Kapitel 5
A m a r a
Meine Nase kitzelte, weswegen ich mich auf die andere Seite drehte und diese verdammten Staubpartikel dafür hasste, da ich nun nicht mehr weiterschlafen konnte. Gerade als ich friedlich weiterschlummern wollte, kitzelte es erneut – an derselben Stelle.
Ich seufzte und fuhr über diese, während ich mich tiefer in mein Kissen kuschelte und die Decke mehr über mich zog, sodass nur noch mein Kopf herausschaute. Ich wollte noch nicht aufstehen, immerhin hatte ich heute frei und das wollte ich vollkommen auskosten.
»Sei nicht so hartnäckig und steh' endlich auf, Amara«, schnaubte eine mir vertraute, raue Stimme leise in mein Ohr und meine Augen öffneten sich automatisch.
Perplex fuhr ich herum und blickte in seine dunklen, braunen Augen und schrie lauthals auf. Was zum Teufel tat er hier? Direkt vor meinem Gesicht. Luon rückte vor Erstaunen ein Stück weg und sah mich grinsend an.
Er hatte sich über mich gelehnt, um besser an meine Nase zu kommen. Sein rechter Arm stützte sich an der Matratze direkt neben meinem Kopf ab und eine seiner längeren Haarsträhnen kitzelten meine Stirn, während er direkt vor meinem Gesicht eine kleine Feder - aus wahrscheinlich meinem Kopfkissen - in der anderen Hand hielt.
Aber bevor ich jetzt etwas sagte, musste ich schleunigst Zähneputzen, um ihn nicht gleich am Morgen umzubringen, mit diesem Gestank. Also schob ich ihn mit gerunzelter Stirn von mir und schlüpfte an ihm vorbei. An meiner Tür angekommen, machte ich kurz Halt und sagte: »Du bist wirklich verrückt, Luon. Ich hoffe, du bist dir darüber im Klaren, dass ich dich jetzt anzeigen könnte, oder?«
Ich wartete keine Antwort ab und huschte aus meinem Zimmer, um ins Badezimmer zu gelangen. Hinter mir hörte ich langsame Schritte und ein warmes Lachen, welches ansteckend war und ein Stück meines Herzens erwärmte.
»Amara, komm schon. Weswegen läufst du jetzt von mir davon? Ich tu' dir nichts, versprochen. Außer, du willst es«, rief er munter und ich schloss die Badezimmertür hinter mir, vor der seine Schritte dann auch stoppten.
Müde rieb ich mir die Augen und gähnte, kurz bevor ich sagte: »Ich stinke wahrscheinlich fünf Kilometer gegen den Wind, lass mich kurz Duschen und Zähneputzen. Wie bist du reingekommen? Mach das bloß nie wieder!«
Perplex riss ich die Tür in meine Richtung auf, als nichts kam und zuckte erschrocken zusammen, weil er direkt und mit verschränkten Armen vor der Brust im Türrahmen stand und mich mit einem kleinen, hinterhältigen Lächeln betrachtete.
Ich sah wahrscheinlich schrecklich aus, aber er hatte mich schon weinend auf dem kalten Asphalt gefunden, also würde das hier wohl nicht so schlimm sein.
»Der Schlüssel, unter einem Stein im Blumentopf? Klischeehaft und dumm, Amara. Selbst für dich«, grinste der junge Mann mit den weich aussehenden Locken und drehte mir den Rücken zu.
»Ich warte in der Küche auf dich«, meinte er dann noch und ich konnte nicht anders, als fassungslos den Kopf zu schütteln. Er war eingebrochen, einfach so eingebrochen. Was für ein seltsamer Typ.
Kommentarlos schloss ich die Tür hinter mir wieder und schloss sie nichtsdestotrotz ab, bevor ich kurze Zeit später meine Klamotten entfernte und in die Dusche sprang.
Das Wasser war angenehm warm und entspannte meine verkrampfte Muskulatur etwas. Es prasselte wie ein heftiger Regenschauer auf mich ein, durchtränkte jeden Zentimeter meines Körpers und ließ mich für einen kurzen Augenblick all meine Probleme und Sorgen vergessen.
