Hila|07
|Hila, 1127 Wörter|
Vorsichtig schlug ich die Augen auf. Doch beinahe sofort machte ich sie wieder zu, da sie zu sehr brannten. Mein ganzer Körper zitterte und mir war viel zu heiß. Dazu tat mir jeder Knochen einzeln weh und auch mein Magen spielt er verrückt, obwohl ich bereits seit über einer Woche fast nichts zu mir genommen hatte.
Benommen schlug ich meine Augen wieder auf und bemühte mich, sie dieses mal so zu lassen. Wie lange lag ich bereits hier? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass die anderen bereits wieder Unterricht hatten. Wie gerne würde ich nun mit einem von ihnen tauschen? Wie gerne würde ich nun mit ihnen auf den harten Bänken sitzen und langweilen?
Wie gerne würde ich meine Freunde nur wiedersehen?
Doch sie durften mich nicht besuchen, da man nicht wusste, ob das, was ich hatte ansteckend war. Eigentlich wusste man gar nichts über darüber, was mit mir los war. Jeden Tag, seit dem ich hier nun schon lag, kamen die verschiedensten Ärzte und untersuchten mich. Doch keiner stellte etwas fest und so, konnte man uns auch keine bestimmten Heilmittel geben. Besser war es nicht geworden, wenn schon schlimmer.
Auch die Einsamkeit machte mir zu schaffen. Der einzige ungefähr gleichaltrige Mensch in meiner Umgebung war Hila, Lunas Freundin. Doch weder wollte, noch konnte ich ordentlich mit ihr reden. Sprechend war viel zu anstrengend für mich und sicher auch für sie, da sie anscheinend das Gleiche hatte wie ich. Doch wir Beiden waren die Einzigen Kranken. Bei keinem anderen Schüler waren die Symptome aufgetreten. Alle Schüler, die in dieser Zeit krank oder verletzt waren, wurden in einen anderen Raum gebracht und so schnell wie möglich von Madam Pomfrey gepflegt.
drehte ich meinen Kopf zur Seite. Auf dem kleinen Tischchen neben mir standen viele Süßigkeiten, die meine Freunde mir geschickt hatten.
Auch eine Karte stand da. Diese war eindeutig von Joey gezeichnet. Auf ihr waren die Jungs und die Mädchen aus Slytherin abgebildet, welche in meinem Alter waren. Auf Joeys Arm, hockte Ella. Wie ich mein kleines Kaninchen vermisste, wie gerne ich sie doch in meine Arme nehmen würde. Doch ich war froh zu sehen, dass es ihr gut ging und das man sich um sie sorgte.
"Guten Morgen Miss Black. Wie geht es ihnen heute?" Ich hatte nicht bemerkt, dass Madam Pomfrey hereingekommen war. Wie jedes mal, hatte sie einen weißen Schutzkittel und eine Atemmaske. Durch diese klar es jedes mal merkwürdig, wenn sie sprach, doch inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt. Ich beantwortete ihr Frage nicht. Erstens konnte ich nicht gut sprechen und zweitens war es eh klar. Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie mich. Dann zog sie eine Spritze aus ihrer Tasche. "Ich werde dir nochmal ein Beruhigungs und Schmerzmittel geben." Vor einer Woche fand ich diese Spritzen noch gruselig. Ich fand es schrecklich, wenn sie durch meine Haut stachen. Doch nach der Zeit, empfand ich überhaupt nichts mehr. Ich spürte es fast nicht, als sie die dünne Spitze in meinem Arm hinein bohrte. "Wenn das mit euch nicht besser wird, werdet ihr in das St. Mungo eingereicht. Vielleicht kann man euch dort besser helfen, als hier." Auch diese Nachricht erschreckte mich nicht zu Tode. Bereits vor einiger Zeit hatte ich es aufgegeben zu hoffen, dass uns hier noch gehören werden konnte.
Gerade so bemerkte ich, wie die Heilerin zu Hila lief. Auch sie antwortete ihr anscheinend nicht auf die Frage und sie interessierte sich ebenso wenig für die Spritze, wie ich.
Bald schon wirkte das starke Beruhigungsmittel und meine Augen fielen wieder zu.
