1 - nicholas

Ich hatte mir immer gewünscht, ein Geschisterkind zu haben. Jemand, der immer da war, wenn deine Eltern mal nicht zuhause waren. Eine Person, mit der man sich austauschen konnte. Welche du dein gesamtes Leben kennst.

Das alles änderte sich schlagartig, als ich Noah kennenlernte. Und dazu seinen Zwillingsbruder Nicholas.

Nicholas war ein Arsch. Das sah man ihm schon von außen hin an. Diese Kaugummizigaretten schon ab der 3. Klasse andauernd im Mund, während Noah und ich Sandburgen gebaut hatten. Bis Nicholas zu uns rüber kam und meine umstieß.

Ab diesem Zeitpunkt wollte ich kein Geschwisterkind mehr haben. Vorallem keinen Zwilling. Nicholas war die absoulute Hölle.

Meine nächsten Jahre - von der 3. bis jetzt auch noch - verbrachte ich fast wöchentlich bei Noah. Meine Eltern arbeiteten sehr oft weg von Zuhause, meine damalige Nanny langweilte mich nach einer Weile. Also ging ich zu Noah. Und Nicholas.

Ihre Eltern mussten uns fast jedes Mal auseinander bringen. Er zog mir an den Haaren, beleidigte mich als hässliches Entlein und das bloß, da ich damals eine Brille getragen hatte. Nun hatte ich auf Kontaktlinsen gewechselt.

Seitdem hasste ich Nicholas. Ich verabscheue ihn mit meiner gesamten Seele.

»Hallooo, Erde an Bella!« Noah schnipste vor meiner Nase herum. Verwirrt sah ich ihn an. »Sorry?«

»Meine Güte, hast du mir überhaupt zugehört?«, er stieß einen tiefen Seufzer aus. Ich zuckte entschuldigend mit den Schultern.

»Ich hatte gefragt, ob wir heute vielleicht uns treffen um für das Geschichts Referat. Wäre schon etwas wichtig.«

Ich sah ihn erschrocken an. »Scheiße, die hatte ich ja komplett vergessen! Wo wollen wir uns treffen? Bei dir oder bei mir?« Er lächelte schief.

»Können wir zu dir gehen? Nicholas ist zurzeit etwas... empfindlich. Seine Freundin hat mit ihm Schluss gemacht, bla bla bla, großes Drama. Er ist so schon schlecht gelaunt und wenn du zu uns kommst-«

»Jaja, ich hab ja schon verstanden.« Ich rollte mit den Augen und schulterte meinen Schulranzen über. »Dann lass uns bei mir treffen. Aber beschwer dich nicht über Mona. Sie ist wieder bei uns, versucht auf mich aufzupassen.« Mona war meine Nanny.

»Immer noch? Bist du nicht etwas zu alt für eine Nanny?« Belustigt hob er eine Augenbraue und schulterte ebenfalls seinen Rucksack über.

Ich starrte ihn böse an. »Sag das mal meinen Eltern.« Er stieß ein Lachen aus und wir beide liefen Arm in Arm in unsere nächste Unterrichtsstunde.

Leider war meine nächste Unterrichtsstunde nichts anderes als Englisch. Und in Englisch sah ich meinen Erzfeind wieder. Nicholas.

Ich verabschiedete mich von Noah, welcher leider nun ein anderes Fach hatte als ich. Dann seufzte ich und begab mich in das Klassenzimmer.

Der Raum war erst leicht gefüllt. Drei Tische waren erst besetzt, auf welchen sich die Leute leise unterhielten. Ich ging zu meinem Platz. Nicholas war zum Glück noch nicht da.

Schnell packte ich meine Sachen aus und starrte in die Leere. Der Gong läutete und das Klassenzimmer füllte sich. Einer der Personen war Nicholas.

Beim Vorbeilaufen starrte er mich an. Es war aber kein angenehmes Starren. Eins, welches man in Liebesbüchern lesen würde. Nein. Es war ein hasserfülltes Starren, eins welches mich vor hatte zu töten. Ich starrte zurück.

Er flüsterte etwas in das Ohr seines Klassenkamerades, welcher ebenfalls zu mir starrte. Erneut, wie auch nicht anders erwartet, war dieses Starren ebenfalls nicht angenehm.

Ich wandte meinen Blick ab und sah zur Tafel. Ich wusste nicht, was ich jemals zu Nicholas getan hatte, sodass ich das verdient hatte. Ich meine, wir hatten schon immer diese Streitereien, aber ich wusste nie womit es angefangen hatte. Nur, dass es da war. Und wie es da war!

Der Lehrer betrat nun ebenfalls den Raum und fing mit seinem Unterricht an. Nicholas hatte sich schon hingesetzt. Auf seinen Platz, genau hinter mir.

Keine fünf Minuten nach Start der Unterrichtsstunde spürte ich auch schon Papierschnipsel, welche in meine Haare geworfen wurden. Zischend zog ich sie heraus und legte sie auf meinen Tisch ab.

Ich versuchte es zu ignorieren. Doch nach einer Weile wurde es mir zu viel und ich drehte mich vor Wut um.

»Kannst du das bitte unterlassen?«, zischte ich und starrte in die braunen Augen von meinem Feind. Dieser grinste nur schief und knüllte einen weiteren Schnipsel zusammen, um ihn mir genau ins Gesicht zu schmeißen.

»Sag mal, gehts noch?!« Ich drehte mich um, zeriss ebenfalls ein Blatt Papier und knüllte es so zusammen, dass es größer war als seine Schnipsel. Dann drehte ich mich erneut zu ihm um und schmiss es ebenfalls direkt in sein Gesicht.

»Schlampe«, zischte er und ich funkelte ihn nur böse an.

»Ms Maystream und Mr Bianchi, führen sie ihre Späße außerhalb meines Unterrichts durch!«, riss mich die Stimme meines Lehrers aus dem Starren. Erschrocken drehte ich mich wieder nach vorne und bemerkte, dass nun jeder aus dem Kurs uns anstarrte. Na danke.

Ich nickte leicht und der Lehrer fuhr mit dem Unterricht fort. Bis zum Ende der Stunde bekam ich keine Papierschnipsel mehr ins Haar.

Der Gong beendete den Unterricht, und jeder packte so schnell er konnte seine Sachen zusammen. Ich ließ mir etwas Zeit. Ich wollte nicht als Erste den Raum verlassen.

Ich hörte, wie Nicholas ebenfalls hinter mir zusammenpackte. Dann nahm ich meinen Ranzen und verließ den Raum. Nicholas war noch drinnen.

Ich lief jedoch nicht weit und blieb neben der Tür stehen. Als Nicholas dann endlich herauskam, trat ich ihm mit voller Wucht auf den Fuß. Ich streckte den Mittelfinger aus. Dann lief ich weg. Ich hörte noch seine bedrohlichen Schimpfe, doch ich achtete nicht mehr darauf.

Fick dich, Nicholas Bianchi.

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hehehe, na hallo, wen haben wir denn da?

erstmal danke fürs lesen des ersten Kapitels :) die geschichte wird etwas anders als bryan, aber ich hoffe dass sie euch ebenfalls gefallen wird. ich hoffe ihr habt noch einen wunderschönen tag<3

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