Kapitel 21

Auch wenn Grace sich seit dem Gespräch mit ihren Eltern im Allgemeinen schon viel besser fühlte und auch nicht mehr durchgehend diese düsteren Gedanken hatte, so konnte sie noch immer nicht sagen, dass alles in Ordnung war. Jede dunkle Ecke erinnerte sie an diesen kalten Kellerraum, in jedem Moment der Stille hatte sie das Gefühl die Stimmen von Edward oder Caleb in ihrem Kopf hören zu können und allgemein war sie schon die ganze Zeit unglaublich anhänglich. Würde es nach ihr gehen, würde sie den ganzen Tag nur da stehen und ihre Familie umarmen. Doch am schlimmsten fand sie, dass sie noch immer nicht zu Vance durfte. Sie vermisste ihren Bruder, doch Lewis sagte ihr die ganze Zeit, dass Vance noch zu aggressiv sei und es zu gefährlich wäre, wenn sie einfach zu ihm ginge.Doch so glaubte Grace nicht. Schon seit dem Abendessen lag sie ihren Eltern in den Ohren, dass diese sie wenigstens kurz zu ihm ließen. Er würde sich sicher freuen zu sehen, dass es ihr gut ging, war ihr Argument. Doch das bedrohliche Knurren aus dem Keller überzeugte ihre Eltern nicht das geringste bisschen.Auch wenn Grace bis mittags geschlafen hatte und den ganzen Nachmittag dann nur auf dem Sofa gesessen hatte, wurde sie dann doch schon gegen halb zehn am Abend wieder müde. Sie beschloss ins Bett zu gehen, gleich nachdem die Nachrichten vorbei waren. Morgen war Sonntag, und so wie es aussah, würde sie am Montag wieder zur Schule gehen dürfen. Sie wollte wenigstens ein bisschen Allgemeinwissen mitbringen.Und doch hörte sie nur mit einem Ohr zu. Vance, welcher zwischendrin so leise war, dass davon auszugehen war, dass er wohl geschlafen hatte, war deutlich aus dem Keller zu hören und es war unsicher, ob es nicht sogar von der Straße aus möglich war, ihn zu hören.Und Grace wollte zu ihm.„- Nun haben wir noch eine letzte, sehr tragische Nachricht für Sie, meine Damen und Herren. Der schottische Kinderbuchautor Alfred Harrison ist tot, er wurde nur 63 Jahre alt. Seine Nachbarin hat ihn heute Morgen mit aufgeschnittenen Handgelenken in der vollen Badewanne seiner Wohnung aufgefunden und die Polizei gerufen. Derzeit geht diese von einem Selbstmord aus, die Untersuchungen laufen noch."Grace hatte die ganze Zeit nur auf die Bilder gesehen, welche hinter dem Moderator aufgetaucht waren, aber jetzt war sie voll bei der Sache. All ihre Müdigkeit war verschwunden und sie starrte ungläubig und voller Panik auf das Bild des Mannes, von welchem gerade die Rede war.Flo war die Erste, welche den Blick ihrer Schwester bemerkte und sie daraufhin besorgt fragte, was denn los sei. Grace schluckte hörbar und deutete dann mit leicht zitternder Hand auf auf den Bildschirm. „Der Mann war da. Der war auch in dem Keller!"Die Blicke aller anwesenden legten sich auf Grace, welche noch immer leicht zitterte, während sie an ihn zurückdachte. Zuerst hatte sie sein Bild gar nicht wieder erkannt. Sie hatte ihn ganz vergessen. Da er außer beim ersten Mal nie da war und selbst da nichts gesagt hatte, war er für sie komplett in Vergessenheit geraten. Aber es brauchte nur eine kurze Erinnerung, um ihn wieder ins Gedächtnis zu rufen.„Was?" Lewis sah direkt mit einem Blick zu seiner Tochter, welchen diese nicht ganz deuten konnte. Aber er hatte definitiv etwas wütendes an sich.Grace nickte und wollte dann weiter reden, unterbrach sich aber selber, als der Beitrag über den verstorbenen Autor begann.