Kapitel 7

Obwohl es mir nicht gefiel, musste ich den anderen in den Wald folgen. Aragorn ging vor und folgte den Spuren der Hobbits. Inzwischen wussten wir, dass sie verfolgt worden sind und von wem fanden wir kurz darauf auch heraus. Ein toter Uruk lag auf dem Waldboden. Allerdings war von den Hobbits nichts zu sehen, weshalb wir noch tiefer in den Wald liefen. Wir liefen schon ein ganze Stück und der Zwerg begann sich über die Bäume lustig zu machen, was diese allerdings nicht so lustig fanden und zu grummeln anfingen. Mir waren diese nicht ganz geheuer. Ich wusste, dass sie reden konnten und Aragorn wies Gimli darauf hin, dass er seine Axt zügeln solle. "Der weiße Zauberer.", sagte Legolas plötzlich. Ich wusste, dass es Saruman sein würde, weshalb ich keinen Dolch zog, aber Gimli hob seine Axt wieder an, Aragorn griff sein Schwert und Legolas spannte seinen Bogen. "Wir dürfen ihn nicht zu Wort kommen lassen, sonst blendet uns sein Zauber.", sagte Aragorn leise. Dann drehten sich alle um und Legolas schoss seinen Pfeil auf den Zauberer, aber dieser wehrte ihn ab und Aragorns Schwert wurde so heißt, dass er es loslassen musste und auch Gimlis Axt wurde abgewehrt. "Ihr verfolgt die Spuren zweier junger Hobbits", sagte nun der weiße Zauberer in ein so helles Licht getaucht, dass man ihn nicht erkennen konnte. "Wo sind sie!?", schrie Aragorn. "Sie sind hier durchgekommen.", sagte der Zauberer und er hörte sich auf einmal nicht mehr wie Saruman an, "Vorgestern. Sie trafen jemanden den sie nicht erwarteten. Tröstet euch das?" Aragorn sah fassungslos zu ihm und auch ich war ziemlich verwirrt. "Wer seid ihr?", fragte Aragorn ihn und nun wollte ich auch wissen, wer diese Gestalt war. "Zeigt euch!", forderte nun Aragorn und der Zauberer gehorchte, allerdings war ich mehr als geschockt, als ich ihn sah. Es war Gandalf. Nur Gandalf war nicht mehr Gandalf der Graue, sondern Gandalf der Weiße. Das durfte nicht wahr sein. "Das ist unmöglich", sagte Aragorn und er hatte Recht. Wie konnte Gandalf wieder am Leben sein? Er war gefallen! Legolas und Gimli knieten vor ihm nieder, aber ich blieb nur fassungslos stehen. Er konnte nicht leben. Ich hatte doch gesehen, wie er in die Tiefe gefallen war. "Du bist gefallen", sagte Aragorn. "Durch Feuer und Wasser. Vom tiefsten Verlies bis zum höchsten Gipfel kämpfte ich gegen den Balrog von Morgoth. Bis ich zuletzt meinen Feind nieder warf und seine Hülle gegen die Seite des Berges schmetterte. Dann umfing mich Dunkelheit und ich irrte umher ohne Gedanken und Zeitgefühl. Über mir zogen die Sterne dahin und jeder Tag war so lang, wie ein Lebensalter auf der Erde. Doch es war nicht das Ende, denn Leben rührte sich wieder in mir...Ich wurde zurückgeschickt, bis meine Aufgabe erfüllt ist." "Gandalf...", flüsterte Aragorn und kam auf ihn zu. "Gandalf...so hat man mich früher genannt...", stellte Gandalf fest, "...Gandalf der Graue, das war mein Name". "Gandalf", stimmte Gimli ihm zu. "Ich bin Gandalf der Weiße. Und ich kehre zurück zu euch, am Wendepunkt der Gezeiten", beendete Gandalf seine lange Erklärung. Ich war nicht wirklich froh dass der Zauberer und die Hobbits noch lebten, doch die Anderen schienen sich sehr darüber zu freuen. Ich hatte nicht wirklich Zeit weiter zu überlegen, warum der Zauberer zurück gekommen war, denn wir verließen schon wieder den Wald und kamen wieder bei unseren zwei Pferden an, die wir von den Rohirrim bekommen hatten. Wir waren nun fünf Personen, eigentlich ja nur viereinhalb da der Zwerg nur als halbe Portion durchging, und hatten nur