Kapitel 2: Ein Geheimnis

Der Schultag war ohne weitere besondere Ereignisse verlaufen. Aber noch immer stellte sich mir die Frage, um was es denn eigentlich genau ging und warum Ayato mein Blut so gut fand. Mir schien immer noch nicht klar zu sein, wen ich eigentlich genau vor mir hatte. Ich konnte es mir nicht erklären und hatte nicht die leiseste Ahnung.

Heute war ein ziemlich regnerischer Herbsttag und ich lief nun nach Hause. Und das war jetzt auch der einzigste Ort, wo ich hin wollte. Ich wollte nichts lieber, als mich in meine Decken auf dem Sofa einzukuscheln und schnulzige Liebesfilme zu schauen. Hausaufgaben hatte ich glücklicherweise keine und konnte den Rest des Nachmittags genießen.

Aber leider hatte ich das ungute Gefühl, dass heute noch etwas passieren würde. Oder zumindest etwas, was mich an meiner Entspannung hinderte. Und das ärgerte mich. Ich hatte für heute nun schon echt genug erlebt. Irgendwann musste es auch mal gut sein.

"Oi, ist bei dir alles in Ordnung?", fragte eine bekannte Stimme hinter mir, die von Yuma stammen musste.

Und ich hatte recht. Er gesellte sich zu mir und lief dann neben mir her.

"Ja, mir geht's ganz gut.", sagte ich und hoffte, er würde nicht merken, dass ich mich eigentlich ganz unwohl in meiner Haut fühlte.

"Du lügst.", stellte er schlicht fest und sah mich dabei erwartungsvoll an.

Oh man, lügen war noch nie meine Stärke gewesen! Er wollte, dass ich ihm die Wahrheit sagte. Doch ich wollte irgendwie nicht, dass er sich sorgte. Wenn er das denn überhaupt tat. Daran zweifelte ich nämlich stark. Yuma würde sich, so wie ich ihn kennengelernt hatte, niemals einfach so seine Blöße geben. Dazu schien er viel zu stolz und zu cool zu sein. Typisch Männer. Ich hasste ja Vorurteile, doch das war einfach nur wahr und nichts anderes. Jedenfalls war das meine Meinung zu dem Thema.

"Ach na schön, du mich auf frischer Tat ertappt. Ehrlich gesagt fühle ich mich etwas unwohl. Ich habe irgendwie das Gefühl, ganz tief in einem Schlamassel feststecken, wo ich auch nicht mehr so leicht herauskomme. Und dessen bin ich mir wohl noch nicht ganz bewusst.", erklärte ich ihm.

Und da log ich definitiv nicht. Hoffentlich sah er das genauso.

"Das geht vielen so, die die Wahrheit nicht kennen.", antwortete Yuma.

Ich nickte. Da hatte er vollkommen recht. Es war einfach verdammt mies, wenn man wusste, dass man irgendwo in der Scheiße steckte, aber nicht wusste, in welcher eigentlich genau.

"Ich will es unbedingt wissen. Und dafür würde ich auch einiges tun.", sagte ich schließlich.

Irgendwie musste es doch möglich sein, die Wahrheit aus ihm herauszukitzeln. So schwer konnte das doch gar nicht sein! Yuma seufzte leise genervt auf.

"Weißt du eigentlich, dass du verdammt neugierig bist? Neugierde straft das Leben, wenn man nicht aufpasst.", erwiderte Yuma trocken.

"Nein, das stimmt nicht. Neugierde zeigt, dass man an der Welt Interesse hat. Und das ist wichtig. Sonst lernt man nie dazu.", sagte ich.

Sein Blick verschärfte sich.

"Du legst es wirklich darauf an. Du willst dich doch nicht wirklich mit mir anlegen, oder?", fragte er und sein Blick bohrte sich förmlich in meinen.

"Nein, aber ich will wissen, worum es verdammt nochmal geht!", rief ich und wurde so langsam richtig wütend.

"Und was ist, wenn ich sie gar nicht kenne?", antwortete er herausfordernd.

Das Blut in mir begann zu brodeln. Er musste aufpassen, dass es nicht überkochte.

"Erzähl keinen Unsinn! Du weißt ganz genau, dass es nicht stimmt!", schrie ich und blieb abrupt mitten auf dem Bürgersteig stehen.

"Mesubuta, sei nicht so neugierig!", knurrte er mich an und ich wollte gerade etwas dagegen sagen, wie er mich genannt hatte, doch ich hatte keine Möglichkeit dazu, da er direkt noch etwas hinterher sagte.

"Tch, ich kann mich nicht länger zusammenreißen...!", rief Yuma und drückte mich in der nächsten Seitengasse an die Hauswand.

Ich zuckte total erschrocken auf und sah ihn ängstlich an, mein Herz rutschte mir fast in die Hose... Ich hatte plötzlich eine heiden Angst. Doch es kam anders, als mir zunächst gedacht...