„Alfred Harrison begann im Alter von gerade einmal 23 Jahren damit, Bücher für Kinder zu schreiben. In vielen Interviews erzählte er, dass es eine seiner Motivationen war, Kindern einen Moment der Freude zu schenken, wenn diese in eine Welt eintauchen können, die sie sonst nur aus ihren Träumen kennen. Doch seine größte Motivation war sein großer Bruder, welcher im Alter von gerade einmal 20 Jahren aufgrund eines schweren Autounfalls verstarb.Alfred Harrison, welcher als Waisenkind viele Jahre seiner Kindheit in einem Heim lebte und später von seinem Bruder betreut wurde, hat sein Leben den Hilfsbedürftigen und Kranken gewidmet. Regelmäßig besuchte er Krankenhäuser oder Waisenheime und las den Kindern dort etwas vor. Er war ein großer Spender und genoss einen großartigen Ruf.Am heutigen Morgen besuchte ihn eine Nachbarin und gute Freundin, doch er öffnete ihr nicht dir Tür. Sie betrat das Haus mit Hilfe eines Ersatzschlüssels, welchen sie laut eigener Angabe hatte, um in seinem Haus bei seiner Abwesenheit die Blumen zu gießen. Dort fand sie seinen leblosen Körper dann im Badezimmer. Ein Abschiedsbrief sei laut Polizeiangaben bisher noch nicht gefunden worden."Olivia war es, die den Fernseher ausschaltete und somit Ruhe in den Raum brachte, dessen Stimmung direkt gesunken war. Sie hatte gesehen, wie fertig ihre Tochter mit den Nerven war, konnte ihre Reaktion jedoch auch nur zu gut verstehen.Grace begann auf einmal, sich wieder an lauter Kleinigkeiten zu erinnern, welche sie zuvor ganz verdrängt hatte. Neben der kurzen Anwesenheit von Alfred waren es auch Sachen wie das Gespräch mit Caleb, als dieser ihr erzählte, wie er herausgefunden hatte, dass sie blaues Blut hatte.Bei der Dämonenbeschwörung damals an Halloween vor zwei Jahren in New Orleans hatten sie und ihre Freunde als Teil des Rituals das Blut von jedem einzelnen sammeln müssen. Es war nur eine kleine Menge, somit hatten Grace Eltern im Wohnzimmer nichts mitbekommen. Caleb hat bei dieser Beschwörung gespürt, dass eine der Anwesenden blaues Blut hatte und war gekommen um sich anzusehen mit wem er es zu tun hatte.Dass Lewis reingekommen war, nachdem er die Anwesenheit eines anderen Dämonen gespürt hatte, war damals wohl Grace' großes Glück gewesen. Systematisch hatte Caleb darauf hin nämlich die Freunde von Grace aufgesucht und, wie er es nannte, getestet, ob sie blaues Blut hatten. Der Grund, dass ihre Freunde von damals ihr nicht mehr geschrieben hatten war viel schrecklicher als der, dass sie einfach keinen Kontakt mehr zu Grace haben wollten. Nein, sie waren tot.Grace hatte es nach Calebs Worten nicht wahr haben wollen und hatte sich mit anderen Gedanken abgelenkt. Edward kam da ganz gelegen, welcher dafür sorgte, dass sie lange Zeit viel zu Kraftlos am Boden lag.„Grace?" Nur im Hintergrund bekam Grace mit, dass ihre große Schwester sie in den Arm nahm und ihr vorsichtig mit einem Taschentuch über die Wange fuhr. Grace war gar nicht aufgefallen, dass sie angefangen hatte zu weinen.Sie hatte den Tod ihrer Freunde vergessen! Was für ein Unmensch war sie?Jede Sekunde in der Grace alleine war, fühlte sich für sie an wie Folter. In jeder dunklen Ecke bildete sie sich Caleb oder Edward ein, hörte ihre Stimmen in ihrem Kopf und saß hilflos und alleine da. Unfähig irgendwas zu tun.Es war mitten in der Nacht, seit Stunden saß Grace schon in ihrem Bett. Sie konnte nicht schlafen und war nur am Weinen. Ihre Eltern kümmerten sich liebevoll um sie und hatten ihr versprochen, nicht eine Sekunde von ihrer Seite zu weichen. Und doch saß Grace hier jetzt ganz alleine. Maddi hatte einen Albtraum und Olivia war nach ihr sehen gegangen, doch kurz davor war Lewis schon nach unten gegangen um etwas zu trinken für Grace holen.Langsam kämpfte sie sich aus ihrem Bett. Sie wollte nicht alleine sein und möglichst schnell wieder jemanden bei sich haben, weshalb sie sich beeilen wollte, dennoch die weiche Wolldecke mit sich nahm als sie das Zimmer verließ und auf den dunklen Flur trat. Ihre innere Stimme schrie sie an, einfach wieder rein zu gehen und sich unter der