setzte mich neben ihn und strich über vorsichtig über seine Wange. Bei der Berührung zuckte Er leicht zusammen und ich versuchte abzulenken:"Du solltest etwas essen!" Hicks schüttelte den Kopf und schloss schmerzhaft die Augen. "K-Kann Ich dir irgendwie helfen?" murmelte Ich hilflos, doch er schüttelte wieder seinen Kopf. "Geh... frühstücken!" brachte Er mit heiserer Stimme hervor. Ich stand auf und erklärte mit bebender Stimme:"N-Na G-Gut! Wenn etwas ist, Du weißt ja wo Ich bin!" Vergeblich wartete Ich auf eine Antwort und schob noch ein "Ich liebe dich!" hinterher, doch nicht einmal darauf bekam ich eine.
Niedergeschlagen nahm Ich mir einen Teller und füllte ihn ein letztes Mal mit den Köstlichkeiten des Sommercamps. Nachdem auf mein Teller wirklich kein Platz mehr war, schritt Ich zum Tisch der schattenschwarzen Hütte und fing an zu essen. Meine Freunde schienen nichts bemerkt zu haben und redeten munter vor sich hin auf welche Schule sie gehen wollten. Sie waren alle so unwissend...
Die anderen Hütten schienen alle noch zu schlafen, denn meine Gruppe und Hicks waren die einzigen Anwesenden. Allerdings änderte sich dies kurz, als Jack und Heather eintraten und sofort sich neben Hicks hinsetzten. Jack versuchte ihn zu überreden etwas zu essen, doch immer wieder schüttelte Hicks nur den Kopf und starrte auf den Tisch vor sich. Seine Augen hatten ihr wunderschönes Glänzen verloren und starrten nur leer und glasig vor sich hin. Heather legte eine Hand auf seine Schulter, aber er zuckte so stark zusammen, dass sie ihre Hand sofort wieder zurück zog. Jack schob ihm ein Glas Wasser hin und ich hörte wie er verzweifelt flüsterte:"Dann trink doch bitte wenigstens etwas!" Hicks setzte das Glas an die Lippen und trank einen Schluck. Augenblicklich färbte sich das Wasser im Glas blutrot und ich meinte:"Mädels, ihr solltet jetzt sofort raus gehen! Sagt bitte allen Sie sollen vorne auf den Bus warten, okay?!" Tiana runzelte die Stirn:"Warum sollten Wir das machen?" Ich sah sie flehend an:"Bitte tut Es einfach!" Alle drei standen auf und verließen zu meiner Freude ohne großen Protest die Gruppenhütte.
Die Tür schloss sich und ich sprintete rüber zu Hicks. "Bitte geht einfach alle weg!" keuchte Er und drückte Jack von sich. Mit zitternden Beinen stand Er auf und tat ein paar Schritt. Ich streckte meine Arme nach ihm aus, doch er schob sich an mir vorbei. "Bitte... verschwindet!" hustete Er und sank auf seine Knie. Sofort waren Jack und Heather an seiner Seite. Seine Brust hob und senkte sich viel zu schnell und plötzlich schrie Hicks schmerzvoll auf. Als der Schrei verebbte, folgte darauf sofort der nächste. "Ruf einen Krankenwagen!" fauchte Jack mich an und ich holte wie erstarrte mein Handy hervor. Jeder Schrei von meinem Freund versetzte meinen Herzen einen Stich. Hicks fing an zu husten und würgen. Eine Pfütze Blut sammelte sich vor seinen Knien und sie wurde rasch größer.
Sobald jemand abhob, erklärte Ich den Ärzten unsere Situation und sie versicherten mir gleich da zu sein. Heather hatte angefangen still zu weinen und wischte Hicks seine verschwitzten Strähnen aus dem Gesicht. "Er bekommt Fieber..." wisperte Sie und drückte ein kaltes Tuch gegen seine Stirn. Jack half ihm beim Aufsetzen. Hicks Kopf fiel locker auf seine Brust, als ob er keine Kraft mehr hätte ihn zu heben. Sein bester Freund strich ihm beruhigend über den Rücken, während Hicks weiter würgte und erstickende Laute von sich gab. Meine Beine wollten sich nicht bewegen. Ich stand wie angewurzelt da und starrte auf das Geschehen vor mir. Leise Tränen rannen über meien Wangen und tropften auf den Boden.
Die Sirenen des Krankenwagens waren zu hören und Jack sprang auf. Er riss die Tür auf und sprintete nach draußen. Mehrere Krankenpfleger kamen rein und hoben Hicks nach oben. Dieser wehrte sich schwach, doch die Pfleger gaben nicht nach und trugen ihn nach draußen. Heather führte mich nach draußen und ich sah wie die Ärzte Hicks ein Beatmungsgerät ins Gesicht drückten. Sie hatten ihn auf eine Trage gelegt und rollten ihn in den Krankenwagen. Ein Hupen war zu hören und ich bemerkt Jack, der in seinem Auto saß. Schnell ließ Ich mich auf den Rücksitz fallen und schnallte mich an. Heather setzte sich nach vorne und starrte geradeaus. Ich spielte nervös an dem Saum meines Oberteils herrum, als Jack hinter dem Krankenwagen herfuhr.
