27. Kapitel - Besessenheit
Hallo ihr Lieben!
Es tut mir leid, dass ich so lange nicht mehr geschrieben hab, aber ich wusste ehrlich gesagt nicht wirklich, wie ich den nächsten Part gestalten sollte. Mir schwebten mehrere Szenarien durch den Kopf, aber die Losgelöstheit mit den Fingern über die Tasten zu fliegen, blieb irgendwie immer aus. Also habe ich mich mit meiner besten Freundin nochmal zusammengesetzt, um mit ihr das nächste Kapitel zu besprechen und siehe da: Als ich mich wieder rangesetzt habe, ging es :D Zwar anfangs etwas stockend, aber nachher ging alles wie von selbst^^ Es ist dieses Mal auch etwas mehr geworden; ihr habt also dieses Mal ein bisschen mehr Lesespaß ;D
Allerliebste Ostergrüße und einen fleißigen Osterhasen :*
Eure Princessa_Strigoja <3 :D
P.S.: Meine liebste Nudel, das Kapitel bekommst du, weil du immer für mich da bist und weil du morgen Geburtstag hast (Viel Spaß beim Korrigieren^^ Mein Kindle hat keine Rechtschreibung- und Grammatikkorrektur an gehabt :D) Lieb dich! ;*
Besessenheit:
Okay... das war jetzt mal richtig unangenehm.
Ich atme tief durch und versuche, mich zu beruhigen, mit mäßigem Erfolg. Noch immer rast mein Herz wie verrückt und dass ich jetzt in den Armen eines Wildfremden bin, macht die ganze Sache nicht gerade einfacher.
Mein Blick geht zu der Stelle, wo gerade der Unfall passiert ist. Mindestens drei Autos sind vom LKW mitgenommen worden, aufgebrachte Leute rennen herum, viele informieren gerade die Polizei und den Krankenwagen, hingegen andere versuchen den Verletzten zu helfen.
Ich schließe die Augen.
Jetzt ist es soweit. Jetzt ziehe ich schon unschuldige Leute mit hinein. Wahrscheinlich gehöre ich hier wirklich nicht hin und es wäre für alle Beteiligten besser, wenn ich ginge.
Ein Aufschrei geht durch die Menge und lässt mich wieder aufblicken. Jemand hievt gerade den LKW-Fahrer aus dem Wagen und als dieser wieder Boden unter den Füßen hat, schießen seine Hände blitzschnell zu der Kehle seines Helfers, welcher nur ein erschrockenes Röcheln von sich geben kann. Kurz darauf beginnt er die Augen nach hinten zu verdrehen, während er verzweifelt versucht, nach Luft zu schnappen.
Ich überlege nicht lange und springe sofort auf.
Der Typ hinter mir leistet keinen Widerstand. Wahrscheinlich ist er auch zu perplex über meine plötzliche Reaktion.
Wie eine Irre hetze ich zu dem absurden Szenario hin und werfe mich zwischen die beiden.
Abgesehen von der Sache mit Craike bin ich noch nie in meinem Leben wirklich handgreiflich geworden, aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für gute Manieren. Wenn man Leben rettet, interessieren niemanden die Höflichkeiten und genau dies halte ich mir vor Augen, als ich dem besessenen Typen eine verpasse. Völlig überrumpelt lässt er von seinem Opfer ab und taumelt zurück. Es war kein besonders guter Schlag, aber er hat ausgereicht, um Spuren an seiner Unterlippe zu hinterlassen.
Der Helfer sackt augenblicklich auf die Knie und saugt gierig nach Sauerstoff. Keuchend und hustend windet er sich auf dem Asphalt und reibt sich die wunden Stellen am Hals.
Der besessene Typ fängt sich wieder und richtet seinen hasserfüllten Blick nun auf mich. Ich habe ihn eindeutig verärgert.
Schützend stelle ich mich vor den völlig verängstigen Mann und versuche, möglichst selbstbewusst zu wirken.
"Ich weiß nicht, wer oder was du bist, aber du hast nicht das Recht, diese Leute hier mithineinzuziehen. Das ist eine Sache zwischen dir und mir, also verlasse den Körper dieses Mannes und zeig dein wahres Gesicht."
