Kapitel 24
Kapitel 24
Lounis
Filiz knallte die Luke hinter mir zu, sobald die Leiter eingefahren war. Ich lehnte mich schwer atmend an die wand. „Was war da los?" erkundigte sich Camryn ängstlich. Sie hatte von ihrem Standpunkt nichts sehen können. „Drohnen," keuchte ich „mindestens sechs, ich hab keine Ahnung ob die hinter uns oder den anderen, ..." ich brach ab. Von draußen drang das durchdringende Geräusch von Schüssen zu uns. „Shit." Murmelte Aaren. Das Geräusch verstummte kurz, ging dann wieder los, entfernte sich. Filiz machte Anstalten die Klappe zu öffnen und nachzusehen, was los war, aber ich hielt ihn zurück. „Ich will nur kurz schauen ob, ..." setzte der kleine zu einer Verteidigung an, aber Ty unterbrach ihn. „Lounis hat recht, wir können das Risiko nicht eingehen, wir sollten los!" „aber, ..." „es geht ihnen bestimmt gut!" würgte ich ihn ab und krabbelte den anderen hinterher, die sich schon auf den Weg in den dunklen Tunnel gemacht hatten. „Komm! Es geht ihnen gut!" versuchte ich Filiz und auch mich selbst zu beruhigen. Er warf einen kurzen, unentschlossenen Blick zur Luke, folgte mir dann aber.
„Sind wir hier sicher richtig?" erkundigte Quinn sich, nachdem wir ungefähr zwanzig Minuten durch die Rohre gekrochen waren. „Ja! Vertraut mir!" Ty krabbelte ganz vorne und führte uns. Oder versuchte es zumindest. „meine Knie tun weh! Und mein Rücken auch!" quengelte Filiz „sollten wir nicht mal die anderen anfunken?" fragte ich. „um ihnen zu sagen, dass wir immer noch durch Rohre kriechen? Toller Plan!" Ty war ebenfalls mies drauf. „Besserer Plan als den nach dem wir hier unterwegs sind." Maulte Filiz von hinter mir. Plötzlich schrie Camryn und ich spürte etwas zwischen meinen Armen hindurch wuseln. „War nur ne Ratte, beruhigt euch!" rief Filiz von hinten. „na hoffentlich sind hier nicht noch mehr." Murmelte ich und versuchte, die schmerzhaften Erinnerungen Loris und mein erstes Treffen zu unterdrücken. „Wir sollten weiter." Stellte Josh fest.
„Was war das?!" Aaren, er war direkt vor mit, stoppte abrupt. „Was war was?" fragte Ty. „Das Geräusch!" zischte Quinn Ängstlich. Wir schwiegen und jetzt konnte ich es auch hören. Ein entferntes heulen. „Was ist das denn?" wiederholte Josh die Frage von vorhin. „Keine Ahnung! Kommt weiter, wird schon nichts passieren!" trieb Ty uns an.
Nur wenige Minuten später erreichten wir etwas, dass ein Ausgang sein konnte. „Da ist Licht, Leute!" Ty klang zu erleichtert, um begeistert zu klingen. Bisher hatten wir uns mit Taschenlampen vorgetastet, aber jetzt schalteten wir sie aus. Tatsächlich, da vorne war Licht! „Los!" Quinn klang begeistert, wahrscheinlich hatte sie einfach keine Lust mehr auf Rohre. Da ich fast ganz hinten war konnte ich nicht wirklich was erkennen. Aber ich spürte einen leichten Wind, der mir übers Gesicht strich. „Das war das Geräusch Leute! Wind!" sprach Camryn aus, was ich dachte. „Jetzt geht doch, Ich will hier raus!" drängelte Filiz. Von vorne kam ein lautes klong. „Ich krieg das Gitter nicht raus!" meldete Ty. „lass mich mal" bat Quinn. Was sie genau machte, konnte ich nicht sehen, aber es half. Mehr Licht strömte nach drinnen und ich hörte das Gitter mit einem Knall irgendwo aufkommen. Eilig krabbelten wir nach draußen, wir