Mein Zwilling
Als ich im Halbschlaf war, hörte ich, dass die Tür geöffnet wurde und jemand sich neben mich auf das Bett setzte.
"Oh, Emily", flüsterte er zu niemandem Bestimmten. "Weißt du, wie du mir fehlst? Erst bist du gegangen und dann auch noch Lily und James... weißt du, wie ähnlich Luna dir ist? Selbst Schniefelus hat das gesagt. Zum Thema Schniefelus - Dumbledore meinte, wir sollen uns vertragen... weißt du, wie schwergefallen mir das ist? Nein? Sehr."
Sofort war mir klar, wer das war.
"Ich vermisse dich mehr als alles andere... ich konnte kein guter Vater für Luna sein... ich bin an allem Schuld... hätte ich dich davon abgebracht, dich ihnen anzuschließen, würdest du noch leben... wäre ich der Gehemnishüter der Potters gewesen, würden Lily und James noch leben... Es ist alles meine Schuld..."
"Es ist nicht deine Schuld, Dad", wisperte ich.
"Du bist wach?", fragte er verwundert.
"Ja, und es ist nicht deine Schuld. Das Schicksal wollte es so. Das Schicksal ist ein mieser Verräter und das weißt du."
"Ja...", sagte Dad, "das Schicksal ist ein mieser Verräter..."
"Post ist da!", rief Ron durch das Haus, jedoch stand ich neben ihm, dass ich ihn viel lauter hörte als die anderen und mir, mit schmerzverzehrtem Gesicht, die Ohren zuhielt.
"Und das hier ist noch was für dich", sagte Ron und reicht mir einen leicht zerknitterten Brief. Ich öffnete ihn und las:
Hallo Luna - okay, was ist das für Mist? Hi, Miss-ich-lande-im-Matsch? Wie geht's dir? - nein, das ist auch bescheuert. Ich sage es mal so: ich war mal zufällig, getarnt natürlich, in der Winkelgasse und habe gesehen, dass 'L.E.B' meine Suchplakate abgenommen hat und etwas anderes dran gehängt hat. Wer könnte das bloß sein...? Nicht zufällig Luna Emily Black? Nein, ganz bestimmt nicht.
Jedenfalls Danke ich dir dafür, denn ich werde auch so schon schlimmer als Black gesucht und das muss was heißen. Jedenfalls habe ich dir hier etwas von Emily dazugelegt, was dich bestimmt interessieren würde. Ich verstehe es zwar selber nicht, aber Emily hatte mir gesagt, ich solle es dir geben, falls sie sterbe.
Liebe Grüße.
Sofort wusste ich, von wem der Brief war, denn nur einer kannte meinen Spitznamen 'Miss-ich-lande-im-Matsch', Barty. Ich zog einen zerknüllten Zettel aus dem Briefumschlag und faltete ihn sanft auseinander.
'Horkuxe', war die Überschrift. 'Wenn man einen Mord begeht, kann man den Tod umgehen, in dem man seine Seele spaltet und in einen Gegenstand sperrt'
"Okay...", murmelte ich verwirrt. Ich verstand nicht, was damit gemeint war.
Ich machte mich daran, eine Antwort zu schreiben:
Hallo Mister-ich-gebe-Miss-ich-lande-im-Matsch-bescheuerte-Namen!
Mir geht es ganz gut, nur ich verstehe nicht, was Mom mir damit sagen will, naja, egal. Ich hoffe, dass du noch nicht gefasst wurdest und falls doch, reiße ich dir eigenständig sehr gerne den Kopf ab.
Liebe Grüße, L.B
Ich bekam erst nach einigen Tagen mit, dass Harry von Dementoren angegriffen worden war und hatte sofort einen Verdacht, zu den ich mich jedoch nicht äußern wollte. Schließlich kam Harry frei und Mine und Ron wurden beide Vertrauenschüler. Ich freute mich für sie, natürlich, und wie Dad mir erzählte, waren er und Mom auch keine Vertrauenschüler gewesen. Für Mine und Ron wurde eine Feier gefeiert und ehe ich mich versah, war der Tag gekommen, als es wieder nach Hogwarts ging.
