Kapitel 7
"Wieso hat er eigentlich den letzten Alpha getötet?", fragte Lewis neugierig nach.
"Der letzte Alpha war ein machthungriges Monster. Ich war schon kurz davor das Rudel zusammen zu rufen, um gegen ihn vorzugehen. Er wollte den Vertrag brechen und mehr Menschen in Werwölfe verwandeln. Mit dieser Arme wollte er dann die Vampire ausrotten."
"Hat er Menschen verwandelt?", fragte Evie entsetzt nach. Es war eines der, im Vertrag verankerten, Gesetze. Werwölfe durften nicht mehr erschaffen werden, denn wir konnten unsere Mutation auch durch die Geburt weitergeben unsere Rasse würde nicht so einfach ausgelöscht werden. Vampire mussten vorher einen Antrag stellen, aus welchen Gründen sie einen Menschen verwandeln wollten. Ein Rat aus Werwölfen und Vampiren unter der Oberhand einer Hexe bestimmte dann, ob es legitim war den Menschen in einen Vampir zu verwandeln oder nicht.
"Nein, zum Glück nicht. James konnte ihn noch rechtzeitig aufhalten. Deswegen müsst ihr euch auch wirklich keine Gedanken machen. Er hält sich an das Gesetz und will einfach wieder ein gutes Verhältnis zwischen unseren Rudeln aufbauen."
"Ich würde mir keine Sorgen machen, wenn Evie und Faith weit weg wären und dein toller Freund sich nicht einfach selbst eingeladen hätte!", knurrte Harvey immer noch missmutig.
"Evie, Faith, wie läuft das Studium? Von Connor bekomme ich ja so einiges mit. Vor allen Dingen da er jedes Wochenende hier ist, um seine Wäsche waschen zu lassen", fragte Ruben nach, mit einem vorwurfsvollen Unterton in Richtung Connor.
"Hey! Ich kann doch auch nichts dafür. Ihr habt mich zum Kämpfen erzogen, nicht zum Wäsche waschen!", verteidigte Connor sich selbst mit vollem Mund. Dafür bekam er einen ordentlichen Schlag auf den Hinterkopf von Sean.
"Dir werde ich morgen zeigen, wie man Wäsche wäscht und bügelt!", erklärte Sean wütend.
"Es läuft wirklich gut", antwortete Evie mit einem strahlenden Lachen. Ruben musterte sie bloß von oben bis unten und zog eine Augenbraue hoch.
"Ich habe sehr gute Ohren. Ich weiß durch deine Brüder, das du weder zu den Vorlesungen gehst noch wirklich lernst. Du verbringst deine Zeit mehr mit Jungs, Partys und Alkohol", meinte Ruben vorwurfsvoll.
"Faith!", rief Evie aufgebracht, "Du hast versprochen es nicht weiterzuerzählen."
"Hat sie auch nicht. Sie kann nur einfach nicht lügen", mischte sich jetzt auch Kayden ein. Entnervt ließ sich Evie nach hinten fallen.
"Und bei dir Faith?"
"Bei mir läuft es wirklich gut", antwortete ich kleinlaut. Ich wollte Evie nicht noch wütenden machen. Alle Anwesenden wussten eh, dass es super bei mir lief. Ich verbrachte ja auch keine Zeit mit irgendwem außer meinen Büchern.
"Na immerhin einer, der das Studieren ernst nimmt. Die anderen zwei meiner Kinder verstehen wohl noch immer nicht ganz, wie teuer Studiengebühren monatlich für mich sind!", meinte Ruben und sah jetzt Evie und Connor wieder vorwurfsvoll an, "Eigentlich sollte ich euch alle zwingen einen Job zu suchen und euer Studium, die Wohnung und alles andere selbst zu finanzieren."
"Wir wollten doch heute über schönere Sachen reden!", meldete sich Sean zu Wort, "Lewis hat nächste Woche ein Footballspiel. Es sollen ein paar Talentscouts kommen. Wenn wir Glück haben musst du für den letzten der Kinder keinen Cent bezahlen, weil er vielleicht ein Stipendium bekommt!"
"Das klingt fantastisch, Lewis!", rief ich glücklich, über den Themenwechsel.
