Kapitel 22
Sebastians POV
Ich zuckte unter ihrer Berührung leicht zusammen und riss mich aus dem Blick ihrer klaren blauen Augen los.
"Achtung", sagte ich, um sie darauf aufmerksame zu machen, dass ich sie jetzt runter lassen würde.
Sie schwieg und nachdem sie leicht schwankend auf die Füße gekommen war, gab Kira ihr die Krücken.
"Danke.", hauchte Kara und sah sich staunend um.
Der See strahlte in einem hellen türkis und der weiche Sand verlieh dem Ganzen so eine gewisse Atmosphäre.
Dann ging der Sand in weiches, kräftig grünes Gras über und dazwischen schossen immer mal wieder kleine weiße Blumen hervor.
Es war wirklich wunderschön hier.
Aber ich sah dennoch nur Kara an.
Ihre Augen glänzten vor Aufregung und ein leises Lächeln Stahl sich auf ihre Lippen.
"Wow. Es ist so wunderschön hier.", flüsterte sie.
Dann wandte sie sich ruckartig ab und sah zu Kira, die ebenfalls die Schönheit hier bewundert hatte.
Sie war zwar schon einmal (genau wie ich) hier gewesen, aber es überraschte sie anscheinend wieder.
"Los. Ich will ins Wasser! Die Hitze hier ist ja nicht auszuhalten!", forderte Kara Kira lachend auf, und wischte sich mit der Hand den imaginären Schweiß von der Stirn.
Kira erwiderte ihr Lachen und schon stürmten die Beiden vorwärts.
Die anderen waren schon lange hier und hatten bereits ihre Handtücher ausgebreitet.
Ich gesellte mich zu Jack, Jake, Simon, Dan und Jason, aber ich ließ Kara trotzdem nicht aus den Augen.
Simon warf mir einen tödlichen Blick zu, als er bemerkte, mit welchem Blick ich sie betrachtete und Jason sah mich mit einem wissenden Grinsen an.
Genervt warf ich die Hände in den Himmel und sagte laut:
"Was denn, Herrgott nochmal?"
Jack, Dan und Jake warfen mir einen verwirrten Blick zu, da sie gerade nicht aufgepasst hatten- wofür ich meinem Schicksal mehr als dankbar war.
Schließlich musste nicht jeder wissen, was ich für Kara empfand.
Ich breitete mein Hantuch aus, zog mein Shirt aus und verdrehte genervt die Augen, als Lara und Mia bewundern mit den Wimpern klimertern.
"Solche Schlampen...", murmelte ich verärgert.
"Früher hast du das alles anders gesehen!", konterte Dan und ich erwiderte wütend:
"Ja sorry! Menschen ändern sich und das habe ich auch! Also akzeptiert es, verdammt!"
Von meinem plötzlichen Wutausbruch war Dan ziemlich unbeeindruckt und so zog er nur grinsend eine Augenbraue hoch.
Ich verdrehte die Augen und fragte:" Kommt jemand mir ins Wasser oder seid ihr alle so krasse Weicheier, dass ihr es nicht überlebt?"
Sofort sprangen die Jungs auf und rannten zum Ufer.
Alle- außer Simon, der mich nur mit einem Blick erdolchte und sich dann wieder seinem Handy widmete.
Ich sprintete ihnen hinterher und lachte, als alle wie geschockt stehen geblieben waren, weil das Wasser ihnen anscheinend zu kalt war.
"Ernsthaft?! Mann seid ihr lahm! Das Wasser kanndoch nicht so kalt sein! Ihr Memmen!", lachte ich- aber nicht mehr lange...
Scheiße ist das kalt!
Als ich geschockt die Luft anhielt, warfen sich die anderen belustigte Blicke zu und Jack wollte gerade den Mund aufmachen, um etwas zu sagen, als er von jemandem unterbrochen wurde.
"Hey. Was ist?! Seid ihr alle nur so Weicheier? Das Wasser ist doch mega erfrischend!"
Kara's Stimme schallte klar von der Mitte des Sees tu uns hinüber- gefolgt von einem lauten Lachen Kira's.
Wir Jungs warfen uns nur finstere Blicke zu- und beschlossen ohne Worte, dass wir jetzt einfach hinenspringen würden.
