v e n t i s e t t e

•Just A Dream - Nelly •
(Hört es euch bitte an, es wird nach kurzer Zeit besser und so kommt das Kapitel besser rüber^^)

„Und wie läuft es sonst so?"

„Ich muss dringend wieder feiern gehen, ich falle sonst über Lucian her und das ist mein voller Ernst!"

Delia kicherte. „Du hättest eben doch bei Brian bleiben sollen, dann würdest du gar nicht in Versuchung kommen, über jemanden herzufallen."

Schnaubend verdrehte ich die Augen. „Lass mich bloß mit diesem verdammten Idioten in Ruhe! Wegen ihm hätte ich mich fast mit einer Schwangerschaft herumärgern müssen, weil er nicht verhütet hat, obwohl er im Gegensatz zu mir nüchtern war!"

„Okay, okay. Ich hab's kapiert, du kannst Brian nicht leiden.", unterbrach Delia mich lachend.

„Ich hab ihn noch nie gemocht, dachtest du echt, das ändert sich, bloß weil wir ein paarmal miteinander geschlafen haben?! Zum Sex braucht es keine Gefühle."

„Du bist heute echt gereizt, du musst dringend feiern gehen und jemanden aufreißen. Deine schlechte Laune ist kaum zu ertragen." Ich konnte Delia beinahe durchs Telefon grinsen hören.

„Jaja, das weiß ich selbst. Aber was soll ich machen, wenn Lucian aus unerfindlichen Gründen auf Abstand geht? Ich bin sicher, er fühlt diese Anziehung auch, aber aus irgendeinem Grund hat er Angst vor etwas, was damit zusammenhängt." Ich seufzte und nahm mein Handy in die andere Hand, während ich meine lackierten Fingernägel betrachtete.

„Frag ihn doch danach, vielleicht erzählt er dir sein Problem und ihr könnt gemeinsam eine Lösung finden.", schlug Delia vor.

„Denkst du, ich hab das nicht schon versucht? Er blockt jedesmal ab und wechselt das Thema. Vermutlich hält er mich für ein unreifes Mädchen, mit dem man nicht über so etwas redet."

„Lila! Sorry, aber das ist komplett absurd. Oder denkst du, er würde mit einem kleinen Mädchen herummachen? Er sieht dich definitiv nicht als kleines Mädchen, das kann ich dir versichern!"

Ich lehnte mich mit geschlossenen Augen gegen die Wand und atmete tief ein. „Wenn du meinst.", murmelte ich nicht wirklich überzeugt.

„Natürlich, und ich habe immer Recht! Du hör mal, ich muss jetzt auflegen, Mac sagt, das Essen ist fertig. Wir schreiben nachher und du versuchst noch einmal, mit Lucian zu reden."

„Ist gut. Bestell Mac schöne Grüße von mir, Ashton und seiner Familie auch, wenn du sie mal siehst, ich hab schon ewig nichts mehr von ihnen gehört. Hab dich lieb!"

„Ich dich auch. Und denk dran, rede mit Lucian!", verabschiedete sie sich und kurz darauf ertönte das Tuten, als sie auflegte.

Ich würde mir Delias Rat zu Herzen nehmen und noch einmal probieren, mit Lucian zu reden. Ich war nie ein Mensch gewesen, der leicht aufgab und das würde ich auch jetzt nicht tun.

Fest entschlossen verließ ich mein Zimmer und machte mich auf die Suche nach Lucian. Ich fand ihn im Wohnzimmer, wo er Yaiza bei ihren Hausaufgaben half. Kurze Zeit war ich irritiert, bevor ich mich erinnerte, dass vorgestern ja die Schule wieder angefangen hatte.

„Lucian?" Er drehte sich zu mir um und musterte mich fragend.

„Kann ich mit dir sprechen? Unter vier Augen? Es ist dringend.", sagte ich und wartete seine Antwort ab.

„Gleich. Ich helfe Yaiza noch bei ihrer Mathehausaufgabe. Warte doch solange in meinem Zimmer auf mich, da sind wir ungestört."