"Sie haben wohl einen schlimmen Infekt. Allerdings wurde dieser erst sehr selten diagnostiziert. Bereits seit 100 Jahren hatten wir niemanden mehr mit diesem. Nicht viele Menschen sind dafür Anfällig. Da ist es schon ein Wunder, dass Sie beide ihn haben." Ein sehr großer Arzt saß an meinem Bett und redete auf mich ein. Vorher hatte er es bereits Hila erklärt.
"Wie heißt er? Und wie kann man ihn bekämpfen?" Inzwischen hatte ich so gar keine Lust mehr auf die Schmerzen. Ich wollte nur noch eins; so schnell wie möglich gesund werden. Einfach raus kommen und meine Freunde zu sehen, mit ihnen zu lernen.
"Es gibt einen Zaubertrank dagegen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir ihn fertig gestellt haben. Wenn und eben dies gelungen ist, werden Sie in binnen von zwei Tagen geheilt sein." Die tiefe Stimme des Arztes und die Nachricht beruhigten mich. So kam mir auch eine neue Idee:"Aber wenn die Krankheit so wenige Menschen anstecken kann...Weshalb können unsere Freunde dann nicht kommen?" Lächelnd sah der Mann mich an. "Ich werde sehen, was sich machen lässt."
Tatsächlich dürften sowohl meine, als auch Hilas Freunde uns besuchen kommen. Bereits am nächsten Tag standen Quinn und Draco ab meinem Bett und sahen mich an. "Wie geht es dir?" Besorgt setzte sich Quinn an mein Bett, während Draco mein Essen anstarrte. "Nimm dir was...-" Belustigt blickte ich den Blonden an. "...Naja...wenn man davon absieht, dass mir alles wehtut und ich nichts essen kann, geht es mir blendend." Beantwortete ich Quinns Frage. "Wie geht es euch denn?" "Nun...super, davon abgesehen, dass wir uns Sorgen um dich machen. Madam Pomfrey hat uns allerdings gesagt, dass es euch bald wieder besser geht." Noch nie hatte Quinn so besorgt geklungen.
Unter seinen Augen waren tiefe Ringe zu sehen und er war bleicher als Draco. Seine sonst so leuchtenden Augen waren matt. Insgesamt sah er sehr mitgenommen aus.
"Keine Sorge. Mir geht es bald wieder gut." Meinte ich so ruhig wie ich konnte.
"Ich hoffe es auch. Naja...wir müssen los. Madam Pomfrey hat nur eine Stunde Besucherzeit pro Tag gegeben und die anderen bringen uns um, wenn wir alle Zeit für uns beanspruchen." Tapfer lächelte er mich an und strich mir über den Kopf. "Bis bald." Meinte auch Draco. Ich hätte es schöner gefunden, wären die Beiden die ganze Zeit geblieben. Doch auch freute ich mich auf die anderen.
Sobald sie aus der Tür gegangen waren, traten Ashley, Faey und Pansy ein. Aufgeregt redeten sie mit einander, doch als sie mich erblickten lächelten sie und kamen näher. Wieder musste ich die gleichen Fragen beantworten.
Die nächsten zwei Wochen wurde ich jeden Tag von Freunden besucht. Joey brachte noch mehr gezeichnete Bilder von Ella mit und Blaise hatte gefühlt 1000 Tafeln Schokolade mitgebracht. Auch Cat und Sam kamen und erzählten mir alles mögliche.
Doch zwischendurch war ich immer wieder allein. Auch, wenn die Anderen inzwischen zwei Stunden am Tag kamen, so waren es noch immer viel zu viele Stunden ohne meine Freunde.
Mit Hila hatte ich erst zwei Mal oder so gesprochen, doch sie antwortete nie wirklich und wenn, dann verschleiert und so, als würde sie die ganze Zeit etwas sagen, das sie nicht sagen konnte oder durfte.
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Ich aktualisiere auch mal wieder!
Ich fände es echt lieb, wenn ihr mal Kommentare schreiben würdet, damit ich weiß, wie ihr es findet! Gerne auch Kritik oder Verbesserungsvorschläge!
Ciao
Lia💜
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