Lauter Farben 03
Lauter Farben vor mir. Farben in verschiedenen Formen. Pop-Synthies tönen aus den Formen mit Farben und das erste Mal seit langer langer Zeit bin ich glücklich. Ich weiß nicht wieso oder warum oder aus welchem Grund ich zwei verschiedene Wörter für die gleiche Frage gebrauche. Alles ist gut, gut wie Sonnenschein, gut wie Orangensaft an einem Sonntagmorgen. Die Farben kreisen, orange wie der Saft und plötzlich taucht er auf. Er sieht aus wie sich lofi Hip-Hop Radio anhört. Er ist perfekt. Er lächelt. Ich verlier mich in seinen Augen. Schnitt.
Wir liegen zusammen unter dem Sternenhimmel, ich in seinen Armen. Er macht einen schlechten Witz, ich lache.
Es ist echt. Alles ist echt. Ich streiche über seine Wange und an meiner Hand bleibt bunte Farbe hängen. Seine Augen leuchten. Mit diesen leuchtenden Augen schaut er mich an, während er sich aufrichtet. Schnitt. Wir sind auf einer Roller-Skate Bahn. Er streckt mir seine Hand entgegen und zieht mich hoch. Wir tanzen. Links, rechts, oben und unten, unsere Hände und Füße bewegen sich im Takt, bis er mich in seinen Armen hält. Er lächelt, ich lächle. Wir fangen an zu schweben. Wir haben die Schwerkraft besiegt, wir haben alle Zweifel besiegt und er sich und ich mich. Schnitt.
Frühstück auf den Wolken, Butter, so weich wie sein Blick mit dem er mich ansieht.. Tränen laufen mir über die Wangen. Tränen der Freude.
Schnitt.
Zehn Jahre später, zehn Jahre älter und zehn Jahre Entfernung, zu dem was war. Zu dem was wir hatten. Ich auf der einen, er auf der anderen Seite der Welt. Der gleichen Welt, die unsere war. Nun war alles kalt, mehr blau, als orange. Tränen gab's immer noch. Ab und zu schreiben wir: Hey wie geht's? Gut und dir? Wetter Wetter Wetter WIE IST DAS WETTER BEI DIR?
Zu verschieden waren wir, die Liebe war, wie die Butter, weich, aber mit Ablaufdatum. Es hatte nicht sein sollen hörte ich ein, zwei, zehn trillionen Mal. Es hatte sein sollen, es war einfach, es war einfach, zu gut. Zu gut, um wahr zu sein, doch das war es, es war wahr. So wahr wie, so wahr wie Ich.
Schnitt. Drei Astronauten fahren auf einem Tandem an meinem Fenster vorbei, sie winken, der eine macht sein Visier auf und platzt. Die anderen beiden winken weiter. Ich winke zurück und lächle. Die Blumen in meinem Garten blühen nicht mehr so wie früher. Ich springe aus dem Fenster, reiße die verwelkten Blumen heraus und schreie den Astronauten hinterher: „Nehmt mich mit, ich bin unglücklich!"
Einer der beiden übriggebliebenen Astronauten nimmt sein Visier hoch, platzt nicht und dreht sich um zu mir: „Glück kann man nicht kaufen." Sie fahren weiter und fangen laut an zu lachen. Ich stehe allein auf der Straße. Meine Füße brennen wegen des heißen Asphalts. Ich lächle. Endlich spüre ich wieder etwas, denke ich, während ich zum Telefon renne. „Verbindem Sie mich bitte mit dem Glück."
„Tut mir leid, aber Steve Irwin ist gerade in einer Besprechung", ist die lachende Antwort der Eidechse am anderen Ende der Leitung. „Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie weiterhelfen?"
Ich nicke. „Sie können mir einen Flug zu anderen Seite buchen."
„Für wann?"
„Für jetzt! Wie viel macht das?"
„Einen Handschlag."
Wir lächeln beide. Ich sehe es nicht, ich spüre es.
Schnitt. Ich bin auf der anderen Seite. Bunte Farben und Formen und da ist er. Mein namenloser Held. Lange Haare und ein noch längerer Bart. „Du hättest dich ja wenigstens Mal rasieren können", lache ich. Er lächelt, seine Augen leuchten, fast wie damals. Er nimmt meine Hand und in mir erwacht etwas. Etwas lang verschollen geglaubtes. Es ist Freiheit und, und noch etwas anderes. Ich übergebe mich. Es war der Jetlag...
Ich werde krank und er hält meine Haare während ich über der Kloschüssel hänge. Ich habe es wieder getan. Ich habe mich verliebt.
Written by TimeandSpineless
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