Kapitel 57

Artram sitzt nach einem weiteren langen Tag an dem Tisch, den Sonmar sein Meisterstück nannte.

"Ich brauche einen Namen für diesen Tisch!" sagt er laut denkend zu sich selbst.

"Sonmars Tisch vielleicht, aber will ich, dass ich mich an ihn erinnere wenn ich an dieses verflixte, magische Unding denke?" fragt er sich weiter.

Alle anderen haben sich bereits in ihre Kojen zurückgezogen, auch wenn er Unterdeck noch hört, dass sich einige, der von ihm geretteten, unterhalten. Artam blickt zweifelnd an den Tisch.

"Ich habe eine Karte gezogen und dafür rettete ich einige Feuerteufel vor dem Orden. Dadurch habe ich vielleicht sogar eine Chance die kleine Lhara wieder zu finden!" überdenkt er.

"Aber die Magie verstehe ich nicht. Will ich mit etwas zu tun haben, das ich nicht im Ansatz verstehen kann?" redet er vor sich hin und denkt an die Karte, die er in seiner Kajüte hat.

Im selben Moment erscheint die Karte in seiner Hand, erschrickt sich dabei so, dass er von seinem Stuhl fällt und einen riesen Radau macht.

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Danach liegt Artam lachend am Boden.

"Verflixte Magie!" denkt er, die Karte immernoch in der Hand, welche er betrachtet.

"Wir konnten einige Leute retten, aber wir hatten auch Glück, dass sich keiner von uns aus dem Leben verabschiedet hat!" philosophiert er und schaut den Tisch an.

"Sonmar, wieso hast du mir dieses Ding hergestellt. Ich weiß du würdest wollen, dass ich weiter mache, dabei mehr Leute und mehr Karten ziehen. Du würdest sagen, dass es sich lohnt!" stellt sich der Wirt vor und kann seinen verstorbenen Freund in seinem Kopf hören.

"Aber wir können nicht noch mehr von unseren Clanbrüdern gefährden!" hört er seine Base Iltara in seinem Hinterkopf sagen.

Artam setzt sich wieder an den Tisch und lauscht der Diskussion, die nur er hören kann. Seine Zweifel scheinen größer zu sein als er erwartet hat.

"Vielleicht kann ich die Karte zurückgeben, wenn ich die Karte einfach wieder darauf lege!" sagt er sich schulterzuckend und legt seine Karte auf den Tisch.

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Gleißendes Licht blendet Artam in dem Moment als die Karte den Tisch berührt und er hat das Gefühl nach hinten gerissen und gleichzeitig festgehalten zu werden, er blickt nach oben.

"Was passiert mit mir!" ruft er.

Er hört noch wie sich eine Türe öffnet, doch er kann nicht sagen welche oder wo.

Als sich seine Sicht wieder klärt, steht er in der Höhle, in der er den Magier besiegt und die Gefangenen befreit hat. Dann sieht er wie sich Raquien losreisst und Richtung Ausgang rennt. Doch er wird von dem Wächter erwischt, der sein Schwert tief in der Magengegend von Raquien versenkt und schnell hinauszieht. Das Blut und die Gedärme kommen sofort hervor und Raquien sinkt leblos auf dem Boden zusammen.

"Nein ich habe das verhindert!" brüllt Artam und spürt selbst den Schmerz der Magenverletzung.

Er sieht aus der Sicht des Leichnams wie der Mörder davon geht und sich eine weitere Person greift.

"Manop, lass das, wir brauchen sie als Versuchspersonen!" erläutert der Zauberer, den Artam ebenfalls besiegt hat.

Seine Augen sind voller Tränen.

"Nein, nein und nochmals nein, Yasal, ich habe das verhindert, ich weiß es!" brüllt er und schreckt auf.

Er sitzt nun auf dem Boden seiner Taverne mit einem metalligem Geschmack im Mund. Er schaut sich verwirrt um und sieht, dass der Stuhl, auf dem er gerade noch saß, umgefallen ist. Panik ergreift ihn und dann etwas Anderes. Sicherheit.

"Es ist alles gut! Ich habe es verhindert, das ist also was Sonmar wohl meinte. Ich habe gesehen, was passiert wäre, wenn ich nicht eingegriffen hätte oder zu spät gewesen wäre!" sagt er und will sich mit der linken Hand am Kopf kratzen doch darin hält er die Karte.

"Was bei Yasal ist das für ein böser Zauber?" sagt er und muss sich dann plötzlich übergeben, wonach ihm schwarz vor Augen wird.

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Artam kommt wieder zu sich und schaut sich um, er liegt in seinem eigenen Erbrochenen die Karte immer noch fest in seiner Hand.

"Was geschieht nur mit mir, verliere ich nun auch das letzte bisschen Verstand?" will er wissen.

"Vermutlich solltest du nicht so viel trinken!" meint Iltara und schüttelt den Kopf.

Sie muss gerade erst in den Raum gekommen sein, denn sie trägt noch einen Morgenmantel aus Leinen und hält eine Tasse in der Hand.

"Ich habe nichts getrunken, ich werde später alle sprechen müssen. Jugor, Wyam, Raquien und dich!" erklärt er und beginnt sich langsam auf die Beine zu kämpfen.

"Was hast du vor?" fragt sie mit hochgezogener Augenbraue.

"Ich will mehr Leid verhindern und unser Leben riskieren!" meint er schulterzuckend und greift nach dem Wischmop um seinen eigenen Dreck weg zu machen.

