Prolog
"Orks !!!" " Wacht auf !!!" Lautes Schreien und ein beißender Geruch nach Rauch rissen sie aus ihrem Schlaf. Sie fing an zu weinen. Ihr Vater kam hektisch ins Zimmer gelaufen. Er nahm sie auf den Arm und redete beruhigend auf sie ein. "Alles wird gut, meine Kleine!" Doch sie konnte spüren wie beunruhigt er war. Er trug sie aus ihrem Kinderzimmer und brachte sie zu ihrer Mutter. "Nimm du sie! Bring sie in Sicherheit. Ich muss hier bleiben!" "Ich komme wieder!", konnte sie die Stimme ihrer Mutter sagen hören. Ihr Vater warf ihr noch einen letzten traurigen und doch hoffnungsvollen Blick zu, bevor ihre Mutter sich umdrehte und mit ihr davonrannte. Sie klammerte sich an ihre Mutter und schaute ängstlich auf das Geschehen um sie herum. Überall waren Elben, die gegen hässliche Wesen kämpften und einige Häuser brannten. Ihre Mutter rannte so schnell sie konnte, doch sie erschreckte sich fürchterlich als plötzlich eines dieser gruseligen Wesen von einem Dach direkt vor die Füße ihrer Mutter fiel. Vorsichtig drehte ihre Mutter es mit ihrem Fuß um. Die Kreatur war offensichtlich tot. Ihre Mutter schaute sich noch einmal misstrauisch um und rannte weiter. "Was war das, Naneth*?" "Das war ein Ork, mein Schatz. Sie greifen unser Dorf an, aber mach dir keine Sorgen. Ich bringe dich in Sicherheit und wenn es vorbei ist kommen Adar* und ich wieder und bringen dich nach Hause." Sie kamen an einer Höhle an, deren Eingang durch Efeu verdeckt wurde. Ihre Mutter schob den Efeu zur Seite und ging durch den Blättervorhang. Als sie ganz hinten in der Höhle angekommen waren setzte ihre Mutter sie in einer kleinen Nische ab, die so versteckt lag, dass man sie fast nicht sehen konnte, selbst wenn man direkt davor stand. "Ich muss jetzt zurück zu deinem Vater. Du darfst unter keinen Umständen aus der Nische rauskommen, in Ordnung?! Bleib einfach ganz still sitzen und warte hier auf uns. Und sei ganz leise, damit dich auch ja niemand hört!." "Ich will hier nicht allein bleiben, Naneth!" "Du musst jetzt tapfer sein, aber ich beeile mich und bin bald wieder bei dir!" "Versprochen?" Sie nickte. "Versprochen!" Ihre Mutter kniete sich vor sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann drehte sie sich um und ging, doch nach ein paar Schritten hielt sie inne und lief noch einmal zu ihrer Tochter. Sie gab ihr eine goldene Kette mit einem Herzanhänger daran, die sie von ihrem Mann bekommen hatte. "Danke Naneth." "Pass gut auf sie auf und sobald ich zurückkomme kannst du sie mir wiedergeben." Als ihre Mutter das sagte konnte das kleine Elbenmädchen Tränen in den Augen ihrer Mutter sehen bevor diese sich umdrehte und aus der Höhle in Richtung des Kampfes lief.
Jetzt war sie allein in der Höhle. Alles um sie herum war dunkel und ihr wurde kalt. Sie fing an bitterlich zu weinen. Sie wäre jetzt gerne nach Hause zu ihren Eltern gelaufen, doch ihre Mutter hatte ihr gesagt sie solle hier bleiben und sie wollte ihre Mutter nicht enttäuschen. Plötzlich hörte sie Schritte und sah Fackellicht an den Wänden. Sie bekam Angst und wurde ganz still. Die Schritte wurden lauter und ein merkwürdiges Grunzen war zu hören. Doch nach einer Weile entfernten sich die Schritte wieder und sie atmete erleichtert aus. Und plötzlich tauchte vor ihr ein Ork auf, der sie mit einem dreckigen Grinsen und glühenden roten Augen anstarrte. Sie erschrak sich fast zu Tode und fing wieder an zu weinen. Der Ork sagte etwas in einer fremden Sprache und zog sie aus der Nische. Draußen stand noch ein weiterer. Der eine nahm ein Messer uns schlitzte ihr damit das Handgelenk auf. Als sie daraufhin noch lauter anfing zu weinen lachten die beiden Orks nur. Sie warfen sie auf den Boden, so dass sie auf ihrem Hinterkopf landete und auf einmal wurde ihr ganz schwindlig. Sie konnte alles nur noch verschwommen sehen. Doch sie sah wie der andere Ork sein Messer ebenfalls nahm und ihr damit in den Bauch stach. Aus der Wunde sprudelte Blut wie aus dem Springbrunnen den sie gesehen hatte, als ihre Eltern sie einmal mit in das Waldelbenschloss genommen hatten. Sie krümmte sich noch ein paarmal vor Schmerz, bis die Kraft sie verließ und sie regungslos liegen blieb. Sie konnte noch erkennen wie die Orks aus der Höhle verschwanden und sie einfach im Dreck liegen ließen. Dann wurde ihr schwarz vor Augen. Alles was sie fühlte war der unerträgliche Schmerz ihrer Wunden.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte sie Stimmen. Sie sprachen Sindarin. "Das Dorf ist zerstört. Es gibt keine Überlebenden." "Und die Orks?" "Die meisten konnten besiegt werden doch ein paar sind uns leider entkommen." "Nun gut, reiten wir zurück zum Schloss und berichten König Thranduil vom traurigen Schicksal dieses Dorfes!" Das mussten Wachen aus dem Schloss sein! Sie konnten ihr bestimmt helfen. Sie nahm nochmal all ihre Kraft zusammen und versuchte zu schreien doch sie gab nur ein leises Wimmern von sich. Aber das reichte. "Hast du das gehört?" "Ja es kam von dort drüben!" Ab diesem Moment hörte sie nichts mehr doch sie fühlte wie man sie hochhob und auf ein Pferd setzte. Dann fiel sie in Ohnmacht.
Plötzlich wurde alles ganz hell und Lùmiel fand sich auf einer Wiese wieder. Alles um sie herum war verschwommen. Träumte sie? Eine Gestalt kam auf sie zu. Sie sprach mit ihr, doch Lùmiel konnte kein Wort verstehen. Doch einen Satz hörte sie ganz deutlich: "...und dich lieben. Bis in alle Ewigkeit!" Bis in alle Ewigkeit. Bis in alle Ewigkeit. Dieser Satz hallte noch mehrere Male in ihrem Kopf nach. Dann öffnete sie die Augen.
* Naneth und Adar ist Sindarin und bedeutet Mutter und Vater
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