Kapitel 41
Kapitel 41
Lounis
Das durfte doch echt nicht wahr sein! Wir waren bisher gekommen, wir waren in den Tops. Und jetzt waren wir gleich tot! Kaum hatten wir alle das Tor passiert, war klar geworden, dass wir es noch lange nicht geschafft hatten, man hatte auf uns gewartet und uns eine Falle gestellt. Alle waren verstreut, ich konnte Elena sehen, Lucky. Die erste Explosion klang mir noch in den Ohren nach. Alles fühlte sich taub und kalt an, die Waffe in meiner Hand, der Staub und der Schmutz an meinem Körper. Ich stolperte, fiel hin. Sofort war ich wieder auf den Beinen, meine Hände waren blutig. Mein Blut, ich hatte sie mir auf dem Boden aufgeschlagen. Benommen taumelte ich an den Rand des Schlachtfeldes. Wir befanden uns auf einem Turm, oder einer Plattform, eine Brücke verband sie mit einer weiteren Fläche, die sich zwischen den Häusern verlief. Panisch blickte ich mich um. Es brannte, Staub und Rauch vernebelte mir die Sicht. Ich konnte kaum jemanden erkennen. Plötzlich waren Lucky, Aiden, Elena und Filiz bei mir. „Wir müssen weiter, kommt schon!" Elena packte mich an der Hand. „Die anderen halten uns den Rücken frei, los jetzt!" Aiden drängte uns in Richtung Brücke. Ich wollte protestieren, aber ich wusste, es hatte keinen sinn. Wir mussten durchkommen. Plötzlich tauchte vor uns ein riesiger Roboter auf, wie aus dem Boden gewachsen. Er versperrte uns den Weg zur Brücke „Fuck, nein!" Lucky schien mehr zu wissen als wir. „Was ist?" Aiden zog uns hinter ein paar Trümmer. „Das ist Tino!" „wer ist Tino!" schrie ich. „Was macht der hier, das ist ein Roboter!" Filiz schien Tino zu kennen. „das ist ne Rüstung!" Lucky warf einen Blick über die Trümmer. „und er bewacht die Brücke, wir kommen da nicht durch, zumindest ich und Filiz nicht!" „er wird es auf uns abgesehen haben." Ergänzte Filiz. „Er wird nicht damit rechnen, dass wir etwas so Verzweifeltes machen, wie einfach auf ihn zu laufen. Das ist unsere beste Chance!" ich stand auf. Für mich stand der Entschluss schon fest. „Das ist zu riskant!" Lucky knallte eine Drohne ab, die drohend auf uns zu kam. „das war keine Frage!" gab ich wütend zurück. „Wir machen das so, oder gar nicht!" sie starrte mich kurz an, in ihren Augen schimmerte etwas, was ich nicht richtig deuten konnte, vielleicht Angst, oder Wut. „Okay. Dann. Los."
Auf mein Zeichen stürmten wir alle, das hieß alle, die nicht in andere Kämpfe verwickelt waren los, auf den Typ mit der Rüstung zu. Kurz zögerte dieser, scheinbar überwältigt von unserer dummen Verzweiflung und unsicher, um wen er sich zuerst kümmern sollte, dann wand er sich blitzschnell Filiz zu. Die Bewegungen waren trotz der Ungeheueren Größe der Rüstung geschmeidig und schnell, Filiz schaffte es grade so dem schwingenden arm auszuweichen. Lucky wagte einen Vorstoß. Sie sprintet unvermittelt los und dann viel zu nah an unserem Gegner vorbei nach hinten. Einer der schwingenden arme traf sie und schleuderte sie weg. Ein paar Meter weiter knallte sie auf die Brücke und bleib unbeweglich liegen. Ich schrie auf, kurz schien alles über mir zusammen zu brechen. Dann fing ich mich wieder. Nicht jetzt. Einfach weiter, es würde ihr gut gehen. Plötzlich sprang Aiden auf das Schulterteil der Rüstung und zog sich hoch. Oben versuchte er den Helm herunterzureißen. Ich beschloss ihm zu helfen. Das Rüstungsmonster geriet ins Wanken, als ich mich ebenfalls an seinem Arm festhielt und mich nach oben zog. Er taumelte. Für einen kurzen Moment glitt mein Blick über das Schlachtfeld. Mehrere reglose Körper, die meinen Blick auf sich zogen, die Gesichter verschwammen vor meinen Augen, ich konnte nicht erkennen, wer es war. der rauch der kleinen Brände, die sich überall ausbreitete brannte in meinen Augen. Über einem der Körper kniete jemand, ich war mir fast sicher das es Miko war. ich spürte den Körper unter meinen Füßen erzittern und riss meinen Blick von all dem los. Aiden