Er schob mein hellbraunes fast blondes Haar zur Seite, damit mein Hals freilag. Was hatte er nur vor...? Genüsslich atmete Yuma meinen Körperduft ein und ich errötete wieder einmal stark. Warum tat er das? Ich fühlte mich wie gelähmt und konnte mich nicht wehren. Meine Knie schienen auf einmal so weich wie Pudding zu sein.

"Ahh, du duftest köstlich! So verdammt süß!", schnurrte Yuma und leckte langsam über meinen Hals.

Ich bekam eine Gänsehaut und kniff meine Augen zusammen. Das Herz schlug mir gefühlt fast aus der Brust, so schnell pochte es. Meine Wangen fingen an zu glühen und ich fühlte mich leicht gelähmt. Sein Körperduft empfing mich und mir wurde leicht schwindelig. Es fühlte sich komisch an...

Er küsste nun sachte über meinen Hals und ein leises Stöhnen entrang sich meiner Kehle. Er kicherte leise an meinem Halse und dachte nicht für eine Sekunde daran, mit seinem Tun aufzuhören. Im Gegenteil. Er machte weiter und es fühlte sich so gut an... Verdammt. Er machte mich damit Wahnsinnig. Das durfte er nicht.

Yuma duftete so unheimlich gut und sein warmer, fast heißer Körper drückte sich an meinen. Ich atmete schneller und stand wie unter Strom. So elektrisiert hatte ich mich noch nie gefühlt. Ich genoss es und schlang ganz unbewusst meine Arme um seinen Nacken.

Da spürte ich, wie mich ein heißer Schmerz an meinem Hals durchflutete. Ich schrie leise gedämpft auf, da er seine große Hand gegen meinen Mund presste. Spitze Reißzähne bohrten sich in mein weiches Fleisch. Ich zitterte überall und langsam ebbte der Schmerz ab. Ein heißes Gefühl gemischt mit unbändigem Verlangen durchflutete meinen Körper. Laut keuchte ich gegen seine Hand und krallte mich in seinen Rücken.

Er saugte das Blut an meinem Halse und ich konnte die Geräusche hören, welche mich in Verlegenheit brachten. Der Schwindel wurde stärker und mein Griff in seinen Rücken schwächer.

"Y-yuma...!", keuchte ich leise, als er seine Hand von meinen Lippen gelöst hatte und mit einem leisen sexy Knurren dann über meine Taillie fuhr.

Mein Atem beschleunigte sich auf Grund dessen noch ein wenig mehr. Sicher konnte er meinen schnellen Herzschlag an seiner Brust spüren. Seine spitzen Zähne waren immer noch in meinem Halse versenkt und er schlürfte genüsslich mein Blut. Es tat schon lange nicht mehr weh, aber langsam spürte ich, dass ich mein Bewusstsein verlor...

Mein Verstand war ausgeschaltet, ich fühlte mich total benebelt, während mein Herz wie verrückt gegen meine Brust schlug und das Adrenalin durch meine Venen rauschte. Yuma löste dann seinen Biss und leckte noch ein letztes Mal über die nun entstandene Bisswunde an meinem Halse, ehe er sich dann etwas von mir löste und mich mit einem diabolischen Grinsen ansah.

Sein Blick war vor Lust verschleiert und seine Augen schienen nur noch mehr golden durchwirkt zu sein. Er bleckte mir seine Fänge entgegen und es lief noch ein wenig Blut an seinem rechten Mundwinkel herunter. Verdammt, wieso nur fand ich diesen Anblick so unglaublich sexy?

"Haah, was ist das nur...", keuchte er leise und lehnte dann leicht außer Atem seine Stirn gegen meine.

Ich hatte Mühe, mich noch auf den Beinen zu halten, hielt mich weiter an ihm fest.

"Du schmeckst so süß... Süßer als alles, was ich je geschmeckt habe...", keuchte er mit erstickter Stimme, ich erkannte ihn gar nicht mehr wieder...

Ich spürte leichten Schweiß an seiner Stirn und merkte, wie erhitzt er war. Das gerade hatte ihn ziemlich in Wallung gebracht.

"D-du bist ein Vampir...?", keuchte ich erschöpft und kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an.

"Ja... Und du wirst allein nur mir gehören...", hauchte er gegen meine Lippen.

Meine Augen weiteten sich wieder. War das das Geheimnis?

"Ist es das?", stammelte ich außer Atem.

Mein Herzschlag flachte allmählich ab.

"Ja, das ist es. Ayato, Kanato, Raito, Reiji, Shu und Subaru, wir alle sind Vampire."

Das war es also. Nie hatte ich es für möglich gehalten, dass es sie wirklich gab. Ich dachte immer, es seie eine Legende oder Märchen. Aber anscheinend war es wahr und sie existierten. Das hatte ich gerade am eigenem Leib erfahren. Ich konnte nun auch nicht mehr länger gegen die Bewusstlosigkeit ankämpfen. Ich sackte langsam in Yumas Arme zusammen. Es wurde alles schwarz und ich nahm nichts mehr von meiner Umgebung wahr...

Fortsetzung folgt...

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