Ungeplante Romantik
„Ackerman! Beeilung. Es kommen in zwei Stunden neue Gäste und bis dahin müssen die Zimmer fertig sein. Und ich erlaube keinen Fehler!" murrt ein dicklicher Mann zu Levi, welcher leise aufsetzt und sich gerade die Haube aufsetzt „Jaha. Keine Sorge ich mach die Scheiße schnell sauber" murmelt er und schnappt sich einen Staubsauger, Besen und Putzmittel. Nachdem er alles im Zimmer abgesetzt hat, setzt er sich eine Maske auf und zieht Gummihandschuhe an, ehe er kurz die Augen schließt. Seitdem Eren gekündigt hat, bekommt er den ganzen Stress auf der Arbeit ab, doch davon sagt er nichts, zu niemandem. Normalerweise sagte Hanji, dass er sich nicht so überanstrengen soll, aber wie kann man darauf hören, wenn man als einziger für das Einkommen seiner kleinen Familie sorgt?
Seufzend hält er sich den Bauch, als er auf den Knien Kaugummi aus dem Teppich kratzt und brummt dabei leise, ehe eine dunkle Stimme ertönt „Hmm wie ich sehe, putzt du noch immer gern" und als der schwarzhaarige aufschaut, erkennt er seinen Ex-Mann. Mit einem kalten Ausdruck knurrt er „Verpiss dich einfach Joel... Halt dich endlich von mir fern. Ich werde dir keine Bombe bauen" meint er direkt und steht auf, um sich verteidigen zu können, da der Mann etwas näher kommt und schmunzelt „Als ob ich sowas von dir verlange~ in deiner schwangeren Lage vor allem. Ich bin nur etwas enttäuscht, dass du mich anzeigst, das schmerzt in meinem Herzen" und so hält er sich die Hand auf den Brustkorb und neigt den Kopf beiseite. Levi weiß, dass er ihn nie geliebt hat, weshalb er die Augen verdreht „Dir ist bewusst, dass diese Anzeige euch n Haufen Geld kosten wird, mich aber nicht, ich hab ja genug" prahlt er förmlich und Levi versucht ihn nun zu ignorieren. Dennoch zittern seine Hände unmerklich, da er noch immer seine Tochter in sich trägt „Na ja. Ich hoffe, dass du gut auf dich und deine Familie Acht gibst. Nicht, dass ich dich eines Tages wieder einsam auf der Straße finde, weil du alles verloren hast"
„Soll das eine Drohung sein?", fragt Levi direkt und schaut zu ihm auf, doch Joel grinst nur und geht einfach, während Levi ihm lange nachsieht. Dass dieser Vollidiot ihn nicht einfach in Ruhe lassen kann! Wieso muss alles zurzeit so Scheiße sein?
Genervt beendet Levi seine Arbeit und kommt gegen 18 Uhr nachhause. Gerade, als er seinen Schlüssel aufhängen will, bemerkt er, dass etwas fehlt „Eren? Eren wo ist unsere... Garderobe und der Hacken, wo ich meine Schlüssel aufhänge?", fragt er brummend und kommt in die Küche, wo überall Kartons stehen. Ach stimmt ja, Eren wollte ja unbedingt umziehen. Wieso hat Levi sich davon überreden lassen? Drei Wochen ist es nun schon her und der schwangere sieht, wie immer mehr Dinge hier verschwinden. Zum Glück muss er nichts tragen, nur packen, aber selbst das geht ihm ziemlich auf die Nerven, denn er will sich nach der Arbeit eigentlich nur hinlegen und sein Fußmassagegerät einschalten. „Levi! Du bist wieder da" lächelt Eren und kommt zu ihm, um Levis Kopf zu küssen „Jaja... Hurra... Also wo ist mein Schlüssel aufhänge Ding?"
„Das ist schon drüben. Reiner hat es heute Mittag mitgenommen. Es fehlt ja nicht mehr viel, dann können wir rüber. Ich hab ja gesagt, dass wir das Bett zuerst abbauen sollten, um in der neuen Wohnung zu schlafen" schmollt der jüngere und Levi geht an den Kühlschrank, um sich Toast herauszuholen „Und ich sagte dir, dass ich hier bleiben will und bin froh, dass ich wenigstens da meinen Willen durchsetzen konnte". Eren verzieht das Gesicht und mustert den kleinen, welcher den Toaster aus einer Kiste holt, um seine zwei Scheiben dort hineinzustecken „Du bist wieder mies gelaunt" merkt Eren leise an und von Levi kommt ein genervtes stöhnen „Ach, sag bloß. Seitdem du gekündigt hast, muss ich zwei Stockwerke mit 20 Zimmern alleine putzen. Während du Zuhause bist und deinen Traum vom eigenen Café lebst, bin ich damit beschäftigt Geld zu verdienen, damit wir Baby A und B versorgen können, da beide irgendwann zur Welt kommen und dann brauchen sie Nahrung" meckert er und nimmt sich Tomaten, um diese zu schneiden „Ich versteh ja... Da hab ich wirklich Mist gebaut, dass ich alles so überstürzt habe. Es tut mir leid" wispert er „Tch. Schon gut. Du bist jung, du kannst dafür nichts, aber du bist nicht mehr da und dann kam heute auch noch-„. Levi stoppt in seinem Gespräch und schluckt. Vielleicht sollte er Eren lieber nichts von Joel erzählen. „Was denn?", will der brünette dennoch wissen „Kakerlaken. Es waren Kakerlaken in einem Zimmer"
„Oh. Hoffe du hast sie beseitigen können"
„Ein Mistvieh lebt noch und geht mir ziemlich auf die Nerven, aber... Das bekomme ich noch" haucht er leise und nimmt seinen Toast, um Salat, Tomaten und Senf draufzumachen und es zu essen. Eren beobachtet ihn und lächelt etwas „Am Wochenende musst du aber nicht arbeiten, oder? Ich mein... Du weißt hoffentlich, was für ein Tag da ist" murmelt er und Levi nickt dann „Unser Jahrestag. Das vergesse ich schon nicht. Aber... Ich bitte dich, lass uns einfach nur Zuhause bleiben und im Bett Netflix schauen". Eren grinst etwas, weshalb Levi aufhört zu Essen „Oh nein... Nein Eren"
„A ach komm schon, lass mich romantisch sein! Ich liebe es, dich zu überraschen!"
