°𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 21•
Die Fernandes holten uns frühmorgens mit zwei Fahrzeugen pünktlich von zu Hause ab. Unser Gepäck verstauten wir im Kofferraum, bevor wir einstiegen.
Die Vorfreude auf die Reise lag förmlich in der Luft, trotz meiner Bedenken. Während die anderen sich angeregt unterhielten, verharrte ich schweigend am Fenster mit meiner Wärmflasche. Amira befand sich im anderen Fahrzeug, was meine Entspannung erschwerte. Da Teneriffa eine kleine Insel ist, war die Fahrtzeit zum Flughafen nicht allzu lang.
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Nach dem Ausstieg umarmte mich sofort eine fröhliche Amira, was mir ein warmes Gefühl verlieh. Die Sonne tauchte den exklusiven Privatflughafen in goldenes Licht, als wir gemeinsam eintraten. Unsere Koffer wurden sorgfältig verladen, und die Crew des Jets stand bereit, um uns an Bord zu begleiten.
Zuvor klärte Daniel die letzten Details des Fluges, einschließlich der Mitnahme meiner Wärmflasche. Die Atmosphäre war von Eleganz und Luxus durchdrungen, als wir die stilvollen Sitze des Privatjets betraten.
Mit einem sanften Brummen hob der Jet elegant ab und wir schwebten über die Startbahn. Der klare Himmel versprach eine angenehme Reise. Die Crew verwöhnte uns mit Speisen und erfrischenden Getränken, während wir über den Wolken glitten.
Der Flug dauerte nicht lange, wodurch meine Beruhigung zunahm und ich mich entspannt in den Sitz gleiten ließ. Die Aussicht aus den Fenstern bot beeindruckende Anblicke der Wolken und des Wassers unter uns.
Es verging nicht einmal eine Stunde, als ich bemerkte, wie sich das Flugzeug auf die Landung vorbereitete. Leicht nervös zupfte ich erneut an meiner Haut, was Alex neben mir mitbekam. Er legte kurzzeitig eine Hand auf meine, und ich ließ es dabei, innerlich betend.
Die Landung auf der sonnenverwöhnten Insel verlief sanft, trotz meiner vorherigen Panik. Wir verließen gemeinsam das Flugzeug und ich ließ die anderen vorangehen. "Du scheinst angespannt zu sein", bemerkte Daniel, als wir uns vom Flugzeug entfernten und ich die Mitarbeiter unser Gepäck weiter verladen sah.
"Nein, alles okay", teilte ich ihm mit und vermied seinen Blick. Ich lief in leicht zügigem Tempo neben Amira her und sah einen schwarzen Kleinbus vor uns. Der gut gekleidete Mann schien auf uns zu warten und begrüßte uns mit einem Lächeln, bevor wir gemeinsam einstiegen.
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Als der Bus durch die Straßen rollte, konnte ich die prachtvolle Kulisse Gran Canarias bewundern. Die Häuser in den malerischen Dörfern zeugten von Geschichte und Charme, während Palmen im sanften Wind wehten. Doch trotz der äußeren Schönheit blieb eine innere Unruhe in mir.
Amira saß neben mir und versuchte, die Atmosphäre mit ihrer fröhlichen Art aufzulockern. Ihr strahlendes Lächeln konnte jedoch nicht vollständig die Gedanken vertreiben, die in meinem Kopf kreisten. Die Unsicherheit über das, was mich auf dem Anwesen der Fernandes erwarten würde, nagte an mir, genauso wie das Aufeinandertreffen mit Valeria.
Der schwarze Bus glitt durch die Straßen, bis er schließlich vor einem imposanten Tor zum Anwesen stoppte. Der freundliche Fahrer öffnete die Tür und wir betraten eine Oase aus Natur.
Es war zwar nicht das Anwesen, wie auf Teneriffa, sondern etwas anderes, das eine einladende Atmosphäre versprühte. Ähnlichkeiten mit den Strandhäusern aus Amerika zeigten sich, indem die minimalistischen Architekturelemente der weißen Fassaden eine gewisse Eleganz verliehen.
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Wir verabschiedeten uns vom Fahrer, betraten gemeinsam das Haus und sofort blitzte uns der fabelhafte Ozean durch die großen Fenster entgegen.
Durch die Helligkeit und die marineblaue Inneneinrichtung des Strandhauses bekam ich das Gefühl von Willkommen sein. Klare Linien zeichneten die dezenten Wände, ebenso wie hochwertige Materialien wie Marmor und Glas den Luxus in den Vordergrund brachten.
Die Küche, ausgestattet mit einer großflächigen Marmorplatte, bot ausreichend Platz für jeden. Die Schlafzimmer präsentierten sich als ruhige Rückzugsorte, wobei die großen Fenster einen spektakulären Blick auf den Strand und das Meer boten.
Den Koffer packte ich aus und ließ den Kleiderschrank mit Leben befüllen. Tabletten, genauso andere Utensilien legte ich auf ihren sichtbaren Plätzen.
Im legeren Outfit betrat ich das Gästezimmer, wobei mir mehrmals jemand begegnete und einige in der Küche bemerkte. "Möchtest du etwas essen?" Fragte mich Miguel, doch ich lehnte dankend ab und begab mich auf die Terrasse, von der aus der Blick direkt auf den Ozean fiel.
Rund um das Strandhaus erstreckten sich Palmen und Büsche, während der private Strand unmittelbar an das Anwesen grenzte. In Gedanken versunken betrat ich den Sand und begann meine Erkundungstour.
