Chapter three

Einen Moment zog ich meine Augenbrauen zusammen und lief ein Stück schneller, damit ich wieder neben Dylan gehen konnte.
"Warum erwartest du, dass ich jemanden falsche Hoffnungen machen würde?"
Er sah mich mit zusammen gekniffenen Augen an.
"Tu ich nicht, aber viele andere haben es bereits getan.", sagte er knapp dazu. Wir kamen am Auto an und stiegen beide ein. Eine Weile fuhren wir einfach still. Es war unhöflich alles mögliche über jemanden zu fragen, wenn derjenige nicht mal selbst anwesend ist. Außerdem würde es mich nicht mal etwas angehen.
"Was willst du hören?", Dylan drehte das Radio lauter und schaltete durch die Sender.
Ich stimmte dem Song, welcher gerade lief, einfach zu und so hörten wir die typischen Charts. Viele Lieder waren nicht schlecht, aber sie waren nicht wirklich tiefgründig.

Kurz später hielt Dylan vor der Einfahrt. Erst wartete ich darauf, dass er hinein fuhr, bis er mich auffordernt ansah.
"Oh, bis später.", erwiderte ich etwas beschämt und schlug die Tür hinter mir zu.
Er wendete und verschwand in einer anderen Richtung. Mit den Händen in meiner Jackentasche schlenderte ich direkt ums Haus herum, anstatt durch hinein zu gehen. Dad und Lilly saßen auf der Verander und der Hund lag neben dem Pool. "Hallo, Schätzchen.", begrüßte mich Dad und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
"Na ihr.", sagte ich dazu, zog den Stuhl zurück und setzte mich ebenfalls. 
"Wie war dein Tag?", fragte nun Lilly und setzte ihre Brille ab.
"Eigentlich schön. Ich habe ein paar Leute kennengelernt und wir waren am Strand."

Eine Weile unterhielten wir uns, aber irgendwann verstreuten wir alle in verschiedene Richtungen.
Es war bereits dunkel draußen und alle außer mir schliefen, als ich die Treppenstufen knarren hörte. Neugierig, wie ich nun mal war, öffnete ich meine Tür und stand prompt Dlyan gegenüber. Etwas überrascht fasste er sich an die Brust und flüsterte, dass ich ihn nicht so erschrecken sollte.
"Sorry.", grinste ich ihn nur an. "Wollen wir eine Runde gehen?", fragte ich mutig und er bejahte.
Wenige Minuten später liefen wir den Gehweg entlang.
Mittlerweile musste es nach Mitternacht sein, aber es war immer noch angenehm warm draußen.
"Lass uns gegenseitig fragen stellen, okay?", durchbrach Dylan die Stille. Ich stimme zu und so ging unser Gespräch ziemlich lange.
S:"Hast du weitere Vornamen?"
D:"Joshua, nach meinem Onkel."
S:"Warum nach deinem Onkel?"
D:"Ich bin dran mit Fragen stellen. Also - woher kommst du genau?"
S:"Das habe ich dir doch schon heute morgen sagt. Ich komme aus Rockville."
D:"Ups, stimmt."
S:"Wurdest du in Miami geboren?"
D:"Nein, in Orlando. Wir sind vor 9 Jahren hierher gekommen."
Wir redeten eine ganze Weile über Umzüge und ungewohnte Umgebung, bevor wir zurück nach Hause gingen.
Miami war jetzt mein Zuhause.

Mein Wecker klingelte um 6 Uhr und ich fiel er aus dem Bett, als dass ich aufstand. Noch ziemlich schläfrig putze ich meine Zähne, zog mich an und packte mir eine kleine Tasche für den Strand. Schon jetzt fielen die ersten Sonnenstrahlen durch die Fenster und ich hatte ein wenig bessere Laune. Sein Leben hinter sich zu lassen ist schwierig.  Mehr als das, aber eine Wahl hatte ich nun auch nicht.  Mein Handy hatte ich seit gestern nicht mehr benutzt, was eventuell auch besser war. Als ich erwähnte, dass ich zurückgezogen durch den Alltag stolperte, war das ungelogen. Falls man mich überhaupt irgendwo antraf, dann nur alleine. Ich hatte mich daran gewöhnt, dass niemand mehr etwas mit mir zu tun haben wollte, nachdem damals dieser Unfall passierte, aber das wirkte sich auch auf mich aus. Ich war es einfach gewohnt, durchgehend auf mich gestellt zu sein und deshalb ist es umso schwieriger, sich hier neuen Menschen anzuvertrauen. Sicherlich hatte ich keinen Grund zur Beunruhigung, aber das hatte sich in meinen Kopf eingenistet und es dauerte, um das wieder heraus zu bekommen. 
Pünktlich um 7 Uhr tauchte Hunter auf und wir fuhren mit dem Auto zum Strand. Ich sah, dass wir am Café vorbeifuhren, aber ich geduldete mich einfach. 
"Gut, wir sind da.", sagte Hunter und fuhr in eine Parklücke. Nachdem wir aufstiegen liefen wir auf ein kleines Haus zu, welches diesen bestimmten Surf-flair aus klassischen Filmen aufwies. Hunter kannte den Besitzer, stellte mich kurz vor und dann leihte er mir ein Surfboard. Er selber hatte ein eigenes. Er erklärte mir die einfachsten Schritte und dann machten wir im Sand trocken Übungen, welche mir später helfen würden.

11.01.2017

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top