Kapitel 15
Ich wurde in eine Zelle gesperrt und verbrachte dort die Nacht. Die Wachen würdigten mich keines Blickes und ich saß im Heu das in der Zelle war und lehnte mich mit dem Kopf an die kahle Wand. Ich schloss meine Augen und blieb so einige Minuten sitzen. Plötzlich hörte ich wie die Wachen fort gingen und ich öffnete leicht ein Auge. Dort stand ein Elb und ich öffnete beide Augen. Es war Legolas, der mich ohne irgendeine Mimik ansah. Ich sah ihn nur fragend an. Für mich ergab es keinen Sinn auf unschuldig zu machen oder ihn überreden zu wollen, denn er würde mir sowieso nicht glauben. "Können wir reden?", fragte er mich und ich nickte stumm. "Warum?", fragte er mich und ich sah ihn fragend an. "Was?" "Warum hast du dich bei uns eingeschlichen?" "Die anderen haben es doch schon gesagt." "Ich will es aber von dir Wissen und es ist mir egal was die anderen sagen.", beharrte er. "Ich bin euch seit Moria gefolgt und wurde in Lóthlorien erwischt. Daher musste ich handeln und musste mich tarnen. Die Aufgabe war den Ring meinem Vater zu bringen. Ist es das was du wissen wolltest?", fragte ich ihn und sah ihn fragend an. Aber als ich in seine Augen sah, sah ich keinen Hass oder etwas der Art, sondern eher Trauer und Mitleid. "Es tut mir Leid, dass ich so viel falsches gesagt hab.", sagte er. Es hörte sich komisch an, aber ich wusste was er meinte und lächelte ihn dankbar an. "Ich muss mich eigentlich bei dir entschuldigen", gestand ich, "Ich hatte schon ein paar mal den Gedanken dich umzubringen." "Wie bitte!?", tat Legolas empört, grinste aber. "Du hast mir meinen Plan verdorben... mehrmals!", sagte ich lächelnd. "Ich bitte um Vergebung", sagte er und verbeugte sich leicht. Da musste ich lachen und er grinste auch. "Warum Legolas?", fragte ich ihn nach ein paar Minuten. "Was?", fragte er mich. "Warum bist du nach all dem so nett zu mir? Ich mein, ich bin die Tochter deines Feindes und für viel Leid verantwortlich." Er schien zu überlegen und setzte sich währenddessen neben mich ins Heu. Nur noch die Gitterstäbe waren zwischen uns. "Ich denke das du nie wirklich eine Wahl hattest. Ich mein du wurdest so erzogen und du kanntest nichts anderes." Ich nickte leicht und seine Worte gaben mir Wärme. "Erzähl mir mehr von deiner Kindheit.", sagte Legolas nun und schien wirklich interessiert. "Meine Mutter war eine Waldelbin und verliebte sich in meinen Vater, oh Wunder. Sie starb bei meiner Geburt und mein Vater zog mich alleine auf. Ich tötete viele Orks als ich klein war. Meine Augenfarbe hab ich von meiner Mutter, aber sie wechseln oft die Farbe und zeigen eine Art Ebenbild von denen meines Vaters... nur nicht so schlimm. Er kann ganz nett sein... manchmal. Ich kann auch meine Gestalt wechseln, was ich von meinem Vater geerbt habe, weil er sehr mächtig ist und etwas seiner Kraft mir gab. Allerdings schwächt dies mich enorm und ich muss mich mehrere Stunden ausruhen. So konnte ich euch auch in Moria ungesehen folgen. Ich verließ Barad-Dur nie in meiner echten Gestalt. Manchmal als Mensch, manchmal als Tier. Ich ritt dann in der Nacht mit einer Truppe von Orks nach Mittelerde und überfiel Dörfer und tötete viele Menschen... . Es hat mir Spaß gemacht Legolas... ." Ich hatte mittlerweile Tränen in den Augen und sah nun zu ihm auf. Er sah mich mitleidig an und nahm meine Hand. "Ich will dieses Leben nicht mehr", sagte ich zu ihm, "Ich will normal leben. Wie du... wie die Halblinge... Sie waren in Moria so sorgenfrei und Pip ist es zum Teil immer noch... ." Legolas löste seine Hand von meiner und strich mit der Hand eine der Tränen weg, die über mein Gesicht liefen. "Ilya alya", sagte er zu mir und ich wusste nicht was es bedeutete, aber es hörte sich schön an. Ich lehnte meine Stirn an die Stäbe und Tränen liefen über mein Gesicht. Legolas saß auf der anderen Seite des Gitters. Und nach einiger Zeit legte auch er seine Stirn an die Gitterstäbe und nahm meine Hände. So saßen wir einige Zeit da und keiner sagte ein Wort. Natürlich könnte ich mich einfach in ein Tier verwandeln und durch die Stäbe schlüpfen und dann als Vogel wegfliegen aber ich wollte für meine Fehler bezahlen. Die Fehler die mein Vater mir eingebrockt hatte wollte ich büßen. Ich verdiente es und ich hatte Angst vor ihnen aber wenn ich jetzt davonlaufen würde, würde ich auf ewig weglaufen müssen. Irgendwann legte ich meinen Kopf ins Stroh und hielt Legolas seine Hand fest. "Ich mag dich Legolas", sagte ich leise, "Sogar sehr. Du bist der einzige der mich nicht verurteilt obwohl du es solltest." Er antwortete mir, aber ich verstand es nicht mehr, denn meine Augen fielen zu und ich gelangte in das Reich der Träume.
So, hier kommt bereits das dritte Kapitel heute. Wir sin gerade irgendwie voll produktiv HAHA xD. Wir hoffen es gefällt euch.
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