Als ich aus der Dusche stieg, wickelte ich mir mein weißes, sehr flauschiges Handtuch um den Körper und drehte mein feuchtes, blondes Haar zu einem Dutt, bevor ich meine Zähne putzte und ein leichtes Make-up auflegte, was aus Wimperntusche und zwei dünnen Eyelinerstrichen bestand. Somit stach das Blau meiner Augen schön hervor.
Das Einzige, was ich in der Hektik vergessen hatte, waren Klamotten.
Ein letzter Blick in den Spiegel zeigte mir deutlich, wie unangenehm mir das Ganze war. Meine Wangen schimmerten verdächtig rot. Ich holte tief Luft, schloss auf und öffnete die hölzerne Tür des Badezimmers, huschte in atemberaubender Schnelligkeit durch den Flur und in mein lichtdurchflutetes Zimmer, verschloss die Tür hinter mir und lief nun ruhig zu meinem dreitürigen Kleiderschrank. Meine Fußsohlen waren augenblicklich eiskalt durch den Laminatboden unter mir.
Mein stark klopfendes Herz beruhigte sich allmählich, während ich meine Unterwäsche parat legte, ein helles, lilafarbenes Kleid herauskramte und eine dünne schwarze Strumpfhose daneben schmiss. Meine Pflaster an den Beinen wurden mittlerweile immer kleiner, somit konnte ich nun auf blickdichte Strumpfhosen verzichten. Glücklicherweise besaß ich zwei Föhns und musste jetzt nicht nochmal ins Bad rennen.
Also steckte ich das blaue Ding an und stellte mich vor den riesigen Wandspiegel, welcher eine goldene Umrahmung besaß, während ich mir die langen blonden Haare trocknete. Immer wieder fuhr ich mit einer Haarbürste durch meine Haare und föhnte sie zeitgleich, bis sie annähernd trocken waren.
Als ich mit allem fertig war, bemerkte ich meine eigene Nervosität, die sich in der Zeit, in der ich mich im Spiegel angesehen hatte, immer weiter ausgebreitet hatte. Die geröteten Wangen, die Schweißperle auf der Stirn und die geweiteten Pupillen. War es der Gedanke an Luon, der mich so reagieren ließ?
Ich steuerte unsicher meine hübsche, kleine Küche an und hatte keinen blassen Schimmer, wie ich sie vorfinden würde.
»Hey, Amara. Was schleichst du denn hier so herum?«, erklang es hinter mir und ich schrie laut und schrill auf. Erschrocken drehte ich mich um und schlug mit der geballten Faust gegen Luons Brust.
Seine Reaktionen jedoch waren blitzschnell und er hielt meine Hand mit hochgezogenen Augenbrauen mitten im Flug auf.
»Luon! Du kannst nicht in mein Haus einbrechen und mich dann dauernd so erschrecken«, rief ich frustriert und verengte die Augen, als er daraufhin nur leicht grinste und die Augenbrauen in die Höhe zog.
»Amara, ich bin nicht eingebrochen. Ich habe dir doch gesagt, dass wir uns morgen wiedersehen. Ein bisschen mehr Begeisterung hätte ich mir von dir schon gewünscht«, seufzte er gespielt theatralisch. Ich verdrehte genervt die Augen, entzog ihm meine Hand und betrat die kleine Küche, die völlig dreckig war. Heilige Scheiße.
»Luon!« Ich fasse es nicht! Was ist mit meiner Küche passiert?
»Amara, schrei nicht immer so. Was ist- oh. Ja, das wollte ich noch aufräumen, versprochen!«, sagte er dicht neben meinem linken Ohr und ich knurrte durch zusammengebissene Zähne. Meine Nasenflügel blähten sich auf und ich spürte mein Herz deutlich in meiner Brust aufgeregt klopfen. Meine Wangen waren warm, weshalb ich zum Waschbecken ging und mir etwas Wasser auf die Wangen strich.