In diese tödlich kalten Fluten... Wenn du nachher mich alle Finger und Zehen hast, dann kannst du dich glücklich schätzen!
Die Jungs und ich traten gerade ans Ufer als Jake rief:
"Darfst du überhaupt schwimmen? Wegen deinem Fuß und so-"
"Ja, ich denke schon! Immerhin ziehe ich die Schiene zum schlafen auch aus- und ich trete im Schlaf schließlich um mich."
Nach einer kurzen Verwirrungspause fügte sie noch hinzu:
"Naja. Immerhin muss ich dich im Schlaf aus meinen Träumen prügeln- sonst hätte ich jeden Tag Alpträume!"
"Aber du träumst von mir!", erwiderte Mr Ober- Arrogant mit einem dreckigen Grinsen.
"Wie gesagt- Alpträume!", konterte Kara wieder.
Alle brachen in schallendes Gelächter aus- Alter, Jakes Gesicht war ja mal so geil!
"Also. Wollt ihr dann auch mal irgendwann noch reinkommen- oder friert ihr euch wie ein paar verdammte Memmen den Arsch draußen ab?"
Kira.
"Dir wäre es doch sowieso lieber, wenn wir Jungs draußen bleiben würden!", rief Jake.
Mann, der Kerl muss sich ja auch mir jedem Mädchen anlegen...
Innerlich schlug ich mir gerade an die Stirn.
"Da hast du recht. Aber ich sage das auch nur, weil ihr euch nicht hier herein traut und ich eich dann auslachen kann, weil ihr alle so kälteempfindlich seid!"
Jetzt klang ihre Stimme schon fast vorwurfsvoll!
Ich seufzte.
Wenn ich jetzt nicht als totaler Loser rüberkommen wollte, dann musste ich gefrorene Zehen wohl oder übel in Kauf nehmen.
Viel Spaß...
Also trat ich, gefolgt von den anderen Jungs, bis zur Hüfte in Wasser.
Ich hielt die Luft an- das Wasser stach mir wie ein eiskaltes Messer immer und immer wieder in meinen Körper, so kalt war es.
Dann hörte ich tief Luft und tauchte unter.
Zuerst spürte ich nichts.
Aber schließlich umfing mich die Kälte wie ein Netz, das mich nicht mehr loslassen wollte.
Die Kälte, die scharf auf meinen Körper traf, raubte mir dem Atem und schmerzte in meinen Lungen, als ich (immernoch unter Wasser) doch Luft holen musste.
Vielleicht sollte ich hier unten bleiben.
Das Wasser würde mich vor allen Problemen schützen.
Es würde alles Unerwünschte von mir fernhalten- also auch die verfluchte Sache mit Kara und Simon.
Vielleicht-
Eine starke Hand legte sich grob um meinen Oberarm und zog mich nach oben.
So viel zum Thema >Ich werde hier unten bleiben <...
Ich schnappte nach Luft und sog sie fast schon gewaltsam in mich ein.
Dann musste ich würgen- klar, ich hatte gefühlt die Hälfte des Sees geschluckt.
Dann spürte ich, wie jemand (vermutlich Jack) mir immer wieder auf den Rücken schlug, und mir damit half, den halben See wieder auszuspucken.
Aber momentan spürte ich eher andere Schmerzen.
Meine Lungen fühlten sich an, als stünden sie in Flammen, die jederzeit meinen ganzen Körper verschlingen würden.
Dann kam endlich kein Wasser mehr und ich konnte aufschauen.
"Alter.", fing Jackson besorgt an.
"Was war das denn?! Wolltest du dich umbringen?"
"Wer wollte sich umbringen?", nahm ich nun Kara's Stimme wahr. Sie klang auch besorgt.
Ich erdolchte Jackson mit meinen Blicken- das er gerade mal mit erhobenen Händen und einem fetten Grinsen in seiner Visage, quittierte.
Ich drehte mich um.
"Niema-"
Ich unterbrach mich, da ich genau in zwei eisblaue Augen sah, die selbst die Kälte des Sees nicht toppen konnten.
Und das war der Zeitpunkt, an dem ich mich in ihnen verlor.
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So Leute,
Das ist das neue Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch ;)
Für Kritik, Meinungsvorschläge und neue Ideen würde ich mich sehr freuen;)
~Larissa~
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