Nicht wissend, was für Worte wir verlieren sollten, zogen wir unsere Badekleidung an. Die Röte meiner Wangen sind kaum zu verbergen.
"Worüber denkst du gerade nach?" Fragte er mich, als er die beiden Bänder meines Oberteils miteinander verknoten ließ. "Bin ich wirklich gut genug für dich?" Drehte ich mich zu ihm um und sah ihn an. "Warum solltest du es nicht sein?" Stellte er die Gegenfrage.
"Weil ich voller Vernarbungen bin, ich Unruhe in deine Familie einbringe-." Er stoppte mich, als er seinen Zeigefinger auf meinen Mund platzierte. "Zuallererst denkst du wieder zu viel nach. Deine Narben sind ein Teil von dir, den ich akzeptiere und ich sie genauso liebe wie dich. Du hast Unruhe verbreitet, dennoch legt sich dieses genauso schnell, wie sie gekommen ist." Ich runzelte wehleidig meine Stirn, als er sich von mir entfernte und in den Ozean glitt.
"Was ist das jetzt zwischen uns?" Rief ich ihm nach, als ich sein Grinsen durchaus verspürte und ich wartend noch am Ufer verweilte. "Ich bezeichne dich jetzt einfach als meine Freundin. Wenn du es nicht möchtest, musst du es mir nur mitteilen, kleine bellezza." Meine Aufregung wandelte sich in Freude um, wobei ich ihm ins Wasser folgte.
"Bist du dir sicher? Ich meine, ich bin anstrengend, kompliziert und sehr nachdenklich!" Betonte ich. "Möchtest du mir mitteilen, dass du mich nicht glücklich machen würdest? Glaub mir, das tust auch dennoch." Er half mir, auf den Jetski zu gelangen, indem er das Seil vom Felsen löste.
Die Fahrt zum Verleih verlief ohne weitere Anspannung. Doch die Berührungen und die Worte, mit den ich Daniel austauschte, brachte mich zum Schmunzeln. Ich blickte über meine Schulter, als ich ihm einen Blick zu wandte. Er schien genauso in Gedanken vertieft zu sein, wie ich. Es kam unerwartet, dass wir Lust einander ausüben und wir die Intimität teilten.
Ich fasste mir mit einer Hand über die Narbe und erinnerte mich an den Moment, in dem er begann, sie zärtlich zu küssen. Immer wieder überkam mich das Gefühl von Zufriedenheit, obwohl das Streng zu mir selbst weiterhin in mir wütet.
Wir drosselten die Motoren und fuhren langsam an dem Steg heran, worin der Mitarbeit uns schon erwartet hatte. Zuallerletzt half er mir am Ufer zu gelangen, nach dem ich ihm die Weste überreichte und wir uns verabschieden.
Wir verließen gemeinsam den Verleih und begaben uns zu Fuß auf den Weg in Richtung Strandhaus. Zumal verstummten wir und liefen nur nebeneinander her, da niemand die Worte für die Situation fand.
"Wir sollten unsere Intimität an der Bucht für uns halten." Begann ich zu sprechen, worauf er sich verlegen am Hinterkopf kratzte. "Ja, vielleicht wäre das erstmal das Beste." Ich sah ihn schüchtern an, indem die Röte immer präsenter wurde.
Die vereinzelten Sandkörnern auf dem Weg, lagen genauso verstreut, wie meine Gedanken in mir. Er kam vor mir und blieb vor mir stehen, weshalb er mir den Weg versperrte.
"Wir liegen sowieso bei denen im Fokus, daher sollten deine Haare nicht danach aussehen, als hätten wir Sex gehabt." Er strich mir über die Haare und war mir zuvor nicht bewusst, wie ich aussehen würde. Alleine, was der Mitarbeiter sich denken müsste, wurde mit voller Scham begleitet.
Er lachte auf, weshalb ich ihn irritiert ansah. "Was?" Maulte ich ihn an, zugleich verzögert. "Deine Haare machen das, was sie wollen." Ich rollte meine Augen und versuchte selbst, meine Haare wieder in Ordnung zu bekommen.
"Sieht es besser aus?" War er der Ersatz eines Spiegels. "Du siehst immer hübsch aus." Ernsthaft sah ich an. "Du bist genauso ein Schleimer wie Ian. Liegt das in der Familie?" Hob ich die Braue in die Höhe.
"Vergleich mich nicht nochmal einmal mit ihm." Murrte er, doch ich sah ihn tief in die Augen. "Und was, wenn doch?" Spottete ich und trat auf Zehenspitzen, um ihm näherzukommen. "Dann werde ich nicht noch einmal so sanft wie an der Bucht sein." Ich schluckte den Kloß hinunter, wobei die Elektrizität zwischen uns verstärkt wurde und die Gier auf Gegenseitigkeit beruhte.
Er räusperte und fuhr sich durch die Haare. Ich atme die Anspannung aus, als er meine Hand zu sich nahm und begannen weiter den Weg zu beschreiten.
Nach kurzem Marsch erreichten wir die Tür, hinter der sich die giftige Stimme verbarg. Ein Blick zu Daniel, der mich anlächelte und meine Hand losließ, als wir eintraten.
Das Haus war menschenleer, doch die großen Fenster verrieten ihre Anwesenheit. Alle waren am Pool, wo wir uns hinbegaben und uns bemerkbar machten.
"Wie lief das JetSki-Fahren?" fragten sie, als Amira ihre Sonnenbrille leicht von der Nase stupste. "Es war unterhaltsam. Beim nächsten Mal sollten wir das gemeinsam machen," erwiderte Daniel, während ich mich an das Geschehen erinnerte.