Im Haus herrschte Aufruhr. Aus dem, was ich mitbekam, während ich mich in windeseile anzog, reimte ich mir zusammen, dass Fred und George, um sich die Mühe des Schleppens zu ersparen, ihre Koffer behext hatten, treppab zu fliegen. Dabei waren sie gegen Ginny geknallt, die zwei Treppen tief in die Halle gestürzt war. Mrs Black und Mrs Weasley schrien beide aus Leibeskräften.
"- HÄTTE SICH SCHWER VERLETZEN KÖNNEN, IHR DUMMKÖPFE -"
"- SCHMUTZIGE HALBBLÜTER, BESUDELN DAS HAUS MEINER VÄTER -"
Ich zog mir gerade meine Turnschuhe an, als Mine ins Zimmer kam.
"Wie geht's Ginny?", fragte ich lächelnd.
"Mrs Weasley hat sie zusammengeflickt", sagte Mine. "Aber jetzt besteht Mad-Eye darauf, dass wir nicht rauskönnen, solange Sturgis Podmore nicht da ist, sonst hat eure Leibgarde einen Mann zu wenig."
"Leibgarde?", sagte ich. "Müssen wir mit Begleitschutz nach King's Cross?"
"Harry und du müsst mit Begleitschutz nach King's Cross", korrigierte Mine mich.
"Wieso?", fragte ich ärgerlich. "Ich dachte, Voldemort hält sich bedeckt, oder willst du mir erzählen, dass er demnächst hinter einer Mülltonne hervorspringen und uns alle machen will?" Bei dem Satz musste ich schon grinsen, weil die Vorstellung Absurd war.
"Keine Ahnung, Mad-Eye sagt das", erwiderte Mine zerstreut und sah auf ihre Uhr, "aber wenn wir nicht bald aufbrechen, verpassen wir den Zug garantiert..."
"KOMMT IHR ALLE JETZT BITTE SOFORT RUNTER!", brüllte Mrs Weasley und Mine schreckte hoch wie von der Tarantel gestochen und haftet aus dem Zimmer. Ich schleifte mein Koffer hinter mir her und folgte Mine nach unten.
Mrs Black Portrait kreischte zornig, aber niemand machte sich die Mühe, die Vorhänge vor ihrer Nase zu schließen; all der Lärm in der Halle würde sie ohnehin wieder in Tage bringen.
"Luna, du gehst mit Harry, Tonks und mir", rief Mrs Weasley über die "SCHLAMMBLÜTER! ABSCHAUM! GOSSENKINDER!"-Rufe hinweg -, "lass deinen Koffer da, Alastor kümmert sich um das Gepäck... oh, um Himmels willen, Sirius, Dumbledore hat nein gesagt!"
Ein bärenartiger schwarzer Hund war an meiner Seite aufgetaucht und stieg über die diversen in der Halle rumstehenden Koffer hinweg, um zu Mrs Weasley zu gelangen.
"Also ehrlich...", sagte Mrs Weasley entnervt. "Na gut, auf deine Verantwortung..."
Sie zog die Haustür auf und trat hinaus ins weiße Licht der Septembersonne. Ich, Harry und Dad folgten ihr. Die Tür schlug zu und um selben Moment waren Mrs Blacks Schreie nicht tmehr zu hören.
Wir brauchten zwanzig Minuten zu Fuß bis King's Cross, und bis dahin geschah nichts Besondere, als dass Dad, um mich zu belustigen, ein paar Katzen erschreckte. Sobald wir am Bahnhof waren, stellten wir uns lässig an die Absperrung zwischen gleich neun und zehn, bis die Luft rein war, dann lehnten wir uns der Reihe nach dagegen und kippen ohne weiteres auf den Bahnsteig von Gleis neundreivierte, wo der Hogwarts-Express bereitstand und rußigen Dampf über das dichte Getümmel abreisender Schüler und deren Familien blies.
