Kapitel 23
Kapitel 23
Lori
„was die wohl von den anderen wollen?" Sara sah uns fragend an. wir saßen im unaufgeräumten Jungs Zimmer, eben waren wir noch 13 gewesen, jetzt waren wir nur noch zu sechst. Von den eigentlichen Bewohnern des Zimmers war allerdings niemand mehr da. „keine Ahnung." Nero, ich hatte inzwischen über Sydney den Namen des Zünder Typ herausgefunden, zuckte mit den Schultern. „sollten wir vielleicht wo anders hingehen, oder ist das okay, wenn wir hier alleine in deren Zimmer rumhängen?" fragte ich und zog ein altes, knittriges T-Shirt unter dem Sofa hervor, vor dem ich auf dem Boden saß. „ist bestimmt okay." Meinte Sara zuversichtlich und schnappte mir das Shirt aus der Hand. „das ist Tys! Legt das mal auf sein Bett." Sie schmiss es in Richtung Ghost, aber Syd war schneller und schnappte es aus der Luft. „nicht schlecht." Ghost applaudierte leicht spöttisch. „nee, schlecht wirklich nicht." Syd betrachtete das Stück Stoff kurz und warf es dann, ohne auch nur einen Blick in die Richtung zu werfen auf Tys Bett. Ghost warf sich nach hinten, um das Shirt zu fangen, schaffte es aber nicht und purzelte rückwärts Bett. „alles gut?" Nero streckte den Kopf, um Ghost zu sehen. „ist das ein Chaos hier!" beschwerte der sich jetzt und tauchte, staubig und mit relativ viel Kleinkram in den Haaren wieder auf. Er schüttelte den Kopf und alles Mögliche an Dreck und krümeln flog durch die Gegend. Die anderen lachten. Generell war die Stimmung sehr gut, dafür, dass grade mehr oder auch weniger ein Krieg ausgebrochen war. klar half es nichts, jetzt Trübsal zu blasen, aber trotzdem war es irgendwie grotesk.
Als es etwas später an die Tür klopfte, warf ich einen Blick auf meine Uhr. Seit fast genau 23 Minuten waren die anderen weg. Es war tatsächlich der Rest. Und offenbar war die letzte Viertelstunde spannend gewesen, denn alle redeten durcheinander und sahen teils aufgeregt, teils beunruhigt aus. Quinn ließ sich neben mir auf den Boden sinken. Die anderen diskutierten laut weiter. „was ist?" fragte ich und sah Quinn besorgt an. „das ist der Absolute Hammer!" meine Freundin packte mich an den Schultern. „wir werden die Stadt verlassen!" „was?!" Sara beugte sich vom Sofa runter und starrte uns genau so entgeistert an, wie ich mich fühlte. „was ist da draußen überhaupt?!" schrie Filiz leicht panisch. Er war ein komplettes Nervenbündel, wenn wir nicht aufpassten, würde er die wände hoch gehen. „und was passiert jetzt? Also jetzt, unmittelbar?" Sydney kam zu uns und schaute sich fragend um. „wir sollen packen, es geht morgen Nachmittag los, wenn wirs einrichten können." Lounis stellte sich zu uns. Vorhin hatte er mich mehr oder weniger ignoriert, so als würde er mich genau so wenig kennen, wie ich ihn, und er schien das auch weiter so durch ziehen zu wollen. „und wen sollt ihr suchen?" riss Sydney mich aus meinen Gedanken. „entweder sie wissens nicht oder sie sagens einfach nicht." Ty stellte sich jetzt auch, mit verschränkten Armen, zu uns. „jetzt wollen sie, dass wir was machen, aber sagen uns nur die Hälfte! Ich mein ernsthaft!" „sei froh, du darfst immerhin was machen, ich habe noch keinen Auftrag!" warf Sara ein und boxte ihn gegen die Schulter. „wir sollten vielleicht gehen, ich glaube packen ist leichter, mit weniger Leuten, das Chaos ist ja so schon groß genug." Rief Ghost von der Tür aus. Er hatte recht. Quinn und Camryn sollten auch packen, und für die anderen war es ohne so viele Leute im Zimmer wohl auch leichter.
