Kapitel 33
Kapitel 33
Lucky
Das sanfte Vibrieren des Fahrzeugs, in dem ich lag, weckte mich. Vielleicht war es auch etwas anderes, aber das war das Erste, was ich fühlte. Ich war benommen, mein Kopf fühlte sich an, als wäre er mit Watte ausgestopft. Ich hörte gedämpfte Stimmen um mich herum. Ich könnte die Augen öffnen und nachsehen, aber wozu? Es war angenehm so. Wir wurden langsamer und hielten schließlich ganz an. Mit einem Zischen öffnete sich eine Tür, es wurde hell hinter meinen Liedern. „Ah, sehr schön." Ich kannte die Stimme. Ich wusste nicht woher. Aber ich kannte die Stimme eindeutig. Wenn ich es mir recht überlegte, gab mir die ganze Situation ein bekanntes Gefühl. Ich riss die Augen auf. Grelles Licht blendete mich. Ich wollte die Hände hochnehmen, um meine Augen abzuschirmen, aber es ging nicht. Ich war mal wieder gefesselt. Ein Mann beugte sich über mich. Ein weiterer stand neben mir und zog jetzt die Trage aus dem Fahrzeug. Ich wollte etwas sagen, mich wehren, aber nichts ging. „gut. Ist mit 12151893699//02 alles gut gegangen?" ein weiteres Gesicht schob sich in mein Blickfeld. Es war das, dass zu der bekannten stimme gehörte, gesehen hatte ich es aber noch nie. „ja sir. Alles wie geplant, Sir." Die bekannte Stimme war eindeutig der Anführer. Inzwischen wusste ich wieder, woher mir das bekannt vorkam. Nach dem mein Gedächtnis gelöscht worden war, war auch dieser Typ da gewesen. Zumindest seine Stimme. Beziehungsweise nur seine Stimme, er selbst war nicht da gewesen. Ich wurde in ein Gebäude gebracht. „Lasst 12151893699 noch mal schlafen. Wir brauchen sie erst später." Der Typ entfernte sich dem Klang seiner Stimme nach. Ein weiterer Mann kam zu mir mit einer Spritze in der Hand. Ich sträubte mich gegen meine Fesseln, konnte es aber trotzdem nicht verhindern. Er steckte mir die Spritze in den Arm und sofort machte sich eine bleierne Müdigkeit in mir breit und mein Körper erschlaffte.
„Weckt sie auf. Ich will mit ihr reden." Ich hörte die Worte, aber sie drangen nicht zu meinem Hirn durch. Vor meinen Augen sah ich nur schemenhafte Schatten. Ich war mal wieder komplett benommen und weg von Fenster. Mein Kopf fühlte sich unheimlich schwer an. Ein leichter dumpfer Schmerz breitet sich hinter meinen Augäpfeln aus. Ich spürte das leichte Stechen einer Spritze in meinem Arm. Sofort spürte ich meine Sicht klarer werden und auch der Schmerz verschwand. Mein Gehirn fuhr innerhalb von Sekunden hoch und ich hatte das Gefühl sehr viel klarer zu sehen als sonst. Ich war in einem Fensterlosen weißen Raum, in dem sich nur der Stuhl zu befinden schien, auf dem ich saß. Und natürlich noch die zwei Leute. Einer, der mit der Spritze in der Hand war wahrscheinlich ein Arzt. Der andere war der mit der mir bekannten Stimme. „Ah, du bist wach. Wie geht es dir?" die fast unsichtbare Tür an der Wand öffnete sich und ein weiterer Stuhl wurde reingebracht. Der Typ setzte sich. Ich hatte noch nicht auf seine Frage geantwortet, aber das schien ihn nicht zu interessieren. Er beugte sich leicht vor. „ich habe ein paar Fragen an dich und wenn du sie gut beantwortest, dann bist du schon bald wieder hier raus. Verstanden?" ich nickte leicht. „Sehr schön. Kannst du dich erinnern?" die Frage traf mich relativ unvorbereitet. Ich verstand nicht, wie sie gemeint war. „wie meinen sie das?" meine eigene Stimme klang ungewohnt laut in meinen Ohren. „oh, natürlich. Kannst du dich an die Zeit vor... sagen wir mal drei Jahren erinnern? Ich will nur ein Ja, oder ein nein. Keine Beschreibung." Ich nickte. Ja, das konnte ich. „beeindruckend. Es hat funktioniert. Was weißt du über ERRO?" „es ist eine Regierungspartei, die Entwicklung, recht, Reichtum und Ordnung verspricht, aber eigentlich nur für die eigene Tasche arbeitet. Und natürlich für die Top Level." „hmmm" er lehnte sich zurück. „Ist das alles?" ich nickte. „alles, was Ich weiß." „sie wissen es nicht." Sagte der Arzt. „oder sie lügt." Entgegnete der Typ. „oder sie erzählen es nicht allen. Das ist kein Beweis, für nichts." Er verschränkt die Arme. „bringt ihn her. Er wird weitermachen." Er stand auf. Der Arzt verließ den Raum. „Und was ist mit mir?" ich war immer noch an den Stuhl gefesselt. Der Typ warf mir eine Mitleidigen Blick zu und ließ dann die Tür ins Schloss fallen.