„In Ordnung." Ich wandte mich um und stieg die Treppen wieder nach oben. In Lucians Zimmer angekommen setzte ich mich auf das Bett und starrte meine Füße an.

Quälend langsam verstrichen die Minuten und irgendwann begann ich, mich in dem Raum umzusehen.

Durch das große Fenster mit Aussicht auf den Pool wirkte das Zimmer hell und freundlich. Es war relativ schlicht eingerichtet, hauptsächlich in Weiß- und Brauntönen gehalten und besaß einen dunklen Holzboden, der sich angenehm glatt unter meinen Füßen anfühlte.

Der Nachttisch war beinahe komplett leer, neben der Nachttischlampe befand sich nur ein schwarzes, kleines Notizbüchlein und die Armbanduhr von Lucian.

Vor allem das schwarz eingebundene Büchlein erweckte mein Interesse und es kribbelte in meinen Fingern. Zu gerne hätte ich es genommen und aufgeschlagen.

Doch mühsam beherrschte ich mich und versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Angespannt stand ich auf und wanderte im Raum hin und her.

„Verdammte Scheiße tut das weh!", fluchte ich leise, als ich mir meinen Zeh am Nachttisch stieß. Dieser wackelte leicht und das Notizbüchlein fiel zu Boden.

Sofort waren meine Schmerzen vergessen und ich hob das Buch auf. Es musste ein Zeichen des Schicksals gewesen sein, dass ich ausgerechnet gegen den Nachttisch gestoßen und das Büchlein heruntergefallen war.

Ich zögerte und blickte unsicher zur Türe. Ich wusste, dass es ganz und gar nicht in Ordnung war, wenn ich durch die Notizen blätterte. Doch andererseits war meine Neugierde zu groß und was hatte ich schon zu verlieren?

Genau genommen gar nichts, ich brauchte mich bloß nicht erwischen lassen.

Vorsichtig schlug ich das Buch auf und strich leicht über die erste Seite. Die Buchstaben waren bereits etwas verblichen und einige undefinierbare Flecken mit unterschiedlichen Farben zierten die Seite. Mein Blick fiel auf das Datum.

Ich staunte. Der Eintrag war bereits ziemlich alt. Schnell rechnete ich nach. Lucian musste etwa zwanzig gewesen sein, als er dies geschrieben hatte.

Doch seine Schrift hatte sich kaum verändert, stellte ich fest. Sie war immer noch so geschwungen und fein, wie damals, als der Eintrag geschrieben wurde.

Unsicher begann ich zu lesen, den Gedanken, dass dies hier falsch war, immer in meinem Hinterkopf.

„Was denkst du, machst du da?" Lucians Stimme durchschnitt eisern die Stille. Sie klang scharf, wütend und verletzt. Sie durchdrang meinen Brustkorb, stach direkt in mein Herz und zerstörte mich innerlich.

Langsam hob ich meinen Blick, um direkt in seine Augen zu sehen, die mich zornig und traurig anfunkelten.

„Ich habe dir vertraut, Lila. Und ich hätte es dir erzählt. Aber jetzt-" Er hörte auf zu sprechen. Kurz schloss er seine Augen und atmete tief durch. Dann nahm er mir das Buch aus der Hand und verließ das Zimmer.

Ich blieb zurück und wusste, dass ich es gerade vermasselt hatte. Und diesmal wirklich.

• • •
Entschuldigung, dass es so lange gedauert hat, aber ich hatte mehrere Ideen, wie es weitergehen könnte und es hat etwas gebraucht, bis ich mich für eine entschieden und diese ausgearbeitet habe.
Was das Datum des Eintrags angeht, ihr habt vielleicht bemerkt, dass ich anstatt der Jahreszahl vier X gemacht habe. Das ist einfach nur, weil die Geschichte in keinem bestimmten Jahr spielt und ich sonst zu viel hätte rechnen müssen;) Und ja, das ist meine Schrift^^
Ich hoffe sehr, durch dieses Kapitel seid ihr ein bisschen gespannt, hab euch lieb, eure Ms_Creatix

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