"Hübscher Hund, Luna!", rief ein großer Junge mit Rastalocken.
"Danke, Lee", sagte ich grinsend und Dad wedelte wild mit dem Schwanz.
"Oh, gut", sagte Mrs Weasley erleichtert, "da ist Alastor mit dem Gepäck, schaut..."
Moody, mit einer tief über seine so verschiedenen Augen gezogenen Gepäckträgermütze, kam unter dem Bogen hindurchgehumpelt und schob eine Karte mit unseren Koffern vor sich her.
Jemand tippte mich an und ich drehte mich um. Mein Atem stockte.
Vor mir stand ein Mädchen mit schwarzen gewellten Haaren, grauen Augen und lächelte mich an, dass ihre Grübchen hervorstachen.
"Bin ich blöd oder siehst du so aus wie ich?", fragte ich das Mädchen, welches mir auf das Haar glich. Einige Leute waren mir verwunderte Blicke zu, denn ich hatte gar keine Zwillingsschwester.
"Ich bin du", hauchte das Mädchen.
"Gott, dann bin ich ja echt hässlich", fluchte ich und raufte meine Haare.
"Nein, bist du nicht", sagte das Mädchen.
"Kannst du mir mal sagen, wer du bist?", fragte ich verzweifelt. Dad tauchte neben mir auf und musterte das Mädchen kritisch. Dann schaute er mich wieder an und stellte sich neben mich.
"Du kennst mich unter dem Namen Mister-ich-gebe-Miss-ich-lande-im-Matsch-bescheuerte-Namen", erwiderte sie oder besser gesagt er.
"Also habe ich keinen Zwilling?", fragte ich und lächelte. Barty hatte Vielsafttrank benutzt, um so auszusehen wie ich.
"Nein", sagte er schlicht. "Aber sei froh, dass ich da war. Mich hat so ein Typ vorhin angesprochen, hat gefragt, ob ich seine Patentochter sei... war das zufällig Lupin? Und dann, als ich kurz vor dem Bahnhof war, hat mich Cedric Diggory umarmt und falls etwas ist - du, er und zwei weitere Personen singen nach der Schülerzeremonie einen Song."
"Danke", grummelte ich entnervt. Jetzt durfte ich mir während der Zufahrt noch einen Song ausdenken. Toll!
Verschwörerisch beugte er sich vor.
"Ich habe zufällig mitbekommen, dass eine Pinke Qual in Hogwarts unterrichten wird. Mach sie platt." Er gab mir einen Klaps auf die Schulter und verschwand. Dad schaute mich fragend an, doch ich schüttelte einfach nur den Kopf.
Ich umarmte ihn, auch wenn es komisch aussah, zog noch Remus in eine Umarmung und stieg in den Zug ein.
Cedric und Barty hatten mir etwas eingebrockt, was ich jetzt ausbügeln durfte. Ich setzte mich in ein Abteil und hoffte, dass niemand rein kam, wobei ich auch Glück hatte und in Ruhe den Song schreiben konnte.
Ich zog Cedric aus der Masse und blieb mit ihm in der Eingangshalle stehen, während die anderen sich an die Tische setzten. Nun waren wir vollzählig. Ich hatte mir aus jedem Haus eine Person ausgesucht. Aus Slytherin Adrian Pucey, mit dem ich gut befreundet war, aus Ravenclaw Roger Davies, aus Hufflepuff Cedric Diggory und für Gryffindor war ich da.
"Was gibt's?", fragte Adrian.
"Ich habe mich in etwas reingeritten und brauche euch drei. Könnt ihr singen?" Es gab zustimmendes Gemurmel von den Jungs. "Das nehme ich mal als ein 'ja', dann kommt die nächste Frage: beherrscht ihr gestaltliche Patroni? Schließlich seid ihr drei Siebtklässler."
"Ja", erwiderten sie wie aus einem Munde.
"Perfekt!", sagte ich und klatschte in die Hände und erklärte den Jungs meinen Plan.
