12. Schockierende Nachrichten
Wir lagen noch eine gefühlte Ewigkeit so da. Irgendwann dämmerte es und wir beschlossen wieder nach Hause zu reiten. Doch als ich aufstehen wollte, hielt Legolas mich zurück. Fragend schaute ich ihn an. "Lù", sagte er, "Ich werde meinem Vater von uns erzählen!" Für einen Moment setzte mein Herz aus. König Thranduil sollte von uns erfahren?! Ich hatte mir zwar die ganze Zeit irgendwie gewünscht, dass Legolas offen zu unserer Beziehung stehen würde, aber dass das jetzt alles so schnell ging? Damit war ich überfordert. Ich war mir fast sicher, dass der "große" König Thranduil es nicht gutheißen würde, dass sein Sohn mit einer einfachen Palastwache zusammen war. Obwohl ich ja jetzt immerhin stellvertretende Kommandantin war. "Gut, wenn du dir wirklich sicher bist. ", sagte ich glücklich zu Legolas. Er lächelte mich verliebt an und meinte: "Ich könnte mir nicht sicherer sein. Ich liebe dich Lù! " Bei dieser Aussage und diesen wunderschönen Augen konnte ich einfach nicht widerstehen und küsste ihn. Dann setzten wir uns auf Arods Rücken und machten uns auf den Heimweg. Vor dem Stall kam uns Tobir entgegengelaufen: "Da seid ihr ja endlich! Legolas, du solltest dich beeilen. Dein Vater erwartet dich. Er hat wohl etwas sehr wichtiges mit dir zu besprechen." Verwundert schaute ich Legolas an. "Kannst du Arod alleine in den Stall bringen? Ich bin so schnell wie möglich wieder bei dir.", fragte er mich. "Na klar! Hoffentlich ist nichts schlimmes passiert.", antwortete ich. "Dann bis nachher.", sagte Legolas und lief ins Schloss. "Ähhmm..." Fragend schaute ich Tobir an. "Ich würde dir ja noch wahnsinnig gern helfen, aber ich muss leider gleich weiter. Ich hab schon zu viel Zeit damit verloren euch zu suchen." "Kein Problem! Wir sehen uns dann beim Abendessen!", meinte ich. Ich schwang mich von Arod und seuftzte. "Dann sind wohl nur noch wir beide übrig." Ich sattelte Arod ab und brachte ihn in den Stall. Ich kratzte ihm noch die Hufe aus und verstaute das sattelzeugs. Eigentlich wäre ich jetzt fertig gewesen, aber ich genoss es Zeit mit Legolas wunderschönem Hengst zu verbringen und so blieb ich noch eine Weile in seiner Box stehen und striegelte sein weiches Fell. Nach einer Weile wurde es langsam zeit fürs Abendessen und ich verabschiedete mich von Arod. Er würde zwar nachher sowieso noch gefüttert werden, aber ich steckte ihm trotzdem zum Abschied noch ein paar Karotten zu. Ich ging hoch ins Schloss und wollte mich vor dem Essen noch schnell umziehen. Ich war zwar schon spät dran aber das musste schon sein. Doch auf dem Weg dorthin traf ich Naira. "Lù, beeil dich! Der König hält eine Ansprache! Alle haben sich schon im Speisesaal versammelt!", sagte sie etwas außer Atem. Na toll! Dann musste ich jetzt eben so zum Essen gehen. Gemeinsam mit Naira lief ich zum Speisesaal. Dort setzten wir uns an einen Tisch und schauten hoch zur Empore auf der Thranduil stand und meiner Meinung nach sogar etwas nervös aussah. Er schien noch auf etwas warten zu wollen und so wurde im Saal noch viel getuschelt. Da wir jetzt doch noch etwas Zeit zum Reden hatten, fragte mich Naira, "Und wie war dein Tag?" In Erinnerung an diesen wunderschönen Nachmittag musste ich lächeln. Ich erzählte Naira alles und auch sie freute sich für mich. Es war einfach perfekt gewesen. Und wer weiß? Vielleicht hatte Legolas ja schon mit seinem Vater über uns geredet. Wo war er überhaupt suchend sah ich mich im Raum um. Normalerweise müsste er bei seinem Vater auf der Empore stehen, aber bei Legolas weiß man ja nie. Doch dann sah ich ihn, wie er oben die Empore betrat und sich neben seinen Vater stellte. Auch König Thranduil sah erleichtert darüber aus, dass sein Sohn jetzt eigetroffen war und hob seine Hand. Der ganze Saal verstummte sofort. Alle waren gespannt was ihr König ihnen wohl zu sagen hatte. Auch ich fragte mich was so wichtig sein könnte. Vielleicht Neuigkeiten wegen des Balles? Als sein Vater zu sprechen anfing suchte ich Legolas Blick und merkte, dass er mich schon die ganze Zeit anstarrte. Er sah... besorgt aus. Was konnte bloß passiert sein? Doch als König Thranduil schließlich mit seiner Rede endete wusste ich es. Mir fiel die Kinnlade runter und meine Augen füllten sich mit Tränen. Doch die Elben um mich herum fingen an zu klatschen und zu jubeln. Alle außer Tobir, der mich nun ebenfalls drei Tische weiter besorgt anguckte und Naira, die mich in den Arm nahm.
