Kapitel 60
"Nein, das darf nicht wahr sein! Dieses Licht ist der Phönixschlaf!" brüllt Moerin.
"Was soll das heißen?" fragt Olessia panisch.
"Sie hat sich vor uns geschützt, nun ruhen sowohl ihr Geist als auch ihre Kräfte in den Tiefen der Astralenebene. Genauer an einem Ort, an dem wir keinen Zugang zu ihr haben. Der Bibliothek des Phönix!" meckert die hohe dunkle Schwester.
"Ich verstehe nicht viel davon!" gibt Olessia verwundert zu.
"Das habe ich mir gedacht. Gehe zum dunklen Hohepriester und sag ihm von mir, dass wir einen von IHNEN brauchen!" weißt sie an und setzt sich auf ihren Stuhl.
"Wie hast du das gemacht, Kleine? Es gab kaum eine Chance, dass du stark genug bist, das zu schaffen. Eie um Zodiaks Willen hat sie das nur hinbekommen?" fragt sich Moerin still und legt ihre Hand denkend ans Kinn.
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Mikael steht auf und sieht die schlafende Alessia neben sich.
"Ich bin mir nicht einmal sicher warum ich so frustriert bin, aber ihr bloßer Anblick ekelt mich und macht mich bei Yasal selbst wütend. Ich hätte niemals erwartet, dass ich diese Art von Mann bin, doch scheinbar bin ich wertlos. Darum ist sie selbst auch wertlos und daher verdient sie es, weiter so von mir behandelt zu werden. Vielleicht kann ich dann mit Cecilia zusammen sein!" denkt er sich in Rage und um sie nicht direkt anzugreifen, steigt er aus dem Bett und wäscht sich.
Er macht sich bereit zum Dienst zu gehen, sie hat ihm abends noch etwas zu essen gerichtet.
"Wieso tut sie das? Sie weiß doch, dass ich sie schrecklich behandle, will sie es mir noch unter die Nase halten?" fragt er sich und gerät immer weiter in eine Spirale des Zorns.
Er nimmt das Essen, das aus ein paar Broten und einigen Räucherwürsten, die eine Spezialität aus Ehrenrein sind, besteht und wirft sie auf den Boden.
"Ich hungere lieber als ihr Gutwesen zu akzeptieren und ihr Mitleid!" sagt er, spukt auf das Essen, dann geht er aus der Türe.
Er schlägt sie mit aller Gewalt zu, um sicher zu stellen, dass er sie weckt und erschreckt.
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Als Mikael an der Wache ankommt, geht er herein, mit sehr viel Wut im Bauch und da kommt ihm einer der Wachleute entgegen.
"Herr Hauptmann, bitte kommen sie zum Oberst!" teilt der Wachsoldat mit.
Mikael nickt und geht zum Dienstzimmer seines Vorgesetzten, er geht hinein und meldet sich ordnungsgemäß.
"Mikael, ich habe von dem Angriff auf euch erfahren, konntet ihr schon weitere Untersuchungen anstellen?" fragt der Oberst ihn.
"Daran habe ich gar nicht mehr gedacht, ausgerechnet ich!" macht er sich gedanklich Vorwürfe.
"Ehrlich gesagt war ich etwas abgelenkt, dadurch, dass die Hochzeit doch deutlich mehr durcheinander gebracht hat, als ich erwartet habe, Herr Oberst!" versucht er zu beginnen.
Sein Vorgesetzter lächelt.
"Gut dann kümmern sie sich darum, ich erwarte in wenigen Tagen ihren Bericht, obwohl es für die Offiziere und für die Wachsoldaten im allgemeinen eine Bedrohung gibt!" meint er und deutet Mikael mit einem Handzeichen an, dass er den Raum verlassen soll.
Mikael ballt wütend seine Faust.
"Wie konnte mir so ein Fehler passieren, alles ist ihre Schuld, keine Cecilia mehr und dann noch schlechte Leistungen bei meiner Arbeit, bei meiner wahren Bestimmung, das wird sie mir büßen!" denkt er zornig und macht sich auf den Weg in eines der ärmeren Viertel von Ehrenrein.
Hier vermutet er den Angreifer und er weiß auch ziemlich genau wen er fragen könnte.
"Es zahlt sich hin und wieder aus, ein paar kleine Gauner zu befragen!" denkt er lächelnd.
"Ich habe dadurch einige Kontakte geknüpft und sie später dann dennoch fest genommen, wenn sie aus der Reihe getanzt sind!" denkt er und fühlt sich stolz das Gesetz so stark zu vertreten.
Er geht in ein Spelunke, in der er dem Wirt geholfen hat, einige Diebe und eine Erpresser Bande vertrieben. Seitdem hilft der Wirt Mikael wo er nur kann. Sein Name ist Waika und er gehört zum Clan des grünen Fuchses, aber dadurch, dass er ein Felloser ist, hat er Schwierigkeiten aufzusteigen. Deswegen führt er keine Taverne in den Hohen Gassen, die von ehrenhaften Bürgern wie Mikael besucht werden, sondern die Spelunke die "Zum großen Ratengift!" heißt. Nicht nur der Name ist darauf ausgelegt so wenig wie möglich Gäste zu haben, der Wirtsraum ist unsäglich schmutzig und verdreckt.