"Nun haben wir noch eine Singeinlage!", rief Professor Dumbledore und wir betraten die Halle. Die Häuserauswahl hatte schon stattgefunden.
Applaus ertönte, während wir uns vorne hinstellten.
"Sonorus", sagte ich und richtete meinen Zauberstab an meinen Hals. "Moin!", rief ich in die Halle. "Vielleicht kennen einige mich schon - und falls nicht - ich bin Luna Black, Massenmörder Junior!" Ein großer Teil der Schüler, der verstand, dass das ein Witz war, lachte laut los.
"Jetzt mal im Ernst", sagte ich etwas ernster. "Wie waren eure Ferien?"
"GUT!", kam es einstimmig.
"Meine waren echt komisch - und ich will mich noch entschuldigen für ein Fenster, welches ich zerstört habe und dann im Matsch landete", sagte ich; wieder lachten einige und ich blickte zu Draco, der grinste. "Nun denn, ich habe sogar auf dem Bahnhof meinen Zwilling getroffen, aber das ist egal. Ich bin nicht dafür da, um euch vollzulabern, denn darin bin ich echt gut. Jedenfalls hat mir jemand etwas eingebrockt und deswegen singen wir - und falls jemand sich beschweren will, kann er das gerne bei Cedric, hier neben mir, beschweren. Jedenfalls bitte einen kräftigen Applaus für Dicevick!" Ich hatte aus unseren Nachnamen einen gemacht. Wieder ertönte kräftiger Applaus.
"Los geht's", flüsterte eich und schwenkte meinen Zauberstab, wodurch die Hintergrundmusik ertönte.
Lunas
Cedric
Roger
Adrian
Alle
Luna, Adrian & Cedric
"I'm a Ravenclaw
I like to read books
When I cast spells
they're off the freaking hook."
"I'm a Gryffindor
I'll fly with my friends
Well never back down
and fight to the end."
"I'm a Slytherin
I am very rich
I'll go on a date
with whoever gets the snitch."
"I'm a Hufflepuff
just staying relaxed
Gimme drinks and friends
No fueds, we got tact."
"Ew, who brought the Hufflepuff?"
"Hey, Im just trying to have a good time over here!"
"A good time!
A good time!"
"I'm a Ravenclaw
got wit beyond measure
I can catch a snitch
like it's caught up in a tether."
"I'm a Slytherin
the house of a snake
Come get in my way
and get tossed in the lake."
"I'm a Gryffindor
and we own the sky
Yeah! We always win
with our rally cry."
"I'm a Slytherin
the top of my class
If you disagree
I'll kick your Muggle ass."
"Uh, Adrian, du you even know, who the sorcerers are?"
"You mean Salazar, Godric, Rowena and Helga?"
"Let's beat him up!
Let's beat him up!"
"I'm a Slytherin
a big fan of Snape
If it's a MoM album
we have to say Snape."
"I'm a Hufflepuff
were true to the end.
United we stand
so I stand with my friends."
"I'm a Gryffindor
as brave as they come
And my namesake sword
will get the job done."
"I'm a Ravenclaw
my brain is super fast
Like Sheldon Cooper
but not a total ass."
"So who's this Sheldon Cooper guy, anyway, Roger?"
"He's from the muggle-show the Big Bang Theory!"
"Youre out of the band."
"He's no Spock!"
"I don't wanna go!"
"EXPECTO PATRONUM!" riefen wir vier und aus der Spitze von jedem brach ein Tier heraus. Bei Cedric ein Labrador, Adrian ein Puma, Roger eine Schleiereule und bei mir der altbekannte Wolf. Applaus, wie ich ihn noch hier gehört habe, brach aus und wir verbeugte uns Hand in Hand, ehe jeder sich an seinen Haustische setzte.
"Das war super!", sagte Mine.
"Danke."
Ich lächelte und der Applaus wurde noch immer nicht schwächer.
Also war der Song doch ganz gut.
Ich habe den Song etwas abgeändert, damit es auch passte.
LG Moona❤
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