Kapitel 7
“Ist offen. Komm rein!”. Die Haustür klackte auf. Amys Besuch trat ein, zog sich seine Schuhe aus und tippelte langsam durch den Flur in ihr Zimmer. Er schlich sich hinter ihr und hielt ihr die Augen zu. “Na? Wer bin ich?”. Amy versuchte sich von dem Griff zu lösen: “Hör bloß auf mit dem Scheiß! Du weißt, dass ich das hasse…”. Er gab aber nicht nach. Letztendlich musste sie sich geschlagen geben, gelangweilt antwortete die junge Frau:“Bist du.. Light?”. Der Besucher nimmt nun seine großen Handflächen aus Amys Gesicht, in die eine Ecke des Raumes wirft er sein braunes Jackett, dann schmeißt er sich lässig auf die kleine Couch auf der anderen Seite. “Warum bist du so früh da, ich hab garnicht mit dir gerechnet?”. Amy ging rüber zu ihrer Küche, um dort eine Tüte Chips zu öffnen. Die übervollen Glasschüssel überreichte sie sogleich ihrem Gast, der sich sofort ans Werk machte. Schmatzend gab er zu: “Mir war langweilig. Und da ich schon den ganzen Nachmittag gelernt habe, dachte ich, dass ich dich jetzt schon besuchen könnte.”
Amy:
Light Yagami. Mein alter Brieffreund. Es ist ein tolles Gefühl ihm gegenüber zu sitzen, ihm einfach nur zuzuhören und seine Gegenwart zu genießen. Er ist ein Jahr jünger als ich und hat das Gehirn eines Professors.*hust*Streber*hust*
Und manchmal ist er ein wirklicher Spacken, aber was will man machen. Er war die einzige Person, die ich hier kannte. Und mittlerweile sind wir wie ein altes Ehepaar. Er hilft mir beim Lernen, mit ihm kann man sich super unterhalten und er ist auch ein toller Zuhörer.
In manchen Sachen ist er ein wenig konservativ. Zum Beispiel haben wir einmal über die Todesstrafe in Amerika geredet. Ich war der Meinung, wenn der “Staat” jeden Mörder zur Strecke bringt, es nicht richtig sei, weil sie ja im Prinzip genau dasselbe machen. Light war der Ansicht, wer Menschen tötet, sollte selber sterben, damit die Welt ein besserer Ort für alle wird. Er hat generell ein sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn,was ich sehr korrekt finde, aber auch ein eher schlechtes Verhältnis zur gesamten Menschheit,wenn man das so ausdrücken kann. Es gäbe kaum vernünftige Menschen in dieser Welt und alle wäre verdorben seiner Meinung nach. Trotz seiner Eigenarten, ist der Trottel doch ein wirklich sehr guter Freund...
“Amy? A-my?? Wiedermal geträumt. Toll. Hast du mir zugehört?” Sie nickte irritiert und sah ihren Freund verwundert an. “Also, dann nochmal. Du weißt ja, dass ich öfters meinen Dad bei der Arbeit helfe. Nun hat er einen sehr interessanten Fall zugeteilt bekommen. Eine wahrscheinlich weibliche Täterin soll 3 Frauen nakotisiert, sie wie Puppen verkleidet und nachdem die Opfer an den Beruhigungsmittel grippiert sind, an besonderen Orten zur Schau gestellt haben. Spielplätze oder auf Rummel, in Spielzeugläden. ...Naja... Jedenfalls hat er mich gefragt, ob ich ihm nicht zur Hand gehen könnte."
