Kapitel 3
"Da bist du nicht die Einzige! Glaubst du, ich will mit dir in ein Zelt und-", fuhr Sebastian mich an, doch ich unterbrach ihn.
"Ich will auch nicht mit so einem arschigen Ego in ein Zelt, also beschwer dich nicht bei mir! Sehe ich aus wie ein Taschentuch, bei dem du dich ausheulen kannst?! Glaub mir, ich hätte lieber bei einem Orkan in diesem fucking, undichten Zelt gepennt! Aber ganz sicher nicht mit dir!", ich schrie schon fast wieder.
Sebastian schüttelte nur seinen Kopf und dann durften wir unsere Koffer holen.
Als ich als Erste das Zelt für 2 Personen betrat, wurde mir bewusst, wie klein es war.
Ich stöhnte auf und brachte meinen Koffer am Ende der einen Seite unter.
Wenigstens konnte man hier aufrecht stehen, allerdings auch nur, wenn man genau in der Mitte des Zeltes stand.
Wir breiteten schweigend, aber mit finsterem Blick unsere Schlafsäcke aus, als draußen ein Ruf ertönte, der uns alle ins Essens- und Aufenthalts-Zelt rief.
Als alle dort angekommen waren, sagte Peter, wie immer sehr freundlich:"So, ich hoffe es sind alle gut angekommen. Den Rest des Tages könnt ihr für euch nutzen, beachtet aber bitte, dass es um 19 Uhr Abendessen gibt."
Jubelrufe waren zu hören, als die Freizeit erwähnt wurde.
Plötzlich setzte sich Kira neben mich und sagte:"Du tust mir echt leid. Schade, dass wir nicht miteinander in einem Zelt sind. Klar, wir kennen uns kaum, aber egal.
Wollen wir zusammen zum Fluss gehen?"
Ich zögerte, aber sie sah so erwartungsvoll aus.
Und vielleicht konnten wir ja wirklich Freunde werden.
Bei Sebastians Laune könnte das wirklich guttun.
Also stimmte ich ein.
Ich ging in unser Zelt, um meinen Bikini zu holen- allerdings hatte ich vor mich im Waschraum umzuziehen.
Ich öffnete gerade den Reißverschluss und trat ein.
Sebastian lag mit freiem Oberkörper auf seinem Platz und grinste mich an.
What the hell-? Really?
"Oh bitte, muss das sein? Ich fange doch auch nicht mit einer Striptease an." Mann, hatte der Muskeln.
Kara, nicht ablenken lassen! Er sieht vielleicht gut aus, aber sein Charakter liegt bei über "Arschloch hoch 10".
"Warum denn nicht? Ich hätte nichts dagegen!" Er grinste immernoch süffisant.
Ich verließ das Zelt mit einem einfachen:"Penner!" und machte mich auf zum Waschraum.
Am Fluss angekommen, traf ich auch schon auf Kira.
Sie trug einen weißen Bikini, der ihren dunklen Teint betonte.
Dazu die großen braunen Augen und das dichte tiefbraune Haar.
Ich lächelte sie an.
"Los komm, wie suchen uns einen schönen Platz!"
Sie nickte und wir machten uns auf.
Der Fluss war klar und türkisfarben und der Kies fühlte sich angenehm feucht und kühl unter meinen nackten Füßen an.
Schließlich breiteten wir unsere Handtücher in der Sonne aus und wagten und ins Wasser.
"Mann ist das schön hier.",sagte Kira.
"Ja, nur leider bin ich aus Zwang hier, und muss mein Zelt mit dem größten Arsch unter der Sonne teilen."
Kira lachte laut auf.
"Hey, ich hoffe ihr meint nicht mich!"
Da kamen auch schon die fünf Jungs.
Ohne ihn richtig anzusehen zeigte ich Sebastian den Mittelfinger und sagte zu Kira:"Sorry, ich glaube wir sollten schnell ins Wasser, sonst werden wir vermutlich unfreiwillig reinbeförtdert. Diese Genugtuung will ich ihnen nicht geben."
