Sonderkapitel Weihnachten
Alraun beginnt seinen Tag wie immer mit einer Tasse selbst gekochtem Tee und einer Pfeife voll mit seinem Minz-Tabak, den er mühevoll selbst anbaut in einem Teil des Waldes, den nur er als Medizinmann der Waldelfen kennt und der nur ihm zugänglich ist. Heute hat er eine seiner besten Jahrgänge in der Pfeife.
"Heute ist ein spezieller Tag, so speziell, dass er gleich hinter dem Fest der Großen Mutter steht!" Denkt er lächelnd.
"Das Fest des wachsenden Lichtes!" Sagt er und prostet sich selbst zu.
Niemand scheint da zu sein und doch bilden sich im Raum einige Lichterkugeln.
"Willkommen zurück meine Ahnen und Vorgänger!" Begrüßt er die Kugeln.
"Wir sind hier um unsere heilige Pflicht gegenüber der Großen Mutter zu tun!" Antworten die Lichtkugeln wie aus hunderten Stimmen.
"Dann lasst uns das Ritual beginnen!" Sagt Alraun und kippt seinen Tee hinunter. Er steckt sich seine Pfeife in den Mundwinkel, zieht daran und geht aus seinem Haus hinaus. So landet er in der Siedlung der Waldnymphen von überall her glitzern und leuchten hunderte und aberhunderte Lichtkugeln.
Alraun läuft zum großen Platz und es ist als ob er die Kugeln anziehen würde. Als Ergebnis sammeln sie sich um ihn und er beginnt zu leuchten, er stellt sich auf den großen Platz in der Mitte des Dorfes, etwa 100 Schritte entfernt von seiner Behausung. Seine Augen leuchten auf und es sieht so aus als würden die Kugeln das Licht noch weiter verstärken.
"Lasst das Ritual zum Fest des wachsenden Lichtes beginnen, auch diesen Winter soll der Wald wachsen, gedeihen und uns eine Heimat sein!" sagt Alraun und seine Simme ist laut und verzerrt, sie hallt in jedem Baum, in jedem Waldnymphen und in jedem Tier wider. Die Waldnymphen verneigen sich und erkennen, dass nun ihre Göttin zu ihnen spricht, sowie ihre Ahnen und ehemaligen Medizinmänner.
"Es beginnt der Kreislauf von vorne, nun säen wir die Saat des Lichtes und ernten sie in einigen Monden, heute beginnen wir einen neuen Zyklus. Doch zunächst lasst uns derer gedenken, die gingen, die unseren Lebensraum erweiterten und unsere Ressourcen schonten. Es gingen sieben Waldnymphen auf die freiwillige Reise, der Tempel und seine Machenschaften kostete uns 10 Brüder und Schwestern und der Konflikt mit den Feuerteufeln, den Schändern des Waldes, kostete uns weitere 15 und sie haben noch einige zu Forschungszwecken in Gefangenschaft. Das große Fest der Mutter ist nicht mehr fern und vielleicht haben wir bis dahin einen Zyxkllus erreicht, der uns vermehrt und nicht dezimiert!" spricht Alraun weiter.
Er spricht den Waldynmphen und den Bewohnern des Waldes aus der Seele.
"Nun kommet zu mir, bringt euer Licht mit euch und wenn die Dunkelheit heute einbricht, beschenkt euch. Dabei sind materielle Geschenke ebenso von der Göttin gewünscht wie emotionale. Lasst unsere Kultur im neuen Zyklus asufblühen und vergesst nicht, dass die 7 Tage des Dankes anhalten bis zum Mond der Erneuerung und dessen warmen, roten Schein!" erinnert Alraun seine Brüder und Schwestern.
Daraufhin kommen sie zu ihm und jeder berührt ihn leicht, woraufhin sich mal mehr mal weniger Lichtkugeln bilden. Als jeder an der Reihe war, nickt Alraun ihnen zu.
"Danke dir, oh große Mutter, für deinen Segen und deine Weisheit. Auf den alten und den neuen Zyklus wollen wir achten, dich respektieren und verehren!" spricht Alraun die Worte, die das Ritual beenden.
Die Lichtkugeln sollten aufleuchten und verschwinden, so ist es seit jeher und die Bewohner erwartet es. Doch dann beginnt etwas, dass Alraun nur aus Erzählungen kennt: Eine deutlich größere Kugel trifft auf die Erde und teilt sich, danach schießt sie auf den Körper von zwei unterschiedlichen Fraunen zu.
Alle reiben sich in Unglauben die Augen.
"Die große Mutter hat uns mit zwei neuen Kriegern der Mutter beschenkt und das an diesem großen festlichen Tag! Ein weiteres Wunder und ein Zeichen, das wir unseren Weg weiter gehen sollten!" sagt Alraun selbst mit viel Ehrfurcht und Erstaunen in der Stimme.
Die beiden jungen Waldnymphinnen fallen auf Knie und weinen vor Freude. Alraun weiß, dass beide schon lange versuchen Nachwuchs zu bekommen und es nun Wirklichkeit werden zu lassen, ist für sie ein unglaublicher Schritt. Nach all der Aufregung nimmt Alraun seine Pfeife wieder hervor, steckt sie sich in die Mundwinkel und zieht kräftig daran. Der Rauch brennt in seiner trockenen Kehle.
"Das Wort der Mutter zu sprechen ist anstrengender als ich es in Erinnerung habe!" denkt er und schaut sich nach seinem Schüler um.
"Er sollte eigentlich zurück sein vom Kraut einsammeln, wo treibt sich der Lehrling nur wieder herum?" fragt er sich als er ein weiteres Mal tief an der Pfeife zieht.
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Hallo liebe Leserinnen und Leser,
hier ein kurzes Sonderkapitel mit dem Versuch die Kultur der Waldnymphen etwas näher zu bringen und ein wenig Weihnachtsstimmung zu verbreiten.
wie gefällt euch meine Mischung aus Weihnachten und Lumina ??
bleibt so wie ihr seid!!!
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