In dem Raum war es unheimlich still. Ich konnte mein Blut in den Ohren rauschen hören und langsam ließ auch die Wirkung des mittel nach, das man mir gegeben hatte. Ich fühlte mich wie erschlagen. Der Schmerz, der vorhin wie die Benommenheit verschwunden war, kehret schlimmer als zuvor zurück. Mein Kopf fühlte sich an, als würde er anschwellen. Ich schloss meine Augen. Langsam schlief ich wieder ein.
„Hey!" ein stechender Schmerz an meiner Wange. Jemand hatte mich geschlagen. Ich hob den Kopf. „Ich hab keine Zeit für so was, also los jetzt!" Lex. Es war Lex. „Lex?" meine Stimme klang rau und heiser. „Ja, tatsächlich. Nicht der, den du kanntest, der ist nicht mehr hier, aber ich bin hier. Rekalibriert und verbessert, ohne den die Fehler und die Zweifel des alten. Aber genug von mir. Kommen wir zu dir. Was weiß du über ERRO?" ich schüttelte leicht den Kopf. Mir ging es inzwischen wieder besser, der Schmerz war weniger geworden. „hab ich doch vorhin schon gesagt. Es ist eine Organisation, die..." keine Ahnung was mit ihm los war, aber er schlug mich wieder. Diesmal riss die Haut an meiner Wange auf. Ich schmeckte Blut, das über meine Lippe lief. „Ich weiß nichts! Gar nichts!" rief ich. „Was willst du von mir?!" ich spuckte Blut und spuckte auf den Boden. „Ich will die Wahrheit." Er spielte mit einem Kleine Messer. Deshalb blutete ich also. „Ich sage die Wahrheit!" ich gab mir Mühe, ruhig und glaubwürdig zu sein, aber meine Stimme zitterte vor unterdrückter Wut. „Oh, da bin ich mir nicht sicher. Aber wir werden unsere Zweifel schon noch auslöschen." Er ließ das Messer Blitz schnell verschwinden. „also du weißt nur, was die Allgemeinheit weiß?" ich nickte. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, um ihn zu überzeugen. Mein Gesicht tat weh und ich spürte das Blut meinen Hals runter laufen. „Tja, ich dachte, ihr wärt besser. Aber gut für uns. Was hältst du davon." Er hielt mir einen Bildschirm vors Gesicht. Sydney, auch an einen Stuhl gefesselt. Blutig, verletzt, halb tot ein Arzt kam in den Raum, sie reagierte nicht mal. Ihr wurde eine Spritze in den Arm gesteckt. „du kannst sie retten. Wenn sie das Gegenmittel nicht in der nächsten Stunde bekommt, stirbt sie. Wenn du kooperierst, bekommt sie es. Versprochen." Er steckte den Bildschirm weg. „aber ich weiß nichts!" er stand auf. Ich blickte zu Boden. Ich musste ihn überzeugen. Er packte mit einer Hand mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. „ich werde in einer Stunde noch mal wieder kommen. Vielleicht weißt du dann ja mehr." Er ging. Ich spürte, wie sich Tränen mit dem Blut vermischten.