Schneller als das letzte Mal kamen Wir an und Hicks wurde sofort von mehreren Ärzten begrüßt. Sie schoben Ihn in das große Gebäude und wir rannten hinter ihnen her. Hicks bewegte sich mittlerweile nicht mehr und seine Brust hob und senkte sich nur noch schwach. "Entschuldigen Sie, aber sie dürfen jetzt nicht mehr weiter!" meinte eine Krankenschwester und stoppte uns. Ich sah sie entgeistert an und blieb stehen:"A-Aber...!" Sie schüttelte den Kopf:"Tut mir leid, aber ab hier können sie Mister Haddock nicht mehr folgen!" Jack zog einen Zettel hervor und reichte ihn der Schwester. Diese las sich den Zettel gründlich durch und ließ ihn mit einem Kopfnicken passieren. Ich öffnete meinen Mund zum Protest:"Warum lassen Sie ihn durch, aber uns nicht?" Sie seufzte:"Mister Frost hat eine von Mister Haddock ausgestellte Berechtigung mit dabei zu sein!" Damit verschwand Sie. Jack nickte Heather kurz zu und sie biss sich auf die Unterlippe:"Komm Astrid! Wir sollten uns setzten!"
Ich ließ mich von ihr zu einen de Plastikstühle führen und setzte mich. Mein Blick war starr auf das OP-Lämpchen gerichtet, das rot leuchtete. Die Zeit verstrich gähnend langsam und eine Minute wurde zu einer Ewigkeit. Irgendwann stand Heather auf und murmelte:"Ich glaube ein Kaffee wäre jetzt ganz gut! Ich bin gleich weider da!" Ich nickte wie in Trance und sie verschwand durch die Glastür in Richtung Caféteria. Als sie wieder kam, hielt Sie zwei Becher Kaffee in der Hand und reichte mir eine davon. "Es wird bestimmt alles gut gehen, oder?" fragte Ich mit zitternder Stimme. Die schwarzhaarige junge Frau lächelte mich matt an:"Bestimmt..." Das rote Lämpchen leuchtete weiter fröhlich vor sich hin. Plötzlich öffnete sich die Tür und ich riss meine Augen auf:"Mom? Dad?" Meine Eltern sahen mich schwach lächelnd an:"Hallo mein Schatz!" Ich sprang auf:"Was macht ihr denn hier?" Meine Mom strich über meine Schultern:"Heather hat uns angerufen und gesagt Wir sollen dich abholen kommen!" Ich drehte mich zu Heather um:"W-Was? Warum?" Sie senkte den Kopf:"Es wäre das Beste für alle!" Mein Dad legte mir einen Arm über die Schultern:"Komm Astrid! Deine Sachen sind schon im Kofferraum!" Ich riss mich los:"Nein! Ich möchte nicht gehen und ich werde nicht gehen! Hicks braucht mich!" Dad hob mich mit Leichtigkeit hoch, doch ich fing an zu strampeln und schrie:"Lass mich runter! Ich möchte bei Hicks bleiben! Lass mich runter! Lass mich runter! Lass mich runter!" Er setzte mich ab und sah mir tief in die Augen. "Hicks wird sterben Astrid! Die Ärzte sagen es steht nicht gut um ihn! Seine Lunge ist gefüllt mit Blut und seine Luftröhre zerquetscht seinen Kehlkopf und seine Stimmbänder! Würde er überleben, würde Er nur noch leiden! Also lass ihn gehen!" Meine Augen füllten sich mit frischen Tränen:"D-Das ist nicht wahr!" Meine Mutter zog mich in eine Umarmung:"Es tut mir so leid mein Schatz!" Ich schluchzte laut und heulte in die Schultern meiner Eltern, die mir beruhigend über den Rücken strichen. Etwas tippte auf meine Schulter und ich drehte mich um.
Heather hielt mir einen Briefumschlag entgegen:"Hier! Hicks wollte das du den hier bekommst!"
Ich nahm ihn entgegen und drückte ihn an meine Brust:"Danke..."
Sie lächelte matt:"Bis Bald Astrid!"
Ich lächelte schwach zurück:"Auf Wiedersehen!"
Die Autofahrt zurück nach Hause verlief kürzer als gedacht.
Zu Hause angekommen warf meine Schwester Hayley sich mir um den Hals und weinte Freudentränen. In den zwei Monaten ist Sie so groß geworden! Ich erzählte was alles passiert ist, jedoch ohne auch nur einmal seinen Namen zu sagen. Irgendwann ließen meine Eltern mich nach oben um meine Sachen aus zu packen und ich schmiss mich auf mein Bett.
Meine Augen waren starr an die Decke gerichtet.
Ich wisperte:"Hey Hicks, wenn du mich hören kannst, ich liebe dich! Nur das du es weißt! Bitte gib mir ein Zeichen wie es dir geht!" Ein Windstoß fuhr durch mein Zimmer und der Brief, den ich die ganze Zeit über bei mir hatte, rutschte aus meiner Hand.
Für meine geliebte Astrid...
Stand in schön geschwungen Buchstaben darauf.
Mein Zeigefinger wanderte über das Papier. War das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
Ich weiß es nicht... Vielleicht werde Ich es nie erfahren! Meine eigenen Tränen legten sich auf den Umschlag und ich wischte sie schnell weg.
Egal wie, wir werden uns wieder sehen Hicks! Egal was ich machen muss, ich werde dich sehen und dann werde ich dich nicht so einfach gehen lassen! Das verspreche Ich, sowar ich Astrid Evelyn Hofferson heiße!
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