wollten alle sehen, was da war. Draußen drängten wir uns alle auf eine Art kleinen Balkon, wir konnten extrem weit sehen. Ein starker Wind blies mir die Haare ins Gesicht. Unter uns ging es mindestens 20 Meter nach unten. Das, was ich erkennen konnte, erinnerte mich an die zwischenebenen, nur deutlich verwester und teilweise sogar überwachsen. Der Himmel war Blau, wie auf den oberen Ebenen, aber er spannte unendlich weit und wurde nicht irgendwann von Gebäuden verdeckt. „Wow!" murmelte ich. „Krass." Stellte Ty fest. „Gehen wir weiter, oder was?" erkundigte sich Filiz, er war schon einige Meter weiter unten, wie auch immer er das gemach hatte. „Wir genießen die Aussicht, so eilig haben wir's auch nicht. Und wir könnten jetzt erst mal die anderen anfunken." Ty kramte den communicator hervor, ich nickte zustimmend, ein weiter, heftiger Windstoß blies uns durch die Klamotten und zog an unseren Haaren. Wind hatte es drinnen auch gegeben, aber nicht so starken. Filiz kraxelte wieder zu uns. „Außenteam hier, wir sind draußen, alles klar bei euch?" Sekunden später antwortet Sara. „na geht so, Ghost ist im op, ansonsten geht's uns den Umständen entsprechend gut, was ist draußen?" das letzte ging fast in unserem aufgeregten Geschrei unter. „Was ist passiert?" „kommt er durch?" „was?" Ty brachte uns mit einer kurzen Geste zum Schweigen. „So weit wir sehen können ist hier draußen ne große Müllhalde oder so, aber was ist passiert?!" „er hat n paar Schüsse ins Bein bekommen, viel Blut verloren, ist noch nicht sicher, ob das noch ein Nachspiel haben wird. Wir hatten ja schon Glück, das der Gleiter kugelsicher ist, ich mein der geht jetzt sofort wieder in die Reparatur, aber wir leben, obwohl wir erst noch die ganzen Drohnen abhängen mussten, .... Und Ghost wird auch wieder werden. Und wie geht's bei euch jetzt weiter?" Irgendwie bewunderte ich ihren Optimismus. „Wir klettern jetzt erstmal runter und dann gehen wir in Richtung der letzen Position. Mal schauen, wie weit wir kommen." „okay," kurze Pause am anderen Ende der Leitung, „tut das, wenn ihr noch erreichbar seid, wenn's was Neues gibt sagt ich Bescheid." Ty nickte. „okay, wir melden uns, wenn wir die erreichbare Zone verlassen." „gut, bis dann." Er steckte das Funkgerät weg. „Abstieg?" erkundigte sich Filiz und hüpfte wie ein Flummi auf der Stelle.
„Ach du scheiße!" meine Füße rutschten ab, ich hing nur noch an den Händen. „Lounis, links von deinem rechten fuß ein paar Zentimeter höher, da kannst du dich daraufstellen!" rief Filiz, der unseren Abstieg koordinierte und scheinbar überall gleichzeitig war. Ich stocherte mit dem Fuß nach der Stelle, fand sie und entspannte mich etwas. Unter uns ging es noch mindestens 15 Meter nach unten und der wind wurde stärker. „Seht ihr das Rohr da?" Filiz deutete auf ein Rohr, ein paar Meter links von mir, zu dünn, um durchzukriechen, aber genau richtig, um sich bei abstieg daran fest zu halten. Es verschwand ungefähr 5 Meter über dem Boden wieder in der Wand, aber bis dahin wäre es eine gute Hilfe. „Klettert daran runter!" schrie Filiz, um den Wind zu übertönen. Ich kletterte vorsichtig in die Richtung. „Du, ich hab deinen Namen vergessen," ich warf einen Blick nach oben, Aiden hing ratlos vor einer Fläche, auf