„Und? Entscheidung getroffen?" er war wieder da. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war. „Was willst du hören?" ich hatte lange darüber nachgedacht, was ich sagen würde. Ich musste Sydney helfen. „Ich will die Wahrheit, wie du weißt. Was willst du?" ich stöhnte. „Ich habe die Wahrheit gesagt. Ich weiß nichts, was ich euch nicht schon gesagt habe." Ich klang müde und erschöpft. Ich war erschöpft. „gut. Sie weiß wirklich nichts. Bringt sie weg, sie wird nicht mehr benötigt." Er verließ den Raum und zwei wachen traten ein. Ich wurde los gemacht und in Handschellen gelegt. Ich musste hier weg. Ich wurde zur Tür gezerrt. Ich musste mich wehren. „Exekution?" fragte der eine Wachmann meinen früheren Mitbewohner. Ich hatte keine Chance. Lex nickte. Ich versuchte seinen Blick zu finden. Er schaute mir kurz fast mitleidig in die Augen. „Na los. Worauf wartet ihr?"
Ich wurde durch sterile, Lehre Gänge geschleift. Überall liefen wachen herum. ich hatte keine Chance zu entkommen. Ich wurde in einen Aufzug geschubst. Vielleicht hatte ich in dem engen Innenraum eine Chance. Der eine Typ drückte eine Taste relativ weit unten. Als auch der andere drin war fuhren wir los, nach unten. Jetzt oder nie. Ich beobachtete die kleine Anzeige. Kurz bevor der Bildschirm von 10 auf 9 umsprang, drückte ich den Knopf, mit der neun. Der Fahrstuhl stoppte abrupt. Ich nutzte die kurze Verwirrung des Wachmanns und warf mich gegen ihn, als die Tür sich öffnete. Ich stolperte nach draußen. Der Gang war leer. Er sah genau so aus, wie der zwei Stockwerke weiter oben. Ich rannte zum Ende und lief, ohne nachzudenken nach links. Ich musste erst mal weg, dann Sydney finden und dann raus hier. „Sie haut ab!" die wachen waren wohl auch wieder im Spiel. Ich wurde durch meine gefesselten Hände behindert. Ich lief jede Sekunde Gefahr, mich bei vollem Tempo hinzulegen. Ich sprintete bei der nächsten Abzweigung nach links. Rechts von mir öffnete sich eine Tür. „Woah!" ich stolperte direkt in Lex hinein. „Fuck!" er stolperte und fiel zurück in eine Zelle, die genau so aussah, wie meine. „was?!" er senket die Stimme. „Was machst du hier?!" meine Handschellen taten so langsam echt weh. „weißt du doch!" Schoß ich zurück und versuchte meine Hände vor den Körper zu bringen. „Ich weiß garnicht mehr! Aber die haben mich geklont. Wahrscheinlich hast du diese widerliche Kopie getroffen." Er verschränkt die Arme vor der Brust. „Ach und warum bist du dann eingesperrt?" ich hatte inzwischen die Hände vorne. „Weil ich Zweifel an dem habe durchblicken lassen, was ich getan habe? Es tut mir leid und deshalb werde ich weggesperrt und ersetzt." „ach es tut dir leid? Es tut dir leid?" meine Stimme war wieder lauter geworden. „ja! Ob du's glaubst oder nicht, aber ich habe inzwischen auch die Nachteile erkannt!" „Nachteile..." murmelte ich spöttisch und beobachtet die Kamera, die in der linken oberen Ecke des Zimmers vor sich hin qualmte. „Und du willst abhauen?" fragte ich. Er zögerte kurz und nickte dann. „ich will den anderen aus dem Weg schaffen, seinen Platz einnehmen und den Leuten helfen." „mhm..." hochgesteckten Ziele. „Und was machst du hier?" überspielte er die stille, bevor es richtig unangenehm werden konnte. „Ich bin mal wieder entführt worden?" ich zuckte die Schultern. „Weißt du, wo wir hier sind?" Ich begutachte die Tür. „So zu sagen das zweite Lowland. Nur mit Forschungsabteilung und Menschenversuchen und sowas. Gefängnis für gefährlich Leute, geleitet von Personen mit gefährlichen Ideen." Er zuckte die Schultern. Ich nickte. „Du hast sicher schon nen Plan, wie ich hier rauskomme."
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