„was soll ich denn mitnehmen?!" Quinn starrte mich panisch an „Kleidung, Verpflegung und Sachen, wie Erste Hilfe zeug und so was. So mach ichs." Schlug Camryn vor und wog eine kleine Schachtel in der Hand. „nichts Unnötiges, aber auch nicht zu viel?" fügte ich mehr oder weniger überzeugt hinzu. „sehr witzig." Quinn schaute mich genervt an „wie soll das denn bitte gehen?" „ihr solltet euch auf möglichst viele Eventualitäten vorbereiten, wir haben weder Ahnung von den geografischen Bedingungen, noch wissen wir wie das Klima und so wir, also denkt vielschichtig!" empfahl Sara „Also nicht so viel, aber so viel wie möglich?" sie ließ die schultern nach unten sacken und starrte uns genervt und fast wütend an. Plötzlich flog die Tür auf, Milena und Ghost, dicht gefolgt von Nero kamen herein. „also wir haben uns ein bisschen erkundigt und nachgeforscht," sie machte eine kurze spannungspause „und wir haben tatsächlich ein paar interessante Sachen rausbekommen." Übernahm Ghost in einem sachlichen Tonfall. „ihr werdet wahrscheinlich, bis etwas über zwei Meilen um die Stadt Funkkontakt mit uns haben, danach seid ihr aus dem erreichbaren Radius raus." „so wenig? Ich dachte der Funk reicht locker 20 Meilen, mindestens?" Camryn sah halb verwirrt, halb geschockt aus. „eigentlich viel weiter, ja, aber da wir gesicherte Verbindungen nutzen müssen, die halt leider der letzte Dreck sind, ist ein zwei Meilen um die Stadt Radius das absolute Nonplusultra." Erklärte Nero und setzte sich. „habt ihr noch was rausgefunden? Was da draußen ist oder so?" hakte ich nach. „nicht viel, aber sehr gemütlich ist es offenbar nicht. Man nennt es offenbar Out-back, es gibt viele Gerüchte und kaum handfestets. Es sind schon Leute raus gegangen, aber noch niemand ist wieder reingekommen, was entweder daran liegt, dass es schwer ist in die Stadt reinzukommen, oder, naja, ich denke, ihr könnt euch denken, was ich mein." Er zuckte leicht hilflos die schultern. „immer hin wissen wir jetzt schon mal mehr." Stellte ich fest. „aber wollen wir das?" entgegnete Quinn erschöpft und stopfte einen Pullover in ihre Tasche. „dich zwingt sicher niemand mitzugehen..." murmelte ich ein bisschen spöttisch. Und bekam prompt ein T-Shirt gegen den Kopf. „ich muss mit, das weißt du!" ich warf das Kleidungsstück zurück. „warum? Wenn du sagst es ist dir zu heikel, dann zwingt dich niemand, trotzdem mitzugehen!" sie sah mich genervt an, als hätte sie mir das ganze schon hudert mal erklärt. „Aaren geht auch mit, ich kann da ja nicht einfach hierbleiben und außerdem, wie würde das denn aussehen? Wenn ich aus Angst nicht mitgehe und meine Freunde im Stich lasse?" ich zuckte mit den Schultern. „du darfst immerhin etwas machen!" warf Sara ein. „dazu haben wir auch noch was!" meldete sich Ghost wieder. „es gibt Gerüchte, das Pläne gibt. Rettungsmissionen, Spione, Anschläge, alles Mögliche. So wie das klingt, was grade so die Runde macht, haben wir ne interessante zeit vor uns." „ja schon klar, dass die Gerüchteküche jetzt ihre Sternstunde hat." Stellte Sara fest, „die Leute glauben grade alles, wetten?" Quinn schaute sie zweifelnd an. „es sind verrückte Zeiten." Ghost zuckte die Schultern. „du klingst wie ne Oma." Murmelte Nero und bekam dafür einen schlag gegen die Schulter. „es stimmt doch! Wir sind so gut wie im Krieg, die Menschen haben Angst, vielleicht wird es in ein paar Monaten nie wieder sein wie vorher." Er strich sich mit einer Hand die Haare aus dem Gesicht. Irgendwie machten mir seine Worte Angst. Sie machten mir klar, dass es wirklich so war. ich zog die schultern hoch. Ja, uns stand eine große Veränderung bevor, ja, niemand wusste, ob diese gut, oder schlecht war und vielleicht, dieser Gedanke schoss mir ganz plötzlich in den Kopf, würde ich bei diesem... Ereignis, ganz allein sein. Alle meine Freunde, sogar die von vorher, würden wahrscheinlich im Out-back rumlaufen, vielleicht sterben, klar, die Leute von Team 1 würden hierbleiben, aber trotzdem. Ich würde in nächster Zeit sowieso relativ alleine sein. Ich stand auf. „was machst du?" Quinn erhob sich ebenfalls. „ich äh, muss noch was machen." Ich ging zur Tür. „alles gut?" mischte sich jetzt auch Sydney ein. Ich nickte. „alles gut, macht euch keine Sorgen, ich komm gleich wieder."