drosch inzwischen ziel los auf das Visier ein, ich war mir nicht sicher, ob er das mit seiner Schwester gesehen hatte. ich merkte relativ schnell, dass die Panzerung zu dick war, um irgendwas ausrichten zu können. Es schien keine Schwachstelle zu geben. Plötzlich krachte etwas, bewundernswert, dass ich es durch den lärm überhaupt hören konnte. offenbar war der Rüstungstyp über etwas gestolpert, jetzt kippte er jedenfalls rückwärts. Beim Aufprall auf die Brücke wurde ich weggeschleudert. Als ich hart mit dem Rücken aufschlug wurde alle Luft aus meinem Körper gepresst. Als ich realisierte, was für ein Glück ich gehabt hatte weggeschleudert worden zu sein und ich mich wieder bewegen konnte war es schon längst zu spät. Die Brücke brach unter dem Gewicht der Rüstung zusammen, sie viel bestimmt zehn, fünfzehn Meter nach unten und mit ihr Aiden, der nur wenig neben dem Angreifer aufgekommen war. hastig kroch ich von der Kante weg. Auf der anderen Seite sah ich Elena und Filiz erschrocken in den Abgrund starren, der sich jetzt mehrere Meter zwischen uns aufspannte. „geht weiter!" schrie Filiz, seine Stimme brach. „Geht, sonst war alles um sonst!" Wut, irrationale, rohe Wut. Das war alles, was ihn daran hinderte, einfach an Ort und Stelle zusammen zu brechen und nicht wieder aufzustehen. „pass auf sie auf!" er deutet auf eine stelle hinter mich. Ich fuhr herum. Dort stand Lucky, orientierungslos und benommen. Sie hatte nicht gesehen, was grade passiert war, da war ich mir sicher. „passt auf euch auf!" meine eigen stimme klang rau und fremd in meinen Ohren, ich wollte Elena ansehen, sehen, was drüben passierte, aber ich wusste, ich würde den Blick nicht mehr abwenden können. Ich wischte mir mit dem Schmutzigen Ärmel übers Gesicht und ging zu lucky. „komm mit, wir gehen die anderen retten."
Sie nickte schwach. „bist du auf den Kopf gefallen?" fragte ich, Gehirnerschütterung konnte ich grade nicht auch noch gebrauchen. Sie taste kurz ihren Kopf und schüttelte ihn dann, wie um zu schauen, ob er noch festgewachsen war. „nein alles... alles gut. Was ist passiert?" sie machte Anstalten zur Kante zu laufen. „lass das lieber, sonst stürzt noch was ein." Oder du siehst, was da unten ist. Sie zögerte kurz und wand sich dann zum glück ab. „sind wir die einzigen hier drüben?" ich biss mir auf die Lippe und nickte dann ernst. „ja. Gehen wir. Wir können nicht länger warten." Ich warf einen kurzen Blick zurück, Elena und Filiz waren nicht mehr zu sehen. Sie nickte. „okay."
Wir kamen besser voran, als ich erwartet hatte. Die Straßen waren leer, an den großen Wertetafeln flackerten Warnungen und Aufforderungen sich in die Schutzräume zu begeben, in den unteren Ebenen war ein schweres Sicherheitsproblem aufgetreten aber kein Grund zur Sorge. Es war Tag hell, obwohl meine Uhr mir zu verstehen geben wollte, dass es Nacht war. Mein Zeitgefühl war sowie so nicht mehr wirklich in Ordnung. Es war geisterhaft ruhig. Auch wir redeten nicht, wir gingen einfach nur weiter, weiter nach oben. Erst mal in Richtung Regierungsviertel. Wir konnten nicht erwarten, dass noch jemand von uns nachkommen würde. Wir waren allein und alle verließen sich auf uns. Ich ging schneller, Lucky passte sich meinem Tempo an. „Was ist passiert? Als ich ohnmächtig war?" fragte sie plötzlich unvermittelt. Ich zögerte zu antworten und ging weiter. Sie zog natürlich sofort ihre Schlüsse. „Wer ist gestorben? Bitte, ich würde nicht fragen wenn ich nicht damit klarkommen würde!" „niemand ist gestorben!" gab ich viel zu scharf zurück. „Lüg mich bitte nicht an!" „ich lüge dich nicht an! Niemand ist tot, soweit ich gesehen habe!" das stimmte irgendwie, ich hatte nicht gesehen, ob er wirklich, ob irgendeiner von ihnen wirklich tot war. Sie presste den Kiefer zusammen, schwieg aber. Ich schluckte. Es viel mir schwer. Immer mehr Gedanken drängte auf mich ein, die nicht zulassen wollte, nicht zulassen konnte.