der man sich nicht wirklich festhalten konnte und schaute Filiz fragend an. „Ich?" „ja, du, Bruder von Lori, nach oben! Da kommst du weiter!" Aiden blickte nach oben und signalisierte dann mit einem erhobenen Daumen, dass er den vorgeschlagen weggesehen hatte. Ich kletterte vorsichtig weiter. Quinn hatte das Rohr als erstes erreicht und ließ sich zügig daran herunter gleiten. Unten bekam sie weitere Anweisungen von Filiz. Ihr folgte Aaren, dann kamen Camryn und Josh. Ich erreichte das Rohr kurz vor Aiden und Ty war ebenfalls hinter mir. Diese ganze Kletterei war ziemlich anstrengen und ich merkte, dass meine Arme leicht anfingen zu zittern. Vorsichtig schlang ich sie um das Rohr und rutschte nicht sehr schnell, aber immer noch schneller, als mir lieb war, nach unten. Am unteren Ende fing ich mich ab, was zusätzliche Anstrengungen kostete, und schwang mich in eine mehr oder weniger Ruhe Position auf einem kleinen Vorsprung. „Nur noch ein paar Meter!" Filiz war plötzlich neben mir. Wie konnte in so einem kleinen Körper so viel Energie stecken? Ich nickte erschöpft und stieg unsicher weiter. Die anderen waren, bis auf Filiz, Aiden und Ty schon unten. Ich nach einem abstehenden Metall Stück, um mich weiter nach unten zu hangeln, aber es brach ab und ich fiel. Mit einem harten Aufprall landete ich auf dem Boden. „Alles gut?" die anderen waren sofort bei mir. Ich nickte und setzte mich stöhnend auf. „War ja nur ein Meter." Entgegnete ich und ließ mir von Josh hoch helfen. „Alles klar?" Filiz ließ sich neben mich auf den Boden fallen. Ich nickte wieder und ließ meine Schultern kreisen. „Und jetzt?" Ty kam dicht gefolgt von Aiden und deutlich eleganter bei uns an. Ein weiterer Windstoß pustete uns kräftig durch, langsam wurden meine Ohren kalt. „Ich hab da drüben so ne Art weg gesehen, ich schau mir das mal an." Filiz lief los und kam kurz darauf wieder. „Sollte gehen, ist auch etwa in die Richtung, in die wir müssen!" er führte uns zu einer Art großen Rinne in den Müllbergen, quasi ein Tunnel, ohne Dach. „Ja die Richtung stimmt!" bestätigte Ty. „Ja dann." Filiz sprang nach unten. „Hier ist nicht mal Wind!" schrie er erfreut zu uns hoch, und wir folgten ihm.
Der Rucksack lag schwer auf meinem Rücken und ich war schon relativ erschöpft. Plötzlich tropfte etwas Nasses auf meinen Nacken. „Eh was war das?" ich blickte nach oben. Nichts. Aber der Himmel war auch nicht mehr blau, sondern grau. „Was ist da los?" ich deutete nach oben. „Keine Ahnung, es ist dunkel." Stellte Filiz fest. „Vielleicht Wolken?" schlug Camryn vor, „Ich hab da mal was drüber gelesen." Sie zuckte die Schultern. „Ich dachte die sind weiß," warf Camryn ein. „Ja, warn sie vor zehn Minuten auch!" entgegnete Aaren. „Und jetzt tropft es!" beschwerte ich mich, ich hatte wieder Wasser abbekommen. „Ah wie hieß das noch," Camryn fasste sich an die Stirn und starrte in den Himmel, „Regen, glaub ich, drinnen gibt's das nicht, aber früher als es die Stadt noch nicht gab, ... irgend so ein chemischer oder physischer Vorgang." „also ist es nicht gefährlich?" erkundigte sich Quinn besorgt. „Kommt da noch mehr?" fragte ich. „Weiß ich doch nicht!" entgegnete Camryn. „Gehen wir erst mal weiter." Beschloss Ty und setzte sich wieder in Bewegung.