Decke zu verkriechen. Die ein oder andere dunkle Ecke in ihrem Zimmer war nichts neben einem komplett dunklen Flur. Und dabei war es komplett egal, ob man den Ort kannte oder nicht.Leise hörte sie die Stimme ihrer Mutter aus dem Zimmer gegenüber, während sie sich zitternd in Richtung der Treppe begab. Ihre Decke zog sie über den dunklen Holzboden hinter sich her, auch als Grace die Treppe nach unten lief und in die Küche ging, in welcher Lewis gerade stand und mit dem Ellenbogen das Licht ausschalten wollte. In seiner linken Hand hielt er ein Glas und in der Rechten eine volle Karaffe mit Wasser, welche er wohl gerade nach oben bringen wollte. Grace sah, wie überrascht er war, sie zu sehen, aber er sagte nichts, als sie ihn umarmte und sich fest an ihren Vater klammerte.Vorsichtig und darauf bedacht sich möglichst wenig zu bewegen, stellte Lewis die Sachen auf der Arbeitsfläche ab, bevor er die Umarmung dann ungehindert erwidern konnte und seiner Tochter dabei beruhigend über den Rücken strich.„Willst du zu ihm?" fragte ihr Vater ruhig fast schon flüsternd, nachdem sie einige Zeit nur so da gestanden hatten, und Grace nickte.Ja, nichts wollte sie jetzt lieber als ihren Bruder zu sehen. „Bitte." bestärkte sie es noch und Lewis nickte kurz, bevor er seiner Tochter dann die Decke so umlegte, dass sie nicht mehr über den Boden wischen konnte, bevor er sie langsam vor die Tür zum Keller führte.Er hatte schon damit gerechnet, dass es nur diesen einen Weg gab, damit Grace zumindest etwas Ruhe finden konnte, somit hatte er schon vorgesorgt und den Schlüssel aus seinem Versteck geholt. Nur dieser Schlüssel konnte die Tür zu Vance aufschließen und nur Lewis wusste, wo er gelagert wurde. Nicht einmal Olivia oder Vance selber wussten wo er diesen Schlüssel versteckte. Es würde viel zu riskant sein, wenn es jeder wüsste und zu Vance kann, selbst wenn man sich lieber von ihm fernhalten sollte.Langsam ging Lewis die Treppe nach unten, Grace folgte ihm mit möglichst geringem Abstand. Sie liefen durch den engen Flur, vorbei an Vance Zimmer und dem Lagerraum für Maddis Essen und gleichzeitigem 'Wein'keller, bevor sie dann vor der einzigen Tür stehen blieben, welche etwas anders aussah, als der Rest. Sie war robuster, älter und sah aus, als würde nichts in der Welt sie zum Zerbrechen bekommen. Und dennoch lag zusätzlich noch ein Fluch auf ihr, so dass dies auch wirklich niemals passieren würde.Der Schlüssel in Lewis Hand fing an zu zittern und wurde langsam wärmer, bis er schon fast glühte, während er sich dem Schloss näherte. Lewis musste ihn nicht einmal umdrehen, er reichte den Schlüssel nur in das Schloss zu stecken, um die gewünschte Reaktion hervor zu rufen.Als sich die Tür mit einem Quietschen öffnete, gab es nur ein Geräusch welches noch lauter war. Es war das Knurren, welches aus dem Raum drang, seit sie sich der Tür genähert hatten. Lewis hätte am liebsten einen Rückzieher gemacht und Grace wieder mit nach oben genommen. Doch das würde seine Tochter niemals zulassen.Der Timberwolf stand mitten im Raum und knurrte die Eindringlinge bedrohlich an. Er fletschte seine Zähne und machte sich bereit zum Angriff, aber als Grace sich langsam hinhockte und ihm ihre Hand hinhielt, schnupperte er dennoch kurz an dieser.Lewis lehnte in Zwischenzeit die Tür an und wartete. Er war bereit jederzeit einzuspringen, sollte Vance sich nicht unter Kontrolle haben. Er würde eingreifen und im Fall der Fälle auch mit seinem Sohn kämpfen um Grace zu schützen.Nachdem der Wolf an der Hand geschnuppert hatte, schien ihm bewusst zu werden, wen er vor sich hatte, den er benahm sich mit einem Mal nicht mehr wie ein Wolf, sondern erinnerte eher an einen Schoßhund, als er seinen Kopf gegen Grace Arm stupste. Sie verlor ihr Gleichgewicht und landete auf dem Hintern, was Vance jedoch keinster Weise störte. Ganz im Gegenteil, der Wolf legte seinen Kopf auf die Beine von Grace und sah sie mit einem Blick an, welcher auch den letzten Zweifel daran, dass es sich bei ihm um einen Wolf handelte, zunichtemachte.Vance war durch und durch ein Schoßhund.Lewis beruhigte sich etwas und lehnte die Tür an, um den Geschwistern etwas Privatsphäre zu gönnen.