Kapitel 5
"Ryuzaki...Ist irgendwas? Du wirkst beunruhigt. Soll ich dir etwas Tee kochen? Oder willst du etwas Süßes??" Wammy stellte L's Koffer mit Akten und die kleine Sporttasche mit Wechselklamotten auf den Marmorboden im Hotelfoyer ab. Es war Zeit, dass der beste Detektiv der Welt seinen momentanen Standort wechselte, denn mit seiner Arbeit machte sich L nicht immer Freunde. Ryuzaki kam aus dem leergeräumten Hotelzimmer und sah Watari mit seinen nachtschwarzen Augen an: "Mir geht es wirklich gut, in 20 Minuten sitzen wir im Taxi auf den Weg zu Flughafen. Hast du verstanden?" Wammy guckte ihn verdutzt an, bis er endlich verstand, was L eigentlich wollte. Mit einem Nicken ließ er Lawliet alleine und begann ein Gespräch mit einer Hotelangestellten. L wendete sich dem Treppenhaus zu, mit langen Schritten nahm er 3 Stufen auf einmal. Als L gerade die Tür ganz oben um Dach des Hotels öffnete, vernahm man das schallende Geräsch von Regentropfen, die auf die Wellblechplatten des Dachvorbaus prasselten. Seine abgetragende Kleidung begannen sich mit Wasser vollzusaugen und die langen schwarzen Haare hangen klitschnass nach unten.
Er schloß langsam seine Augen. Durch Ls Kopf schoßen tausende Bilder von zerstückelten Leichen, abgerissende Körperteile, jede Menge Blut, Verfremdung, überall nur Ungerechtigkeit, lügende Monster mit dreckigem Grinsen...sein Hirn war voll mit diesen Bildern, immer und immer wieder spielten sich Szenerien ab und Lawliet konnte nichts dagegen tun. Langsam sank er weinend auf die Knie. Der sonst so gefühlskalte Detektiv zeigte Gefühle? Ja, unglaublich, aber wahr. Er war an einem Punkt angekommen, da wünschte sich Ryuzaki einfach nur zu fallen, zu fallen und einfach alles zu vergessen. Es war dieses eine Gespräch mit der Verdächtigen, dass er am Vormittag geführt hatte. Ihre Stimme klang so klar, selbstbewusst und hatte etwas Eigenes, was Lawliet unglaublich beeindruckt. Per Computer fand er so Einiges über sie heraus. Ging auf ein renommiertes Gymnasium, schrieb Bestnoten, lernte zwischendurch perfekt Japanisch, beendete die Schule mit einem 1er Durchschnitt und fing jetzt ihr Psychologie Studium in der Tokyo University an.
Ein perfektes Leben, an einer öffentlichen Schule...mit Freunden...einer Familie...So ein Leben hat sich der Detektiv schon immer gewünscht.Seine Mutter hatte sich Selbstvorwürfe gemacht, was für eine Missgeburt sie zur Welt gebracht hat und das L ein Dämon wär, der Satan ihr geschickt hätte. Lawliet's Mutter war ein streng religiöse Frau. Sie hatte eine One-Night-Stand mit einem Japaner und brach somit den Schwur der ewigen Treue zu ihrem Ehemann. L's Alltag bestand darin,von seiner Mutter beschimpft, geschlagen und angespuckt zu werden. Sein "Vater" interessierte sich nie für ihn. Er war viel zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt als mit seiner Familie. Zum Kindergarten oder in die Schule durfte L nicht gehen, da seine Mutter stehts die Angst hatte mit ihm zusammen gesehen zu werden und sie war der Meinung, dass Lawliet eh zu dumm für die Schule sei. Letztendlich wurde es L's Mutter alles zu viel an L's achten Geburtstag setzte sie ihn ganz nach Hänsel-und-Gretel-Manier im Wald aus. L nahm sich einen Stock und fing an die komplexe Wahrscheinlichkeitsrechungen auf den sandigen Boden zu notieren. In mind. 3 Tagen wären sein Wasservorrat aufbraucht und gegessen hat er auch schon seit einer Woche nichts mehr. Diesen Wald kannte er auch nicht, da er nie nach draußen durfte, geschweige denn sein Zimmer verlassen.
Quilish Wammy, Erfinder und Leiter eines Waisenhauses für Hochbegabte, ging in den Wald, um kurz seine Arbeit zu pausieren und um neue Ideen zu sammeln. Plötzlich bemerkte er den kleinen Jungen heulend hinter einer Eiche sitzend, auf den Boden um ihn herum standen tausende Gleichungen und Diagramme. "Wie ist dein Name, Kleiner...?",fragte er beeindruckt. "L Lawliet. Wieso, was...?". Wammy hob das kleine Kind hoch und trug es in seinen Wagen."Ich werde dich jetzt an einen sicheren Ort bringen."
Die ersten Tage bei Wammys waren für Lawliet schrecklich. Die meiste Zeit hockte er verkümmert in der Ecke des Schlafsaals. Er wollte nicht mit den andern Kindern spielen, nichts essen. Er wollte nicht mal mit Wammy sprechen. Quilish machte sich Sorgen um seinen selbsternannten "Schützling", als alle Kinder zum Abendbrot in die Kantine gingen und der Saal komplett totenstill war, suchte Watari L auf. Er fing an auf ihn einzureden, dass er endlich etwas zu sich nehmen soll. Der Kleine Lawliet starrte nur ausdruckslos zu Boden. "Mama sagt ich soll erst was essen, wenn sie es sagt. Ansonsten haut sie mich..." antwortete er. "Und warum hast du die anderen Kinder weggeschubst als du hier angekommen bist?". Da steht der Junge auf und sah Wammy direkt in die Augen:"Sie haben angefangen ich bin gerecht!". Mit dem Daumen an der Lippe verließ L gekrümmt den Schlafsaal...
(Oh Gott. Ich wollt euch jzt nicht mit L's "tragischer" Lebensgeschichte quälen aber ich weiß nich:)...mir war so nach^^)
Auf einmal, so in seinen Gedanken versunken, vernahm der junge Mann einen gewaltigen Glockenschlag durch das laute Plätschern des Regens. Ein zweites Mal...Unglaublich! Seine grausamen Gedanken lösten sich Luft auf. Sein Hirn war komplett leer, er konnte wieder einen klaren Gedanken fassen. Er stand auf, wischte sich seine Tränen weg und realisierte, dass er soeben einen wunden Punkt erreicht hatte. Und nun? Alles war so als wäre nie etwas geschehen. Der Detektiv beschloss sich wieder mit den Ermittlungen zu befassen. Er entschied wieder ins Hotel zu gehen. Er schlürfte quer über die rutschigen Dachplatten bis er, fast an der Tür angekommen, auf etwas Glitschigem ausrutschte. Lawliet landete eher unsanft auf den Boden, jedoch ist der Schmerz erträglich, also richtete er sich gleich wieder auf. In gebeugter Haltung näherte er sich dem Gegenstand. Es war ein Heft mit schwarzem Einband und weißer kaum erkennbarer Schrift. Mit 2 Fingern hob er es argwöhnisch auf. "Sieht äußerst interessant aus, ich denke ein kleiner Blick könnte nicht schaden..." überlegte der junge Mann und verstaute das Heft unter seinem triefendnassem Oberteil.
Tadaaa..Überlänge
Wünsche noch einen schönen Tag/Abend/Nacht Und hoffe es hat Spaß gemacht das Kapitel zu lesen;D
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top