Das bringt ihn zum Lachen.
Sein Lachen klingt grausam und verzerrt. Am liebsten wäre ich weggerannt, aber ich habe nun mal eine gewisse Verantwortung zu tragen, denn ohne mich wäre dieser ganze Schlamassel erst gar nicht passiert.
Sein Blick fixiert mich erneut und mit einem Mal schlägt die Farbe seiner Augen von Braun zu Rot um, hingegen seine Mimik sich zu etwas verzerrt, was wahrscheinlich ein Grinsen darstellen soll und stattdessen einfach nur wie eine gruselige Grimasse wirkt.
Mit einem unnatürlichen Schrei prescht er plötzlich und unerwartet vor und und wirft mich zu Boden.
Die Luft entweicht aus meinen Lungen und macht mich für kurze Zeit bewegungsunfähig.
Dies nutzt der Dämon aus, langt mit der Hand in meine Haare, zieht mich an ihnen empor und schleudert mich fort, genauer gesagt gegen das nächstbeste Auto.
Ich drehe mich in der Luft, verliere die Orientierung und lande rücklings mit voller Wucht auf der Frontscheibe eines Pick-Ups.
Die Schmerzen explodieren in meinem Körper und ich glaube, fast ohnmächtig zu werden, als ich von der Motorhaube krieche und dabei zu Boden falle. Wenn ich schreien könnte, würde ich es tun, aber selbst dazu fehlt mir die nötige Kraft.
Keuchend winde ich mich auf der Straße und frage mich, was eigentlich der Grund war, überhaupt das Haus verlassen zu haben.
Ein Gesicht schiebt sich in mein Blickfeld und obwohl ich gerade nicht auf dem Höhepunkt meiner Auffassungsgabe bin, bräuchte ich nicht einmal hingucken, um zu wissen, wer das ist. Ich kann spüren, dass seine Präsenz nicht menschlich ist, eher finster, unheimlich, wahnsinnig - dämonisch.
Schön, dass sich meine Kräfte dazu entschließen erst jetzt hervorzukommen!, denke ich gereizt und erwidere den Blick meines Gegenübers trotzig.
"Was ist los mit dir?", fragt er mich und es hört sich an, als könnte er sich nicht zwischen 5 verschiedenen Stimmen entscheiden und stattdessen alle auf einmal anwenden. Das ist wirklich grauenvoll!
Augenblicklich kriege ich Kopfschmerzen und ziehe die Augenbrauen zusammen. Das bringt ihn erneut zum Lachen.
Bin ich irgendwie eine Witznummer, oder so?
"Verstehe!" Sein dreckiges Grinsen wird breiter und hämischer. "Du hast überhaupt keine Erfahrung, stimmt's? Du weißt weder wie man kämpft noch sich verteidigt, geschweige denn Magie anwendet."
Er erhebt sich und ich raffe mich ebenfalls etwas auf.
"Wie langweilig! Dann macht das ja gar keinen Spaß!", bedenkt er theatralisch und drückt mich augenblicklich wieder zu Boden, als er bemerkt, dass ich aufstehen will. "Nein, bleib ruhig liegen. Das macht die ganze Sache einfacher, kürzer und - was für dich ganz wichtig sein wird - nicht ganz so qualvoll. Wobei..." Er macht eine kleine Pause. "...wenn du um Gnade flehst, würde ich es mir vielleicht noch einmal anders überlegen."
Das bringt das Fass zum Überlaufen.
Ich stemme mich hoch und ramme ihm meinen Ellbogen in den Magen.
Er krümmt sich und geht ächzend einige Schritte rückwärts.
Ich greife ihn am Kragen, ziehe ihn wieder zu mir, nehme sein Gesicht in meine Hände und drücke es schnell nach unten, während ich mein Knie anwinkle.
Schreiend fährt sein Kopf nach oben, seine Hände vor die Nase haltend, um den Blutfluss etwas zu mindern.
Zu guter Letzt verpasse ich ihm noch einen Tritt gegen die Brust, sodass er endgültig zu Boden geht.