Während Amys Besuch sich weitere Chips in den Mund schob, spielte sie mit einer ihrer schwarzen Haarsträhnen rum und fragte:” Warum erzählst du mir das alles? Hast du schonmal was von polizeilicher Schweigepflicht gehört? Naja musst du ja selber wissen ne?… aber wenn du schon so freizügig von dem Fall erzählst, kannst du sicher noch mehr preisgeben, nicht wahr?". Verlegen kratzte sich Light den Kopf:“Ich dachte, du als angehende Psychologin kannst ein Profil erstellen, außerdem vertrau ich dir ungemein. Wir kennen uns schon 6 Jahre und da kann ich dir, denk ich, über so einen wichtigen Fall mit dir reden.” Dieser Typ ist um keine Ausrede verlegen. Während Amy im Stillen lächelte fuhr Light fort: "Die drei Opfer heißen Barbara Meyer, Jessica Wanders und Rachel Talshir. Außer ihrem Alter haben sie überhaupt nichts gemeinsam. An dem letzten Opfer Talshir hat die Täterin eine Perücke an die Kopfhaut genäht. Den anderen Beiden wurde der Mund zugetackert." Er stand auf, rannte zu seiner Jacke und holte Bilder der Opfer. Nachdem er sie Amy in die Hand drückte, musterte sie diese."Warum schleppst du die Fotos der Leichen mit dir...?" Plötzlich begann ihr Kopf zu dröhnen. Er drohte zu zerplatzen, so fürchterlich war der Schmerz. Amy brachte kein Wort mehr heraus. Sie ließ das Blatt zu Boden fallen und schlug mit ihre Hände wild um her. “HÖR AUF DAMIT ICH WILL DAS NICHT!! LASS DAS!!” Langsam bildete sich ein schwarzer Punkt vor ihren Augen, sie verlor schleppend das Bewusstsein. Bevor Amy von der Couch fiel, hielt Light sie fest.“AMY! Was machst du da?! Beruhige dich bitte, alles wird gut. Beweg dich nicht.” Schnell holte er aus einer Schublade das Haustelefon, tippte die Nummer des Notrufes ein und wartete bis sich am anderen Ende jemand meldete. Immer noch unter Schock sowie mit heftigen Kopfschmerzen machte sich die blasse Frau auf dem Weg zu ihm.“Ich brauche keine Hilfe!! LASS DAS! ICH WILL NICHT MEHR! WIESO DENN I-…!?” Sie konnte den Satz nicht mehr beenden, da sich ihr Mund mit einer Flüssigkeit füllte. Es hatte eine leicht metallischen Geschmack. Sie spuckte es augenblicklich aus, gleichzeitig verdunkelte sich ihre Sicht wie bei einem Vorhang. Das Letzte was sieh sah war eine rote Pfütze auf ihren rosa Teppich. Es war Blut.
Sie hörte einen dumpfen Aufprall, bevor ihr entgültig schwarz wurde.
Doch in Amys Bewusstsein spielten sich andere Dinge ab. Es war wie ein Traum, der sich zu real anfühlte, im echt zu sein. Sie fokussierte eine Punkt in der Ferne. Ein Gebäude. Eine Schule. Ihre alte Grundschule! Mit einem erstauntem Grinsen schwebte Amy auf den Pausenhof zu. Warte? Schweben? Ja, um sich zu vergewissern, schaute Amy auf ihre Füße, die den steinigen Boden nicht mal ansatzweise berührten. Schließlich öffnete die Frau das große Schultor. Früher kam sie nie ran, es musste ihr immer jemand helfen. Es tauchten andere Schüler aus dem Nichts auf, aber alle hatten sie keine Gesichter, anscheinend Schüler, die Amy mit der Zeit vergessen hatte. Doch zwei Mädchen stachen aus der Menge heraus, sie winkten ihr freundlich zu sich. Die Beiden kamen der Frau merkwürdig bekannt vor, sie streckten die Hände weit aus, so als würden die Mädchen Amy fest in den Arm nehmen wollen. Beim näheren Betrachen wurde ihr klar, dass dies ihre zwei besten Freundinnen in der Grundschule waren. Die zwei ersten Opfer… Kurz bevor Amy sie erreichen konnte, zerfetzten die Körper der beiden in 1000 Stücke. Der Boden wurde augenblicklich getränkt in einem Gemisch aus Blut, Organen und Knochen. Inmitten saß Amy zutiefst erschüttert und verängstigt, ihre Haare klebten vom Blut an ihrer Kleidung. Vor ihr fielen auf einmal drei Puppen hinunter. Die Kleider erkannte Amy auf einen Schlag. Es waren die selbstdesigneten Kleider, die sie mal als Kind für einen Wettbewerb angefertigt hatte. Jedoch glichen die Puppen menschlichen Marionetten, die an Maschendraht aufgehagen wurden. Schnell sah Amy wer am anderen Ende der Marionetten saß. Es war eine übergroße verzerrte Gestalt ihrer Selbst. Es grinste hämisch und schrie: “DAMIT HAST DU NICHT GERECHNET! WAS?”
Was hat das Alles zu bedeuten?
Schweißgebadet wachte Amy aus ihrem Albtraum auf. Sie wahr in einem Krankenzimmer.
Hallo :)
Ein Kapitel zu später Stunde ;D
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und wünsche allen die Schule haben/ Arbeiten müssen noch eine erfolgreiche Woche *Keks hinschieb*
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