Wir erreichten den regierungskomplex. Ich wusste nicht, wie lange wir gebraucht hatten, ob es schon zu spät war. Inzwischen war es dunkler. Ich bleib stehen. „Was ist?" fragte Lucky. Der Blick in ihren Augen war immer noch schwer zu deuten. „Wir sollten überlegen, wo wir hin gehen." Gab ich zurück. „Zum Hauptsitz von ERRO." Sagte sie und ging weiter. „Wohin sonst?"
Ich seufzte und folgte ihr. Dumm, dass ich nicht selbst darauf gekommen war, es war so ziemlich unsere beste Chance. Zu unserem Glück gab es auf dem Gelände einige Lagepläne, ohne hätten wir wahrscheinlich viel zu lange gebraucht, um das große, ganz in hellen Farben gehaltene Gebäude zu finden.
Das Eingangstor schien aufgebrochen worden zu sein. Wir gingen rein. Um uns lange Gedanken zu machen war keine Zeit. Angst und eine Menge anderer unguter Gefühle machten sich in mir breit, ich verdrängte sie und ging weiter. Die große Eingangshalle war früher bestimmt luxuriös und hübsch gewesen, jetzt war sie zu großen Teilen verwüstet. „was ist hier passiert?" flüsterte Lucky leise neben mir. ich konnte an ihrer Stimme hören, dass sie nervös war. „egal. Weiter." Ich selbst ließ mir nichts anmerken.
Wir passierten einen Bereich, der wohl zuvor mal eine Rezeption gewesen war, dahinter war das Treppenhaus. „warte!" zischte Lucky. Sie hatte sich über einen der Computer gebeugt. Er ging an und war zu unserem Glück nicht gesperrt. „unten ist die Zentrale. Da hin?" ich zögerte kurz und nickte dann bestimmt.
Vier Stockwerke nach unten, dann ein langer Gang. Am ende eine Schwingtür. Vorsichtig warf ich einen Blick in den Raum dahinter. In der Mitte war ein runder Tisch, umgeben von durchsichtigen Bildschirmen. Ein Mann stand im Zentrum und bearbeitet die Anzeigen. Ich warf Lucky einen kurzen Blick zu. Sie nickte. Ich richtete mich auf und stieß die Tür auf. Der Mann an den Bildschirmen zuckte zusammen und hob dann die Hände. „Es waren also doch noch nicht alle." Eine zweite Person, er hatte in den Schatten neben der Tür gestanden, dass man ihn von der Tür nicht hatte sehen können. „Ist ja auch egal." Er zuckte die Schultern und trat nach vorn. „Der Countdown läuft." Er deutete mit einer ausladenden Bewegung auf einen den Bildschirmen vor sich, auf dem ein Countdown die wenigen Minuten abzählte, die uns noch blieben. 11:37. „und er lässt sich nicht mehr aufhalten." Er lächelte zufrieden. „zumindest nicht von euch." Seine ruhige, entspannte Art machte mich ungeheuer wütend. „Machen sie weiter. Ich werde..." bevor er noch ein weiteres Wort zu seinem Mitarbeiter sagen konnte, stürzte ich mich auf ihn. Ich sprang vor und riss ihn zu Boden, er versuchte sich abzufangen, sich zu schützen, aber er war viel zu langsam. Von zielloser Wut gesteuert prügelte ich auf ihn ein. Den Schuss, den Lucky abgab, um den anderen zu töten, registrierte ich nur am Rande. Inzwischen hatte sich der Typ etwas gefangen, er hatte viel mehr Masse als ich, das machte es mir zunehmend schwierig die Oberhand zu behalten. Ich rammte ihm meine Faust gegen den Kiefer und bekam einen kräftigen Stoß mit dem Ellenbogen in den Bauch. Ich keuchte. Er schleuderte mich weg. Ich knallte nach hinten und schlug mit dem Kopf an etwas hartes, ein dumpfer, hohler Schmerz breitet sich in meinem Kopf aus. Ich stemmte mich stöhnend hoch. „Wie