„Also es wird mehr!" informierte ich die anderen ein paar Minuten später. „Merk ich auch!" rief Ty zurück, inzwischen rauschte es laut und der so genannte Regen prasselte in Strömen auf uns. „Wir müssen hier raus!" schrie Camryn auf einmal. „Wir sind Quasi in nem Kanal, wenn das Wasser hier rein läuft..." ich sah, wie sich Aarens Augen weiteten. Sie hatte recht. Der Boden unter uns wurde schon langsam matschig und es würde nicht einfach werden die rutschigen Müll Wände hochzuklettern. Filiz schoss zuerst die wand hoch, bei ihm sah es einfach aus, wir anderen versuchten zu folgen. Es war nicht einfach, aber möglich, ich und diesmal auch die anderen, rutschten ein paar mal ab, vielen wieder runter, aber schließlich waren wir alle oben. Hier war es sehr viel nasser, windiger und der Boden war deutlich unebener. Löcher, Hügel und Kuhlen, über die man gut stolpern konnte. Ich schaute zurück, in Richtung der Stadt, man konnte sie durch den Regen nur leicht, weit entfernt glitzern sehen. „Sind wir noch erreichbar?" fragte ich, bemüht die Geräusche des Winds und des Regens zu übertönen. „Vielleicht grade so!" schrie Ty zurück, „ich kann's mal probieren!" ich zog die Kapuze über den Kopf, musste aber trotzdem die Augen zusammenkneifen. Wir rückten ein stück näher zusammen um zumindest einigermaßen mit Hören zu können und Ty holte den communicator hervor. „Hallo? Hallo, könnt ihr uns hören?" erst nichts, dann Sara stimme. „Was ist den bei euch los, ich versteh euch kaum!" ich verstand sie auch kaum. Ty drehte ein paar Rädchen und drückte Knöpfe, um den communicator lauter zu stellen. „Regen und Wind, hör zu wir verlassen demnächst den Radius, wahrscheinlich letzte Möglichkeit. Wie geht's Ghost?" „ist noch ohnmächtig, lebt aber. Bei euch alles gut?" jetzt konnte ich sie etwas besser verstehen. „So weit ja, wir sind alle nass und es ist eher kalt, aber sonst so weit so gut." „na dann, viel Glück. Ich muss Schluss machen, bis dann!" Ty steckte das Gerät weg. „Wir suchen jetzt einen trockenen Platz, kommt!"
Unser trockener Platz war eine Art Metall Röhre, mit sitzen drin, die an einem Ende offen war, obwohl es nicht so aussah, als sollte es da offen sein, denn die Enden waren ausgefranst und standen scharf ab. Wegen dem Regen mussten wir uns erst mal keine Sorgen machen, denn der Boden war leicht schräg, so dass das Wasser nicht reinlief. Das Einzige, was ein bisschen ungünstig war war zum einen die Lautstärke, mit der der Regen auf die Röhre trommelte und zum anderen war es auch nicht grade warm, aber damit würden wir klarkommen. „Sind die Rucksäcke wasserdicht?" erkundigte sich Quinn, als wir endlich nicht mehr nasser wurden. „Ich glaub schon, ich mein heut zutage ist doch eh alles resistent gegen alles." Ich zuckte die Schultern und warf meinen Rucksack auf einen der Sitze. „Ich geh mich mal umschauen!" verkündete Filiz und verschwand im hinteren Teil. „Ich komm mit, warte!" ich schnappte meine Taschenlampe und zur Sicherheit auch meine Waffe und folgte ihm. Vorne ging eine Treppe, scheinbar in eine Art zweite Etage. Ich wollte grade oben nachsehen, als Filiz mir entgegen, die Treppe runter gesprungen kam. „Da ist genau das gleiche wie unten. Lass mal da nachschauen!" er ging zu einer Tür und untersuchte sie kurz. „Wie geht die Auf?" fragte er mich, nachdem er kurz an der rostigen Klinke gezogen hatte, so als wüsste ich das. „Lass mich mal" ich schaute mir kurz das Schloss an und begutachtete dann die restliche Tür. „das Schloss ist ein einziger Rostklumpen, wir müssen sie aufbrechen, schätze ich." „schaffen wir das alleine?" er schaute mich skeptisch an. Ich schüttelte den Kopf und zuckte die Schultern. „Aaren! Komm mal!" schrie Filiz so laut dass man es selbst durch den Regen müsste, hören können. Offenbar tat man das auch, den ein paar Sekunden später war Aaren hier. „Was ist den los?" ich deute auf die Tür. „Die geht nicht auf, und wir wollen sie jetzt aufbrechen." Er begutachtete kurz die Tür und drückte dagegen. Es knirschte. „Helft mal!" er winkte uns zu sich. Gemeinsam drückten wir gegen die Tür und fielen dann in den dahinter liegenden