Kapitel 13
Kapitel 13
Lucky
Schnell, schnell, schnell, ich hatte es fast geschaft, nur noch- ich hörte das leise Klicken, ich bildete mir ein das Sirren der Kugel oder was es war zu hören, und ich spürte den kurzen schmerz, als es sich in meine Schulter bohrte. Ich wollte herumfahren, mich verteidigen, aber das Betäubungsgift wirkte schon. Mein Gleichgewicht versagte, ich ging zu Boden. Unter unglaublicher Anstrengung schaffte ich es mich umzudrehen. Ich lehnte jetzt an der Wand. Der typ von vorhin! Mein Gehirn arbeitete immer langsamer. Er kniete sich hin, nahm seine Maske ab er sah so aus, als wäre er nicht viel älter als ich. Er streckte die Hand aus und hob leicht mein Kinn an. Er musterte mich fast interessiert. Durch die halb geschlossenen Lieder sah ich wie sich die Tür in seinem rücken öffnete. Jetzt, jetzt kommt Lounis und rettet mich. Fantasierte mein Hirn herum. Es war nicht Lounis. Natürlich nicht. Er war in Sicherheit, auf der andere Seite der Schleuse. Oder? Mein blick streifte mehr zufällig, die qualmenden Überreste der Kamera. Oder hatte er, hatten sie gesehen was hier los war? So wie ich sie kannte, waren sie schon auf dem weg, zu mir, nein! Das durfte nicht wahr sein! Das konnte nicht! Sie mussten es geschafft haben! Wenn nicht...?! Der typ hatte sich umgedreht, zu dem Mann, der reingekommen war. Der Gedanke, dass die anderen sich in so eine Gefahr begeben würden, für mich, gab mir kurz neue kraft. Ich stemmte mich hoch und drückte die letzten knöpfe. Geschafft. Ich hatte es geschafft. Jetzt war alles egal. Ich ließ mich wieder zurücksinken. Den zweiten Betäubungspfeil spürte ich kaum noch. Alles war warm und weich, ich wollte schlafen. Einfach schlafen. „nimm sie mit, 11185." Der typ an der Tür erteilte offenbar die Befehle. Aha. Ich lächelte. Der zahlen typ nahm mich vorsichtig hoch. Mein Kopf schlackerte nach hinten, alles drehte sich, wurde schwarz.
Lounis
Ich schlug mit der Faust gegen die Wand, versuchte nicht zu schreien. Es blutete, das konnte ich durch den Tränenschleier grade noch erkennen, aber ich spürte den schmerz kaum. „nein!" Josh versuchte Aiden festzuhalten. Aiden hatte den Computer auf den Boden geschmissen, er war in seine Einzelteile zersprungen. Camryn, ebenfalls mit tränen in den Augen, versuchte mich zur schleuse zu ziehen. „wir müssen weg, sofort!" wir, ich wenn mir niemand half, mussten lucky retten! Sofort! Ich keuchte und versuchte mich loszureißen. „wenn wir nicht durch Kommen ist sie um sonst gestorben!" Josh redete eindringlich, aber seine stimme zitterte. Er hielt Aiden den Mund zu. Auch er war drauf und dran einfach zu schreien. „Sie. Ist. Nicht. Tot!" presste er hervor. „bitte!" Camryn hatte mich losgelassen, auch sie blutete, und war in Tränen ausgebrochen. Ich glaube, sie blutete, weil ich sie gekratzt hatte. Sie blickte mich flehend an. Ich ballte die Fäuste, ich wollte Josh schlagen, weil er das gesagt hatte! Ich wollte, ... ich ließ die Hände sinken. Er hatte recht. Ich spürte, wie die tränen über mein Gesicht liefen. Ich spürte, wie sich eine kalte, schwarze lehre in meinem inneren ausbreitet. Ich gab auf. „Aiden?" ich nahm die Überreste des Computers. „er hat recht, das weißt du! Wir müssen weg!" „NEIN!" Aiden schlug um sich, in seinen Augen Panik, Wut und furcht. „nein!" er keuchte, wie ein wildes Tier. Ich hatte nicht die kraft ihn festzuhalten, weiterzusprechen. Ich hatte kaum die kraft ich selbst auf den beinen zu halten. Am liebsten hätte ich mich hingelegt und geheult, aber Josh hatte recht. Dann wäre es um sonst gewesen. Aiden sank auf die Knie, starrte mit lehren Augen ins nichts. „bitte!" Camryn nahm seine Hand. Er ließ sich aufhelfen, ließ sich zur schleuse führen. Es war ein wunder, dass uns noch keiner bemerkt hatte, aber wahrscheinlich hatte dafür auch sie gesorgt.
