The refugee|04

|The refugee, 947 Wörter|

Der Rest der Ferien war vergleichsweise langweilig. In der noch immer starken Hitze, standen wir nun vor dem Pfeiler, welcher zum Hogwartsexpress führte und warteten. Warteten darauf, dass es endlich einen Moment gab, in dem die alte Frau nicht mehr zu uns sah.

Ich hatte Draco und Quinn nicht davon erzählt, dass ich diese Frau kannte. Bereits letztes Jahr, hatte sie mir die Reise nach Hogwarts schwer gemacht. Bereits letztes Jahr, hatte sie mich beobachtet und angesprochen. Mich gefragt, wo meine beiden Freunde waren. Weshalb war sie dieses Jahr wieder hier? Weshalb beobachtete sie mich wieder?

Wie wahrscheinlich war es, dass sie jedes Jahr am 1. September zur gleichen Uhrzeit an der gleiche Stelle stand und in diese Richtung starrte? Ihre grauen Haare fielen in leichten Wellen über ihre Schultern und ihr Gesicht hatte ein Netz aus Falten. Selbst ihre Kleidung sah aus wie die, die man sich für eine alte Frau vorstellte. Ein Blümchenkleid, welches wie eine Tonne an ihr herab hing.

Nur ihre Augen, welche ein stechendes blau hatten, stachen heraus. Sie hatten Ähnlichkeiten mit denen von Albus Dumbledore, doch dieser würde uns niemals so anstarren.

Erst nach vielleicht fünf Minuten, kam ein lauter Pfiff und die Frau sah in eine andere Richtung. Diesen Moment nahmen wir, um uns so schnell wie möglich aus dem Acker zu machen. So rannten wir alle gleichzeitig los und schafften es mir mit Mühe und Not jeder auf das Gleis zu kommen.

"Was war an dieser Frau falsch?"
"Habt ihr ihre Augen gesehen?"
Benommen hörte ich dem Gespräch der beiden Jungs zu. Noch immer starrte ich an den Fleck, an dem wir durch die Wand geprettert waren. Nur irgendwie, konnte ich mich von der Wand losreißen und auf die Beiden anderen gucken, welche sich gerade umsahen.

Das Gleis war voller Kinder und ihren Eltern, welche sich von ihnen verabschieden wollten. Mit meinen Augen suchte ich das Gleis nach Ashley und Faey ab, welche sich mit mir den Schlafsaal teilten. Mit Glück, fand ich sie nicht weit von mir. Bei ihnen standen auch Pansy, Sam und Cat. Auch diese waren in unserem Schlafsaal und wir verstanden und gut. Schnell verabschiedete ich mich von den Jungs und lief zu den anderen Mädchen.

Cat war die erste, die mich erkannte. Schnell winkte sie mir zu und bald schon, taten es die anderen Mädchen ihr gleich. Nachdem ich mich durch die Menschenmenge gedrängt hatte, stand ich neben ihnen und wurde stürmisch begrüßt. Auch von Pansy, mit der ich im letzten Jahr Frieden geschlossen hatte. Vorher mochten wir uns nicht, was allerdings an vielen Missverständnissen lag.

Zusammen suchten wir uns ein Abteil und setzten uns auf die weichen Sitze.
"Habt ihr auch davon gehört?" Wie immer fing Ashley gleich damit an, ein Gespräch einzuleiten.
"Wovon?" Cat, welche ebenso wie ich ihren Kopf gegen das Fenster gelegt hatte, sah auf.
"Von Sirius Black."
"Wer hat denn von dem noch nie etwas gehört? Es statt doch jetzt immer ganz groß im Tagespropheten." Interessiert blickte ich Faey an, welche sich ebenfalls in das Gespräch ein Gemisch hatte.
"Was steht im Propheten?" Was sollte denn schon über ihn stehen? Sirius Black, der Bruder meines Vaters, war von einigen Jahren nach Askaban gekommen. Man hatte ihn wegen Massenmordes eingesperrt und mehr als dies hatte ich nie gehört.

"Was mit ihm ist? Das hat man doch gehört. Und vor allem du..."
"Was ist denn jetzt mit ihm? Kann mir das bitte mal jemand erklären?"
"Er ist aus Askaban geflohen. Meine Mutter sagt, dass er es getan hat, um Potter zu töten. Du weist doch, weshalb er in Askaban war...oder?" Ich nickte. Konnte das sein? Konnte es sein, dass jemand aus Askaban ausgebrochen war?

Noch immer redeten meine Freundinnen. Immer mehr dämmerte ich weg, bis ich wohl ganz einschlief.
Ich wachte durch eine unglaubliche Kälte auf, welche sie in meine Knochen schlich. Auch die Anderen zitterten und hatten sie die Mängel fest um den Körper geschlungen. Durch die Dunkelheit konnte ich gerade mal die Silhouetten der anderen sehen. So erkannte ich auch, dass Quinn und Draco ebenfalls bei uns im Abteil waren, doch auch sie waren still und zitterten. Ebenfalls bemerkte ich erst heimlich spät, dass der Zug stehen geblieben war. Wir bewegten uns kein Stück mehr voran. Durch die Scheiben konnte ich nicht erkennen wo wir waren, denn diese waren komplett zugeeist. Ebenso wie Faeys Flasche, welche vor uns auf dem Tisch stand.

Doch wie konnte es Anfang September so kalt sein? So kalt sein, dass alles zufror und man selbst sich vor Kälte nicht mehr bewegen konnte?

Langsam schon sich die Tür unseres Abteils auf. Doch nicht von einer gewöhnlichen Hand, nein. Es war eine schwarze unmenschliche. Eine Hand, wie sie in jedem Märchen mit gruseligen Gestalten vor kamen. Die Hand gehörte einem Dementor.

Immer größer würde der Abstand zwischen Tür und Rahmen und immer deutlicher konnte man das schwarze Wesen erkennen. Doch auch meine Gefühle veränderten sich. Immer trauriger wurden meine Gedanken. Ich dachte daran, wie unsere Katze gestorben war, daran wie ich in den Erinnerungen Snapes war. Wie traurig mein Vater zu seinem Bruder geschaut hatte. Ich dachte daran, wie ich mich furchtbar mit Draco gestritten hatte. Doch immer wieder schlich sich das Bild eines Mädchens in meinen Kopf.

Das Mädchen war etwa ein Jahre alt und hatte ebensolche Haare wie ich. Doch ihre Augen waren von leuchtendem Blau und ihr Gesicht war runder. Dies konnte auch an ihrem kindlichen Alter liegen.
Liebevoll sah dieses Mädchen hoch, zu einem höchstens ein Jahr älteren Mädchen. Doch dieses beachtete die Andere gar nicht, denn sie sah nur in die Ferne. Da wurde mir klar, dass dies eine Erinnerung von mir als Kind sein musste.


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