„Es ist so schön dich zu sehen." sprach Grace und kraulte den Wolf hinterm Ohr. Es gefiel ihm, das konnte sie deutlich sehen. Außerdem wusste sie das schon, schließlich hatten ihr Bruder und sie keine Geheimnisse voreinander und wussten alles über den anderen. Manches wussten sie sogar besser, als der jeweils andere.„Mir geht es momentan nicht so gut." murmelte Grace in das Fell ihres Bruders, während sie ihm eine Umarmung gab. Von ihm kam keine Reaktion, aber Grace wusste trotzdem, dass er zuhörte. Es fiel ihm momentan nur etwas schwer zu antworten.Einen Moment lang verweilten sie nur in dieser Position und genossen die Nähe zum jeweils anderen. Erst als Grace Beine schon langsam taub wurden, hob der Wolf seinen Kopf an und blickte in Richtung des kleinen Bettes, welches in der Ecke des Raumes stand. Vance hatte es dort stehen, falls er sich mal in einen Menschen zurück verwandeln sollte, noch bevor die Vollmondphase vorbei war. Als Wolf fiel es ihm nicht schwer auf dem Boden zu schlafen, als Mensch hingegen war der kalte Steinboden nicht sonderlich gemütlich.Langsam stand der Wolf auf und stieß das Bett um. Die Matratze fiel herunter und landete auf dem Boden. Bettwäsche lag nirgends, aber Grace hatte ja ihre Decke dabei, mit welcher sie sich nun auf die Matratze setzte. Ihr Bruder rollte sich hinter ihr zusammen, so, dass Grace seine Seite als Kissen nutzen konnte.Zusammen kuschelten sie sich auf den Boden und Grace spürte, dass die ganze Angst, welche sie die letzten Stunden gefühlt hatte, immer weiter in den Hintergrund rückte.„Erinnerst du dich noch an Daria? Und die anderen, Mara, Nicki und Josie?" fragte Grace und hörte Vance schnauben, was wohl als Bestätigung galt.Grace spürte wieder Tränen in sich aufsteigen und drückte sich weiter in das Fell ihres Bruders. „Sie sind alle tot." murmelte sie und spürte, wie Vance den Kopf hob. „Ich habe sie einfach vergessen. Die ganze Zeit hab ich nur daran gedacht wie arm ich doch dran bin. Dabei haben meine Freunde auch diese Hölle durchgemacht und sind nicht mehr am Leben. Meine Eltern auch. Wie lange waren die da, und ich mach ein Drama aus einer Woche."Vance stand ruckartig auf und Grace fiel beinahe auf den Boden. Sie konnte ein leises Knurren hören, welches von ihm ausging, doch als er ihr gegenüber stand stupste er seine Nase nur ganz sanft gegen ihre Stirn und legte seinen Kopf dann auf ihre Schulter. Grace konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren.Sie konnte hören, was ihr Bruder sagen wollte, auch ohne dass er es sagte. Sie kannte seine Gestiken, hatte jedes kleinste Detail an ihm studiert und konnte alles deuten. Grace wusste, was er ihr jetzt gerne sagen wollte. Sie solle sich selber nicht so schlecht reden und sich jetzt erst einmal um sich selber kümmern. Wenn es ihr besser ginge, könnte sie wieder anfangen sich um andere zu kümmern.Es war genau das Gleiche, was auch alle anderen die ganze Zeit sagten. Aber Grace war damit nicht zufrieden. Wie sollte sie sich besser fühlen, wenn all diese schrecklichen Sachen durch ihren Kopf geisterten?