Kapitel 61

Artam befindet sich alleine in der Taverne, es ist kurz vor Sonnenaufgang und er weiß, dass Veger, sein Lehrling, bald auftauchen wird.

"Er ist hoch verlässlich, dieser Junge von grünen Clan, Jana hat ganze Arbeit mit seiner Ausbildung geleistet!" denkt er grinsend und wird gleichzeitig daran erinnert, dass Sonmar derjenige war, der das Ganze angestoßen hat.

"Sonmar, du bist nun schon eine Weile weg. Was soll ich tun, um dir ein Denkmal zu setzen und mich immer an dich zu erinnern?" fragt sich Artam.

Er schließt für einen Moment die Augen und denkt an seinen verstorbenen Freund, den Schreiner. Plötzlich fällt es Artam wie Schuppen von den Augen und genau in diesem Moment kommt Veger hinein.

"Yasal mit dir, Lehrling!" sagt Artam gut gelaunt und beginnt zu pfeifen.

"Und mit euch, Meister!" antwortet Veger sichtlich verwundert über die Stimmung seines Lehrmeisters. 

"ich überlasse dir die Öffnung der Taverne. Ich habe einige Dinge mit Raquien zu besprechen. Dinge, die auch die neuen Mitglieder der Clans und dieses Schiffes betreffen!" erklärt Artam und Veger nickt, als ob er verstehen würde. 

"Umso besser, dann können wir uns ungestört um die Vorbereitungen kümmern!" meint die Dunkelheit schulterzuckend zu Veger.

Veger bekommt kalte, schwitzige Hände wenn er an die Karte denkt, doch die Versicherung der Dunkelheit, dass alles damit in Ordnung ist, beruhigt ihn immer wieder. Als Artam den Gästeraum verlassen hat, holt Veger die Karte mit dem blauen Kartenrücken hervor. 

"Wieso ist das Bild farblos?" fällt Veger auf. 

"Weil wir sie erst aktivieren müssen, ich finde es außergewöhnlich, dass du so aufmerksam bist!" lobt ihn die Dunkelheit. 

Er packt die Karte nickend und ein klein wenig stolz in seine Tasche und beginnt mit der Arbeit. 

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Artam will gerade die Lucke öffnen, welche die Treppe in den Laderaum frei gibt, da schaut ihm schon Raqiuien entgegen, der sich freut Artam zu sehen.

"Was kann ich für dich tun, Käpt'n?" will das ehemalige Mitglied des schwarzen Klans wissen.

Artam ist die alte Bezeichnung seines Ranges unangenehm, dies bemerkt Raquien sehr schnell.

"Wenn es dir angenehmer ist nenne ich dich Kartenspieler oder einfach nur Freund!" lacht raquien daraufhin und auch Artam beginnt zu lachen,. 

"Ich habe nach dir gesucht, Raquien, ich wollte einige dinge mit dir besprechen. Da du ja Unterdeck mit den von uns geretteten wohnst, dachte ich mir, dass du sie vielleicht ein bisschen besser kennst als ich!" beginnt Artam.

Raquien greift sich ans Kinn und nickt verständnisvoll.

"Was willst du denn wissen?" fragt Raquien nach. 

"Ich habe vor ein paar Holzarbeiten in Auftrag zu geben und ich dachte mir, ich frage mal nach, ob eventuell ein paar fähige Handwerker unter den Feuerteufeln sind, die wir gerettet haben!" erklärt Artam.

"Arbeiten am Schiff oder an der Taverne?" erkundet sich Raquien nach Details.

"Nun, jetzt wo du mich so fragst, ich würde sagen beides!" lacht Artam und kratzt sich am Hinterkopf. 

Raquien steigt in das Lachen des Wirtes ein. 

"Nun ich bin mir sicher, ich habe gute Nachrichten für dich was das Schiff angeht. Einer der Männer ist aus dem braunen Klan, da bin ich mir ganz sicher. Er hat eine Planke auf seinem felllosen Arm tätowiert, wenn du willst, hole ich ihn!" bietet Raquien an. 

"Das bedeutet, dass wäre einer der Schiffsbauer. Welch eine unglaubliche Fügung des Yasal!" wundert sich Artam.

Raquien nickt. 

"Wer Gutes tut, dem widerfährt Gutes!" rezitiert Raquien den Leitspruch des weißen Clans.

Artam nickt zustimmend. 

"Kann ich dir sonst noch helfen?" fragt Raquien nach.

"Nein, ich werde dann wohl zu den Handwerkern aufbrechen und ein Möbelstück in Auftrag geben, kannst du das mit dem Schiffsbauer klären, dass er in der Taverne ist, wenn ich zurück bin?" will Artam wissen. 

"Selbstverständlich, Käpt'n!" lacht Raquien und begibt sich wieder Unterdeck.

Artam schnalzt mit der Zunge und begibt sich auf den Weg zu Yasalheims Handwerker-Viertel. 

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So läuft Artam gemütlich seines Weges und erfreut sich an den Gerüchen des Marktes und der Bäckerei. Dann, als er bei den Holzarbeitern ankommt, schaut er sich nach bekannten Gesichtern um. Doch er erkennt niemanden, so spricht er den erst besten Schreiner an.

"Yasal mit dir, Schreiner!" begrüßt Artam ihn.