Ich klopfte an die Tür vom Büro des Falken. Ich hatte ein paar Leute fragen müssen, um es zu finden, aber jetzt hatte ich es. Die Tür ging auf, aber nicht der Falke hatte sie geöffnet, sondern Leo. „Hey, alles gut?" „kann ich reinkommen?" sie warf einen kurzen blick über die Schulter. Offenbar war der Falke auch da, und offenbar war er einverstanden, denn Leo machte einen Schritt zureite und ließ ich rein. „was ist?" er klang nicht gerade erfreut. „ich wollte fragen, ob ich, ... naja, alle anderen sind ja auch auf der Mission, und ich wollte wissen, ob... es einen bestimmten... Grund gibt, aus dem ich hierbleibe?" der Falke beugte sich vor und faltete die Hände. „nun, es ist so, unser Psychologenteam," er warf einen bedeutungsvollen blick auf Leo, „hält es für besser, wenn du in nächster Zeit erstmal in der Nähe, und vor allem erreichbar bleibst, da im Moment noch nicht wissen, ob dein zustand stabil ist, und ob so eine... Aufregende Mission im Moment das beste ist." Ich zog die Augenbrauen hoch. „und es ist besser, wenn ich dann mehr oderweniger allein hier bin?" Leo trat neben ihn. „die ruhe wird dir nicht schaden, und ich bin ebenfalls nicht ganz einverstanden, mit der Aufstellung des Teams für diese Mission, aber es liegt nun leider nicht komplett in unseren Händen." Sie blickte mich entschuldigend an. „also können sie nichts ändern?" Leo schüttelte bedauernd den Kopf. Ich nickte. „okay, das war alles, ich werde nicht länger Stören." Ich drehte mich zur Tür.
Am nächsten Morgen wachte ich vom leisen Schließen unserer Zimmer Tür auf. Ich setzte mich auf. Quinn und Camryn waren eben hereingekommen. „oh," Quinn kam zu meinem Bett, „wir wollten dich nicht wecken, sorry." Ich rieb mir die Augen. „wo wart ihr?" brummte ich. „noch ne Einsatz Besprechung, wir haben noch ein paar Infos und Anweisungen bekommen. Zum Beispiel haben wir jetzt einen Namen, wen wir suchen." Erklärte Camryn und verzog sich ins Bad. „ich hab versucht noch was zu ändern, das du mit darfst, aber da ist nichts zu machen. Wir könnten dich raus schmuggeln, aber wir müssen bei unserem Gepäck auf so wenig wie möglich und so praktisch wie möglich achten, da würde das wahrscheinlich auffallen." Sie schaute zerknirscht. „ist schon gut. Ich werds auch so schaffen, keine Sorge." Lenkte ich ab. „ich zieh mich jetzt an und dann gehen wir zum Frühstück."
Wir waren erst ein paar Minuten im riesigen Speisesaal, als auch die anderen aus dem Zimmer kamen. Sie setzten sich zu uns. „und schon aufgeregt?" Sydney stellte ihr Tablett ab. Quinn nickte und starrte untätig auf ihr essen. „du solltest was essen. Wenn du heute Mittag zusammenbrichst, ist das für keinen gut." Pflichtete ich Syd bei. Sie zuckte hilflos die Schultern. „ich kann nichts essen, sonst kotz ich!" „hier, du musst was essen, das weißt du genau!" ich wedelte mit dem Essen vor ihrem Gesicht herum. „Stimmung schon wieder so schlecht? Man könnte meinen, Frühstück wär was negatives!" Filiz stellte schwungvoll sein Tablett ab. Aaren setzte sich neben ihn. Jetzt war der Tisch voll besetzt, so konnten wir immerhin nicht so enden, wie Gestern. „Aaren, sag Quinn, sie muss was essen!" verlangte ich. „Quinn, iss was!" entgegnete er mit einem seufzen und sehr wenig überzeugend. „das hätte ich auch hinbekommen." Stellte ich fest. Er zuckte die schultern. „Quinn, du musst was essen! Wenn man zu wenig isst, kriegt man Kreislauf Probleme, Hunger und Konzentrationsproblem, das können wir uns nicht leisten, ALSO ISS WAS!" Schrie Filiz. „wo kam das denn jetzt her?" fragte ich und schaute ihn leicht verstört an. „er ist schon den ganzen Morgen am Durchdrehen. Total anstrengen, wie ne Katze auf Drogen." Stellte Aaren schläfrig fest. „und du bist auf Beruhigungsmitteln, oder was?" „nein müde, er," Aaren deutete auf Filiz, „hat uns die halbe Nacht wachgehalten und Panik geschoben und ist trotzdem ein reines Energie Bündel." „ihr armen." Entgegnete Milena spöttisch.