„Lass uns schlafen, ja." bat Grace daraufhin nur und zog ihren Bruder langsam und sanft wieder zu sich herunter. Es fühlte sich wunderbar an, als Vance sich wieder hinlegte und sie sich an ihn kuscheln konnte. Seinen Kopf bettete er auf die Matratze und sah seine Schwester aus großen Augen an. Er war wirklich mehr ein Schoßhund als ein Wolf.Lewis hatte die ganze Zeit vor der Tür gestanden und gelauscht, was passieren würde. Jedes einzelne Wort seiner Tochter hatte er gehört und war zwischenzeitig kurz davor rein zu gehen um mit ihr zu reden. Es war ihr deutlich anzusehen, dass sie ihren Bruder gerade bei sich brauchte und es ihr jetzt schon augenblicklich um einiges besser ging.Als es einige Zeit lang still geblieben war sah Lewis in den Raum rein, um zu sehen, was seine Kinder gerade taten.Es war ein unglaublich niedlicher Anblick. Vance lag in seiner Wolfsgestalt auf dem Boden hinter der Matratze, davor auf eben dieser lag Grace mit angewinkelten Beinen und benutzte ihren Bruder als Kissen, während dieser seinen Kopf auf der Matratze gebettet hatte, und seiner Schwester beim Schlafen zusah. Vorsichtig reckte er den Kopf, um die Decke zu fassen zu bekommen und diese über den kühlen Körper seiner Schwester zu legen, bevor auch er dann die Augen schloss und langsam einschlief.Lewis sah sich das Bild einen Moment lang an, hörte dann aber irgendwann die Schritte seiner Frau auf dem Flur über ihnen und schloss die Tür wieder, um nach oben zu gehen. Später würde er Grace wieder nach oben holen, damit sie am nächsten Morgen nicht mit ihrem Bruder im Keller eingesperrt war.„Lewis! Weißt du wo Grace ist? Sie ist nicht in ihrem Zimmer und ihr-"Lewis ließ seine Frau mit einem Kuss verstummen und sie sah ihn zwar noch immer leicht ängstlich an, schien aber auch zu verstehen, dass es keinen Grund zur Panik gab. Ihr Ehemann lächelte und deutete dann mit einem Nicken in Richtung der Tür, welche in den Keller führte.„Ich habe mir gedacht, dass es das Beste wäre wenn die Beiden zusammen sind. Man hat direkt gesehen, wie Grace sich wohler gefühlt hat. Und Vance war auch ganz zahm."Olivia nickte und atmete dann erleichtert aus. „Wir sollten trotzdem unten sein und aufpassen. Auch wenn Vance wirklich starke Gefühle gegenüber Grace hat, ist sie da alleine nicht sicher."Lewis antwortete auf ihre Worte nicht, sondern führte seine Frau in das angrenzende Schlafzimmer, wo er sie dann zu dem Bett führte und sie sich setzte.„Versuch ein wenig zu schlafen. Nicht nur für Vance ist der Vollmond eine anstrengende Zeit. Du versuchst schon viel zu lange es zu verstecken."Lewis unterstützte seine Frau dabei, sich hinzulegen und ging dann zur Tür. „Wir können uns sicher sein, dass Vance ihr nichts tun wird. Niemals. Da bin ich mir sicher."Lewis wünschte Olivia noch eine gute Nacht und schloss dann leise die Tür. Er würde als erstes nach unten gehen und noch einmal nach Grace sehen. Dann war sein Plan kurz bei Maddi nachzusehen, ob diese nun auch wieder schlief und dann würde er auch schon die ersten Vorbereitungen für das Frühstück treffen, bevor er dann bei Sonnenaufgang wieder nach unten gehen und Grace zurück in ihr Zimmer bringen würde.Damit sollten sie diese Vollmondphase auch sicher überstanden haben und wahrscheinlich würde auch Vance dann wieder hoch kommen können. Lewis war sich sicher, dass auch Grace sich dann wieder um Längen besser fühlen wird.Man konnte den beiden Geschwistern ansehen, dass sie zusammen gehörten. Schon lange glaubte Lewis nicht mehr daran, dass es ein Zufall war, dass gerade Vance Grace damals im Wald gefunden hatte. Es war ihr Schicksal. Und nach all dem, was nun passiert war, besonders, wenn man die Stimmungen von dem einen beobachtete, wenn der Andere nicht in der Nähe war, wurde Lewis noch eine Sache klar. Vance und Grace waren definitiv Seelenverwandte. Nach allem was die Beiden durchmachen mussten, war ihm das nun mit Sicherheit klar.

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