"Du könntest mal einen Wischmop in die Hand nehmen, Waika, du alter Banause!" begrüßt Mikael den Wirt.
Der Wirt blickt auf und schaut den Grauen an.
"Das ist ein seltener Gram, dich hier zu sehen, grauer Mikael!" meint der Wirt, winkt ab und sieht wieder hinab auf etwas, das vor ihm liegt.
"Was beäugst du denn so genau?" will Mikael wissen und beugt sich über die Theke.
Dort sieht er ein paar Säckchen mit ein paar Münzen, doch einige davon sind ganz offensichtlich Fälschungen.
"Was willst du denn mit dem Falschgeld, muss ich mir merken, dass ich so etwas hier gesehen habe?" fragt Mikael mit hochgezogener Augenbraue.
"Natürlich nicht, ich werde es wie immer an deine Wachleute weiter geben und ihnen den Namen vom Fälscher geben, gegen eine kleine Bezahlung natürlich!" versichert der Wirt.
"So kenne ich den aufrichtigen Bürger von Ehrenrein!" meint Mikael mit einem gespielten stolzen Unterton in der Stimme.
Diesen Unterton zahlt Waika mit einem herablassenden Blick zurück.
"Was also beschert mir den ungeliebten Besuch?" will der Wirt wissen.
So beginnt Mikael von dem Vorfall und der zeitlichen Komponente zu sprechen.
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Nachdem sich der Wirt angehört hat, was der Graue zu sagen hat, kratzt er sich am Kinn.
"Es gibt eine Gruppe, die sich oft darüber unterhält in der Stadt eine Revolte anzuzetteln!" erklärt er und Mikael horcht auf.
"Weißt du, wo ich diese Gruppe finden kann?" will er wissen.
"Sie hatten ihren Unterschlupf unweit von hier in einem alten Haus, aber ob sie noch dort sind weiß ich nicht!" antwortet der Wirt.
"Ich danke dir!" bedankt sich Mikael und gibt ihm einen Schein, der ihm eine Belohnung zusichert. Sodann verlässt der Graue die Spelunke und geht zu dem vom Wirt beschriebenen Haus.
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Mikaels Atem wird schneller und er kann vor Aufregung sein Herz bis zu seinem Hals schlagen hören, dann ist er am richtigen Ort und geht einfach durch die Vordertüre des herunter gekommenen Hauses. Ein modriger Geruch steigt ihm in die Nase und die Bretter unter seinen Füßen knarren unter seinem Gewicht. Einen kurzen Augenblick hält er es für möglich, dass er durch den Boden bricht und in eine Falle läuft, die ihm Waika gestellt hat. Als er sich aber sicher ist, dass er weiter gehen kann, geht er mit vorsichtigen Schritten voran. Eine Hand ist die ganze Zeit an seinem Säbel und dann schaut er sich um als er einen Raum betritt. Er muss direkt in dem Schlafraum sein, denn einige Schlafsäcke, die viele Löcher haben, liegen am Boden. Doch sie scheinen schon eine Weile hier zu sein und ungenutzt herum zu liegen.
"Ich habe sie verpasst, dass wird sicher nicht sehr gut ankommen in meinem Bericht!" denkt er verzweifelt und schüttelt den Kopf.
"Wieder etwas, dass ich ohne Hochzeit wohl besser hinbekommen hätte!" schreit er schon halb, dann tritt er gegen einen morschen Stuhl, der unweit von ihm steht. Dieser zerschellt an der Wand und Mikael bleibt nichts anderes übrig als zurück zur Wache zu gehen und seinen Bericht zu verfassen.
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Veger wartet bis er glaubt, dass alle gegangen sind, dann bewegt er sich auf den Tisch zu und greift nach einer Karte. Ein düsteres Lächeln huscht auf sein Gesicht, doch dann kann er nach keiner Karte greifen.
"Was soll das?" wille er wissen.
"Dieser Tisch akzeptiert dich nicht!" erklärt die Dunkelheit.
"Wie kann das ein Tisch entscheiden?" will Veger wissen.
"Das ist sehr kompliziert, aber lass mich deine Hand führen und wir haben eine echte Chance!" bietet sie ihm an.
Alles in seinem Körper will nein sagen und er zögert. Doch nach einer kurzen Pause atmet er tief aus und nickt der Dunkelheit zu. Sie führt seine Hand und er zieht eine Karte deren Rücken nicht rot ist wie der Kartenrücken der anderen, sondern er ist blau. Veger sieht sich die Karte an.
"Kensir, der Träger des Dunklen Splitters!" steht auf der Karte darunter ist ein Bild von einem Mann in einer metallenen Rüstung, der einen Splitter hochhält, von dem eine dunkle Aura ausgeht.
"Wir gehen jetzt unseren eigenen Weg!" sagt die Dunkelheit sehr fröhlich, Veger steckt die Karte ein und macht sich auf den Heimweg.
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Hallo liebe Leserinnen und Leser,
hier das nächste Kapitel von Lumina und ja ich bin guter Dinge, dass ich nun wieder regelmässig einmal die Woche ein Kapitel hochladen kann.
Was haltet ihr von Mikael und seiner Entwicklung?
Stören euch die kleinen Szenen die das Kapitel umranden?
Habt ihr das erwartet?
bleibt so wie ihr seid!!!
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