"Tja, so viel zum Thema langweilig."
Eine Gestalt löst sich aus der Automenge auf der Straße und tritt an die Seite des Besessenen. Es ist der Motorradfahrer.
Sprachlos sehe ich, wie er geschmeidigen Schritts an mir vorbeigeht und völlig unbeeindruckt den Dämon mustert. Flüchtig betrachtet er die Wunden, bis sein Blick zu mir wandert.
"Gar nicht schlecht für eine Anfängerin."
Seine Mimik und Gestik steht im Widerspruch zu seiner Aussage, denn er wirkt gelassen, gelangweilt, nicht interessiert. Und auch seine Stimme besitzt wenig Emotionen, eigentlich gar keine.
Ich finde meine Sprache wieder und funkele ihn wütend an, weil er gerade die ganze Zeit nur zugesehen hat. Wozu hat er mich denn vorher überhaupt gerettet?
"Halt die Klappe!", fauche ich giftig, balle die Hände zu Fäusten und versuche, ebenfalls anmutig an ihm vorbeizugehen. Es gelingt mir teilweise. Meine Beine tragen mich ein paar Schritte, dann kann ich die Schmerzen nicht länger ignorieren und sacke atemlos zu Boden. So viel zum Thema Würde.
"Sam?"
Ich schaue auf und erblicke Lucie.
"O Gott, alles in Ordnung? Es gab eben diesen Unfall und du standest kurz davor noch mitten auf der Kreuzung und dann gab es diesen Knall und ich dachte schon, du wärst von dem Typen mitgenommen worden und-... Geht es dir nicht gut?"
Sie mustert mich besorgt und kommt auf mich zu, doch ich hebe abwehrend die Hände. "Nein, alles in Ordnung. Das sind nur ein paar Prellungen. Ich, äh, habe mich noch zur Seite rollen können und muss mir dabei die Rippen geprellt haben."
Aus irgendeinem Grund will ich mir nicht eingestehen, dass der Typ hinter mir mich gerettet hat. Bei Craike hätte ich wahrscheinlich keine Probleme damit gehabt, aber bei ihm ist das anders. Ich will nicht wie diese dummen Hühner wirken, die mit ihrem Retter liebäugeln, nur weil er sie zwei Meter weggeschubst hat, damit sie nicht vom Zug erfasst wird. Okay, zugegeben, die Sache liegt hier etwas anders, aber das ist mir egal. Außerdem würde das sein Ego puschen und das ist ja ohnehin nicht gerade klein, wie ich gerade feststellen durfte.
"Und... wer ist das?"
Irritiert zeigt sie auf einen Punkt hinter mir.
Irgendjemand, der seltsamerweise weiß, was ich bin. Ach ja, und er mag es, bei blutigen Prügeleien zuzuschauen. So etwas in der Art hätte ich gerne erwidert, stattdessen zucke ich nur die Schultern. "Keine Ahnung."
Ich werfe einen genervten Blick über die Schulter und erstarre, als der Typ sich aufrichtet und mit einem Mal ein Schwert in der Hand hat.
Meine Augen werden groß, als er es in beide Hände nimmt und gebieterisch am Griff in die Höhe hebt, mit der Klinge nach unten gerichtet. Auf den Dämon.
Ein Déjà-vu erfasst mich und verändert meine Sicht. Mein Vater und diese komische Frau, welche ohne zu zögern die Klinge ihres Schwertes durch seinen Körper rammt.
"Nein, nicht!", schreie ich, packe seine Arme und halte ihn so auf, den Todesstoß auszuführen.
Für den Bruchteil einer Sekunde ist er verwirrt und überrascht, dann wandelt es sich schnell um in Wut. Jetzt ist er unglaublich sauer.
Er kneift die Augen zusammen und entweder täusche ich mich oder die Farbe seiner Augen intensiviert sich wirklich.
"Was soll das werden, wenn es fertig ist?", fragt er gefährlich leise. Das jagt mir gerade mehr Angst ein als der vom Dämon besessene Typ hinter mir.
Ich schlucke, blicke ihm standhaft in die Augen und antworte: "Du kannst ihn nicht umbringen!"
