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~Samstag, Tag des Spiels~

Auch wenn Yuna die nächsten drei Tage noch über das Zusammentreffen mit dem Jungen meckerte, hatte sie sich gestern wieder eingekriegt.

Grade nahmen wir Platz auf der Zuschauertribüne unserer Turnhalle.

„Denkst du Kageyama spielt von Anfang an?", fragte Yuna mich aufgeregt, während in ihren Augen schon wieder dieses Fangirl Glitzern auftauchte.

„Du wirst es gleich sehen", brummte ich, nachdem ich diesen Namen nun echt nicht mehr hören konnte.

*Eigentlich will ich lieber diesen anderen Typen spielen sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jemand der so klein ist, gut Volleyball spielen kann. Bis jetzt hab ich nur gesehen, wie er ein Ball ins Gesicht bekommen hat*.

Weiter Zeit zum Kopf zerbrechen hatte ich nicht, denn kaum hatten wir uns gesetzt, betraten die in schwarz gekleideten Spieler unserer Volleyballmannschaft das Feld.

„Hey Lea, weißt du warum der Zwerg von letztens eine andere Trikotfarbe hat?"

„Hm. Wahrscheinlich ist er der Libero der Mannschaft."

„Liberwas?"

„Libero du Depp, er ist der letzte Verteidiger im Feld und darf selber nicht angreifen", erklärte ich ihr und brummte dabei. „Kein Wunder, bei der Position ist es egal wie groß er ist."

Zu Beginn des ersten Satzes standen Kageyama, der halbe Meter Libero, eine Zwergenmandarine, eine blonde Brillenschlange, Mr. Taschenholer und der 'ich hau dem Zwerg den Ball in die Fresse' Typ auf dem Feld.

*Ganz tolle Spitznamen haben wir uns da ausgedacht, da muss ich Yuna und mich echt mal loben. Schade, dass ich Kageyama nicht auch einen blöden Spitznamen geben durfte.*

„Gehts bei dem Spiel heute eigentlich um irgendwas oder ist das nur zum Training?", fragte ich meine beste Freundin.

„Soweit ich weiß nur zum trainieren, sie wollen sich wieder etwas einspielen, bevor bald die normalen Spiele wieder anfangen".

„Aha, achso", ließ ich mich etwas gelangweilt zurück fallen.

*Dann wird das hier noch langweiliger als erwartet, kein Mensch gibt bei einem Trainingsspiel sein bestes.*

Mein Seitenblick fiel auf Yuna. Wie gebannt sah sie auf das Spielfeld, oder eher gesagt zu Kageyama.

*Der soll ein Genie sein?*

Nachdem ich eh keine andere Wahl hatte, sah ich auf das Spielfeld. Außerdem interessierte es mich doch etwas wie Kageyama und der halbe Meter so spielten.

Karasono hatte Aufschlag. Der großgewachsene Braunhaarige spielte ihn sicher über das Netz.

„Angenommen!", rief der Libero der Gegnermannschaft. Schnell lief einer zu dem in der Luft fliegenden Ball und spielte ihn weiter zu einem schwarzhaarigen Jungen, der kräftig zum Schlag ausholte.

Sofort stellte sich eine Mauer aus drei Jungs von uns ihm entgegen. Der geschmetterte Ball blieb an ihren Händen hängen und fiel auf der Gegnerseite zu Boden.

„Jawoll, erster Punkt für uns!", rief Yuna mir zu und auch die Zuschauer unserer Schule jubelten.

„Aha", brummte ich leise.

*Volleyball ist wirklich abartig langweilig.*

Unsere Schule hatte wieder Aufschlag. Diesmal aber konnte der Gegner ihn von unten annehmen. Ein zweiter Junge leitete ihn weiter zu deren Zuspieler. Er spielte den Ball knapp über dem Netz zu einem seiner Mitspieler, worauf ein schwarzhaariger Junge zum Schlag ausholte. Es ging so schnell, dass die ablockende Mauer von Karasuno gar nicht so schnell reagieren konnte.

*Der ist weg, da kommt kein Mensch mehr ran.*

Die Zuschauer der gegnerischen Schule sprangen auf und setzten zum Jubel an.

*Was ist denn das?*

Der halbe Meter hechte zu dem gelbblauen Ball und schob seine Handfläche die gerade so noch drunter passte unter die Kugel. Mit aller Kraft schlug er ihn wieder nach oben, worauf er eine Rolle machte.
Der Ball kam direkt zu Kageyama und der machte was er am besten konnte: zuspielen.
Der Schwarzhaarige spielte einen starken Pass genau in die Handfläche des Orangehaarigen, der ihn sofort zu einem Punkt verwandelte.

Lauthals freuten sich die Jungs auf dem Feld und auch die Zuschauer Tribüne rastete regelrecht aus.

Der braunhaarige Angreifer unserer Mannschaft, ging zu deren Libero und schlug mit diesem ab.

„Du bist echt unser Retter, Nishinoya", konnte ich die Worte des Jungen grade so hören, bei all dem Lärm der in der Halle herrschte.

*Nishinoya heißt er also. Sehr interessant.*

Ein paar Stunden später war das Spiel vorbei. Karasuno hatte gewonnen, doch am meisten hatten sie es Nishinoya, der so viele Bälle gerettet hatte und Kageyama der die Pässe so präzise zuspielte zu verdanken, dass sie gewonnen hatten.

Wir verließen mit den andern Schülern die Zuschauertribüne und gingen nach draußen.

„Und was sagst du zu Kageyama?", grinste Yuna mich natürlich sofort an.

„Ich muss zugeben, er ist wirklich gut. Was sagst du zu ihrem Libero?"

„Hm ja, ganz ok".

Ich lachte und piekte ihr in die Wange.

„Das sagst du nur, weil er letztes mal schlecht über dein Schatzi geredet hat."

„Was heißt hier Schatzi?!"

Grinsend sah ich provokant zu meiner besten Freundin, die sich immer mehr in eine Tomate verwandelte.

„Du bist so blöd Lea", bekam ich einen ziemlich groben Schlag auf die Schulter ab.

„Aua! Ist doch wahr!"

„Sag du mal lieber, du hattest doch vorhin noch eine Jacke an oder irre ich mich."

Ertappt sah ich an mir runter und tastete meinen Oberkörper ab.

„Sag jetzt bitte nicht, dass ich recht habe", seufzte meine beste Freundin, die sich schon wieder verzweifelt ihre Hand an die Stirn hielt.

„Man was soll ich sagen, ich bin halt etwas vergesslich."

„Etwas ist da weit untertrieben"

„Jaja Mrs. Perfect ich geh dann mal mein Zeug holen."

„Mach das, wir sehen uns Montag in der Schule."

Wir umarmten uns noch schnell zum Abschied, dann gingen wir in die entgegen gesetzte Richtung.

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Spielt eigentlich Irgendjemand von euch Volleyball?

(905 Wörter)

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