Raum, als sie nachgab. Im ersten Moment hatten wir genug damit zu tun, unsere Arme und Beine zu sortieren, so dass wir die neue Umgebung noch nicht wirklich anschauen, konnten. Als wir uns wieder einigermaßen sortiert hatten stand ich auf und blickte mich um. Wir waren in einer Art Cockpit gelandet, überall waren Hebel, Knöpfe und Schalter, alles sah recht altmodisch aus. Plötzlich viel mir etwas ein. „Leute, ich glaube, wir sind in einem Flugzeug!" „was ist das?" fragte Filiz skeptisch und begutachtete einen großen Hebel in der Mitte. „mein Dad hatte mal nen Freund, und der hat sich sehr für alte Technik interessiert und der hat mir manchmal was davon erzählt wenn wir ihn besucht haben, und ich glaube er hat mir mal n bild gezeigt von so nem Cockpit, das sah so ähnlich aus. Und das mit den sitzen hinten würde auch passen, ich glaube, früher haben diese Dinger Leute durch die Gegend transportiert." „aha" sagte Aaren halb gelangweilt, halb interessiert. „Sieht kompliziert aus." er drückte probehalber einen Knopf. Nichts passierte. „Schauen wir uns eben um und gehen dann zu den anderen?" ich inspizierte ein paar Schränke.
„Und was machen Flugziege so?" wir waren wieder bei den anderen, hatten aber nichts Interessantes gefunden. „Flugzeug," korrigierte ich Camryn, „und ich weiß es auch nicht genau, so weit ich weiß, haben die früher Leute fliegend durch die Gegend transportiert, keine Ahnung!" und warum haben die nicht ihre Gleiter genommen?" erkundigte sich Quinn. „Mann, da gabs noch keine Gleiter, die sind erst danach gekommen!" Filiz schlitterte auf dem schrägen Boden vorbei, stolperte ein paar Meter weiter über eine kleine Beule im Boden und flog hin. Aiden wollte zu ihm und ihm aufhelfen, aber als er ihn erreichte stand der kleine schon längst wieder und begutachtet. Mehr interessiert als unter schmerze seinen aufgeschürften Ellenbogen. „Pass doch auf!" rief Ty und musste sich sehr bemühen nicht zu lachen.
Eine Stunde später trommelte der Regen immer noch auf das metallene Dach und unsere Klamotten wurden langsam kalt und klamm. „Können wir hier irgendwo Feuer machen, ohne alles abzufackeln?" fragte Josh. Er teilte sich eine Sitzreihe mit Camryn, die sich zitternd an ihn kuschelte. „Keine schlechte Idee, aber was zünden wir an und wo?" Ty schaute sich um. „Wir könnten welche von den abgegangenen sitzen verbrennen," ich schaute mich um, „da zum Beispiel." ich deutete auf den trockenen Fleck, der vom Ende des Flugzeugs beschirmt wurde. „Und wenn wir dann hier drinnen alles vollqualmen?" Wand Aaren berechtigt ein. „Wenn wir das Ende... abdecken oder so?" schlug Quinn vor. „Könnte gehen, womit?" „ich hab vorher so ne Plane gesehen, ich geh die mal suchen." Filiz rannte los und wir machten uns daran, aus der Halterung gerissene Sitze nach unten zu schleppen. Ein paar Minuten später kam Filiz zurück, er hatte mehrere kleine Päckchen dabei. „Und wie soll uns das helfen?" erkundigte sich Quinn. „Rettungsdecken." Las Filiz die Verpackung vor. „Hab ich im vergammelten Erste-Hilfe-Koffer ganz vorne gefunden." Er ließ die Päckchen auf den Boden fallen und riss eins auf. Eine sehr eng gefaltete, dünne, goldene Decke kam heraus. Kurz untersuchte er sie und schüttelte sie dann auseinander. Es war extrem laut, aber Sekunden später hatte er eine etwa zwei mal zwei Meter große Decke in der Hand, die auf der einen Seite Gold und auf der anderen Seite Silber war. Sie knisterte, wenn man sie bewegte. „Könnte gehen." Stellte Ty fest, als es, bis auf das beständige Rauschen des Regens wieder still geworden war. „Ich mach's oben!" rief Filiz und flatterte, mit der Decke um die Schultern, wie ein Cape, davon. Wir konnten ihn die Treppe rauf Rascheln hören, dann tauchte er am Loch oben auf. Schnell kletterte er an der Seite nach oben und spießte die Decke auf scharfkantige Metallstücke. Es blieben ein paar Löcher, aber die konnten erst mal so bleiben. Ich packte eine weitere Decke auf und spannte sie hier unten, so dass man sie zur Seite schieben und durch gehen konnte. „Sollte erst mal gehen." Bestätigte Ty und machte sich daran die Sitze anzuzünden.
