- 11 -
𓆙 Grace 𓆙
Natürlich war es mir bewusst. Narcissa wollte mir nicht nur beim Lernen helfen, sicher hatte sie Tom geschickt damit sie etwas über mich herausfand. Doch sie half mir beim Lernen, wieso hätte ich dieses Angebot ablehnen sollen?
Immer wieder hatte sie versucht etwas über mich herauszufinden, sie drängte mich nicht fragte aber dennoch immer wieder nach ob ich nicht mit ihr über irgendwas was mich beschäftigt reden möchte. Würde ich mir nicht sicher sein, Tom hätte sie geschickt, hätte ich vermutlich nachgegeben und mich ihr etwas geöffnet, doch niemals würde ich ihr etwas verraten, wenn sie es danach meinem "Feind" mitteilen wollte.
Nachdem wir gelernt hatten, entschuldigte sie sich bei mir und verließ das Zimmer, nachdem sie ein paar Sekunden aus dem Zimmer war, folgte ich ihr heimlich um sehen zu können ob ich mit meiner Vermutung richtig lag. Leise und mit genügend Abstand schlich ich ihr hinterher und was soll ich sagen... Ich hatte recht! Schon nach wenigen Sekunden sah ich wie sie das Zimmer von Tom ansteuerte, dort anklopfte, kurz wartete und dann eintrat.
Leise schlich ich zu der Tür und versuchte ihrem Gespräch zu lauschen, was leider nicht so einfach war. Nur wenig war von ihrem Gespräch zu hören, kleine Wortfetzen, welche mir nicht sehr viel und dennoch ein wenig halfen.
"..weiß es...", Narcissa. "Woher sollte... dich gesehen?", Tom. "... nicht... immer wieder... nichts sagen...", erneut Narcissa. "DANN VERSUCH ES WEITER!", schrie Tom laut. Gut, das war nun nicht zu überhören, offenbar machte es ihn sehr wütend. Ob es nun an Narcissas Versagen lag oder an meinem still schweigen, so dass er überhaupt nichts herausbekam.
Bevor Narcissa gleich das Zimmer verließ huschte ich so schnell und leise wie möglich aus dem Gang und in mein Zimmer. Zog mir schnell meinen Schlafanzug an und legte mich schlafen.
Am nächsten Morgen ging ich mit guter Laune zum Frühstück. Letzte Nacht konnte ich Salazar sei Dank durchschlafen und hatte keinen Alptraum. Als ich an dem Tisch ankam, saßen dort bereits Severus, Tom, Narcissa, Bellatrix und Regulus. "Guten Morgen Grace.", begrüßte mich der Lockenkopf und deutete auf den freien Platz neben sich. Mit einem freudigen Lächeln nahm ich den Platz neben ihm an. "Guten Morgen Regulus.", grüßte ich ihm zurück.
Ich sah wie Regulus noch etwas sagen wollte, als Bellatrix meinte: "Die Post kommt." Wir alle sahen zu der Decke auf und beobachteten die Eulen wo herein geflogen kamen. Gänsehaut breitete sich auf meinem gesamten Körper aus, als ich meine Eule unter diesen erkannte. Oh nein. Schwer schluckte ich, da ich genau wusste von wem der Brief war.
Als meine Eule den schwarzen Briefumschlag fallen ließ, wollte ich ihn erst gar nicht auffangen oder gar lesen. Sie wollten mich in Ruhe lassen. Dieses eine Jahr wollten sie mir geben. Wollte er mir geben! Wieso plötzlich ein Brief?! Bevor er auf dem Tisch aufkam, griff ich doch nach ihm und starrte ihn mehrere Sekunden lang an. Schwer atmend starrte ich auf das Siegel, bevor ich es aufriss um den Brief zu lesen.
Meine geliebte Grace,
Ich weiß ich habe dir versprochen
mich das ganze Jahr
nicht bei dir zu melden,
doch ich wollte mich
nach deinem Wohlbefinden
erkundigen.
Dein Vater weiß nichts von
diesem Brief und
ich denke es ist für
dich kein Problem
dies vor ihm geheim
zu halten.
Vielleicht bist du ja dazu
gewillt mir eine
kleine Antwort zu geben.
Ich vermisse dich und freue
mich dich in
einem Jahr endlich wieder zu sehen.
In Liebe
A.D.
Ich spürte wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen ist. Ja, er hatte nichts schlimmes geschrieben, dennoch hatte er mir versprochen mir nicht zu schreiben. Ich schluckte schwer und merkte wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Wieso konnte er mich nicht in Ruhe lassen? Es war schon schlimm genug in heiraten zu müssen! Er war ein Monster, er war ein Reinblut ohne jegliche Scheu vor seinem Tun und Handeln.
Man könnte ihn beinahe mit Tom vergleichen, nur das Tom noch nicht handgreiflich wurde oder mich nackt und entblößt vor sich gesehen hatte.
Erneut fühlte ich mich so verdammt dreckig. Ich wollte diesem Arschloch nicht antworten und dennoch wusste ich, würde ich es nicht tun, würde mich eine riesige Strafe erwarten auf welche ich überhaupt keine Lust hatte. Ich hasste die kalte Peitsche an meinem Rücken. Wollte den Cruciatus nicht mehr spüren, wollte nicht ständig in eiskaltes Wasser gedrückt werden, oder wochenlang nackt in einem Keller liegen müssen, mit kaum etwas zu Essen oder zu Trinken.
Als ich spürte wie mir die Tränen jeden Moment die Wange hinab laufen würden, sprang ich von meinem Platz auf und rannte aus der großen Halle. Das wars wohl mit meinem schönen Tag!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top