Kapitel 19
Jakes POV
Entschlossen trat ich aus dem Hotelzimmer, das Sebastian und ich uns teilten, und klopfte dann an die gegenüberliegende Tür.
Nicht mal Benson bellte.
"Kara?", rief ich beunruhigt und klopfte nun energischer.
Man hörte immer noch nichts. Fluchend lief ich vor der Tür auf und ab.
Was wäre, wenn sie sich wieder etwas angetan hatte?
Wieder klopfte ich, und anscheinend so laut, dass plötzlich eine alte Frau mit einem Tuch um die Stirn, ihren Kopf aus dem nahegelegenen Raum der Putzfrauen streckte und mich misstrauisch anblickte.
Seufzend wandte ich mich ihr zu. Vielleicht hatte sie ja was gesehen, außerdem war es besser, sie anzusprechen und zu besänftigen, sonst rief sie nachher noch die Security.
"Entschuldigen Sie bitte, aber wissen sie, ob die junge Frau, die dieses Zimmer bewohnt, weggegangen ist?"
Sie starrte mich immer noch an, die Augen vor Misstrauen zu Schlitzen verengt.
Ich stöhnte frustriert auf und fasste mit in die Hosentasche.
Mach längerem Krusteln und Kramen hielt ich schließlich einen zehn Dollar Schein, etliche zerknüllte Kaugummipapiere und lose Fäden auf der Handfläche.
Strahlend zeigte ich der Frau den Schein, und deutete auf die Tür.
So schnell, wie ich ihr nicht zugetraut hätte, hatte die Alte den Schein an sich gerissen und antwortete in einem schnappend, bissigen Tonfall: "Vermutlich Bar."
Stirnrunzeln murmelte ich ein kurzes "Danke." und öffnete die Tür zu unserem Hotelzimmer.
Kara's POV (zwei Stunden später)
Ich war dicht. So dicht und vollgelaufen, dass ich nichts mehr richtig mitbekam, kieksend, hichsend und kichernd über die Tanzfläche taumelte und die wüsten Beschimpfungen der anderen Gäste überhörte.
Die Jungs waren mindestens genauso voll wie Ich, und irgendwie waren wir wieder zu Hotel zurück gekommen.
Je mehr ich mich darauf konzentrierte, mich wieder zu erinnern, desto mehr entglitt mir wieder alles.
"He- Kara. Haha. Das sieht lustig aus.", bemerkte Tyler und starrte schielend auf sein schwarzes Handydisplay.
"Wa- haha- warum schaust du denn so?"
Erst jetzt bemerkte Ich, dass ich mein Gesicht zu einer verkniffenen Maske verzerrt hatte.
So viel zum Thema Konzentration...
Ich brach in schallendes Gelächter aus und die Jungs stimmten mit ein.
Mein Bauch schmerzte vor lauter Lachen, und aus meine Augen tränten.
Auf jeden Fall torkelten wir jetzt über das Hotel Gelände, ohne genau wahrzunehmen, wo wir uns befanden. Keine Menschenseele ließ sich blicken, was nicht weiter verwunderlich war: erstens war es schon dunkel und die meisten hielten sich im Hotel auf, und zweitens hatten diejenigen, die uns gesehen hatten, vermutlich schon längst die Flucht ergriffen und den Sicherheitsdienst gerufen.
Kichernd über meine eigenen Gedanken taumelte ich weiter, bis ich irgendwo hängen blieb.
Mein Schnürsenkel hatte sich mit so einem dämlichen Liegestuhl verknotet.
Wütend brabbelte ich Flüche über die Hersteller meiner Schuhe vor mich hin, die durften sich doch nicht einfach so öffnen! Und dieser Liegestuhl! Das ist doch lebensgefährlich, wenn man über den drüber stolpert! Die sollte man allesamt verklagen!
Ungeschickt bückte ich mich, um meinen Schuh endlich zu befreien. Ich riss ungeduldig an dem Schnürsenkel, für Feineres hatte ich jetzt echt keinen Nerv.
Dummerweise riss ich so fest daran, dass das Band an einen scharfen Plastikkante schürfte- und ich letztendlich einen halben Schnürsenkel in der Hand hielt.
Kichernd lief ich weiter, inspizierte genau die Abrissstelle des Bandes und stolperte über meine eigenen Füße.
》》》》》》》》》
Was jetzt wohl passiert? O_o
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