zwei Pferde. Aber der Zauberer wusste sich zu helfen uns pfiff zweimal laut durch die Zähne. Dann tauchte nach ein paar Sekunden ein schneeweißes Pferd auf. Es sah sehr elegant aus und seine Mähne schien fast schon Silbern zu schimmern. "Das ist eines der Mearas", sagte Legolas. "Schattenfell", sagte Gandalf als das Pferd bei uns ankam und vor Gandalf stehen blieb, "Er ist der Herr aller Pferde und er ist mir ein treuer Gefährte durch viele Gefahren." Dann stiegen alle wieder auf die Pferde und ich saß wieder hinter Legolas. Ich mochte es nicht, schon wieder im Sattel sitzen zu müssen, denn ich wusste, dass der Elb es lustig fand, dass ich mich nicht auf dem Rücken eines Pferdes halten konnte. Aber es blieb mir keine andere Wahl, denn mich zu verwandeln würde mich verraten. Und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich wieder an dem Elben festzuhalten und zu versuchen nicht vom Pferd zu rutschen. Die Pferde liefen schnell und lang, sogar noch schneller als wir zu den verbrannten Orks geritten waren. Ich war sehr froh, als ich Rohan in einiger Entfernung sah und Legolas endlich den Schimmel durch parierte. Er sah mich über die Schulter an und ich konnte ein Grinsen in seinem Gesicht erkennen, was mir überhaupt nicht gefiel, weshalb ich nur stur geradeaus sah. Er stupste mich an und ich verlor das Gleichgewicht. Fast wäre ich vom Pferd gefallen, aber Legolas zog mich rechtzeitig wieder zu sich und ich klammerte mich an ihn. Am liebsten würde ich das Reiten verfluchen, denn ich kam mir schwach und hilflos vor, was gar nicht zu der Tochter eines Dunklen Herrschers passte. Schließlich kamen wir am Tor an und ritten hindurch. Die Menschen sahen uns alle ziemlich neugierig an, aber ich sah Trauer in ihren Augen. Wir ritten bis zu den Ställen, wo unsere Pferde in Boxen gebracht und versorgt wurden. Wir allerdings gingen zum Eingang des Königshauses, doch dann wurden wir von einigen Wachen aufgehalten, welche uns aufforderten unsere Waffen abzugeben. Dies gefiel mir gar nicht, doch schließlich gab ich, in dem wissen, dass ich noch ein kleines Messer gut versteckt bei mir trug, meine Waffen ab. Als die Wachen Gandalf seinen Stab abnehmen wollten, log dieser: "Ihr wollt doch einem armen Mann nicht seine Stütze nehmen" und stützte sich plötzlich auf seinen Stock. Am liebsten hätte ich geklatscht, aufgrund seines jämmerlichen Schauspiels. Die Wachen glaubten ihm allerdings und ließen uns vorbei. Ein Mensch mit schwarzem Haar flüsterte dem König zu, dass Gandalf immer Unglück bringen würde und nicht willkommen sei. Der König sah sehr alt aus und seine Augen waren glasig, so als ob seine Augen getrübt waren und er nicht bei klarem Verstand war. "Warum sollte ich euch Willkommen heißen Gandalf Sturmkrähe?", sagte dieser nun schwach. "Das ist eine durchaus berechtigte Frage, Herr und Gebieter.", sagte der schwarzhaarige Mann, der neben dem König saß, "Spät ist die Stunde in der dieser Zauberkünstler auf den Plan tritt. Latzpel sollte man ihn nennen!" Wir gingen weiter auf den König zu, aber ich sah, dass rechts von uns eine Gruppe von Menschen lief und uns missmutig beobachtete. "Schlechte Nachricht ist ein schlechter Gast!", sagte nun der Mann, der auf uns zugekommen war und nun vor uns stand. "Schweigt!", sagte Gandalf zu ihm, "Behaltet eure gespaltene Zunge hinter euren Zähnen! Ich bin nicht durch Feuer und Tod gegangen und wechsle jetzt verlogene Worte mit einem einfältigen Wurm!" Dann zog Gandalf seinen Stab. Der Mann der vor uns stand wich ängstlich zurück. "Seinen Stab!", schrie er, "Ich