Anschließend atmete ich tief durch und sah zu den Krümeln auf dem runden Tisch, dem offenen Marmeladenglas, dem benutzten altmodischen Toaster in grellem grün, dem Trinkglas, welches zerbrochen in der Spüle lag, der großen Pfanne, die rauchte und kurz vorm Brand sta-
»Verdammt, die Pfanne!«, riefen der braunhaarige Typ und ich im Chor und stürzten zeitgleich nach vorne. Er griff nach einem rotkarierten Lappen, nahm sie damit eilig vom Herd, während ich den Strom der Herdplatte abstellte und in seine dunklen Augen sah, die mich entschuldigend anblickten.
Er hielt das rauchende Etwas unter den Wasserstrahl, weswegen es nur noch mehr rauchte und zischte, aber nach wenigen Sekunden immer weniger wurde.
Das alles war so unfassbar absurd, dass ich nicht anders konnte, als ihn mit offenem Mund anzustarren.
»Luon, was soll das? Ist dir das nicht peinlich oder so, hier einzubrechen und dann solch ein Chaos zu hinterlassen?«, fragte ich zornig und seine braunen Augen sahen erst mich, dann die dunkle Pfanne an. Er blinzelte ein paar Mal und stellte den kalten Edelstahl in das tiefe Waschbecken und seufzte leise.
»Mach dich locker, Blondie. Ich bekomme das schon hin. Es tut mir leid, falls du das als Einbruch siehst. Jetzt setz' dich und iss erstmal was«, sagte er fachmännisch und ich schüttelte den Kopf, setzte mich aber ergeben auf einen der wenigen roten Schwingstühle, weil ich ganz genau wusste, dass Aufregen in dem Falle absolut nichts nützte.
Ein paar Minuten später sah meine Küche tatsächlich annehmbar aus und der Mann mit den funkelnden Augen setzte sich mir gegenüber und nahm sich einen goldbraunen Toast aus dem geflochtenen Holzkörbchen, welches auf dem kleinen, runden Tisch verweilte.
Sein Knie stieß dabei gegen meines - da meine Möbel und die Einrichtung überwiegend für eine Person gemacht waren - und brachte meinen Atem zum Stocken. Ich starrte zu ihm, konnte auch nicht wegsehen. Ich war zu sehr gefesselt von seinem Daumen, den er versehentlich in Erdbeermarmelade getaucht hatte und soeben ableckte. Ich mochte eigentlich keine Marmelade, hatte sie deshalb nur wegen Evelyn bei mir.
Seine vollen Lippen umschlossen die Kuppe seines Fingers und saugten die Substanz von seiner Haut. Dabei war sein intensiver Blick auf mich gerichtet.
Schluckend sah ich überall hin, aber nicht zu ihm und aß schweigend ein paar Bissen.
»Was unternehmen wir heute, Amara?«, wollte er wissen und es klang so normal aus seinem Mund, dass ich leise hustete und ihn ein weiteres Mal perplex ansah. Was war in ihn gefahren?
»Luon, ich-«, begann ich zögernd, wurde von einem Klingeln jedoch unterbrochen. Wer könnte das sein? So früh am Morgen? Etwa meine Mom?
Zögernd blickte ich ein letztes Mal in die braunen Augen, die mich intensiv ansahen, bevor ich mich auf den Weg zur Haustür machte und diese mit ungutem Gefühl öffnete. Es dauerte eine Weile, bis ich realisierte wer da vor mir stand.
Fuck.
Fuck, fuck, fuck!
»Nate«, flüsterte ich erstickt und ballte die rechte Hand unbewusst zu einer Faust. Warum konnte er mir nicht egal sein? Weshalb konnte ich in seiner Nähe nicht entspannt lachen und ein Pokerface bewahren? Warum musste ich auch so verletzlich klingen?
Oh, stimmt. Weil ich genau das war. Verletzt und betrogen.
»Deine Mom hat mich angerufen. Ich wollte mit dir einen Kaffee trinken und dabei etwas besprechen«, meinte er mit tiefer Stimme und hinterließ bei mir dabei eine Gänsehaut am gesamten Körper.
Sogar seine Stimme vermisste ich.
»Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist«, erwiderte ich nun mit kräftigerem Unterton und seine Augen wurden größer, während er eine Augenbraue hochzog.
