Kapitel 13

Vier Tage ist es her, dass Sonmar den Wirten Artam dazu aufgefordert hat eine Karte zu ziehen, seit dem überlegt Artam wie der Trick funktionieren könnte. 

"Magie kann es einfach nicht sein!" sagt er sich immer wieder. 

Viel Zeit hat er dafür aber nicht, seit sich rumgesprochen hat, dass Liorme in seiner Taverne eine Frau ins Exil geschickt hat. Seither stürmen die verschiedensten Leute in die Taverne und das schon ab Mittag.  Für Artam ein Segen, aber es macht ihm bewusst, dass er tatsächlich den Lehrling braucht, denn er bald bekommen soll. 

"Sei nicht so verträumt, Artam, es warten neue Gäste!" holt Sonmar den Wirten aus seinen Träumereien.  

Tatsächlich hat sich der letzte Tisch gerade gefüllt, Artram geht dort hin und begrüßt seine Gäste wie üblich. Sie bestellen und er beginnt alles fertig zu machen, er muss sich ganz schön hetzen um die Gäste nicht so lange warten zu lassen. 

"Ab morgen, wenn dein Lehrling kommt, wird es sicher einfacher für dich!" meint Sonmar lachend. 

In den letzten Tagen hat Sonmar an dem Tisch mit den Karten gesessen und mit Leuten darüber gesprochen. Er hat immer wieder Leuten aus einer Ledermappe Pergamente gegeben oder welche angenommen. Artam hat von der Mappe nur das Äußere gesehen, darauf ist ein Wappen geprägt, es zeigt einen Kreis mit verschiedenen Werkzeugen, deren Griffe und Stile sich alle in einem Mittelpunkt schneiden. 


Artram hat aber nicht nachgefragt was es bedeutet, der Wirt ist sich auch nicht sicher ob der Fremde es ihm gesagt hätte. 

Als er nun auf seinen Lehrling angesprochen wird, muss Artam unweigerlich an dessen Vater Vugor denken und ein Schmunzeln huscht ihm übers Gesicht. 

Vugor kommt nun jeden Mittag zum Essen vorbei und bespricht mit Artam wie er die Taverne noch beliebter machen kann.

"Dieser Vugor ist schlau und fleißig, auch wenn er etwas naiv wirkt!" denkt Artam nun. 

"Ja, er wird mich einigermaßen entlasten, hoffe ich!" antwortet Artam etwas verspätet.

"Und dann können wir auf unser kleines Abenteuer gehen, natürlich nur wenn du dich traust!" provoziert Sonmar. 

"Pah, ich habe überhaupt keine Angst und deinen Humbug von wegen Magie kannst du gleich wieder vergessen!" erwidert Artam gewitzt. 

"Wir werden es ja sehen, ob du so mutig bist oder ob du dir nur Mut zuredest!" fordert Sonmar seinen Freund heraus.

"Ich werd dir gleich zeigen wo der Hai seine Beisser hat und wo der Zimmermann die Tür eingebaut hat!" versucht Artam ernst zu antworten muss aber zu sehr schmunzeln und am Ende lachen beide. 

Die beiden lachen herzlich und so geht der Abend ziemlich schnell, aber vor allem arbeitsreich vorbei. Als sich die Taverne geleert hat und nur noch die beiden in der Taverne sitzen, räuspert sich Artam. 

"Musst du nun schon kotzen bevor du getrunken hast?" fragt Sonmar und beide müssen erneut herzhaft lachen. 

"Ich will nur wissen, was du vor hast wenn wir tatsächlich losziehen, was ist unser Auftrag wenn du ihn denn so nennen möchtest!" will Artam wissen. 

"Die Frage hat dich sicher eine Weile beschäftigt!" erwidert Sonmar. 

Dann räuspert er sich, was Artam nur mit einem Lachen kommentiert. 

"Also so wie es aussieht müssen wir in Richtung Norden. Es geht wohl um ein kleines Waldstückchen, ich bin mir nicht sicher was wir darin finden, aber irgendetwas verheerendes, beginnt dort oder passiert dort und wir beide werden es aufhalten!" erklärt er.

"Woher weißt du wo es ist?" fragt Artam skeptisch nach. 

Sonmar dreht die Karte um, Artam erwartet den roten Rücken und das Symbol zu sehen stattdessen sieht er eine Karte von Lumina auf der ein roter Punkt ist. 

"Das ist merkwürdig!" meint er mit zittriger Stimme. 

"Magie eben!" schmunzelt Sonmar. 

"Humbug!" antwortet Artam wie aus der Pistole geschossen. 

Sonmar muss nun lachen, Artam dagegen wird nun wütend. 

"Ich brauche eine andere Erklärung oder Begründung warum wir losziehen, Magie gibt es nicht!" meint Artam stur. 

Sonmar kann sich kaum halten vor Lachen, er wischt sich schon die Tränen aus dem Gesicht. Der Fremde versucht sich zu fangen, doch beginnt immer wieder zu lachen. 

Nach einigen Momenten fängt er sich wieder und trinkt seinen Krug in einem Zug aus was Artam ihm gleich tut. 

"Ich kann dir nur die Tatsachen und die Wahrheit antworten, mein Freund, ich werde dir zu Liebe nicht lügen!" erklärt Sonmar. 

Artam überlegt kurz. 

"Ich folge dir sowieso allein um sicher zu gehen, dass du dich nicht verläufst!" meint Artam lachend. 

