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𓆙 Grace 𓆙

Das Haar gewellt und so schwarz wie Asche, seine Augen so dunkel wie die Nacht, die Haut so zart und hell, das Gesicht so atemberaubend. Solch maskuline Züge, eine Jawline so scharf wie Messer, sein Lächeln so grausam schön. Der schwarze Anzug, welcher sich an seinen perfekten Körper schmiegte. Er war so wunderschön und er raubte mir sofort den Atem, doch die Schatten und die dunkle Magie, welche ihn umgab war kaum zu übersehen.

Dieser Mann war die pure Sünde und definitiv mehr als Verboten. Doch als ich ihn gerade meinen Namen aussprechen hörte, bekam ich sofort weiche Knie und dachte ich würde jeden Moment umkippen und dieses süffisante Grinsen in seinem Gesicht sagte mir, er wusste was er mit mir anrichtete. "Möchtest du dich noch ein wenig zu uns setzen oder möchtest du direkt zurück in dein Zimmer?", fragte Narcissa und legte mir sanft ihre Hand auf meinen Rücken.

Ich riss meinen Blick von dem atemberaubenden Mann los und sah zu Narcissa. Sie war einen halben Kopf kleiner als ich, weshalb ich etwas hinab sehen musste. Ihre roten Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln. Wären wir nicht gleich alt, könnte man sie für eine Lehrerin oder gar eine Mutter halten. Ihr Mann wird einmal großes Glück mit ihr haben. "Ich würde mich gerne noch zu euch setzen.", beantwortete ich ihre Frage und sah dann durch die Runde. Ohne ein Wort ging Narcissa auf den letzten freien Platz zu und setzte sich neben Regulus. Erst als sie sich hingesetzt hatte, fiel ihr dies auf.

Ich sah wie Narcissa gerade etwas zu mir sagen wollte, als Tom neben mir plötzlich aufstand und mit rauer Stimme sagte: "Setz dich einfach hier hin." Mit großen Augen sah ich zwischen ihm und dem Sessel hin und her. Schnell schüttelte ich meinen Kopf. "Oh, nein. Du musst nicht meinetwegen–" "Ich bestehe darauf.", unterbrach er mich und führte mich dann auch schon zu dem Sessel und drückte mich an den Schultern hinab.

Hin und her gerissen sah ich zu ihm auf, doch Tom meinte es wirklich ernst. Natürlich tut er das, Grace! Mit einem Bein setzte er sich auf die Armlehne des Sessels und verschrenkte die Arme. Unbeirrt führten Narcissas Freunde ihre Gespräche fort. Zuerst sprach keiner ein Wort mit mir, bis Narcissas Schwester plötzlich das Gespräch mit mir suchte. "Ich möchte nicht unhöfflich klingen, aber mich würde brennend interessieren, wieso du erst jetzt zu uns an die Schule kommst."

"Ich hatte bis vor kurzem einen Privatlehrer. Mein Vater hat sich dazu entschieden, das ich mein Abschlussjahr in einer richtigen Schule verbringen soll um besser entscheiden zu können was ich danach werden wollen würde.", meinte ich. Diese Lüge ging mir leichter von den Lippen als ich erwartet hatte.

"Es werden dich sicher
welche Fragen!", schrie mein Vater.
Er legte meinem Vater
seine Hand auf die Schulter und
widmete sich anschließend
mir: "Sag ihnen einfach
du hattest einen
Privatlehrer und um deine
Berufswahl besser treffen zu
können wurdest du
zum Schluss an
eine öffentliche Schule geschickt!"

"Wird man mir das Glauben?", fragte
ich ihn schüchtern.
"Wenn du es ohne zögern,
ohne stottern und ohne
einen Raum zum weiter nachfragen
sagen wirst, dann ja.", sagte er.
"Nicht wahr?", fragte er dann
an meinen Vater gewandt.
Mein Vater knurrte nur, nickte jedoch
schlussendlich und verließ
anschließend den Raum.

"Dann kommst du aus einer reichen Familie?", fragte Bellatrix weiter. Kam ich das? Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung was für euch unter reich fällt, aber ich würde behaupten wir sind nicht Arm." Bellatrix nickte lächelnd und schloss sich dann wieder dem Gespräch zwischen Regulus und Lucius an.

Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und ich versteifte mich leicht. Denn obwohl ich ihn nicht ansah, spürte ich Toms brennenden Blick auf mir. Schwer schluckte ich. Ich werde nicht zu ihm sehen. Ich hatte das Gefühl wenn ich jetzt zu ihm sah, würde er meine Lüge erkennen. Obwohl das überhaupt keinen Sinn ergab. Woher sollte er das wissen? Und vorallem, wieso sollte ihn soetwas interessieren?

Ich unterhielt mich noch eine knappe halbe Stunde mit Narcissas Freunden, bevor ich mich knapp von ihnen verabschiedete. "Weißt du noch wo dein Zimmer ist?", rief Narcissa mir zu. Ich drehte mich zu ihr und nickte als Antwort. Bevor ich wieder weiter ging, huschte mein Blick zu Tom und erneut musste ich schwer schlucken, als ich seinen intensiven Blick bemerkte.

Schneller als für meinen Kopf gut war drehte ich mich um und ging davon. Sofort spürte ich den leichten Schwindel, da ich mich viel zu schnell umgedreht hatte, doch ich musste einfach so schnell wie möglich weg. Weg von ihm. Weg von Tom! Irgendwas in seinem Blick gerade eben gefiel mir nicht und verheißte nichts Gutes!

Mit schnellen Schritten ging ich die Treppen nach oben und dann durch den langen Gang, bis ich vor meiner Zimmertür ankam. Ich öffnete sie schnell und schloss sie direkt wieder hinter mir. Ich lehnte meinen Rücken und meinen Kopf kurz daran und versuchte meinen Atem zu beruhigen. Fuck! Fuck! Fuck!

Ich sah auf meinen kleinen Koffer und auf meine Reisetasche. Ich würde vor dem Schlafen noch schnell alles verräumen, damit ich es morgen nicht mehr machen musste. Ich trat auf mein Bett zu und öffnete meinen Koffer. Gerade als ich dabei war meine Kleidung hervor zu holen, hörte ich wie hinter mir meine Tür ins Schloss fiel und sofort blieb ich wie versteinert stehen.

"Was veranlasst einen zu solch einer flüssigen Lüge?", hörte ich schließlich seine raue Stimme hinter mir. Tom...

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