schaltet man es ab?" Lucky hatte die Waffe auf den Typen gerichtet. Er stand Seelen ruhig auf und wischte sich über die blutige Nase. „ihr? Gar nicht." „ach nein?" ich spuckte die Worte aus, der Schmerz in meinem Kopf hämmerte mit jedem Herzschlag und ich konnte mein linkes Bein nicht richtig bewegen. „Wie?" Lucky ging einen Schritt auf ihn zu. „Wie geht es?" „oh, versteht es doch, wir tun allen einen Gefallen. Die Stadt stirbt! Wir retten sie." Er breitete die Arme aus. „Wir wollen nur helfen. Aber gut, wenn ihr es unbedingt wollt. Ein Code für einen Notfall Stopp. Hat die Politik so entschieden." Er zuckte die Schultern. „Wie," Lucky ging den letzten Schritt zu ihm und zwang ihn auf die Knie. Mit jedem Wort drückte sie ihm den Lauf ihrer Waffe an den Hinterkopf. „Wie lautet der Code!" er lachte. „Nur ich kenne den Code. Und ich werde ihn euch nicht sagen." Er machte ein komisches Gesicht und eine seltsam angestrengte Schluckbewegung. Kalte Panik kroch in meinen Körper. „Nein!" Lucky keuchte. „Nein!" sie ließ ihn los, er glitt zu Boden, zuckte noch kurz, Griff sich an den hals. Dann verstummte er und hörte auf sich zu bewegen. „Nein nein nein nein!" meine Freundin ließ sich auf die Knie fallen und drehte seinen kopf herum. Ich humpelte zu ihr. „Nein!" sie starrte kurz die Decken an, so als würde sie ein Gebet in den Himmel senden und zog dann den Kiefer auseinander. Der Anblick war irgendwie unwirklich. Die Zunge fehlte. Er hatte sie geschluckt und sich damit das Leben genommen. Ich schrie frustriert auf und sprang auf die Füße. Mit einem wütenden Tritt beförderte ich eine Kiste ans andere Ende des Raumes, Ich ballte die Fäuste, bis mich meine eigenen Fingernägel in die Handfläche stachen, schrie den Frust und die Wut und die Angst raus. Als ich nach einer gefühlt unendlich langen Zeit hielt ich inne hielt hörte ich etwas, das mich sofort zum Aufhören bewegte. Lucky kauerte an der wand, kaum ein paar Meter neben dem Selbstmörder und schluchzte leise. Sie hatte den Kopf in den Händen vergraben. „Geben wir jetzt auf, oder wie!" ich lief wütend hin und her. „Lounis," ihre Stimme klang rissig und dünnen, nicht nach ihr. „Sie sind tot Lounis!" ich warf einen Blick auf den Timer. 4:50. „nein, wir haben noch Zeit!" ich wollte sie packen, schütteln, bis sie wieder sie selbst war, bis sie weiterkämpfen würde. „wir haben keine Chance, sie sind tot! Und du... du bist es auch schon fast!" ich hielt inne. „Was?!" sie schüttelte den Kopf, ohne mich anzusehen. „Du bist gestorben, schon bevor wir losgegangen sind! So erst du sonst nicht! Das bist Nicht du!" sie schluchzte. Ich wollte zu ihr gehen. „Du würdest alles tun, ohne Rücksicht, ohne gewissen, ohne Kompromisse, Hauptsache gewinnen! Das bist Nicht du!" jetzt schaute sie mir in die Augen. Und ich war derjenige, der Weg schaute. Wirkte ich wirklich so kalt, regelrecht tot? War ich so? „Ja..." ich nickte. Mein Körper fühlte sich taub an. „Ich bin nicht mehr derselbe. Aber ich werde nicht aufgeben. Solange der Timer noch läuft haben wir noch eine Chance, bitte! Hilf mir!" ich zwang mich, sie anzusehen. „Es hat keinen Sinn!" „es hat keinen Sinn es nicht zu versuchen!" ich sah sei flehend an. Sie wischte sich über die Augen. „Aber was sollen wir tun? Was haben wir für Möglichkeiten?" sie senkte