Als wir oben waren, zwischen ebne 5 und 4 oder so, holten uns Polizisten ein, Menschen, keine Drohnen. Wir ließen uns widerstandslos mitnehmen. Wir hatten nicht die kraft uns zu wehren. Wir wurden auf eine wache gebracht und jeder in eine separate Zelle gesteckt, jeder mit eigenem Wachmann. Später, ich wusste nicht wie viel später, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, wurde ich von einer Unruhe auf dem Flur aus meiner Trance gerissen. „lassen sie mich durch!" „Sir, das geht nicht, das ist-" „wissen sie mit wem sie hier sprechen, das ist mein Sohn!" Dad! Ich fand fast die kraft, mich von der wand zu erheben, an der ich lehnte, seit man mich hier abgesetzt hatte, als ich sah wie er mit seinem wehenden Mantel, verfolgt von zwei wachen auf meine Zelle zu kam. Vor den Gitterstäben erstarrte er. „Lounis! Lassen sie ich sofort zu ihm!" der Wachmann wirkte eingeschüchtert, versuchte aber Haltung zu bewahren. „das geht nicht, er hat,-" „lassen sie mich rein!" Dad sprach ruhig, und bestimmt. Der Wachmann schrumpfte unter dem blick aus seinen stahlgrauen Augen, die ich geerbt hatte, sichtlich zusammen und öffnete eilig die Tür. Dad hatte sich nicht verändert. Irgendwie machte mir das Hoffnung. Zumindest ein wenig. „Lounis" er durchquerte den
Raum mit zwei großen schritten und kniete sich vor mir hin. „ich hab mir solche Sorgen gemacht!" er nahm mich in den Arm. Ich lehnte mich an ihn. „ich hohl dich hier raus, versprochen." Ich nickte. „Und die anderen?" meine stimme zitterte. „die anderen?" er ließ mich los, blieb aber vor mir sitzen. „Camryn, Josh und Aiden." Ich blickte ihn hoffnungsvoll an. Also so hoffnungsvoll wie das grade eben ging. „naja, hör zu, das sind gefangene. Die kommen aus dem Lowland, weißt du? Wie kommst du überhaupt mit solchen Leuten zusammen?" ich brauchte kurz, um ihn zu verstehen. „das...das sind meine Freunde!" Dad nickte verständnisvoll, aber er verstand Garnichts. „ja, aber sie kommen aus dem Lowland! Haben sie dir das gesagt?" ich wurde wütend. „mussten sie gar nicht. Ich hab sie da nämlich raus geholt, mit meiner Freundin, und die, ... DIE IST JETZT TOT!" ich war aufgesprungen, was mich selbst irritierte, so das ich leicht ins Schwanken geriet. „LOUNIS!" auch mein Vater war aufgestanden. Er packte mich an den Schultern. „beruhig dich, und dann erzähl mir bitte, was passiert ist!" ich stand schweratmend da und blickte zu Boden. „nicht vor denen!" ich nickte zu den wachen die interessiert in meine Zelle starten und jetzt eilig den blick abwanden. Auch die schwarze Linse der Kamera störte mich. Ich wollte mit ihm reden, ja, ich wollte ihm alles erzählen, zumindest für kurze Zeit meine sorgen abladen, aber ich wollte, dass die Umstände stimmten. Nicht von ein paar wachen angestarrt in einer kalten ungemütlichen Zelle, mit so einer Stimmung. „okay, in spätestens einem tag bist du zuhause und dann reden wir, ja?" Dad wirkte müde, erschöpft. Trotzdem hatte ich noch eine bitte. „nur meine Freunde hierbleiben, bis ich dir alles erzählt hab." Er nickte. „ich tu mein Bestes" ich hatte Angst, dass die anderen, noch bevor ich auch nur die Chance gehabt haben würde irgendwas zu erklären, wieder im Lowland sein würden. Dad ging wieder und überließ mich meinen Gedanken. Später kam eine Wache und brachte mir essen. Ich fragte die junge frau nach den anderen, aber sie antwortete nicht. Ich hatte das Gefühl, das es ihr leidtat, vielleicht suchte ich aber auch nur verzweifelt nach irgendwas, an dem ich mich festhalten konnte.
12151893699
Dunkelheit. Das Erste, was mir in den Sinn kam, war Dunkelheit. Warme schwere Dunkelheit, die mich umgab. Das zweite was mir auffiel waren die schmerzen. Handgelenke, Fußgelenke, Kopf. Ich versuchte mich zu bewegen, ging nicht. Ich wollte die Augen nicht öffnen, doch dann würde mein Kopf einfach zerspringen, da war ich mir sicher. Also erstmal die anderen sinne durchgehen. Schmecken viel raus. Mein Mund war trocken. Es roch... steril. Keine Ahnung, woher ich das wusste, aber es roch eindeutig steril. Fühlen konnte ich auch nichts, außer dem schmerz. Ich hing! Ich lag nicht wie angenommen auf irgendwas, ich hing mit den Hand und Fußgelenken irgendwo. Keine Ahnung ob kopfüber oder richtig rum. Blieb also noch hören. Ich hörte tatsächlich was. Stimmen. Die eine kam mir vage bekannt vor, die andere hatte ich noch nie gehört. „das ist nicht der junge!" die gänzlich unbekannte stimme klang kalt und herablassend. Eindeutig die Person die über der anderen stand und die befehle gab. „nein, aber es ist das Mädchen, das..." der zweite Redner, er klang unterwürfig und fast ängstlich, machte eine spannungspause. „es geschafft hat den jungen und die drei ausgebrochenen Sträflinge vor uns zu verstecken und letztendlich hat sie alle heil nach oben zu bekommen, sie ist perfekt!" „wenn sie perfekt ist, warum ist sie dann hier und nicht-" der unterwürfige unterbrach seinen Vorgesetzten, was mich ehrlich überraschte. „Sir sie wacht auf! CORA!" plötzliche Hektik. Füße die um mich rum trippelten, eine weitere aufgeregte stimme. Inzwischen war ich mir relativ sicher, dass ich richtig herumhing. Eines meiner Augenlieder wurde hochgehoben, eine Lampe leuchtete direkt in mein Auge. Ich stöhnte. Musste das sein? „hallo, ich bin Cora" aha, Cora. Aber warum redete sie so langsam und deutlich als würde sie mit einem Kleinkind sprechen? „du bist 12151893699" aha, ich war 12151893699. Aber warum sagte sie mir wer ich war? Ich wusste doch, dass ich... warte, wer war ich?!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top