»Amara, ich kann ohne dich nicht leben. Wir wollten zusammenziehen, Baby. Ein Teil deiner Sachen ist noch bei mir, deine Klamotten zum Beispiel. Können wir nicht nochmal reden?«, versuchte er mich umzustimmen und trat einen Schritt auf mich zu, was den Rhythmus meines Herzschlages beschleunigte.
Seine Hand schob sich in meine, was den Schmerz in mir verschlimmerte. Heiße Tränen ließen meinen Blick verschwommen wirken. Reflexartig entzog ich ihm meine Hand und schüttelte hektisch den Kopf.
»Die hole ich irgendwann, aber bitte geh jetzt, Nathaniel. Ich kann das nicht, nicht nach Marissa. Nicht sofort«, sagte ich harsch und hasste es, ihren Namen auszusprechen – auch wenn er falsch war, das wusste ich - aber ich wollte seine Reaktion sehen, wenn ich diesen falschen Namen erwähnte und tatsächlich gab es eine. Aber es war nicht so, dass er sie beschützte und mich verbesserte, wie ich geglaubt hatte.
Er schluckte lediglich und knetete seine Hände, die er nun vor seinem Schritt verschränkt hatte.
»Amara, ich-«, mitten im Satz richtete der schwarzhaarige Schönling den Blick hinter mich und ich hätte mich am liebsten in Luft aufgelöst. Hätte mich einfach in Rauch aufgelöst.
Luon. Natürlich konnte Luon nicht warten und musste wieder einen Streit provozieren. Wollte er ihm diesmal wieder sagen, wir hätten was miteinander, obwohl das absolut nicht korrekt war?
Nates Mund klappte erschrocken auf, weshalb ich mich frustriert umdrehte und zu einem ›Luon, bitte warte‹ ansetzte, aber mein Vorsatz war völlig verpufft, als ich auf seinen nackten, durchtrainierten Oberkörper starrte, welcher weitere Tattoos zum Vorschein brachte. Ein schwarz-weißer Löwe auf seiner hellen Brust und mehr konnte ich mir nicht ansehen, denn dann würde ich beginnen zu sabbern. Also konzentrierte ich mich auf das Wesentliche.
Er lehnte entspannt an der Wand, seine Arme verschränkt vor der Brust, was ein wahres Schauspiel seiner Armmuskulatur darstellte. Seine Haare sahen plötzlich so aus, als wäre er frisch aus dem Bett gekommen. Ich benötigte ein paar Sekunden, um zu verstehen, wonach er das hier aussehen ließ und drehte mich augenblicklich zu meinem Verlobten - Ex-Verlobten - um und hob beschwichtigend die Hände.
»Es ist nicht so, wie es aussieht«, sagte ich, doch da senkte Nathaniel den Blick und murmelte: »Versteh' schon, Amara. Können wir dennoch heute Abend miteinander sprechen? Allein?«, seine Stimme klang voller Hass und Eifersucht, aber was sollte ich an dieser Stelle sagen?
Für einen Morgen war das hier zu viel für mich, also nickte ich betroffen, wollte ihn einfach loswerden auch wenn er noch etwas sagen wollte, unterbrach ihn damit und donnerte ihm einfach die Tür vor der Nase zu. Ein ohrenbetäubender Krach, welcher von meiner plötzlichen Reaktion kam, ließ mich blinzeln.
Nicht durchdrehen, Am. Nicht durchdrehen. Er ist einfach nur seltsam, wiederholte ich immer wieder in Gedanken, während ich mich versteift zu dem Idioten umdrehte, der mich mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. Sein Blick war durchdringend, während er mich von unten bis oben musterte. Als er bei meinen Augen stoppte, verengte ich diese.
»Luon. Warum machst du es mir so schwer?«, fragte ich unverblümt und sah stur in seine rehbraunen Augen, die mich noch immer intensiv musterten.
»Du verstehst das Prinzip nicht, Blondie. Ich habe das getan, um dich stärker wirken zu lassen. Stell dir vor er hätte eine verweinte Frau vorgefunden - er hätte sich auf dich gestürzt und-«
»Willst du damit sagen, ich bin leicht zu haben und verletzlich? Luon, du bist so dermaßen unhöflich, das ist echt heftig!«, wütete ich gegen den großen Mann, der sich nebenbei sein schwarzes, figurbetontes Shirt mit V-Ausschnitt überzog und seine Haare wieder in Ordnung brachte, in dem er kurz seine Finger durch diese gleiten ließ. Kopfschüttelnd sah ich ihm dabei zu.
