Kapitel 12
„Okay, also wir sind ja heute eigentlich zum Schwimmen hergekommen und, weil es jetzt regnet, könnten wir doch einfach trotzdem noch in den See. Nass werden wir ja sowieso."
„Ich glaube, das ist die unverrückteste verrückte Idee, die ich je gehört habe. Klar machen wir das."
Also diese Antwort überraschte mich, ich wusste auch gar nicht, ob er überhaupt noch längere Zeit mit mir verbringen wollte und auch wenn es keine große Sache war, bekam ich so ein Gefühl, das ich nur in ganz besonderen und wundervollen Momenten bekommen konnte.
Meinen Bikini hatte ich ja schon unter und so zog ich schnell mein Kleid aus und lief in Richtung See. „Wer als erster im Wasser ist!"
„Hey, ich bin ja noch gar nicht so weit." widersprach er mir lachend.
Das war wirklich schöner als jeder Traum, den ich jemals hätte träumen können. Mit der Person, die ich schon so sehr in mein Herz geschlossen hatte, auch wenn ich ihn vielleicht sogar ein bisschen zu sehr in mein Herz geschlossen hatte, an diesem wundervollen Ort, an unserem wundervollen Ort zu sein. Aber das war jetzt egal. Endlich war er fertig und er lief an meinem gedankenverloren ich vorbei und sprang in den See.
Ich erwachte aus meinen Gedanken, nahm Anlauf und sprang ihm hinterher. Ich tauchte zuerst wieder auf und wunderte mich langsam, wie lange er wohl noch unter Wasser bleiben wollte.
Plötzlich hörte ich ein lautes Platschen und spürte zwei Hände, die mich an meinen Schultern ins Wasser drückten. Das kam unerwartet. Unter Wasser schnappte ich nach Luft, was sich natürlich als ziemlich unschlaue Idee rausstellte.
Da kam mir eine deutlich bessere Idee.
Ich tat so, als würde ich nicht mich mehr alleine über Wasser halten und kurze Zeit später wurde Neville darauf aufmerksam und versuchte mir zu helfen. Dann wollte ich ihn unter Wasser tauchen.
Doch in diesem Moment fing ich fürchterlich an zu lachen und mein Plan ging so leider nicht mehr ganz auf. Er fing genau wie ich an zu lachen und wir schwammen noch den ganzen Tag.
Es war einfach so lustig und alle Sorgen und Ängste, die sich in der letzten Zeit angestaut hatten, fielen nun endgültig von mir ab. Als ich, nachdem Neville mich mal wieder untergetaucht hatte, auftauchte, merkte ich erst, wie dunkel es schon war. Wir hatten so viel Spaß, dass wir die Zeit total vergaßen.
„Wollen wir langsam aus dem Wasser gehen, du zitterst ja schon," sagte er schließlich. Stimmt, ich zitterte. Bei der ganzen Aufregung hatte ich das scheinbar nicht bemerkt. „Okay, ich geh zuerst." Dann stolperte ich aus dem Wasser und ließ mich ins Gras fallen.
Neville kam mir hinterher und plumpste kurze Zeit später neben mir auf den Boden. „Du hast nicht zufällig ein Handtuch, oder?," fragte ich, weil ich merkte, dass mir hier auch nicht wirklich wärmer wurde. „Nein, leider nicht, aber wenn wir gleich trocken sind, hab ich eine Idee. Keine Sorge, du musst nicht frieren."
„Neville! Ich bin ja so blöd! Ich zauber uns einfach kurz trocken." ohne Neville auch nur etwas entgegnen zu lassen, holte ich meinen Zauberstab aus der eingenähten Tasche meines Kleides und sprach schnell die Zauberformel.
Wir beide waren blitzschnell trocken und ich holte mein Kleid, um es mir überzuziehen. Dann setzte ich mich unter den Baum und schaute Neville dabei zu, wie er sich seit T-Shirt überzog. Es war eines seiner Gryffindor Shirts und auch, wenn Neville sich manchmal unter diesen ganzen mutigen Leuten etwas fehl am Platz fühlt, weiß ich, wie stolz er eigentlich darauf ist, ein Gryffindor zu sein.
Er setzte sich neben mich und hielt mir seine Jacke hin. „Hier, ich sagte doch, dass du nicht frieren musst." Ich nahm die Jacke und sah Neville an. Sein Lächeln war so fürsorglich und einfach zum dahinschmelzen.
Um ehrlich zu sein war mir zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr so kalt, aber ich nahm die Jacke natürlich trotzdem. „Warte, komm. Ich deck dich ein bisschen damit zu. Willst du dich hinlegen? Du siehst ein bisschen müde aus."
Es stimmte, ich war schon ziemlich müde. Also legte ich mich gemütlich unter den Baum, wo er mich mit seiner Jacke zudeckte. Das alles nur damit ich mich eine Minute später wieder aufrichtete und Neville, der sich schräg neben mich gelegt hatte und offenbar die Sterne anschaute, ansah.
„Ich glaub, ich lege mich doch anders hin, Moment." Dann drehte ich mich so um, dass mein Kopf auf Nevilles Bauch lag und ich somit spürte, wie er sich bei jedem neuen Atemzug hob und wieder senkte. Scheinbar hatte er nichts dagegen, dass ich ihn als mein Kissen benutzte, denn er lachte für einen kurzen Moment leise auf. Dann nahm er mit seiner rechten Hand meine linke in seine und fuhr mit seinem Daumen in leichten Kreisen darüber. Seine linke Hand begann, eine Haarsträhne von mir zu kräuseln und alles war einfach nur perfekt.
Lange Zeit sprachen wir nicht, sondern genossen diesen Moment der Stille und der Nähe.
Nach langer Zeit endlich mal wieder ein Kapitel, ich bin so froh, dass ich mich jetzt dich dazu motivieren konnte❤️
Wie findet ihr es? Es ist, finde ich echt süß geworden. Aber ich hoffe, dass es nicht zu kitschig wurde❤️
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