habe euch befohlen dem Zauberer seinen Stab abzunehmen." Sofort rannten die Menschen, die uns misstrauisch angesehen hatten auf uns zu. Ich zog mein Messer hervor und schlitzte damit einem der Männer einen großen, tiefen Schnitt in die Hand, da er mich packen wollte. Er schrie auf und wich vor mir zurück. Gandalf ging weiter auf den König zu während Legolas, Aragorn und Gimli die Männer verprügelten. Auch ich verteidigte mich mit meinem Messer und jeder, der mich angriff, hatte am Ende eine blutige Stelle am Körper. Schnell ließen sie von uns ab und keiner der um uns stehenden Wachen traute sich uns anzugreifen. Zudem vermutete ich das meine Augen wieder in dem stechenden Gelb- orange waren und kniff sie daher ein paar mal zusammen um wieder eine normale und natürliche Augenfarbe zu bekommen. "Hört mich an.", sagte Gandalf nun und hielt seine Hand und den Stab auf Theoden gerichtet, "Ich befreie euch von dem Zauber." Da fing der König an zu lachen, "Du besitzt keine Macht hier, Gandalf der Graue." Gandalf zog das graue Tuch von seinem Weißen Mantel und der König erschrak. Ich wusste, das Saruman Einfluss auf den König hatte und dessen Verstand vergiften hatten ließ, aber ich wollte mich dafür rächen, dass die Uruks mich töten wollten und ließ Gandalf machen. "Ich werde euch Saruman aussaugen wie Gift aus einer Wunde!", sagte Gandalf und hielt seinen Stab gegen den König. In dem Moment tauchte ein blondhaariges Mädchen auf. Als sie sah, dass Theoden zu leiden schien, wollte sie den weißen Zauberer aufhalten, doch Aragorn kam ihr zuvor und hielt sie fest. "Wenn ich gehe", sagte Saruman durch den König Rohans, "Dann stirbt Theoden!" "Du hast mich nicht getötet!", sagte Gandalf, "Du wirst ihn auch nicht töten." Saruman hatte zu kämpfen, die Macht über Theoden zu halten. "Rohan ist mein!", sagte er aber Gandalf drückte ihn mit der Kraft seines Stabes wieder zurück. In dem Moment sah er zu mir und war für einen kleinen Moment abgelenkt. Er sah geschockt aus und ich sah schnell zu Boden. Meine Augen mussten immer noch gelb-orange sein. Theoden sprang von seinem Thron und Gandalf stieß ihn wieder zurück und Saruman verlor die Kontrolle über den König. Ich wusste, das es Folgen für mich haben würde, da ich Gandalf nicht abgehalten hatte und Saruman mich wohl erkannt haben musste, denn meine Augen hatten den selben tödlichen Blick wie der meines Vaters. Er würde es meinem Vater erzählen und ich wusste nicht, wie ich es ihm hätte erklären sollen, weshalb ich nicht den Ringträger verfolgt habe. Der König schien wieder bei Sinnen zu sein und vom Geiste Sarumans befreit zu sein, denn plötzlich wirkte er viel jünger. Eine blonde Frau kam zu ihm gelaufen und umarmte ihn freudig. Sie hieß Eowyn, wie ich aus dem Gespräch der Beiden heraushören konnte. Schließlich fragte Theoden nach seinem Sohn Theodred und Eowyn teilte ihm unter Tränen mit, dass dieser im Kampf gestorben war. Theoden war sehr erschrocken, über diese Nachricht. Als erfuhr, dass Grima Schuld an seinem Leid trug, versuchte dieser zu fliehen. Als er es gerade nach draußen geschafft hatte, fiel er hin. Theoden der sein Schwert wieder hatte wollte Grima töten, doch Aragorn hielt ihn davon ab: "Lasst ihn gehen! Genug Blut ist schon wegen ihm vergossen worden!" Mich hätte es nicht gestört, wäre er getötet worden. Saruman brauchte ihn nicht, er war nur einer von vielen, die sich auf unsere Seite gestellt hatten. 

Hier kommt nun unserer siebtes Kapitel. Wir hoffen, dass es euch gefällt xD 

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