POV Legolas:
2 Stunden zuvor:
Ich stieg von Arods Rücken und lief zum Palast. Es tat mir leid, dass sich Lù nun alleine um Arod kümmern musste, aber ich dachte es machte ihr nichts aus. Viel mehr beschäftigte mich die Frage, was mein Vater wohl so wichtiges mit mir zu besprechen hatte. Er hatte zwar schon ein paar mal nach mir Rufen lassen um Dinge wie die Dekoration beim Ball zu besprechen, aber so etwas hatte Zeit. Auch wenn ich sowieso fand, dass er mit dem Ball ein bisschen übertrieb. Er hatte sich unglaublich gefreut mich wiederzusehen, dass wusste ich. Aber deswegen gleich ein so großes Fest auf die Beine zu stellen wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Na ja, vielleicht hatte er ja insgeheim Angst, dass ich wieder gehen würde. Und vielleicht bot sich mir jetzt gleich die ideale Gelegenheit mit ihm über Lù zu sprechen. Dann würde ich mit ihr zu diesem Ball gehen können und es würde wohl tatsächlich der schönste Tag meines Lebens werden. Schließlich kam ich vor den Gemächern meines Vaters an, gab den Wachen ein Zeichen und betrat den Raum. Mein Vater erwartete mich schon. Er stand vor mit dem Rücken zu mir vor einem großem Fenster und schaute nachdenklich hinaus. Als er hörte wie ich reinkam drehte er sich um und sagte: "Legolas! Ich warte schon eine Weile. Wo bist du gewesen?" Während mir ein Diener einen Becher Wein in die Hand drückte und mir einen Stuhl holte beschloss ich ihm hier und jetzt von Lù zu erzählen. Es war der perfekte Zeitpunkt. Ich holte Luft und sagte: "Ich war im Wald. Ausreiten mit..." Doch mein Vater unterbrach mich. "Schon gut! Wir haben wichtigeres zu besprechen!", er seufzte und sagte dann, " Du wirst heiraten!" Ich verschluckte mich an meinem Wein und sagte: "Wie bitte?!" "Mein Sohn, als mein Thronfolger brauchst du eine Braut. Eine die später als Königin an deiner Seite regieren wird. Und ich habe die perfekte Elbe für dich gefunden. Sie ist eine Prinzessin, reich und wie man hört soll sie auch wunderschön sein.", fuhr mein Vater seelenruhig fort. Ich konnte nicht glauben, was ich da grade hörte. "Vater, es ist mir egal wer oder was sie ist! ich möchte jemanden heiraten den ich liebe!", sagte ich entsetzt. Auch wenn mein Vater seit meine Mutter gestorben war von vielen als kalt und gefühllos wahrgenommen wurde, wusste ich, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Wie konnte er das nur von mir verlangen?! Er setzte sich zu mir und schaute mich ernst an. "Legolas, Liebe kann sich entwickeln. Ich weiß nur zu gut, dass Elben nur einmal in ihrem leben wahre Liebe empfinden. Aber du hängst doch wohl nicht immer noch an dieser rothaarigen Palastwache, oder? Glaube mir mein Sohn, ich weiß was wahre Liebe ist. Ich habe deine Mutter geliebt. Wirklich geliebt." Er verstummte. Er sprach eigentlich nie von meiner Mutter, da es wohl immer noch zu sehr schmerzte an sie zu denken.
Doch dann wurde sein Gesicht wieder ernst und er sagte: "Aber das was du für diese Elbe empfunden hast war keine wahre Liebe. Ich wünsche mir für dich, dass du in deiner Zukünftigen diese Liebe findest. Doch selbst wenn nicht, musst du als Prinz deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinter die deines Volkes stellen." Ich war sprachlos. Er hatte Recht wenn er sagte, das Tauriel nicht meine große Liebe wahr. Sie hatte mir etwas bedeutet, doch ich habe nie so für sie empfunden wie ich für Lùmiel empfinde. Doch genau aus diesem Grund konnte ich nicht irgendeine Prinzessin heiraten die ich nicht mal kannte. "Aber Vater...", versuchte ich noch einmal zu widersprechen. "Nein Legolas! Es gibt keine Diskussion! Ich werde immer älter und eines Tages werde ich Mittelerde vielleicht verlassen. Dann wirst du König des Waldlandreiches sein und das nur mit einer Königin an deiner Seite! Heute Abend wird deine Verlobung verkündet und schon bald wirst du deine zukünftige Braut kennenlernen!" In diesem Moment war ich so entsetzt, dass ich nicht weiter diskutieren konnte. Stattdessen stürmte ich aus dem Zimmer und suchte Lùmiel. Sie sollte es definitiv von mir erfahren. Ich suchte das ganze Schloss nach ihr ab doch ich konnte sie nicht finden. Sie war nicht in ihrem Zimmer und auch keine der Wachen hatte sie gesehen. Es wurde immer später und das Abendessen würde sicherlich gleich beginnen. Doch ich beschloss noch einmal zum Stall zu laufen und dort nach ihr zu suchen. Als ich sie dort auch nicht finden konnte lief ich so schnell es ging in Richtung Speisesaal. Ich sah, dass mein Vater dort bereits auf mich wartete und mir blieb nichts anderes übrig als mich nun neben ihn zu stellen und gemeinsam mit ihm meine Verlobung zu verkünden. Von der Empore aus erblickte ich schließlich Lù. Mein Vater begann zu sprechen und unsere Blicke trafen sich. Besorgt und entschuldigend sah ich sie an. Mein Vater endete und die Elben im Saal erhoben sich und jubelten mir zu. Mein Vater verpasste mir unauffällig einen Stoß und gezwungenermaßen lächelte ich der Menge entgegen. Doch meine Augen waren nur auf Lù gerichtet und innerlich zerriss es mir das Herz zu sehen wie sie mich einfach nur anschaute und von ihrer Freundin getröstet wurde. Selbst aus dieser Entfernung konnte ich die Träne sehen die ihr über das Gesicht lief. Hoffentlich würde sie mir verzeihen können.
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