»Genau das will ich sagen«, sagte er direkt und ging zwei Schritte auf mich zu, sodass er direkt vor meiner Nase stand und ich das Kinn etwas anheben musste, um weiterhin in sein Gesicht sehen zu können. Ich hielt ihm und seiner lächerlichen dominanten Art stand und zog die linke Augenbraue hoch.
»Ich bin nicht verletzlich. Ich bin verletzt, ja. Aber nicht leicht zu haben, weil der Einzige, den ich wirklich an mich rangelassen habe, einfach Nate war. Es tut weh, ihn zu sehen, versteh' das doch und zieh' nicht immer so eine Show ab. Damit machst du alles schlimmer, Luon«, seufzte ich und wurde langsam wieder ruhiger.
Doch als Luon sich mir entgegenlehnte, hielt ich die Luft an und schluckte leise. Das war mir zu nahe. Ich konnte hören, wie er einatmete. Kurz danach spürte ich seinen warmen Atem auf meiner Nasenspitze, welcher nach Erdbeeren und Butter roch.
»Das glaube ich dir nicht, Amara. Du vergisst ihn, wenn du bei mir bist«, entgegnete er mir beharrlich und machte mich erneut stutzig.
»Ich glaube, ich bin dein Typ, denkst du nicht?«, wollte er mit rauer Stimme wissen und seine großen Hände fanden an meiner Hüfte Platz.
Meine Wangen färbten sich automatisch rot, denn Nate hatte nie so direkt mit mir gesprochen. Das hier hatte ich noch nie miterlebt, also griff ich nach seinen Händen und löste sie von meinem Körper, was er schweigend geschehen ließ und mich weiter aufmerksam beobachtete, als wäre ich ein Tier, welches sich nicht normal verhielt.
»Nein. Ich stehe nicht so auf großkotzige Typen, die unhöflich und seltsam sind oder bei mir einbrechen. Außerdem kenne ich dich kein Stück. Aber wenn ich es bereits oberflächlich betrachte, mag ich auch keine Tattoos an Männern«, feuerte ich gegen ihn und Luon grinste nur entspannt. Scheiße, das war gelogen. Ich liebte seine Tattoos und wollte unbedingt wissen, weshalb er welches auf der Haut trug und welche ich noch nicht kannte.
»Dann lass' uns einen Deal machen.«
Meine verdammte Neugier war zu groß, also nickte ich ihm auffordernd entgegen.
»Du bist für eine unbestimmte Zeit meine Freundin und zeigst somit Nate, dass du auch ohne ihn kannst. Er hört auf, dich zu belästigen und du kannst dein Leben komplett neu anfangen.«
Mein Mund klappte auf. Das war ein dezent kindischer Deal. Einfach lächerlich – was dachte er sich? Dass ich in meiner Not zustimmen würde?
»Und was springt für dich dabei raus?«, entgegnete ich dennoch, denn obwohl es absurd war, klang es irgendwie interessant, auch wenn man meinen sollte, in unserem Alter wären wir reifer.
»Spaß. Außerdem mag ich Nathaniel nicht und bin der Überzeugung, er hat das verdient«, erwiderte er, als wäre es völlig verständlich, doch lachend schüttelte ich den Kopf. Das klang einfach nur unsinnig. Eine gefälschte Beziehung, um über meinen Ex hinwegzukommen?
»Okay, Luon. Netter Versuch, aber nein, danke. Du kennst Nathaniel nicht einmal. Lass' uns fertig frühstücken und dann erzählst du mir, was wir heute vorhaben«, meinte ich lachend und setzte mich zurück an meinen Platz.
»Der Deal steht. Weniger Anläufe von Nathaniel und einen super sexy Freund. Überleg's dir, Amara. Spaß, Leidenschaft und das Leben in vollen Zügen«, grinste er breit und aß sein Marmeladenbrot weiter, doch ich sagte nichts zu dieser Aussage und hakte das Thema für mich ab.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top