"Ach und warum nicht?" Seine Stimme verwandelt sich in ein bedrohliches Knurren.
"Er weiß doch, gar nicht was er tut! Der Dämon kontrolliert ihn doch! Du würdest damit einen unschuldigen Menschen töten!"
"Es ist ein körperloser Dämon. Sie lassen sich nur töten, wenn sie einen Wirt haben."
"Aber... es muss doch auch einen anderen Weg geben!"
Er schnaubt verächtlich. "Ja, einen Exorzisten, aber ich bin kein Priester und du keine Heilige also tritt zur Seite!"
Ungeduldig schiebt er mich aus dem Weg, erstarrt aber, als sein Blick auf den leblosen Mann zu seinen Füßen fällt.
Seine Augen sind gen Himmel gerichtet und blicken ins Leere. Er ist tot.
Der Schock lähmt mich.
Meine Gedanken kreisen um die letzten Ereignisse.
Wie kann das sein? Eben gerade hat er noch gelebt und ich habe doch eben noch dafür gesorgt, dass er nicht umgebracht wird, also warum ist er jetzt tot?
Neben mir werden unverständliche Worte gemurmelt, es klingt fast wie fluchen.
"Was ist passiert?", will ich wissen, hätte am liebsten aber meine Frage gleich wieder zurückgenommen, als mich sein anklagender Blick trifft.
"Genau das, was nicht hätte passieren sollen: Er hat den Körper verlassen."
Ich runzele die Stirn. "Aber braucht er nicht einen Wirt, um zu überleben?"
"Ganz recht", erwidert er kalt und verstärkt den Griff um sein Schwert. "Dank dir kann er sich jetzt jemanden suchen, der nicht körperlich am Ende ist."
Ich schlinge die Arme um den Oberkörper und schaue schuldbewusst zu Boden.
Was habe ich getan? Jetzt wird wegen mir eine weitere unschuldige Person mit hineingezogen!
Du bist so dämlich! Warum hast du ihn nicht einfach machen lassen?, rüge ich mich innerlich und seufze. Die Antwort ist einfach: Weil ich nicht wollte, dass es wieder so endet. Warum muss das unweigerlich zur Folge haben, dass der Wirt mitgetötet wird? Warum sucht man nicht nach einem anderen Weg?
Weil es keinen gibt!
Und was habe ich stattdessen jetzt erreicht? Ich habe nichts gewonnen. Im Gegenteil, ich habe die Situation nur noch verschlimmert.
Ich überlege.
Körperlose Dämonen brauchen einen Wirt, ohne den können sie nicht überleben. Wirte können Menschen, Tiere, aber auch Gegenstände sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass er auf eine der letzten beiden Möglichkeiten zurückgreift, ist eher gering.
Ich drehe mich im Kreis und lasse meinen Blick über meine Umgebung schweifen.
Noch immer sind viele aufgelöste Menschen hier. Mittlerweile sind auch schon Polizei und Krankenwagen eingetroffen und befragen Angehörige oder verarzten Unfallopfer. Was mich etwas stutzig macht, ist, dass die Szene von eben überhaupt nicht bemerkt wurde. Vielleicht geht das in den ganzen Wirrwarr aber auch einfach nur unter.
Ich schaue zu Lucie hinüber, die in ein Gespräch mit einer anderen Frau vertieft zu sein scheint.
Eine Gänsehaut überzieht plötzlich meinen Körper, als ich wieder die Präsenz des Dämons wahrnehmen kann.
Am Auto hinter Lucie kriecht ein schwarzer Schatten hervor, löst sich vom roten Lack und beugt sich zu meiner besten Freundin hinüber.
"Lucie!"
Irritiert schaut sie zu mir, als ich panisch ihren Namen rufe.
"Komm da weg!", fordere ich und laufe mit ausgestreckter Hand zu ihr hin.
Ihre Verwirrung wird größer und sie runzelt die Stirn, macht aber keinerlei Anstalten sich vom Fleck zu bewegen.