Wir standen in der großen Garage, die anderen mit ihren Taschen, ich und Team 1 ohne. Ich verabschiedete mich von Quinn und den anderen und Team 1 und Sara waren bei Ty. Ich schaute mich in der großen Halle um. Lounis und seine Freunde standen einfach nur so rum, sie würden ja alle mitgehen, und beobachteten den Typ, der offenbar mein Bruder sein sollte. Er stand etwas abseits und verabschiedete sich von Leo. Sie knutschten. Ich wand mich wieder meinen Freunden zu. „Wir kommen so bald wie möglich wieder, versprochen." versprach Quinn. „Seid bitte einfach vorsichtig und passt auf euch auf!" bat ich. „Wir sind doch immer vorsichtig." sagte Filiz grinsend und umarmte mich. Ich konnte immer noch locker über seine weißen Haare drüber gucken. „Okay, kommt Leute, es geht los!" rief Sara und winkte uns zusammen. „Wie kommt ihr raus?" erkundigte ich mich. „Wir, also die Einser und ich bringen das außen Team zum Rand, da kriegen wir dann weitere Anweisungen, der Rest gibt so lange Rückendeckung." „kann ich mit?" fragte ich hoffnungsvoll. „Wird eng, der Gleiter wird eh schon voll." Ghost zuckte entschuldigend die Schultern. „wir sind 13 Leute, wir können doch eh nicht alle zusammenfahren?" warf Ty ein. „Ich hab nen Bus klar gemacht." Erklärte Sara stolz. „Ich dachte die sind alle wo anders verbucht?" fragte Sydney perplex. „Ja, aber einer kommt frisch aus der Reparatur, der ist noch hier, aber soll so schnell wie möglich zurück, weil die den noch für irgendwas brauchen. Wir haben noch n Zeitfenster von," sie schaute auf die Uhr, „Drei Stunden. Und ihr habt draußen auch ein Zeitlimit. Wenn ihr euch innerhalb von drei Tagen nicht meldet, gehen wir davon aus, das etwas los ist, bei vier Tagen gehen wir vom schlimmsten aus, also los jetzt, Lori kommt mit!" scheuchte Sara uns auf. Ich grinste den anderen zu. Dann liefen wir zum Bus Gleiter, die anderen mit ihrem Gepäck, das aus Rucksäcken bestand. Der Bus war ein relativ geräumiger Gleiter, der vorne drei und hinten, jeweils 6 sitze links und recht hatte, die sich gegenüber lagen. Ghost saß schon auf dem Fahrersitz, neben ihm mein Bruder, daneben Sydney. Wir verteilten uns hinten, ich achtete darauf, dass ich möglichst weit weg von Lounis saß. Im hinteren Teil des Gleiters waren keine Fenster, außer den kleinen in den Flügeltüren, so konnten wir nicht wirklich sehen, wo wir hinfuhren. Unter den Sitzen waren Kisten verstaut, gefüllt mit Waffen, Nahrung und Ausrüstung, zumindest, wenn man den Beschriftungen glauben konnte.