den Blick. „wir können den Code knacken!" ich konnte mir selbst anhören, dass ich nicht überzeugt war. Trotzdem betrat ich den Kreis aus Bedienungselementen und Bildschirmen. „Irgendwas muss hier sein." Ich konzentrierte mich vollkommen auf die Tafel. Ja, wahrscheinlich war ich innerlich tot, ja, ich war kalt und kompromisslos, aber ich würde nicht aufgeben. Mit einem Mal war Lucky neben mir. „Da, schau mal!" sie deutet auf einen der Bildschirme. Ich folgte ihrem Blick. Der Bildschirm zeigte eine große halle, mehrere Menschen knieten in der Mitte auf dem Boden. Ein paar wachen standen um sie herum und hielten sie mit Waffen in Schach. Ich keuchte auf. „Das... das ist mein Vater!" ich deutete hektisch auf den Bildschirm. „Hier!" sie deutet auf einen kleinen Knopf links von dem Bildschirm. Sprechanlage. Ich drückte drauf. Irgendwie eine unterbewusste Reaktion, ich wusste selbst nicht was mich dazu bewegte. „Dad?" die Übertragung war auf jeden Fall live, denn in der Halle brach das Chaos los. Mein Vater wurde nur von hinten drauf, ich konnte sein Gesicht nicht sehen. Plötzlich sprangen einige der Menschen auf und griffen ihre Bewacher an. In dem Moment wurde uns klar, dass die Übertragung ohne Ton war. Jetzt stand auch mein Vater auf und stolperte auf ein kleines Terminal zu. Wir hatten noch knapp zwei Minuten. Mein Vater taumelte zu dem Terminal und stützte sich darauf, Sekundenbruchteile später erschien sein Gesicht auf unserem Bildschirm. „Lounis?" „ja!" Lucky drückte auf den Sprechknopf. „Ja!" wiederholte ich, jetzt wo er mich auch wieder hören konnte. „Der Code!" keuchte mein Vater. Luckys Hände krampften sich angespannt zusammen, sie lief zum Bedienungsfeld. „Los!" sie sah mich auffordernd an. Der Timer leuchtete mir 55 Sekunden entgegen. Der Code bestand aus sechs zahlen. „Fünf" sagte mein Vater. „Fünf!" wiederholte ich. „Fünf." Lucky gab die Zahl ein. „Null" „null!" „null." Hinter meinem Vater in der Halle war immer noch Chaos, die Geräusche eines Kampfs drangen sogar bis zu uns durch. „dr..." der Rest vom Wort wurde von einem lauten Knall verschluckt. „Drei?" fragte ich. „Drei!" wiederholte er. Ich nickte Lucky zu. „Drei." Ich warf einen Blick zu dem Timer. 37. „eins" „eins!" „eins." Die Lampe über uns flackerte. „Neun" „neun!" ich wischte mir hektisch übers Gesicht, ich schwitze und ballte die Hände zusammen, um nicht zu zittern. „Zreiaaahg!" mein Vater schrie auf, dann wurde das Bild schwarz. „Was? Was hat er gesagt!" Lucky schaute mich hektisch an. „ich weiß es nicht! Zwei oder drei?" ich rannte zu ihr und versuchte mir nicht auszumalen, was grade in der Halle vorgefallen war. „Was soll ich eingeben!" ihre Finger schwebten über dem Eingabefeld. Zehn Sekunden. Ich schloss kurz die Augen. „Zwei." Sagte ich, ich spürte, wie sich mein Innerstes zusammenzog. „sicher?" nein, nein absolut nicht, wie auch? „Ja! Zwei!" sie tippte zwei und loggte den Code. Der Timer lief die letzten Sekunden ab und sprang auf null. Mein Herz raste. Ich rieb mir mit den Handballen über die Augen. Was auch immer passiert war. Es war vorbei. Plötzlich flackerte der Bildschirm auf, über den ich mit meinem Vater gesprochen habe. Der Bildschirm zeigte wieder die ganze halle. Ich sackte in mich zusammen.
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