Der Himmel war inzwischen komplett schwarz, nicht dass er das vorher nicht gewesen war, aber jetzt war auch das restliche Licht weg. Wir hatte zum Glück unser Lagerfeuer, denn es regnete immer noch und langsam, aber sicher wurde es noch kälter. Wir saßen um die brennenden Sitze und aßen unsere platzsparenden Protein Riegel und Nahrungsergänzungsmittel, das Feuer war hell und das Licht und die Hitze wurden von den leicht durchscheinenden Rettungsdecken zurückgeworfen. „Also jetzt ist es warm." Stellte Filiz fest, er saß in T-Shirt und langer Hose neben mir und schwitze offenbar. Unsere nassen Klamotten lagen um das Feuer herum und trockneten vor sich hin. „Wir gehen schlafen." Beschloss Josh und verschwand mit camryn hinter der Decke. „Ja, wir sollten auch schlafen, wir müssen morgen weiter." Ty stand auf und ging auch nach drinnen. „Sollten wir vielleicht das Feuer aus machen?" erkundigte Aiden sich. „Sollten wir definitiv." Entgegnete Aaren. Wir schwiegen wieder und starrten uns ratlos an. „Wie?" sprach Filiz aus, was wir dachten. „Also Wasser hätten wir." Quinn winkte in Richtung draußen, wo es immer noch regnete. „Und wie kriegen wir das," ich deutete nach draußen, „dahin?" ich deutete auf das Feuer. „Ich schau mal, ob ich nen Feuerlöscher finde." Filiz stand auf und verschwand nach drinnen. Wir hörten ihn kurz mit Ty oder Josh reden, dann kam er mit einer roten Röhre mit schwarzem Aufsatz und ebenfalls schwarzem Schlauch zurück. „Es steht Feuerlöscher drauf!" verteidigte er sich, bevor wir etwas sagen konnten. „gib mal her." Ich streckte die Hand aus. Er reichte mir das Ding, es war schwerer als erwartet. Im Lichtschein des Feuers las ich den verblichene, abgerissen Aufdruck vor. „Sicherheitsstift rausziehen, Schlauch fassen, Taste niederdrücken." Ich zog den kleinen Metal Stift heraus und richtete die Öffnung des Schlauches auf das Feuer. Danach drückte ich die Taste vorne Spritze mit ziemlich viel druck und einem lauten Fauchen rauschte weißes Zeug aus dem Schlauch. „Woah!" schrie Filiz und starrte mich begeistert an. Das Feuer erlosch langsam und es wurde dunkler um uns herum. „hat jemand ne Taschenlampe griffbereit?" erkundigte ich mich, Sekunden später erlosch das letzte Flämmchen und wir saßen im Dunkeln. „Nein." Beantwortete Filiz meine Frage, zeitgleich kam Camryns Stimme vom inneren des Flugzeuges. „Was ist denn jetzt los?!" dann schaltete drinnen jemand eine Taschenlampe an. „Okay, haltet eure Taschenlampen griffbereit und versucht euch auszuruhen." Ty hielt die Decke zur Seite und ließ uns rein. Ich quartierte mich links, in Reihe 15 ein, indem ich die Armlehnen hochklappte und es mir auf den Sitzflächen bequem machte. Meine getrockneten Klamotten, die ich mit rein genommen hatte, benutzte ich als Kopfkissen, meinen Rucksack hatte ich in den Fußraum gelegt, die Taschenlampe und zur Sicherheit auch mein Blaster lagen oben drauf.
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