Eine halbe Stunde später erreichten wir unser Ziel. Eine große, freie Fläche, wie eine Art Parkplatz, nur dass sich auf der Rückseite eine Wand hochzog, das Ende dieser Wand konnte ich weder zur Seite hin noch nach oben sehen. Unterwegs hatten wir nicht viel geredet, also hatte ich Zeit gehabt über das Zeitlimit nachzudenken. Würden wir in den nächsten Tagen nichts mehr von ihnen hören müssten wir davon ausgehen, dass sie tot waren. Ich schüttelte den Gedanken weg. „Wow!" rief Filiz begeistert und hüpfte aus dem Gleiter. „Ist das krass!" er flitze zum unteren Rand des Platzes und blickte die Wand hoch. „Komm zurück!" Schrie Sara, sie sah ein bisschen wütend aus. „hier könnten Drohnen und sonst was sein, du kannst nicht einfach durch die Gegend rennen, du musst besser aufpassen!" belehrte Sie ihn wütend, als er wieder hier war. „Bleibt erst mal hier, wir sichern die Umgebung, dann geht's weiter!" befahl Sydney. Also warteten wir. Zehn Minuten später kam Ghost zurück. „nehmt euch ne Waffe und kommt mit." Er deutete auf die Kiste auf der Waffen stand. Ty zog sie heraus und öffnete den Deckel, sie war wirklich gefüllt mit Waffen. Ich schnappte mir einen E-Blaster, mit dem würde ich im Fall des Falles klarkommen. Als sich alle ausgerüstet hatten, führte Ghost uns vom Fahrzeug weg in Richtung der riesigen wand. „Okay. Seht ihr das Rohr da?" er deutete an ein Rohr. „Das führt ziemlich sicher nach draußen." „ziemlich sicher?" fragte Quinn nach, während Camryn die Augen verdrehte und sich über das „schon wieder Rohre kriechen," beschwerte. „Und wie kommen wir da hin?" meinte Aaren, was ein berechtigter Einwand war, denn das Rohr war etwa fünf Meter über uns. „Er klettert rauf," er deutete auf Filiz, „macht die Klappe auf und dahinter ist ne Leiter, die er runterlassen kann." Filiz sah begeistert aus und wollte sofort loslegen. „Warte noch ne Sekunde," Hielt Ghost ihn noch kurz zurück und setzte einen Funkspruch ab, „es geht los Leute, ihr wisst wies läuft!" er ließ seinen Blick über die umliegenden Gebäude schweifen und nickte Filiz dann zu. Der kleine schoss los und wie eine Katze auf der Flucht die Wand hoch. Woran genau er sich fest hielt konnte ich nicht erkennen, aber wahrscheinlich waren kleine Risse, Löcher und Vorsprünge genug für ihn. Oben schwang er sich auf das Rohr und fing an an der Klappe herumzufummeln. „Geht nicht auf!" meldete er kurze Zeit später. „Drücken und dann ziehen!" empfahl Ghost, und starrte wie wir alle nach oben. Filiz drückte und zog, tatsächlich ging die Klappe mit einem Ruck auf, was dafür sorgte, dass er um ein Haar runter gefallen währe. „Pass auf!" rief ich, und beobachtete, wie er sich nach innen schwang. Sekunden später ratterte eine Leiter nach unten, die zusammengeschoben am inneren der Einstiegs Klappe befestigt gewesen war. „Bist du dir sicher, dass man die Luft hier drinnen atmen kann?" Beschwerte sich Filiz, seine Stimme hallte leise, offenbar war er schon ein Stück ins Rohr gekrabbelt. Statt zu antworten befahl Ghost den anderen sich zu beeilen. „Hoch jetzt, schnell!" er blickte sich wieder nervös um. Mein Bruder stieg zuerst nach oben, dicht gefolgt von Josh, Camryn und Ty. „Also dann, man stiehlt sich." Verabschiedete sich Aaren und kletterte los. Quinn umarmte mich kurz und folgte ihm, jetzt war ich alleine. Zumindest fast. Lounis war ja noch hier. „Äh", ich senkte den Blick. Peinliches schweigen. Das funk Gerät knackte. „Wie weit seid ihr? Wir müssen los, es kommen welche!" Drang Syds stimme verzerrt aus dem Lautsprecher. „Los hoch!" rief Ghost, ich warf einen Blick zum Rand der Platform und sah zu meinem Schrecken mindestens ein halbes Dutzend Drohnen über den Rand fliegen. Lounis schoss die Leiter hoch, oben wartete Filiz, der die Leiter sofort einholte und die Klappe zu schlug. „Zum Bus!" schrie Ghost und