"Na wenigstens wissen wir jetzt worauf wir uns einlassen!" sagt sie sarkastisch und verlässt den Gastraum um sich noch einmal hinzulegen.

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Nachdem Artam aufgewischt und etwas gegessen hat, fühlt er sich so ruhelos und kraftgeladen, dass er nach draußen geht und Runden auf dem Deck läuft. Danach übt er mit dem Schwert. Er schickt sich selbst durch ein hartes Training.

"Das wird meine neue Routine, ich darf mich nicht mehr hängen lassen, ich sollte Veger mehr unterstützten und selbst wieder kräftiger werden!" nimmt er sich vor.

Nachdem er sich selbst gewaschen hat und neu gekleidet, beginnt er mit der üblichen Arbeit.

"Yasal, mit euch Meister Artam!" begrüßt Veger ihn.

"Und mit dir Lehrling Veger. Ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt, dass du dich so gut um meine Taverne gekümmert hast. Ich weiß, dass es viel verlangt ist, alleine alles zu schaffen, wenn ich weg bin!" lobt Artam seinen Lehrling.

"Es ist in Ordnung, die Arbeit erfüllt mich mit Freude!" erwidert der Lehrling nach kurzer Bedenkzeit.

Beide arbeiten danach schweigend bis die ersten Gäste kommen, die Zeit verfliegt daraufhin wie im Flug und als sich die Sonne dem Horizont nähert, treffen die Kameraden von Artam alle ein.

"Esst und trinkt bis der letzte Gast gegangen ist, ich werde eure Zeche übernehmen!" läd Artam seine Gefährten ein.

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Iltara, Wyam, Jugor und Raquien essen und trinken ausgiebig.

"Ich bin gespannt, was uns der Anführer zu sagen hat!" beginnt Jugor das Thema auf die Frage des Abends zu lenken.

"Vermutlich hat er vor weiter zu machen!" vermutet Wyam.

"Ich wäre dafür, ich bin natürlich aber auch jemand, der davon profitiert hat!" erklärt Raquien.

Die Taverne ist immer noch gut gefüllt und ein Feierabend für Veger und Artam noch nicht in Sicht. Iltaras Blick wandert auf den Tisch.

"Er lag genau dort heute Morgen, ob er wirklich nicht getrunken hat und es vielleicht etwas mit diesem Tisch zu tun hat?" fragt sie sich nachdenklich.

Jugor fällt die geistige Abwesenheit von Iltara auf und er folgt ihrem Blick, der zwar leer wirkt aber trotzdem gerichtet auf einen Punkt ist: Den Tisch mit den merkwürdigen Karten darauf. Der Feuerteufel muss einen Impuls unterdrücken, aufzustehen und sich den Tusch genauer anzuschauen.

"Die Grauen werden das übernehmen und sicher raus finden, ob er ein Geschenk Yasals ist oder ein Fluch. Ich sollte mir nicht so viele Gedanken darüber machen!" denkt er.

Wyams Verletzungen scheinen etwas abgeklungen zu sein.

"Wie hast du dich eigentlich verletzt?" will Raquien wissen.

"Ich bin in eine Falle getappt!" antwortet Wyam trocken.

"Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich Artam vertraue. Kain tut es zumindest nicht und ist auch nicht zurück gekehrt. Oder hat Artam ihn gar nicht zu sich gerufen'" überlegt Wyam.

Artam bringt die nächste Runde Met und bemerkt, dass nahezu der ganze Tisch in Gedanken versunken ist.

"Ich denke, ich muss mehr Met bringen oder sogar Feuerwasser, ihr drückt ganz schön die Stimmung!" versucht er seine Kameraden aufzumuntern.

Außer Raquien lacht niemand.

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Der letzte Gast verlässt die Taverne und Veger und Artam verabschieden sich.

"Ich werde allein aufräumen, mach dich auf den Heimweg, du hast heute gut gearbeitet!" lobt er seinen Lehrling erneut.

"Er will nur, dass ich gehe!" denkt sich Veger und unterdrückt ein Kopfschütteln.

"Yasal mit euch!" verabschiedet er sich und verlässt die Taverne.

"Du solltest es dir anhören!" schlägt die Dunkelheit vor und Veger stellt sich an die Türe und beginnt zu lauschen.

Artam nimmt sich derweil einen Stuhl und setzt sich zu den anderen.

"Ich freue mich, dass ihr euch hier eingefunden habt, ich wollte mich zunächst dafür bedanken, dass ihr mir geholfen habt, Raquien und die anderen zu befreien!" bedankt er sich.

"Das ist aber nicht der einzige Grund, das wir hier sind oder?" will Wyam wissen.

Niemand reagiert auf Artams Dank, was ihn doch etwas verdutzt und er kratzt sich etwas unsicher am Kopf.

"Natürlich nicht! Ich wollte besprechen wie wir weiter machen!" erklärt er als ob es eine Selbstverständlichkeit wäre.

Eine unangenehme Stille herrscht nachdem er dies ausgesprochen hat.

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Hallo liebe Leserinnen und Leser,

Erstmal entschuldige ich mich dafür, dass letzte Woche kein Kapitel erschienen ist.

hier das neue Kapitel von Artam, was haltet ihr von dem Tisch???

Wieso will die Dunkelheit lauschen??

Und wie würdet ihr an der Stelle von Artams Kameraden reagieren? Wolltet ihr weiter machen oder würdet ihr die Taverne sofort verlassen?

bleibt so wie ihr seid!!!!

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