"Der Coach meinte, ich hätte wirklich gute Chancen. Ich müsste mich nur voll reinhängen und dann würde das schon klappen", erzählte Lewis, der offensichtlich mächtig Stolz auf sich selbst war.
"Will denn keiner von euch bei mir Arbeiten?", fragte Kayden verwirrt.
"Keiner von uns ist wirklich gut mit den Händen!", lachte Evie, "Außer vielleicht Faith. Aber die macht kein Kunststudium, um deine selbstgeschreinerten Möbel zu lasieren."
Alle mussten Lachen, vor allen Dingen als wir das beleidigte Gesicht des 26 jährigen sahen.
"Nun gut. Zur Tagesplanung. Unsere Gäste kommen morgen Abend an. Es soll eine Schneefront aufziehen. Es kann also sein, dass wir eine gewisse Zeit hier oben festsitzen, darauf müssen wir uns vorbereiten. Das Rudel wird erst übermorgen Abend zum Treffen kommen. Darauf müssen wir auch vorbereitet sein. Harvey, Kayden, ihr kümmert euch darum, dass wir genügend Brennholz haben. Sean, du gehst zusammen mit Faith einkaufen und kümmerst dich um das Essen. Wenn du beim Kochen noch mehr Unterstützung brauchst, frag einfach Lewis, Connor oder Evie. Aber Evie ich glaube du hast noch einige Aufsätze zu schreiben. Die wirst du morgen alle fertig machen, bevor unsere Gäste kommen. Wenn du nicht fertig bist, darfst du nicht auf das Rudeltreffen. Und versuch erst gar nicht mich anzulügen! Ich habe mir von Connor zeigen lassen, wie man sich in einen Studentenaccount hackt. Ich weiß welche Arbeiten noch ausstehen und welche du noch abgeben musst! Connor du kannst gleich lernen, wie man mit Wäsche umgeht und die Schlafzimmer für unsere Gäste vorbereiten. Wir brauchen vier, aber mach lieber mehr. Wir wissen nicht, ob sie noch mehr mitbringen. Außerdem kann es sein, dass nach dem Rudeltreffen ein paar der Wölfe hier festsitzen. Lewis, du wirst helfen, wo jemand gebraucht wird. Ich denke zum Anfang kannst du mit deiner Schwester und Sean auf den Markt fahren. Sie werden noch jemanden zum Tragen der Taschen brauchen", verteilte Ruben die Aufgaben. Keiner dachte auch nur daran sich zu Beschweren. Der Alpha hatte uns Aufgaben verteilt und wir würden sie ausführen.
*
Nach dem Essen saßen Kayden und ich noch zusammen im Wohnzimmer. Ich laß in einem Buch, während Kayden sich noch irgendwelche Pläne ansah. Meine Beine lagen über seinem Schoss. Früher saßen wir oft so zusammen. Manchmal aneinander gekuschelt, manchmal wie gerade mit meinen Beinen über seinen. Von all meinen Geschwistern hatte ich zu Kayden wohl das innigste. Wir waren uns sehr ähnlich und brauchten nicht viele Worte, um miteinander zu kommunizieren.
"Erbse, hast du Lust die Woche mal wieder mit mir in die Werkstatt zu kommen?", fragte Kayden nach.
"Sehr gerne", antwortete ich lächelnd. Bevor ich weggezogen war, hatte ich jede freie Minute mit Kayden in der Schreinerei verbracht. Evie hatte sich immer darüber lustig gemacht, weil sie der Auffassung war, ich könnte dort eh nichts machen, außer zu lasieren. Aber das stimmte nicht. Ein paar von Kaydens Kunstwerken hatte ich verziert und verschönert. Ich war auch nicht so unhandlich, wie meine Geschwister dachten. Aber keiner außer Kayden wusste, dass ich selbst eine ganz gute Schreinerin abgeben würde.
"Dann nehmen ich dich Dienstag mit. Dann hatten wir genügend Zeit, um das Rudeltreffen am Sonntag hinter uns zu lassen. Ich hoffe nur, dass wir nicht wirklich eingeschneit werden", seufzte mein Bruder.
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