„Aber ich bin müde und schwanger. Ich will einfach nur in dieses Bett... Es steht doch noch, oder?", fragt er sofort ernst und Eren schluckt „J ja es steht noch... Aber Levi... Bitte, lass dich überraschen" bettelt er förmlich, doch Levi sieht ihn kalt an. Eren verschränkt stur die Arme, bis er mit dem Fuß aufstampft „Hmpf, na gut! Dann eben keine Romantik! Bett, Netflix und Ende!"
„Geht doch, danke Schatz" meint Levi und küsst seine Wange, bevor er genüsslich weiter isst. Zwar liebt Levi es, wenn Eren so romantisch ist, aber er hat einfach keine Kraft für diesen scheiß, den Eren geplant hat. Er erinnert sich zu gern noch an die letzten Jahrestage. Eren hatte immer was Besonderes geplant. Ein Essen bei Kerzenschein am Strand, ein Rosenweg, der Levi zu einer Kutsche führt und viel mehr solchen Kram. Der schwarzhaarige will einfach nur seine Ruhe. Die bekommt er weder auf der Arbeit, noch Zuhause und nun weiß Joel auch noch wo er arbeitet. Vielleicht hätte er seinen Zorn doch nicht auf sich ziehen sollen.
Doch nach zwei Tagen ist endlich Freitag und Levi kehrt in die stille und halb leer gefegte Wohnung, um sich umzuziehen. Eine bequeme Jogginghose, langer Pullover und warme Socken. „Jetzt kann das Wochenende anfangen", murmelt er und sieht auf die Uhr, da Eren noch nicht Zuhause ist „Wo ist dieser kleine Schmarotzer schon wieder?". Murrend sieht er auf sein Handy und will ihm gerade schreiben, bis es klingelt. Verwirrt schaut er auf und geht langsam zur Tür, um diese zu öffnen. Ein dicker Mann im Anzug steht da und lächelt „Levi Ackerman? Sie sollen mich bitte Begleiten und diese Rosen in ihrem Arm halten" sagt er charmant und überreicht Levi einen Strauß rot schwarzer Rosen, welche er nimmt. Dieses dämliche Balg. Wieso hört er nie auf ihn? „Ich komme gleich, moment", sagt er und schließt die Tür, um ins Schlafzimmer zu eilen und sich erneut umzuziehen. Irgendwie freut es ihn nun doch, dass Eren seine Bitte ignoriert. Ein elegantes und dünnes Hemd, enge Hosen und schöne Stiefel, sowie eine Jacke, die er offen lässt. Zwar sieht man nun seinen Bauch, aber Eren liebt es, diesen zu sehen und Levi will, dass Eren auch glücklich ist. Manchmal zumindest.
Schnell eilt er zu dem Mann raus und steigt in die Limousine, welche ihn weit hinausfährt zu einem sehr abgelegenen Ort. Mittlerweile ist die Sonne auch untergegangen und der Fahrer setzt Levi einfach an einem See ab, wo dieser sich verwirrt umsieht.
Zur selben Zeit kommt Eren mit Mikasa und Armin Nachhause und sieht sich um „Levi?" ruft er, da der kleine schon Daheim sein müsste „Vielleicht ist er auf der Toilette. Seine Blase bereitet ihm ja immer Schwierigkeiten" meint sie und als Eren darauf antworten will, klingelt sein Handy. Sofort nimmt er ab „Ja?"
„Sir. Ihr Mann wartet nun am vereinbartem Treffpunkt", meint der Mann, der Levi abgeholt und abgesetzt hatte „W was? M Moment ich hatte doch abgesagt!"
„Ahh... Nein haben Sie nicht. Ich habe ihn abgeholt und an den See gebracht". Eren wird blass und legt auf „Mist! Diese blöde Schwangerschaftsamnesie! Ich hab vergessen die Limousine abzusagen! Jetzt steht Levi im Dunkeln am See! Mitten im Wald! Verdammt!" quiekt er und nimmt seine Jacke, ehe Mikasa die Augenbraue anhebt „Du bist sowas von Tod Eren..." und da hat sie vielleicht gar nicht mal so unrecht.
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