Ian lag desinteressiert neben meinem Bruder und schenkte uns keinen Blick. Ein Hauch von Kindergarten umgab sein Verhalten.
Wir ließen uns neben ihnen nieder, und ich begrüßte Camila mit einem Grinsen, das sie erwiderte. Daniel und ich legten uns auf freie Liegen, alle hielten die Augen geschlossen und genossen die wärmende Sonne.
Das Sonnenlicht tauchte den Poolbereich in eine behagliche Helligkeit. Die Atmosphäre war entspannt, jedoch durchzogen von unterschwelliger Spannung. Das leise Plätschern des Wassers und gedämpfte Gespräche bildeten den Hintergrund für das, was sich gerade abspielte.
Blicke ruhten auf uns, neugierige Augen versuchten die Bindung zwischen Daniel und mir zu ergründen. Camila, mit ihrem verschmitzten Grinsen, schien unsere Geheimnisse zu erahnen.
Erinnerungen an die Intimität mit Daniel durchzogen meine Gedanken. Sanfte Berührungen am Strand, zärtliche Küsse auf meine Narben – eine Mischung aus Verlangen und Zufriedenheit erfüllte mich. Die Intimität hatte unserer Beziehung eine neue Dimension verliehen, Unsicherheiten wurden durch Daniels beruhigende Worte verdrängt.
Als Daniel scheinbar unauffällig meine Beine entlangstrich, spürte ich die aufkommende Versuchung. Doch ein Blick von Camila und die Erinnerung an die Anwesenheit der anderen zwangen uns zur Zurückhaltung.
Die Atmosphäre am Pool war geladen, Sommerhitze vermengt mit unterdrückter Leidenschaft. Die Sonne strahlte unbarmherzig, während wir uns in scheinbarer Entspannung befanden. Doch unter der scheinbaren Ruhe brodelten Geheimnisse und die Frage nach der Enthüllung unserer Intimität hing wie eine Sense über uns.
Die kühle Brise trug das leise Murmeln der Wellen vom nahen Ozean herüber und verlieh der Szene eine gewisse Gelassenheit. Um uns herum lagen Menschen, die sich der Sonne hingaben und den Moment genossen – ein scheinbar harmonischer Kontrast zu den verborgenen Emotionen, die in mir tobten.
Seine Berührungen hatten eine subtile Elektrizität hinterlassen, die immer noch zwischen uns flirrte. Der Gedanke an den sexuellen Moment an der Bucht kitzelte meine Sinne, während ich versuchte, die aufkommenden Emotionen zu unterdrücken.
Camila, die unsere Geheimnisse erkannt hatte, zwinkerte mir verstohlen zu. Die anderen schienen immer noch nichts zu ahnen, während wir versuchten, die Intimität an diesem öffentlichen Ort zu verbergen.
Der Blick zu Ian, der desinteressiert neben meinem Bruder lag, verdeutlichte die Komplexität der zwischenmenschlichen Dynamik. Die Luft war geladen mit ungesagten Worten und unausgesprochenen Erwartungen.
Die minimalistischen Wellen des Pools plätscherten leise und das Lachen der anderen vermischte sich mit dem Rauschen des Meeres. Doch unter dieser scheinbaren Idylle lauerten ungewisse Herausforderungen und eine Unsicherheit, wie die Offenbarung unserer Intimität das Gleichgewicht unseres sozialen Kreises beeinflussen würde.
Die Zeit schien stillzustehen, als wir uns in dieser seltsam zwiespältigen Atmosphäre bewegten – eine Mischung aus offenen Geheimnissen, leisen Gesprächen und dem unausgesprochenen Verlangen nach mehr.
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Die Abendsonne tauchte den Ort in warmes Licht, als wir uns zum gemeinsamen Abendessen begaben, den letzten Abend auf Gran Canaria beendend. Die Atmosphäre war entspannt, die Düfte von kulinarischen Köstlichkeiten umgaben uns.
Camila, weiterhin eine neu gewonnene Bekanntschaft, erzählte uns von ihrem Studium auf Teneriffa. Es war erfrischend, jemanden zu treffen, der fernab von allem Stress lebte.
Das Abendessen selbst war eine Symphonie aus Geschmack und Vielfalt. Die Tische waren mit einer Fülle von Köstlichkeiten gedeckt, von frischen Meeresfrüchten bis hin zu exotischen Gemüsesorten. Das Rauschen des Meeres in der Nähe begleitete unsere Gespräche und Lachen.
Camila, die sich als lebhaft und gesellig erwies, fügte sich nahtlos in die Runde ein. Ihre offene Art trug dazu bei, dass sich die Atmosphäre am Tisch noch lebendiger gestaltete. Zumal Amira ihr eine Chance gab und versuchte, sie zu akzeptieren. Miguel saß neben ihr, indem ich deuten konnte, dass er anderes Verhalten am Tisch legen konnte, sobald sie in seiner Nähe ist. Insgeheim wusste ich, dass daraus sich etwas entwickeln könnte und die Liebe dazu keine Grenzen gesetzt würde.
Wir tauschten Geschichten und Erlebnisse aus, während wir die kulinarische Vielfalt genossen.
Der Abend verging wie im Flug und das festliche Abendessen bildete einen gelungenen Abschluss unseres Aufenthalts. Gemeinsam lachten wir, genossen das Essen und schufen Erinnerungen, die über die Grenzen dieser Insel hinausreichen würden.
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Hallöchen!🥀
Inwiefern finder ihr die Kapiteln?
Meint ihr, dass Lucia den richtigen Weg gegangen ist?
Fragen:
Xoxo Hannah
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