"Und mit dir, Matrose!" erwidert der Holzarbeiter die Begrüßung.

"ich suche jemanden, bei dem ich ein Möbelstück in Auftrag geben kann. Würdest du mir jemanden zeigen, bei dem ich dies tun kann?" fragt Artam freundlich nach.

"Sicher, dort vorne in der Gilde der Schreiner, kannst du jede Form von Holzarbeit in Auftrag geben, wenn du genügend Gold hast, versteht sich!" Spricht der Schreiner und zeigt Artam mit der Tatze den weg. 

Artam nickt dem Schreiner zum Dank zu und begibt sich zu dem Haus. Er atmet tief durch und betritt die Gilde der Schreiner. Drinnen riecht es nach frischem Holz und zeitgleich nach Verbranntem. Die Mischung aus diesen beiden Düften, gepaart mit einer Note aus dem Schweiß der Arbeitenden und einer drückenden Hitze im Gildengebäude belastet Artams Gemüt und er wird innerlich unruhig. Er schaut sich um, während er immer nervöser werdend sein Gewicht von einem Bein auf das andere verlagert.

"Matrose, was kann man für dich tun, an diesem von Yasal mit guter Arbeit gesegneten Arbeitstag!" fragt ein Mitglied vom braunen Clan.

Er ist ein dicker Feuerteufel dessen Fell vom Holzstaub dunkler wirkt als es wirklich ist. Er lächelt Artam an.

"Nun Holzer, Yasal sei auch mit dir! Ich bringe dir hoffentlich noch bessere Arbeit, denn ich brauche einen Tisch besser gesagt eine Tafel. An dieser sollten mindestens 12 Feuerteufel essen und trinken können. Des Weiteren sollen die Clan Symbole aller Clans darauf in der Mitte zu sehen sein, sowie jeder Stuhl mit einem davon verziert werden!" erklärt Artam seinen Auftrag.

Das Grinsen des Holzarbeiters wird noch breiter.

"Nun, du sollst bekommen was du willst, 'noch etwas ?" fragt er als ob er merken würde, dass Artam noch einen Wunsch hat.

"Dieses Symbol!" meint Artam und zeigt das Buch von Sonmar vor, mit dem Symbol der Erbauer. "Soll ebenfalls auf einen Stuhl!" erklärt er mit deutlich schwächerer Stimme. 

Der Holzarbeiter nickt.

"Wir werden eine Weile brauchen und ganz günstig ist das auch nicht, aber du wirst erst zahlen wenn du den Tisch hast und er zu deiner Zufriedenheit ist. So viel sind wir Sonmar schuldig!" erklärt der Holzarbeiter.

Artam ist schockiert, dass Sonmar wohl auch hier bekannt ist und ringt damit, dass Tränen sich den Weg in die freie Welt bahnen. Er atmet schwer und tief ein.

"Ich danke euch, Yasal soll euch eure Tage segnen!" meint Artam zum Abschied und verschwindet nach draußen.

Die frische Luft macht das Ganze noch schwerer, da die nun normale Außentemperatur Artam sehr kalt vorkommt. 

"Verdammt, wie kann ich nur so schwach sein!" wirft er sich vor und schüttelt den Kopf. 

Ihm ist klar, dass er sich auf etwas anderes konzentrieren muss, in dem Moment ist es einfach sich abzulenken. Die kleine Lhara.

"Ich sollte zu den Grauen gehen, die Stadtwache einschalten, ist sowieso überfällig!" denkt er und setzt sich in Bewegung zum Hauptplatz von Ehrenrein, dort ist die Zentrale der Stadtwache und er geht hinein.

Drinnen herrscht reger Betrieb, einige sitzen in Lederwamsen hier, andere in langen Gewändern, die sie als Beamte ausweisen. Einer dieser Beamten spricht Artam an.

"Was kann ich für dich tun?" fragt er mit einer sehr hohen Stimme. 

Das Gesicht der Beamten ist mit einer weißen Maske vermummt, damit keiner weiß, wer vor ihnen steht und einen womöglich in Yasals Namen richtet oder ablehnt. 

"Ich möchte eine Vermissten-Anzeige aufgeben!" erklärt Artam.

Die Maske bewegt sich auf und ab und Artam erkennt das Nicken.

"Ein Menschenkind wurde aus meiner Taverne entführt!" erklärt er und danach beschreibt er die kleine Lhara. 

Als er fertig ist schaut ihn die Maske an.

"Wir werden 5 goldstücke auf Informationen und die Wiedererlangung der kleinen Lhara aussetzen, wir hoffen, dass ist in deinem Inrteresse, Blauer!" fasst der Beamte die nächsten Schritte zusammen.

Artam nickt und geht zufrieden nach draußen.

"Nun, das wird doch heute Abend eine gute Geschichte für Lhiad geben!" denkt er zufrieden und dankt Yasal für diesen produktiven Tag.

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Liebe Leserinnen und Leser,

ich bin gerade am überlegen ob es sich lohnt Lumina wieder aufleben zu lassen? Was meint ihr? 

Was haltet ihr von Artams Idee eine Tafel herstellen zu lassen? 

wird er jemals den Verlust von Sonmar verkraften?

bleibt so wie ihr seid!!!

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