"Ich war schon öfters in Lumina alleine unterwegs, wenn du Angst hast, kannst du hier Veger ausbilden!" reizt Sonmar Artam mal wieder. 

"Nein, ich sagte ich komme mit. Basta! Wenn es nur ist um dir zu beweisen, dass deine Magie Humbug ist!" erklärt er nun erneut sehr bockig wie ein Kind. 

"Na dann ist ja alles klar, wie viele Tage brauchst du denn um Veger vorzubereiten!" will Sonmar wissen. 

"Er bekommt sowieso noch mehr Unterstützung deswegen denke ich, dass wir morgen Abend aufbrechen können!" antwortet Artam. 

Sonamr blickt überrascht auf. 

"Ein Lehrling soll deine Taverne in der Zeit führen, in welcher sie am vollsten ist, in ihrer gesamten Geschichte?" wundert er sich. 

"Ich sage dir ja, er wird unterstützt werden!" sagt Artam seelenruhig. 

"Du hast noch andere Freunde ich bin ernsthaft überrascht!" neckt Sonmar seinen Kumpel.

Nun ist Artam an der Reihe, zu Lachen bis ihm die Tränen kommen.  

Der Abend schreitet schnell voran und die beiden lachen viel, als sie sich kurz vor Sonnenaufgang hinlegen. 

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Veger wird von seinem Vater geweckt, fast ist alles wieder wie es vor seinem Unfall war. 

"Aufstehen ist schööööön, aufstehen macht Freeeeud!" singt Vugor.

Für einen kurzen Moment, glaubt Veger, dass alles in Ordnung ist, es ist dieser erste Augenblick nach dem wach werden. Dann realisiert er wieder, dass sein Fell weggebrannt ist und seufzt. 

"Doch nicht ganz so schön!" murmelt er vor sich hin. 

Veger beginnt sich zu waschen und ist sehr vorsichtig mit der verbrannten Haut, dennoch lösen sich noch Hautfetzen und dies nicht ohne entsprechende Schmerzen. Nachdem er diese Tortur hinter sich gebracht hat,  geht er nach unten wo in den Wohnbereich. Dort hat sein Vater bereits sein Lieblingsfrühstück vorbereitet, Brot gebraten in Eigelb und Trockenfleisch. Veger setzt sich und beginnt nach dem Morgen Gruß "Yasal sei mit dir!" zu essen. Vugor erwidert den Gruß und beginnt ebenfalls zu essen. 

"Wir sollen in etwa zwei Stunden bei der Taverne sein, dort treffen wir uns mit Jana!" erklärt Vugor den Tagesablauf nach dem verschwiegenen Essen. 

Der Sohn des Vugor nickt nur und schaut von seinem Teller auf, das Haus fühlt sich leerer und stiller an als vor seinem Unfall. Natürlich würde er das seinem Vater nicht sagen, aber er empfindet es so. 

"Seit meine Mutter gestorben ist war es hier nicht mehr so gespenstisch still!" erinnert er sich. 

Es fährt Veger eiskalt den Rücken hinunter. 

"Willst du vorher noch auf den Markt?" will Vugor wissen, doch Veger schüttelt nur den Kopf. 

"Gut dann hast du genau eine Stunde bevor wir losgehen!" bestimmt Vugor. 

Veger geht nach oben und packt seine Sachen, die er vielleicht braucht, ein paar Pergamente ein altes Notizbuch und eine Schreibfeder. Er will auch ein Tintenfass mitnehmen doch er merkt, dass es ausgetrocknet ist. 

"Verdammter Mist!" flucht er. 

Nun ist er darauf angewiesen Schreibkreide zu nehmen und sie später nachzufahren mit Tinte.

Er packt alles in einen ledernen Rucksack und schultert ihn, dann geht er nach unten und setzt sich neben seinen Vater. Die beiden sitzen schweigend neben einander bis es Zeit zu gehen ist. 

Sie laufen schnell in Richtung der Taverne und bleiben vor dem Schiff kurz stehen.

"Geh immer hier den Steg hinauf das ist am sichersten!" meint er. 

Auf deck wartet bereits Jana.

"Ich freue mich, dass es endlich losgeht für dich Veger!" meint das Clanoberhaupt und nimmt ihn in den Arm. 

Vugor schenkt sie ein Lächeln. 

"Da ich nun wieder ein Lehrling bin, bin ich nach den Gesetzen des grünen Clans wieder ein Kind!" trifft es Veger wie ein Faustschlag als das Clanoberhaupt ihn umarmt. 

"Sie hätte als Unverheiratete mich niemals umarmt!" denkt er weiter und versucht dennoch zu lächeln und sie zu begrüßen.

"Yasal mit dir, Meister Jana, Tochter des grünen Fuchses!" sagt er abwesend und erwidert die Umarmung zögerlich. 

"Lasst uns reingehen!" meint Jana nachdem sie die Umarmung gelöst hat. 

Sie stellt sich vor die Türe und klopft drei Mal an. 

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Hallo liebe Leser,

diese Woche ist es spät für das erste Kapitel ich weiß aber es wird noch eines kommen am Wochenende. 

Das Bild ist von @JennyPreradovic dafür danke ich ihr und widme ihr auch gleich mal dieses Kapitel. 

Was denkt ihr was passiert wenn Veger und Artam sich gleich sehen??? 

bleibt so wie ihr seid!!!

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