zog seine Waffe. Eine Drohne schlingerte getroffen zur Seite, offenbar hatten sich die anderen auf den Dächern rund umverteilt. „wir holen euch ab!" rief Ghost ins Funkgerät, wir rannten zum Bus. Die Drohnen kamen zielstrebig näher, offenbar waren die auf uns angesetzt. Als sie noch etwa zwanzig Meter von uns entfernt waren fingen sie an auf uns zu schießen. Die erste Welle schafften wir, die Angreifer flogen über uns, drehten und kamen zurück. Kurz bevor wir den Gleiter erreicht hatte ging Ghost zu Boden. Ich keuchte. Blut. Er war getroffen worden. Ich sprintete zurück und zog ihn hoch. „Zum bus, schnell!" sein linkes Bein war bestimmt drei, viermal getroffen. Ich half ihm hinten in den Gleiter und knallte die Türen zu. Dann kletterte ich zu Fahrer sitz. „Ghost getroffen, ich hol euch!" meine Hände zitterten, ich konnte das Funkgerät kaum festhalten. Ich konnte am anderen Ende der Leitung einen erstickten Schrei hören, achtete aber nicht darauf mit zitternden Händen versuchte den Gleiter zu starten ich hatte schon mal einen Gleiter geflogen, aber nicht oft und die Drohnen, die uns umkreisten machten, es auch nicht besser. „Komm schon" ich biss die zähne zusammen. Ghost stöhnte. Der Gleiter machte einen Satz nach vorne und fuhr dann aber flüssiger los. Ich steuerte zuerst das das Dach an, auf dem ich Sydney vermutete, schrammte mit dem Gleiter die Dachkante und hielt dann mit einem Ruck an. Sydney sprintete zum Gleiter und sprang durch die Beifahrertür nach drinnen. Sie schwang sich sofort nach hinten durch, ich fuhr weiter und ließ mich nach unten sinken, um einen Überblick zu bekommen. Ich entdeckte Sara ein paar Dächer weiter und steuerte sie an, Milena und Nero konnte ich nicht sehen. Im Rückspiegel sah ich, dass der Drohnenschwarm uns dich auf den Fersen war. Ich landete auf dem Dach und ließ Sara einsteigen und hob sofort wieder ab. „Da!" Sara deutete auf ein weiteres Dach, ich steuerte es an, ohne zu fragen. „Müsst ihr so wild fliegen?!" rief Sydney. „Ich übernehme" ich landete auf dem Dach und kletterte nach hinten um Sara ans Steuer zu lassen. Nero und Milena sprangen durch die Hecktür nach drinnen und wir hoben ab, bevor diese wieder zu war. Sydney kniete auf dem Boden und versuchte die Blutungen zu stoppen, Nero öffnete das eine kleine Fenster in der Tür und schoss auf die Drohnen. Milena kramte aus der Ausrüstung einen Verbandskasten hervor. „Wir müssen zurück, er muss zur Krankenstation!" keuchte Syd. „Können wir nicht, wir werden verfolgt!" entgegnete Sara und wich einem Gebäude aus, wir rutschten auf dem Boden, der inzwischen rutschig war vor lauter Blut. „Häng die ab!" Schoß Milena zurück was mit „Knall sie ab," beantwortet wurde. „Sind die anderen raus?" fragte Syd, sie versuchte ruhig zu bleibe, aber auch sie zitterte. „Ja, ich..." ich schaffte es kaum zu sprechen. Ghost war ohnmächtig geworden. Sydney murmelte vor sich hin, während sie versuchte mit Druckverbänden die Blutungen unter Kontrolle zu bringen. Ich krabbelte zu seinem Kopf, um ihn vor Verletzungen bei weiteren Ausweichmanövern zu schützen. „Mi, sag Leo, was Sache ist." Bat Sara und deutete auf den communicator den ich vor wenigen Minuten unsanft auf den vorderen Mittelsitz geworfen hatte. Milena nahm ihn. „Mehrere Schusswunden am Bein, wir kommen so schnell wir können, werden aber verfolgt." Die Antwort konnte ich nicht verstehen, das Blut rauschte zu laut in meinen Ohren. „Wir tun, was wir können, aber kümmer dich um nen OP!" sie schmiss das Gerät wieder zurück und öffnete das zweite Heckfenster. „Wie viele noch?" erkundigte sich Sara. „drei!" rief Nero. Sydney strich sich die Haare hinters Ohr, die ihr ins Gesicht gefallen waren. Sie weinte nicht, zitterte nicht mal. Ihr Gesicht war einfach nur hart und emotionslos.
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