"Ja, ich glaube du hast recht, die kommen schon auf uns zu.
Auf drei?"
"Ja los schnell!"
Ich konnte es nicht fassen.
Ich hatte eben zum ersten Mal in meinem Leben gekichert.
Was machte dieses Camp mit mir?! Vermutlich brauchte ich doch einmal Freunde...
"Eins- Zwei- Drei!"
Wir tauchten gerade in den tiefen Teil des Flusses, als die Jungs gerade den Steg erreicht hatten.
Hier konnten wir allerdings nicht mehr stehen, aber die Strömung war so schwach, dass wie degegen ankamen.
Wir durchbrachen die kühle Oberfläche, als ich auch schon einen Druck auf meinen Schultern spürte.
Ich tauchte auf und schnappte nach Luft, nur um kurz darauf wieder von Sebastian nach unten gedrückt zu werden.
Ich bekam echte Panik, als mir die Luft ausging und ich immernoch den Druck auf meinen Schultern spürte.
Über mir an der Oberfläche verpasste Kira Sebastian eine Ohrfeige, weil er mich nicht nach oben ließ.
"Sie hat es verdient, ein bisschen Panik zu bekommen!",knurrte er.
"Aber doch nicht so du Penner!", brüllte Kira."Sie erstickt noch!"
Simon legte Sebastian eine Hand auf die Schulter.
"Mann, es reicht jetzt, okay!"
Und endlich ließ er mich los.
Allerdings hatte ich schon so viel an Kraft verloren, dass ich einfach unten blieb.
Das war es dann mit der bösen Kara. Ertrunken, weil sie einen Idioten hasste. Das ging mir in diesem Moment durch den Kopf.
Dann packten mich zwei starke Arme und ich blickte verwirrt in Simons Gesicht.
Ich musste husten und würgen, und spuckte das ganze Wasser aus, das ich geschluckt hatte.
Kaum war das erledigt, fand ich mich in einer Umarmung Kira's wieder, aber ich erwiderte nur kurz, riss mich dann los und brüllte Sebastian mit meiner heiseren Stimme an, der zugegeben ziemlich blass geworden war.
Dann zog mich Kira an das Ufer, ohne die Jungs auch nur einen Blick zu würdigen.
"Was hat der eigentlich für Probleme?", fragte sie nun wütend.
"Sebastian? Eine Menge, würde ich sagen, aber-", der Rest meines Satzes ging in einem weiteren Hustenanfall unter.
Dann wickelte mich Kira auch schon in ein Handtuch und bedachte mich eines besorgten Blickes.
So gingen wir zu den Waschräumen und duschen erstmal heiß.
Meine Lippen waren blau, und ich musste immernoch husten.
Wir beschimpften Sebastian, und traten in Handtücher gewickelt aus den Waschräumen.
Dort wartete zu meiner Überraschung Simon.
Ich machte wütend den Mund auf, aber Kira kam mir zuvor.
Ich mochte sie so langsam richtig gerne.
"Bist du hier, weil du ein bisschen stalken willst?!", fauchte sie.
Simon zuckte überrascht zurück.
"Nein, ich...ich wollte mich nochmal für Sebastian entschuldigen. Er hat Scheiße gebaut, aber so ist er halt."
"Ach, und warum kann er das nicht selbst sagen?", fragte ich mürrisch."Bist du sein Sprachrohr, oder-"
"Nein, ist er nicht. Ich kann ganz gut alleine reden.", bemerkte Sebastian nüchtern.
Das ist ja mal was ganz Neues...
"Und, was willst du?", ich zog meine Augenbrauen hoch.
"Mich entschuldigen. Dafür, dass-"
"Du mich fast umgebracht hast?
Dafür, dass du der größte Arsch bist, der mir je begegnet ist?
Oder dafür, dass du immer mit deinem Body angeben musst?"
Aber Sebastian wirbelte einfach nur herum und lief wütend davon.
Wie findet ihr die Story bis hierher?
~Larissa~
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