An einem großen Felsen ließ ich mich nieder, schloss die Augen und zog die Beine an meine Brust. Die Brise des Windes und die Atmosphäre der Natur genoss ich in vollen Zügen.
"Du scheinst heute nicht besonders gesprächig zu sein", sagte plötzlich eine männliche Stimme, während eine Gänsehaut über meinen Körper lief. "Das mag sein", bestätigte ich knapp.
"Was geht zwischen dir und Daniel vor?" Fragte er neugierig, als ich weiterhin innehielt und er sich neben mich setzte. "Neugier?" Schmunzelte ich bewusst. "Ja, weil ich dich durchaus attraktiv finde, Aphrodite." Ein kurzes Lachen entwich mir und ich blickte zu Ian.
"Aphrodite?" Schaute ich ihn fragend an. "Eine griechische Mythologie, in der Aphrodite als Göttin der Liebe, Begierde und Schönheit bezeichnet wird." Ich runzelte die Stirn. "Und du denkst, dass ich Aphrodite sei?" Grinsend sah ich ihn an.
"Schon als du nach unserem holprigen Start friedlich in meinem Bett geschlafen hast, warst du schön. Du kannst fast jeden Mann in deinen Bann ziehen. Gefährlich wird es erst, wenn du die Kontrolle mit deiner Schönheit und Intelligenz bewusst einsetzt." Trotz der Schmeicheleien war er die Person, die mich fast vernichtet hatte.
"Dann lass dich nicht in meinem Bann ziehen", entgegnete ich, meinen Blick fest in seine Augen gerichtet. "Das ist einfacher gesagt, als getan", erwiderte er.
"Ich bin gespannt, wohin du mich führen wirst", erinnerte ich ihn an die Verschiebung des Treffens, während er sich durch die Haare strich. "Geduld lautet das Sprichwort", fügte er hinzu. Genau das, was ich von vornherein nicht besaß.
Nachdem ich mich von dem Felsen erhoben hatte, bewegte ich mich in Richtung offenes Meer, wobei er meine Bewegungen aufmerksam verfolgte. Mit den Füßen tastete ich mich ins kühle Wasser. Über meine Schulter warf ich ihm einen sanften Blick zu.
Innerlich ergriff mich der Groll und so flüchtete ich ins Strandhaus, um mich aus seiner Sichtweise zu entnehmen. Ohne mich weiter zu erkennen zu geben, entschied ich mich, meinen legeren Look gegen ein etwas sommerlicheres Outfit zu tauschen.
Ein schlichtes beige Kleid mit Glockenrock genügte, um meinen Look zu erneuern. Die Haare lagen offen über meine Schultern, als ich erneut die Treppen hinunter schlenderte.
Das Strandhaus war gefüllt mit Männern, die sich amüsierten - sei es beim Essen oder entspannt am Pool. "Magst du jetzt etwas essen?" Fragte mich Miguel erneut und ich gab nach, somit näherte ich mich der Kücheninsel.
Es gab gebratenes Gemüse, was mir zusagte, da ich den Fleischkonsum gering halte und gerne auf pflanzliche Produkte zurückgreife. "Habt ihr euch auf Teneriffa gut eingelebt?" Erkundigte sich der bullige Spanier.
"Ja, das haben wir", antwortete ich, während er mir einen Teller mit Gemüse zubereitete. "Mir gefällt, dass du dich gut mit Amira verstehst. Sie hat nicht allzu viele Freunde, was wahrscheinlich auch an uns liegt", bemerkte er.
"Nun ja, vergrault habt ihr mich auch nur fast, jedoch bleibe ich standhaft", erwiderte ich, als ich auf das Ereignis von Ian und mir anspielte. Nachdem ich die letzte Karotte gegessen hatte, stellte ich das schmutzige Geschirr in die Spüle.
Leise schlich ich mich aus der Küche, um die Umgebung weiter zu erkunden. Während Miguel und Pablo noch in der Küche beschäftigt waren, lagen Alex und Daniel am Pool. Amira schwamm ihre Runden und ich bemerkte die Blicke meines Stiefbruders.
"Hast du etwas vor oder weshalb bist du so herausgeputzt?" Lachte Alex, als er seine Sonnenbrille von der Nase nahm. "Ich bin nicht aufgebrezelt!" Betonte ich, doch er stand auf und stupste mich mit der Fingerspitze in den Pool, der sich direkt hinter mir befand.
"Du Mistkerl!" Schrie ich durch das ganze Territorium, erhielt die volle Aufmerksamkeit und amüsierte indessen Amira neben mir.
"Immerhin brauchst du dir jetzt keinen Bikini anziehen", mit einem leichten Schlag auf die Wasseroberfläche schlug ich, wodurch die Wassertropfen in ihre Richtung flogen. "Ey!" Protestierte sie, als wir begannen zu lachen und uns attackieren.
Der Pool füllte sich allmählich und an der Taille spürte ich plötzlich zwei große Hände, während ich leicht von Amira weggezogen wurde.
Ich drehte mich um und erkannte Daniels Augen, in die ich mich schlagartig vertiefte. Alles um uns herum verstummte abrupt – sei es das Gelächter, das Rauschen des Meeres, die Gespräche oder das Plätschern des Wassers. Wir sahen uns einfach stumm in die Augen, während er seine Hände auf meine Taille legte.
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Hallöchen!🥀
Kennt ihr gute Netflixserien/Filme?
Fragen:
Xoxo Hannah
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