Ich fluche laut, als der Dämon mittlerweile über ihr schwebt und sogar die Frau neben Lucie ihn bemerkt. Mit vor Schreck geweiteten Augen weicht sie total verängstigt zurück.
Jetzt ist auch Lucie klar, dass etwas nicht stimmt und folgt dem Blick der Frau.
Ihr stockt der Atem und als sie begreift, dass sie lieber wegrennen als stehenbleiben sollte, ist es schon zu spät. Der Schatten löst sich in dunklen Rauch auf, der augenblicklich über den Mund in ihren Körper eindringt.
Als ich Lucie erreiche, kann ich gerade noch so verhindern, dass sie mitten auf der Straße zusammenbricht.
Hustend und keuchend windet sie sich in meinen Armen, während sie abwechselnd am ganzen Körper verkrampft, um anschließend wieder kraftlos in sich zusammenzusacken. Ein unkontrolliertes Zittern überwältigt sie.
Völlig hilflos muss ich mitansehen, wie sich allmählich ihre Adern unter ihrer Haut abzeichnen und schwarz färben.
"O Gott, Lucie!", hauche ich verzweifelt und mustere ihr Adernnetz.
Ein Schatten fällt über uns beide - der Motorradtyp.
In einer eleganten Bewegung kniet er sich neben uns, betrachtet Lucie ernst und hebt kurzzeitig mit den Fingern ihre zitternden Augenlider an.
"Was ist mit ihr?", frage ich verunsichert, weil ich nicht genau weiß, ob ich die Antwort wirklich hören will.
Ohne den Blick von meiner Freundin zu nehmen, antwortet er: "Der Dämon vergiftet sie."
Schockiert nehme ich ihr Gesicht in meine Hände und streiche mit den Daumen über ihre Schläfen.
Tränen steigen mir in die Augen und lassen meine Sicht verschwimmen.
Ich schüttele ungläubig den Kopf.
Nicht auch noch sie!, denke ich und drücke Lucie an mich.
Warum nur? Warum nur scheine ich jeden zu verlieren, der mir wichtig ist? Wenn es einen Gott gibt, der für Gerechtigkeit ist, warum lässt er das dann zu?
Mir entfährt ein Schluchzen und als ich kurz davor bin, meiner Trauer freien Lauf zu lassen, schießt mir der Gedanke durch den Kopf, dass meine Freundin auch nichts davon hat, wenn ich tatenlos hier rumsitze und rumheule.
Schnell wische ich mir über die Augen, sammle mich wieder und schaue zu dem Typen neben mir.
Er guckt mich nicht an, sondern steht wieder auf, dreht sich um und geht weg.
Panik steigt in mir auf, als er auf sein Motorrad zusteuert.
"Was hast du vor?"
Meine Frage verliert sich im Wind, denn ich bekomme wie immer keine Antwort.
Der Kerl macht mich langsam sauer.
Er kickt den Ständer von seinem Motorrad hoch, steigt auf und startet die Maschine, welche sofort brüllend zum Leben erwacht. Jetzt erst schaut er zu mir.
"Steig auf", gibt er schließlich kurz und knapp von sich.
Diese Reaktion überrascht mich so sehr, dass ich ihn einige Augenblicke lang nur verwundert angucken kann.
Er seufzt und dieses Mal hört es sich nicht genervt, sondern erschöpft an.
"Jetzt guck mich nicht so an. Dachtest du wirklich, ich hau einfach so ab?"
Ja, erwidere ich ohne zu zögern in Gedanken, aber ich verkneife es mir, hieve meine Freundin auf die Arme und trabe wortlos zu ihm hinüber.
Behutsam setze ich sie hinter ihm ab und zwänge mich ebenfalls hinten rauf.
Als ich einigermaßen gut sitze und mir sicher bin, Lucie fest im Arm zu haben, nicke ich ihm stumm zu, als Zeichen, dass ich bereit bin.
Er gibt Gas und wir fahren los. Vorbei an den Polizisten, die dumm aus der Wäsche gucken, weil wir gleich zwei Straftaten begehen: 100 km/h in der Ortschaft und 3 Personen auf einer Maschine, die eigentlich nur für 2 zugelassen ist.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top