Kapitel 43

Kapitel 43

"Auch, wenn wir jetzt mit dem Höllenfürsten zu tun haben, sollten wir trotzdem weiter an unsere Pläne halten", sagte Amon, während er mit Luana und Sienna durch das kleine Dorf lief. Sie wurden gegrüßt und grüßten zurück.

"Stimmt. Willst du weiterhin an dem Plan Sklaven freizukaufen, festhalten?", fragte Luana nachdenklich.

"Eventuell, aber ich würde tatsächlich eher auf deinem Planeten anfangen", gestand er. "Dass von dort der Sklavenstrom nachlässt", sagte er, was Luana nachdenklich werden ließ. Sie hatte schon lange darüber nachgedacht, doch sie wusste nicht, was sie tun sollte. Wie sollte sie ihren Leuten helfen?

"Es gibt einige Möglichkeiten, deinen Leuten zu helfen. Ich glaube aber, wenn die Sklavenhändler plötzlich auf Probleme stoßen werden sie einfach einfallen und alle mitnehmen", mischte sich Sienna leise ein.

Luana seufzte. "Ja. Das habe ich mir auch schon gedacht und alle Rudel auf einmal hierherholen wäre nicht möglich", sagte sie frustriert.

"Wir könnten mit deinem Bruder sprechen", schlug Amon vor. "Wenn er wirklich gezwungen wird, könnten wir ihn vielleicht dazu bringen, dass er nach und nach die Leute hierher bringt", schlug er nachdenklich vor.

Luana fand das an sich eine gute Idee, doch sie glaubte nicht, dass die Rudel ihre Heimat so leicht verlassen würden. Zudem waren sie hier auch nicht so sicher.

"Man müsste es ihnen schmackhaft machen, in dem man sagt, sie können hier die Magie erlernen, um sich besser zur Wehr zu setzen", überlegte sie laut.

"Und was ist, wenn wir einige einfach zur Ausbildung herholen?", schlug Sienna vor, die scheinbar von der Idee angetan war.

"Dann könnten sie lernen, sich zu verteidigen und das Wissen der Magie weiter geben", stimmte Amon zu.

Luana fand das ebenfalls eine gute Idee. "Aber wie glaubst du, werden die Sklavenhändler damit umgehen?", wollte sie wissen, denn nur weil die Rudel dann ein wenig Magie beherrschten, hieß das noch h lange nicht, dass sie sich auch gut gegen die Angreifer zur Wehr setzen konnten.

"Schwierige Frage. Vermutlich werden sie sich ein leichteres Ziel suchen", murmelte Amon, der sich umsah. "Womöglich uns, wenn wir weiter wachsen."

"Das dachte ich mir schon", murmelte Luana seufzend. "Was schlagt ihr vor?", wollte sie wissen. Irgendwie war alles viel komplizierter, als ihr lieb war.

"Gute Frage. Unsere Kampfkraft wächst zwar, doch wir sind noch lange kein Gegner für die Vampire", murmelte Amon, der irgendwie sehe nachdenklich wirkte.

"Dann bleiben wir erst einmal beim Befreien der Sklaven", entschied Sienna. "Geht ihr in den nächsten Tagen wieder?"

Luana blickte fragend zu Amon, der leicht nickte. "Das letzte Mal ging sehr gut. Wir müssen nur aufpassen, dass wir keine bekannten Händler verschwinden lassen. Das wird zu auffällig."

Da stimmte Luana Amon zu. Die mussten sich ihre Ziele gut aussuchen.

"Was ist mit dem Plan, einen Vampir, der noch dort lebt als Mittelsmann zu nutzen?", fragte Sienna. Davon wusste Luana nichts, doch eigentlich klang das gar nicht schlecht.

"Ich bin noch unsicher", seufzte Amon.

Siennas Blick glitt in den Himmel. "Wir müssen zurück", bemerkte sie. "Er wird gleich kommen."

Luana folgte ihrem Blick. "Daran gewöhne ich mich nie. Warum kann er nicht ganz normal zum Haupttor hereinkommen?", murmelte sie, was Amon zum Lachen brachte.

"Weil das Zeit in Anspruch nimmt, die er wohl nicht hat", gab er zu bedenken.

Luana seufzte leise. Das hätte sie sich denken können. Wer wusste schon, was er eigentlich alles zu tun hatte? Als Höllenfürst musste er viel beschäftigt sein. Wenn sie sich vorstellte, sie müsste alle Lebewesen und deren Seelen überwachen, wurde ihr ganz flau im Magen. Viel zu viel Arbeit.

Die kleine Gruppe kehrte zurück zu dem Gebäude, das aktuell im Umbau war.

Jeder Bewohner hatte mittlerweile seine eigenen Räume, nur die vier, die sich um alles kümmerten, wohnten weiterhin zusammen im großen Haus. Das hatte die Bevölkerung einstimmig ändern wollen. Daher war das Gebäude jetzt im Umbau. So, dass am Ende jeder ein eigenes Zimmer haben würde. Zusätzlich dazu noch einen Raum für Gäste und einen Empfangsraum. Auch eine Küche sollte es bald geben.

Luana fand es gar nicht so schlecht. Bisher hatten sie noch gar nicht so viel zu tun, dich je mehr Leute kamen, desto mehr wurde es. Daher würde sie wohl bald ein Arbeitszimmer brauchen.

Jetzt jedoch war es recht unpraktisch, da nun der Höllenfürst mitten in einer Baustelle erscheinen würde.

Als sie gemeinsam eintraten bemerkte Luana, dass die Handwerker die Baustelle verlassen hatten. Das war gut. Ragnar schien sich wohl darum gekümmert zu haben, denn er empfing sie bereits.

Er wirkte unruhig, was sie durchaus verstehen konnte.

Allerdings war er nicht unbedingt wegen ihnen unruhig. Viel mehr deshalb, weil der Sternenstaub sich bereits seltsam bewegte. Ein Anzeichen darauf, dass der Höllenfürst bald eintreffen würde.

Luana bemerkte, wie Sienna die Schultern straffte.

"Das geht schon seit einer Minute so", bemerkte Ragnar, der sich immer wieder die Lippen befeuchtete.

Das machte Luana nun ebenfalls nervös. "Warum?", fragte sie. Hing der Höllen etwa fest oder lag das daran, dass er nicht allein kam?

Schließlich erschienen Silhouetten von drei Personen.

Luana hielt die Luft an, als sie bemerkte, dass neben Nemesis zwei Kinder erschienen.

Das Mädchen hatte wunderschöne, blonde Haare und violette Augen. Wären da nicht dir kleinen, violetten Hörner und die schwarzen Schuppen, die sich wie Bilder über ihren Körper zogen, würde sie sehr menschlich wirken.

Der Junge hatte kurzes, schwarzes Haar mit violetten Spitzen. Er trug große, violette Widderhörner, die im starken Kontrast zu seinen dunkelroten Augen standen.

Nemesis ließ seinen Blick schweifen. "Das hier sind mein Neffen Nikidamus und meine Nichte Nadeschda. Sie möchten für einige Zeit bei euch leben, um zu lernen", sagte Nemesis mit ruhiger Stimme.

Luana konnte nur auf die beiden starren. Es war nie ausgemacht gewesen, dass Kinder hierherkamen. Das war doch viel zu gefährlich! Was sollten sie nur tun, wenn sie angegriffen worden?

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